Neues vom Bebel
Am Montagabend (14.07) kam es laut dem Nachrichtenportal "Du bist Halle" auf dem August-Bebel-Platz zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppierungen des linken Spektrums. Auslöser des Konflikts soll antiisraelische Musik gewesen sein, welche Jugendliche über eine Box abspielten.
Der Fall scheint klar zu sein, mindestens für die örtlichen K-Gruppen, die von jugendlichen Antifaschisten zu berichten wissen, welche Opfer eines gewaltsamen Übergriffs geworden sein und sich reflexartig und unkritisch mit ihnen solidarisieren.
Am Montagabend (14.07) kam es laut dem Nachrichtenportal "Du bist Halle" auf dem August-Bebel-Platz zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppierungen des linken Spektrums.
Auslöser des Konflikts soll antiisraelische Musik gewesen sein, welche Jugendliche über eine Box abspielten. [1]
Der Fall scheint klar zu sein, mindestens für die örtlichen K-Gruppen, die von jugendlichen Antifaschisten zu berichten wissen, welche Opfer eines gewaltsamen Übergriffs geworden sein und sich reflexartig und unkritisch mit ihnen solidarisieren.
Doch was war eigentlich passiert?
Während der vergangenen Monate kam es auf dem, bei jungen Menschen sehr beliebten August-Bebel-Platz und in dessen unmittelbarer Umgebung vermehrt zu Situationen von angespannten Stimmungslagen bis hin zu offenen Attacken und Eskalationen.
So kam es beispielsweise Anfang des Jahres dazu, dass eine Gruppe Jugendlicher am August-Bebel-Platz mit einer Schreckschusspistole hantierte und eine POC bedrohte und rassistisch beleidigte. [2]
Am 07. März 2025 fand dann eine Vorabenddemo zum Frauenkampftag unter dem Motto "take back the night" statt. Als diese zur Abschlusskundgebung den August-Bebel-Platz erreichte, wurde sie von einer Gruppe junger Männer und Jugendlichen mit Flaschenwürfen und misogynen Beleidigungen empfangen. [3]
Beide Vorkommnisse lassen sich auf denselben Dunstkreis an Jugendlichen und jungen Männern zurückführen.
Sie fallen durch ihren verbal geäußerten Frauenhass auf, ihren Hass auf "Zionisten" und damit einhergehender Judenfeindschaft und ihren projizierten Hass auf alle Personen, welche sie diffus einer linken Szene zugehörig zuordnen.
Sei es abends auf dem August-Bebel-Platz oder bei einem Bier-Pong-Turnier an der Saale - zumeist unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen provozieren und bedrängen sie Menschen und suchen bewusst die Eskalation.
So scheinbar auch geschehen am vergangenen Montagabend, als - laut Aussagen von Unbeteiligten - diese Jugendlichen über den Abend hinweg erst ihre Zerstörungswut an herbeigeschleppten Sperrmüll ausließen, sich so mit Metallstangen bewaffneten und gleichzeitig ein Flaschenlager anlegten, von dem sie später - wohlgemerkt als Einzige - Gebrauch machten.
Mit der höchsten Eskalationsstufe beantworteten die Jugendlichen laut Beobachtern dann eine Ansage, dass ein solches Verhalten nicht auf Gegenliebe trifft.
Anschließend an die Ereignisse vom Montag, kam es am Dienstagabend erneut zu erschreckenden Szenen.
Es prahlten eben jene Jugendlichen am August-Bebel-Platz lautstark damit, wie sie kurz zuvor jemanden körperlich angegriffen hätten und sammelten sich zwischenzeitlich zu einem etwa 20 bis 25-köpfigen Mob. So waren dann im näheren Umfeld Situationen zu beobachten, die wie Jagdszenen anmuteten und bei denen einzig die Anwesenheit von vorbeifahrenden Polizeiwägen die Jugendlichen zerstreute. Es bleibt zu hoffen, dass sie im Verlauf des Abends leer ausgingen und es nicht weitere Opfer gegeben hat.
Diese Gruppe setzt sich nach außen hin durchaus divers zusammen, aber auch nur Teile davon als Linke oder gar Antifaschisten zu begreifen, scheint nicht haltbar und sollte durch die Schilderungen deutlich geworden sein. Eher handelt es sich um eine diffuse Mischung aus Sprühern, Fußballfans, DDR-Glorifizierern und rechtsoffenen Jugendlichen, vereint in ihrem Hass auf Frauen und Israel. Außerdem scheint ganz konkret auch das soziokulturelle Zentrum "Reil78", welches erst kürzlich viel Unterstützung aus der Stadtbevölkerung erhielt, Ziel ihrer Projektionen zu sein.
Es ist einfach, diese Situation scheiße zu finden und von außen ein Urteil zu treffen, doch es kann nicht sein, dass Menschen sich in der Innenstadt an frequentierten Orten nicht sicher fühlen, aus Angst vor marodierenden Jugendbanden, deren Feindbild und Methoden nicht fern von denen klassischer Neonazis liegen.
Dagegen hilft nur Courage, Aufklärung und Solidarität mit den Betroffenen der Gewalt.
Denn, der Bebel ist für [fast] alle da!
Alerta Antifascista!
[1] https://dubisthalle.de/polizeieinsatz-am-august-bebel-platz
[2] https://dubisthalle.de/gruppierung-von-zehn-personen-bedroht-menschen-am-august-bebel-platz-auch-schreckschusswaffe
[3] https://dubisthalle.de/take-back-the-night-flinta-demo-zieht-durch-halle