NEVER AGAIN: Woher kommt der Hate auf about blank & jungle world?

Regionen: 

 

Worum gehts grob?

 

Es geht um euch (das about blank).

Um die Gründe dafür, dass vernünftige Menschen schlecht über euren Club reden und euch die Pleite wünschen.

Und um euer Sommerfest mit der Jungle World. Die mit aller Gewalt versucht, uns davon zu überzeugen, dass in Gaza kein Genozid stattfindet.

 

 

Worum gehts genau?

 

 Es geht darum, dass manche Menschen euch (das about blank) scheiße finden.

Und besonders darum, dass ihr ihnen entgegnet, das hätte nichts damit zu tun, wie ihr handelt (sondern mit Konstruktionen, Dynamiken und Zwängen; laut eurem Statement „über linke clubkultur und die gegenwart des gaza-kriegs“ https://archive.is/g6WbD )

 

 

Ich möchte mich nicht hineinversetzen, warum Leute euch stalken oder bedrohen, oder das legitimieren. Sondern euch gute Gründe nennen, die vernünftige Menschen haben könnten, schlecht über euren Club zu reden und euch die Pleite zu wünschen.

 

 

Der zentrale Grund ist eure Behauptung, dass ihr keine einseitige Position zu Israel-Palästina vertretet und auch nie vertreten habt. Beides ist Käse. Also haben Leute gute Gründe, nicht nur eure Position selbst scheiße zu finden, sondern auch, wie ihr sie den Leuten verkauft.

 

 

Das jüngste Beispiel dafür ist, dass ihr euren diesjährigen Sommer mit der Jungle World feiern werdet,

die über den Genozid in Gaza auf eine Weise „berichtet“, die mich persönlich vor allem an Genozid-Leugnung erinnert.

 

Was Genozid-Leugner*innen aus meiner Sicht typischerweise machen:

 

Sie bestreiten selbst niedrige Schätzungen der Opferzahlen,

führen die Opfer und Einzelvorfälle auf alle möglichen Umstände nur nicht auf das Vernichtungsprojekt zurück,

bestreiten die Vernichtungsabsicht der Täter*innen (selbst wenn diese umfassend dokumentiert ist),

arbeiten sich an der Dokumentation des Genozids ab und hinterfragen Berichte über einzelne Ereignisse daraus „kritisch“, um das Gesamtbild zweifelhaft erscheinen zu lassen,

diskreditieren das Leid der Opfer des Genozids als Inszenierung durch welche unverdiente politische Unterstützung erwirkt werden solle,

und schreiben den Opfern des Genozids (Mit-)Schuld am Genozid zu.

 

All das hat den Zweck, möglichst viel Zweifel zu sähen. Um andere davon zu überzeugen:

„Sicher schlimm, ab wer kann denn schon sagen, was genau passiert (ist) und warum?

Ich glaub, das wird auch übertrieben. Überall auf der Welt passieren schlimme Dinge.“

 

 

Hier ein Dutzend Jungle World-Artikel in denen entweder der Gaza-Genozid ganz direkt oder Kernaspekte des Genozids bestritten werden, mal mehr, mal weniger subtil. Mal im Rahmen des Großteils eines Artikels, mal in einzelnen Absätzen oder Bemerkungen. In diesen Artikeln wird aber nicht nur der Genozid selbst bestritten: Es wird skandalisiert, wenn Menschen den Genozid als solchen bezeichnen und die Expert*innen, die sich zum Genozid äußern, werden diskreditiert.

 

Können ja alle selbst einordnen, wie sie sowas hier nennen wollen:

 

https://archive.is/pmodZ

https://archive.is/vr2ko

https://archive.is/DKq2X

https://archive.ph/sMcjg

https://archive.is/TSn5p

https://archive.ph/jB1pW

https://archive.is/AkIBZ

https://archive.ph/EnXew

https://archive.ph/EheTZ

https://archive.is/yZkwW

https://archive.ph/mOBLB

https://archive.ph/NVcrA

https://archive.ph/Ilv95

https://archive.ph/pXhTo

https://archive.ph/RvG3p

 

 

Angesichts eurer Soli-Sause mit Genozid-Skeptiker*innen ist es schwer, irgendwen von der about blank-Unparteilichkeit zu überzeugen. Aber das ist Spekulation.

Damit niemand spekulieren muss, habt ihr eure offiziellen Positionen zu Palästina-Israel (von euch bezeichnet als „die Situation) veröffentlicht: https://archive.is/XYQ84

Das hilft, um eure Positionen und die Reaktionen darauf einzuordnen.

Dort und in anderen Statements beschreibt ihr immer wieder vielstimmige, kontroverse und langwierige gemeinsame Auseinandersetzungen, durch die ihr euch am Ende auf einige klare Positionen geeinigt habt.

 

 

Und diese Positionen geben gute Gründe, sich über euch aufzuregen (ich hab mal die von euch verwendete Nummerierung aufgegriffen):

 

 

1. „dass wir es für falsch halten, darin eindeutig Partei zu ergreifen.“

 

>>> Das sieht der bedigungslose Israelsupport hierzulande und im Ausland anders.

Sie sahen euch als erste Anlaufstelle, um einem israelischen DJ, der zu dieser Zeit einen Shitstorm und Absagen erhielt, ein Booking zu verschaffen.

Hintergund: Es wurden Fotos von ihm in IDF-Uniform mit Gewehr über der Schulter beim Auflegen gepostet. Er hatte Anfang 2024 den Armeedienst nicht verweigert und sich Mitte 24 dann freiwillig als Reservist für die IDF gemeldet. Im Anschluss wollte er wieder reisen und auflegen und stieß auf einen Shitstorm.

 

Wer würde sich so einem Shitstorm entgegenstellen? Wer würde einen DJ einladen, der sich gerade noch freiwillig für die IDF gemeldet hatte, als die Rekord-Kriegsverbrechen Israels von Expert*innen als möglicherweise entstehender oder bereits vollentfalteter Genozid diskutiert wurden?

 

Bedingungsloser Israelsupport dachte sich: „Wir haben Connections zu einem stabilen Ort dafür!“.

Dabei spielt es keine Rolle, dass ihr ihn mglw. am Ende nicht gebucht habt.

Sondern, dass ihr aufgrund eurer Politik als eine der ersten und besten Anlaufstellen für so etwas angesehen werdet.

 

 

3. „Einige von uns haben in ihren individuellen aktivistischen Biografien Erfahrungen mit gewaltförmigem Israelhass in der deutschen Linken gemacht und nicht nur vor diesem Hintergrund ist uns Kritik am Antisemitismus, auch dem von links, wichtig.“

 

>>> Israelhass (gewaltförmig oder nicht) mit Antisemitismus gleichzusetzen ist antisemitisch. Eine Menge Jüd*innen hassen Israel und hassen, wie dieser Staat sie bis an ihr Lebensende selbst für die letzte Scheiße noch versucht haftbar zu machen.

Indem er medial genau das propagiert, was ihr propagiert, dass das alles zum Wohle der Jüd*innnen dieser Welt geschehe. Oder Davidsterne auf Bomben und Raketen druckt und Wohnhäuser in der Westbank mit Davidstern markiert, bevor sie angezündet und beschossen werden.

 

>>> Die angesprochene Gleichsetzung von Israelhass und Antisemitismus ist auch rassistisch, wenn man bedenkt, wie viele Hinterbliebene und für immer gezeichnete Menschen gute Gründe haben, Israel zu hassen, ohne antisemitisch zu sein.

Aber an sie denkt man nicht, wenn man eure FAQs und Statements liest.

Man denkt an die negativen Erfahrungen, die einige von euch bei ihrer Israel-Advocacy gemacht haben.

 

 

3. „Gleichzeitig sehen wir aber auch, dass Reste der antideutschen Szene mittlerweile rassistische und rechtsoffene Positionen vertreten, die wir ganz klar ablehnen.“

 

>>> Der bedingungslose Israelsupport versteht die Rolle eurer Disclaimer und den Umfang eurer „Ablehnung“ gut genug, um euch auch weiterhin als festen Anlaufpunkt zu feiern. Zum Beispiel auf eurem Sommerfest.

 

 

4. Ihr kritisiert eine „dämonisierende Darstellung“, „Israel wird... als expansiver Kolonialstaat gezeichnet... analog zum früheren Südafrika als Apartheidstaat gebrandmarkt und der ethnischen Säuberungen bezichtigt“

 

>>> Das sind das alles ernste Vorwürfe, die nicht einfach von irgendwelchen Leuten durch die Gegend geworfen wurden. Eine Reihe Expert*innen hatten solche Einschätzungen bereits zum Zeitpunkt eurer FAQs diskutiert oder getroffen.

 

Zum Beispiel die israelische Menschenrechtsorganisation Yesh Din die Einschätzung, dass Israel Apartheid durchsetzt:

https://s3-eu-west-1.amazonaws.com/files.yesh-din.org/Apartheid+2020/FAQ...

https://s3-eu-west-1.amazonaws.com/files.yesh-din.org/Apartheid+2020/Apa...

 

Oder B'Tselem, die einige Jahre vor euren FAQs folgende interaktive Karte veröffentlicht hatten:

https://conquer-and-divide.btselem.org/map-en.html

 

B'Tselems Leiter kommentierte die Veröffentlichung dieser Karte so:

„Since the occupation began... one thing has remained unchanged:

all the people who live between the Jordan River and the Mediterranean Sea have been ruled by a single government – one elected only by Israeli citizens, who enjoy... political rights which Palestinian subjects do not. Israel has doggedly chipped away at Palestinian space, breaking it up into conveniently exploitable pieces... But the future of all 14 million people who live here cannot be founded on Israeli dominance... We invite you to explore the maps... to see reality for what it is – and demand an entirely different future.”

 

 

>>> Und vor allem: Ihr behauptet nicht einfach, dass man nach abwägen aller relevanten Fakten zu einem anderen Schluss kommen sollte. Sondern, dass diese Behauptungen so wenig plausibel sind, dass wir sie als dämonisierend verstehen müssen, dass sie Israel als übermächtiges Feindbild konstruieren. Laut euch ist das ihre eigentliche Funktion und mache die Behauptungen antisemitisch.

Und deshalb sollte laut euch unser aller Interesse nicht darin liegen, dass sich in Palästina-Israel im Zweifelsfall solche Zustände ändern, sondern darin, dass unterbunden wird, dass Leute solche Vorwürfe formulieren.

 

 

>>> Ende 2020 gab es bereits ausreichend Informationen zu diesen Themen, die verdeutlichen, warum diese Behauptungen plausibel waren. Jeden Hinweis darauf lasst ihr allerdings aus.

 

https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Israeli_apartheid&oldid=99712...

https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Settler_colonialism&oldid=996...

https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Israeli_settlement&oldid=9971...

https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Racism_in_Israel&oldid=995815292

https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Arab_citizens_of_Israel&oldid...

 

 

>>> Die Vorväter und Gründerväter Israels haben Israel unmissverständlich als Siedlerkolonie beschrieben und teilweise auch ausdrücklich so bezeichnet. Und israelische Regierungs- und Parlamentsvertreter*innen (und die Bevölkerung) haben seitdem auch immer wieder bekräftigt,

dass Israel notwendigerweise rassistisch organisiert werden muss, zum Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=dPxv4Aff3IA

 

Die im Video gezeigten Israelis erklären unmissverständlich die notwendigen Folgen eures Mantras „Israel als jüdischer Staat darf nicht in Frage gestellt werden“:

Nämlich ein Staat und eine Gesellschaft, die durchsetzen müssen, dass Jüd*innen die demographische und politische Kontrolle über das Areal haben müssen, welches sie beanspruchen.

 

Und da liegt auch das zentrale Problem in eurem Einwirken auf „die Situation“: Die nach euren Standards zulässige Israelkritik ist ein Witz.

Denn nach euren Standards ist es definitiv nicht zulässig, eben diesen zentralen Aspekt der Staatslogik zu kritisieren und abzulehnen: Dass in Israel-Palästina Jüd*innen zwingend die demographische und politische Kontrolle über das Areal haben müssen, welches sie beanspruchen.

Das zu kritisieren ist nach eurer Position nicht zulässig, obwohl die Folgen davon völlig klar sind:

Vertreibung und Vernichtung vor, während und seit der Staatsgründung Israels.

 

Und natürlich macht diese rassistische Staatslogik auch vor „arabischen“ Israelis nicht halt: https://static-cdn.toi-media.com/www/uploads/2016/03/arabexpelled.jpg

 

 

4. „...zeigen... Karten, auf denen das gesamte israelische Staatsgebiet als zu befreiendes Land

der Palästinenser*innen dargestellt wird... rufen... „From the River to the Sea, Palestine will be free”.“

 

>>> Die mit kleinen Unterbrechungen jahrzehntelange Spitzenpartei Israels Likud fordert im ersten Artikel ihrer Charta „between the Sea and the Jordan there will only be Israeli sovereignty“. Absolute israelische Herrschaft „from the river tot he sea“.

Der Titel des Artikels lautet „The Right of the Jewish People to the Land of Israel“.

Das bedeutet, diese herrschenden Israelis sollen jüdisch sein, es gibt nur ein jüdisches Recht auf das Gebiet. Wenn man das wohlwollend liest, müsste vielleicht nur die überwältigende Mehrheit jüdisch sein. In den 70ern wurde das also nochmal unmissverständlich ausformuliert. Und diese Notwendigkeit wurde schließlich auch im Nationalstaatsgesetz verankert.

Von einem Staat, der über die erforderlichen Mittel verfügt, das genauso durchzusetzen.

Aber darüber redet ihr nicht, sondern über irgendwelche Leute, die auf social media mit Karten hantieren. Leute, die weniger Einfluss auf „die Situation“ haben, als ihr.

 

 

6. „Bis zum Sommer 2015 haben wir unsere Gäste gebeten, die Kufiya für die Zeit ihres Besuchs an der Tür abzugeben. Es wurde ihnen aber nicht grundsätzlich der Zutritt zum Club verweigert... . Die Kufiya war zu dieser Zeit ein sehr polarisierendes Kleidungsstück“

 

>>> Also eure Türleute, die damals teilweise in Blau und mit Israelbutton übers Herz gepinnt Einlass gemacht haben, die haben dann Leuten die Kufiya abgenommen oder sie gleich nach Hause geschickt. Je nach Einschätzung, ganz unparteilich. Und einige Leute haben sich dann beschwert, aber in Wahrheit nur, weil ihr Israel nicht einseitig verurteilt, Antisemitismus ablehnt und euch nicht polarisierend positioniert. Alles klar.

 

 

8. In eurer achten FAQ soll es um linken Antisemitismus gehen und da steht ne Menge.

Zusammengefasst besteht der linke Antisemitismus der letzten Jahrzehnte laut euch schlicht darin, richtig fiese Sachen über Israel zu sagen (egal ob sie stimmen könnten, siehe oben). Oder darin, dass pro-israelische Leute (selbst wenn sie Jüd*innen sind) oft nicht willkommen geheißen werden. In „intersektionalen Räumen“, wie ihr sagt.

 

>>> Das ist echt wild. Bzw. eklig. Wenn Leute, die Israels Politik ablehnen und mit Israelsupporter*innen nichts zu tun haben wollen, auch bei Jüd*innen keine Ausnahme machen, ist das ein Ausdruck von linkem Antisemitismus? Wtf.

Erinnert ihr euch an den DJ, der bei euch unterkommen sollte, nachdem er gerade noch bei der IDF tätig war? Jener IDF, die damals bereits ein halbes Jahr Kriegsverbrechen-Tik-Toks zur Motivation der israelischen Bevölkerung produziert hatte?

Genau wegen solcher Positionierung denkt der bedingungslose Israelsupport, dass so jemand bei euch gut platziert werden kann.

Weil ihr diese wahnsinnige Vorstellung teilt, dass Jüd*innen kollektiv und quasi von Natur aus mit Israel positiv verbunden sind und niemand das den jeweiligen Einzelpersonen ankreiden darf. Auf diese Weise seid ihr im entscheidenden Punkt vollkommen solidarisch mit „den Resten der antideutschen Szene“, wie ihr es ausdrückt. Und das kommt bei denen unmissverständlich an.

 

>>> Bisschen off topic bin ich mir sicher, dass der bedingungslose Israelsupport auch hocherfreut darüber ist, wie ihr noch dieses Bild von „intersektionalen Räumen“ untergebracht habt. Also Räumen, für die sich als erstes schwarze Frauen eingesetzt haben, weil ihre tatsächliche Marginalisierung verschleiert wurde und sie im Kampf dagegen im männlich dominierten schwarzen Aktivismus und im weißen Feminismus nicht unterstützt wurden. Seitdem organisieren und solidarisieren sich auf verschiedenste Weise marginalisierte Menschen und politische Gruppen in solchen Räumen. 

 

Im Kontext der Auseinandersetzung über Palästina-Israel wird (vor allem weiblichen) POCs immer wieder vorgeworfen, politische Gruppen oder „die Szene“ zu spalten. POCs mit arabischem Hintergrund wird Antisemitismus unterstellt. Queers werden verspottet, weil sie angeblich naiv sein müssen, wenn sie nicht einsehen, dass sie mit Israel den einzigen Staat in der Großregion angreifen, in dem ihr Leben nicht ständig bedroht ist.

Das ist mir beim ersten Mal lesen gar nicht aufgefallen, welche Vorstellungswelten ihr da aktiviert. Gratulation. Vielleicht lässt sich daraus aber auch eine positive Erkenntnis ziehen:

Dass Intersektionalität aus guten Gründen unvereinbar ist mit eurer Vorstellung von Solidarität mit dem real existierenden Israel. Und wie wichtig diese Räume sind, um solche Unvereinbarkeiten zu bemerken und einen Genozid zu erkennen, wenn er dir ins Gesicht springt.

 

 

Zusammenfassung: Deshalb ist die nach euren Standards zulässige Israelkritik ein Witz.

Ein sehr zynischer und zerstörerischer Witz, weil ihr Menschen, die der Logik des Staates Israels und seiner Gesellschaft Namen geben (wie „Siedlerkolonialismus“ oder „rassistisch“) nicht nur absprecht, dass ihre Anliegen berechtigt sind, sondern ihnen auch noch Antisemitismus vorwerft.

 

Denn abgesehen von den Expert*innenurteilen zu diesen Vorwürfen - Was glaubt ihr denn, wie Israels Politik den Menschen vorkommt, die sie abbekommen? Deshalb sind eure Mitgefühlsbekundungen gegenüber den Opfern dieser Politik und Staatslogik so leer.

 

 

Wahrscheinlich werdet ihr mit allem, was ihr da so tut, um die „Situation“ mitzugestalten zu späteren Zeitpunkten wieder nichts zu tun gehabt haben wollen. Das ändert aber nichts daran, was ihr tatsächlich getan habt.

Euer politisches Einwirken auf „die Situation“ schreit vor Dämonisierung, Doppelstandard und Delegitimierung, nur eben gegenüber jenen Menschen, die Israels Staatslogik unterworfen sind.

Und gegenüber ihren Unterstützer*innen „in intersektionalen Räumen“, wie ihr es nennt.

 

Deshalb legt ihr euch ins Zeug, damit die Jungle World und andere unerschütterliche Israelfans und Genozid-Skeptiker*innen sich auf eurem Sommerfest willkommen fühlen. Auch dort wird der bedingungslose Israelsupport euch feiern, selbst wenn diesmal noch kein IDF-DJ eure Bühne geboten bekommen sollte.

 

Und ihr habt eure Gründe:

Die Kufiya möglicher Gäste war für euch eben polarisierender als die Israeloutfits eurer Türleute.

Und von Expert*innen begründete schwere Vorwürfe gegen Israel zu äußern ist für euch halt problematischer als eine Wochenzeitung, die sich daran abarbeitet, ob der ebenso von Expert*innen festgestellte Genozid in Gaza tatsächlich ein Genozid ist.

 

 

Ihr behauptet, dass ihr das alles gegen Antisemitismus und zum Wohl von Jüd*innen tut, während ihr Jüd*innen, die euch dafür was husten würden, von euren Panels zur „Situation“ ausschließt.

Die Jüd*innen, die euch von der Straßenseite gegenüber eures Clubs „from the river to the sea“ entgegenrufen. https://www.theleftberlin.com/antisemitism-jews-israel-antideutsch/

 

 

Und viele Leute finden das halt richtig, richtig scheiße, vermute ich. Ich auf jeden Fall.

Müsst ihr nicht nachvollziehen wollen, aber schwer zu verstehen ist es nicht.

 

 

 

 

 

Damit nach so viel Jungle World-Artikelei niemand glaubt, den Gaza-Genozid hätte es nie gegeben:

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Gaza_genocide

https://www.ecchr.eu/fileadmin/Q_As/ECCHR_Q_A__Gaza_and_Genocide_2024121...

https://www.amnesty.org/en/latest/news/2024/12/amnesty-international-con...

https://www.hrw.org/report/2024/12/19/extermination-and-acts-genocide/is...

https://static1.squarespace.com/static/66a134337e960f229da81434/t/66fb05...

 

Hunderte veröffentlichter Äußerungen der genozidalen Absichten verschiedenster israelischer Entscheidungsträger*innen und Akteur*innen: https://law4palestine.org/wp-content/uploads/2024/02/Database-of-Israeli...

 

 

Auch das about-blank-Narrativ, dass bei der täglichen Vernichtung von Palästinänser*innen eine freidrehende israelische Regierung nicht im Sinne der israelischen Bevölkerung handelt, ist falsch. Hier entsprechende aktuelle Umfragen unter der israelischen Bevölkerung:

 

zu Protest gegen die Regierung aus beliebigen Gründen: https://en.idi.org.il/media/23124/war-in-gaza-11-_data_eng.pdf (Feb 2024)

 

zu zivilen Opfern in Gaza: https://i.abcnewsfe.com/a/42e69d51-3a13-494c-a545-19c998e8e08c/israel-ch...

(Okt 24 veröffentlicht auf https://abcnews.go.com/Politics/israel-us-election-poll-trump-harris-vot... )

 

Zu Ankündigungen der ethnischen Säuberung Gazas: https://jppi.org.il/en/%d7%a1%d7%a7%d7%a8-%d7%94%d7%97%d7%91%d7%a8%d7%94...

(Feb 2025)

 

zu Hilfslieferungen an Gazas Bevölkerung: https://en.idi.org.il/media/23124/war-in-gaza-11-_data_eng.pdf (Feb 2024)

 

meistgenannte Gründe, den Vernichtungsfeldzug in Gaza zu beenden: https://en.idi.org.il/media/25398/picture5.png (Okt 2024)

 

zu ethnischer Säuberung und Genozid: https://archive.is/Ehywz und https://archive.is/by8BF (Mai/Juni 2025)

 

 

Mehr solcher und ganz anderer Umfragen gibt es auf https://www.jewishvirtuallibrary.org/israeli-public-opinion-polls

webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Public Domain (cc0): Weiternutzung ohne Einschränkung. Gemeinfrei im Sinne der Public Domain