Warum der EA Leipzig (für manche Menschen) Anfragen (plötzlich) ablehnt
Der Ermittlungsausschuss Leipzig ist eine autonome Antirepressionsstruktur, die langfristig und kontinuierlich bei staatlicher Repression u.a. im Zusammenhang mit Demos und Aktionen und in unserer wöchentlichen Sprechstunde (gemeinsam mit der Roten Hilfe Leipzig) Betroffene unterstützt. Wir haben den Anspruch alle linken, emanzipatorischen Aktivist:innen, die Repression erfahren, zu unterstützen und wollen solidarisch gegen staatliche Repression agieren. Dabei grenzen wir eine Unterstützung nicht prinzipiell auf spezielle Themen emanzipatorischer Kämpfe oder auf bestimmte Gruppen ein. Wenn wir z.B. für die Begleitung von Aktionen angefragt werden, lesen wir den Aufruf und informieren uns über die Gruppen, die uns anfragen. In der Vergangenheit ist es äußerst selten passiert, dass wir Anfragen, meist aus sächlichen Gründen, abgelehnt haben. Lange Zeit schien der Modus ungefähr: der EA begleitet und unterstützt jede linke Aktion. Trotz diesem Bild haben wir uns immer mit Aktionen inhaltlich auseinandergesetzt. Lange gab es einfach keinen schwerwiegenden Dissens mit den Aktionen und den dazu anfragenden Gruppen. Doch in letzter Zeit lösen Anfragen an uns vermehrt Unbehagen aus und unsere Entscheidungen sind erschwert. Wir möchten daher jetzt unserem Umgang mit Unterstützungsanfragen transparent und nachvollziehbar machen. Wir sehen das als weiteren Beitrag zu der komplexen Diskussion zum Thema „Grenzen der Solidarität“ oder „Wie kann kritische Solidarität aussehen?“, die bereits von anderen Antirpressionsgruppen v.a. in Bezug auf Sexismus, sexualisierte Gewalt und Täterschaft durch von Repression Betroffene geführt wurde.