Seit 1989, dem Fall der Mauer, befinden sich fast alle der Immobilien im Osten im Besitz westdeutscher Eigentümer. Diese Immobilien werden von westdeutschen Hausverwaltungen betreut. Doch was bedeutet das für uns, die hier leben?
Immer mehr Leipziger bekommen Kündigungen für ihre Wohnungen. Die Hausverwaltungen arbeiten mit Tricks: Sie erstellen falsche und exorbitant hohe Betriebskostenabrechnungen, um Mieter*innen in die Zahlungsunfähigkeit zu treiben. Im Nachbarhaus, das von derselben Verwaltung betreut wird, haben viele bereits ihre Kündigung erhalten.
Warum passiert das? Weil die westdeutschen Eigentümer ihre Wohnungen teurer verkaufen wollen oder sie als Spekulationsobjekte nutzen. Manche wollen sogar selbst einziehen, weil das Leben im Westen zu teuer geworden ist. Andere nutzen die Wohnungen für ihre Kinder, die hier im Osten studieren wollen, aber selbst keine bezahlbare Wohnung finden.
Wo sollen wir „Ossis“ dann wohnen? Unter einer Brücke? Das ist ein Skandal! Was wir erleben, ist nur die Spitze des Eisbergs. Nur weil man die Probleme nicht immer sieht, heißt das nicht, dass sie nicht existieren.
Ich habe mit Betroffenen gesprochen, auch beim Mieterverein Leipzig. Die Situation ist katastrophal: Ein Friseur, bei dem ich Kunde bin, soll 5.000 Euro Betriebskosten nachzahlen – das bedeutet das Aus für viele kleine Betriebe.
Und eine Frage an alle Leipziger*innen: Wo ist der Leipziger von 1989 geblieben? Damals gingen wir auf die Straße wegen ein paar Bananen! Heute, wenn uns die Wohnungen weggekündigt werden, sagt keiner was? Wo sind die Demonstrationen? Warum schweigen wir?
Wir müssen aufstehen und uns wehren! Unser Demonstrationsrecht ist ein mächtiges Werkzeug – lasst uns zeigen, dass wir diese Ungerechtigkeiten nicht akzeptieren.
Es geht um unsere Heimat. Es geht um unsere Zukunft. Es geht um Gerechtigkeit.
Wichtige Hinweise zum Engagement
Leipzig hat engagierte Mietervertretungen, die euch unterstützen können:
Informiert euch außerdem bei lokalen Nachbarschaftshäusern, Stadtteilzentren oder sozialen Beratungsstellen. Dort gibt es oft Unterstützung und Vernetzung mit anderen Betroffenen.
Jetzt müssen wir selbst aktiv werden!
Der Mieterverein Leipzig kann uns beraten und unterstützen – aber wir müssen selbst auf die Straße gehen, um sichtbar zu machen, wie dramatisch die Situation ist! Keine Institution wird für uns kämpfen, wenn wir nicht laut und entschlossen unsere Rechte einfordern.
Organisiert euch mit Nachbar:innen, Freunden und Familie!
Plant Kundgebungen, Demonstrationen oder Infostände – nutzt euer Recht auf Versammlungsfreiheit!
Sprecht in sozialen Netzwerken, in der Nachbarschaft oder auf Plattformen wie Indymedia über die Entmietungen. Gemeinsam können wir Druck auf Politik und Eigentümer ausüben, damit bezahlbarer Wohnraum geschützt wird.
Nur wenn wir aktiv werden und zusammenhalten, können wir verhindern, dass wir Bürger durch westdeutsche Immobilieneigentümer und deren Hausverwaltungen obdachlos werden!