von: ein dezentrale Soligruppe am: 07.01.2021 - 18:35
In Gedenken an Oury Jalloh, Laye Condé und den ca. 180 Menschen, die seit 1990 in Polizeigewahrsam verstarben (siehe: https://deathincustody.noblogs.org/recherche/ ) haben wir in einem Berliner U-Bhf ein Adbusting mitsamt Instalation (Asche, Kreide & Kerzen) angebracht um auf rassistisch motivierte Morde durch die Polizei aufmerksam zu machen.
Im Folgenden Beitrag geht es um die Strukturen und Köpfe hinter der Querdenken-Bewegung im Rems-Murr-Kreis. In den Anfangszeiten von Querdenken & Co. im Frühjahr 2020 war eindeutig Stuttgart das Zentrum des Geschehens. Es gab zwar bereits zu Beginn den Versuch, die Dynamik aus der Landeshauptstadt aufzugreifen und in verschiedene Städte des Rems-Murr-Kreises zu tragen, doch der Erfolg hielt sich in Grenzen. Da waren z.B. die sogenannten Montagsspaziergänge in Waiblingen, die kaum mehr als 10-20 Teilnehmer anzogen. Auch in Winnenden gab es solche Spaziergänge. In Backnang bildete sich ebenfalls ein kleiner Kreis, der jedoch weitgehend ohne rechte Beteiligung und auch sonst eher unbedeutend blieb.
Vor mittlerweile acht Jahren begann im November 2012 eines der umfangreichsten Verfahren gegen Antifaschist*innen in Dresden, neben den Ermittlungen wegen "Bildung einer Kriminellen Vereinigung" (§129) gegen die "Antifa-Sportgruppe". Anlass war ein Blockadeversuch gegen die sogenannte NPD-Brandstiftertour 2012. Das LKA und später das Operative Abwehrzentrum hatte daraufhin gegen 30 Personen Ermittlungen eingeleitet und letztendlich gegen 7 Personen Anklage erhoben, wegen Schwerem Landfriedensbruch, Körperverletzungen und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Nachdem im letzten Jahr die endgültige Einstellung aller Verfahren kam, wollen wir mit diesem Text das Verfahren und die Solidaritätsarbeit Revue passieren lassen.
+++ Demonstration findet statt, morgendliches organisiertes stilles Gedenken wird verschoben +++ Hygienekonzept der Demonstration +++ Demonstrationsrecht in Zeiten der Pandemie +++ Individuelle Friedhofsbesuche und Gedenken an Karl und Rosa +++ Keine Stände auf Friedhofsvorplatz, aber Volxküche / Küche Für Alle To Go in Friedrichshain +++
Eine Silvesterparty am Reumannplatz (Wien) lief etwas aus dem Ruder. Durch Böller gingen ein Mistkübel, ein Kaugummiautomat und eine Sitzbank kaputt. Das Chaos wurde von Einzelnen genutzt, um die Scheiben eines Juweliers einen Stresstest zu unterziehen.Die eintreffende Polizei wurde nicht gerade freundlich begrüßt.
Am 07.01.21 soll um 9 Uhr im Amtsgericht Tiergarten, Turmstraße 91 Raum 671 einer Person der Prozess gemacht werden, weil ihr vorgeworfen wird, im Wert von 50 Euro geklaut zu haben.
Gerne würden wir diesen Prozess nicht ernst nehmen, denn es klingt absolut lächerlich, in aktuellen Pandemie Zeiten tatsächlich auf einen derartigen Prozess offensichtlich zu pochen. Allerdings ist das Gegenteil der Fall: der Staat zeigt uns derzeitig immer wieder, dass ihm die Gesundheit der Menschen nichts wert ist, die Verteidigung des Kapitals dagegen schon.
2020 war ein scheiß Jahr. Wir mussten lernen, mit einer weltweiten Pandemie umzugehen, um uns und andere nicht zu gefährden. Zusammen Essen, Bierchen trinken, abhängen, quatschen, uns kennenlernen, Pläne planen, alles was uns lieb und wichtig ist, geht jetzt erstmal nicht mehr einfach so. Konzerte wurden abgesagt oder in den Bildschirm verlegt. Die Soliparty für Repressionskosten wurde zum Füßewackeln am WG-Küchentisch.
Das A-Radio Berlin präsentiert den neuen Libertären Podcast mit dem Dezemberrückblick 2020: unser ernster und satirischer Blick auf die Geschehnisse des Vormonats. Mit einem Fokusinterview mit der No Border Kitchen, die auf Lesbos aktiv ist, einem Interview zum räumungsbedrohten sozialen Zentrum P31 in Nürnberg, einem Beitrag zum Knastsolidarität um Silvester herum, Wo herrscht Anarchie, Musik u.v.m.
Die Regierungen begegnen der Corona-Pandemie mit Einschränkungen, Lockdowns, Ausgangssperren, sozialer Isolation und dem Slogan „stay home, stay safe“. Der Staat macht deutlich, dass es wichtiger ist, den Kapitalismus am Laufen zu halten, als uns zu schützen und zu unterstützen. Profit zuerst.
Wir sehen unsere Verantwortung in zwei Dingen, die nicht voneinander zu trennen sind: Uns gegenseitig schützen – und dafür auch auf die Straße gehen, um uns auszutauschen, zu organisieren und zu kämpfen – für ein besseres Morgen.
Wir haben in der Silversternacht sämtliche Scheiben des Ordnungsamt/„Stadtteilladens“ in Magdeburg Neustadt mit einem Nothammer sowie Steinen zerstört.
Könnt ihr euch noch an den G8 Treffen in Genoa 2001 erinnern? Nun die Staatsanwaltschaft erinnert sich definitiv auch und will eine Persnon einkassieren die seit ein paar Jahren auf der Flucht ist, nämlich Vincenzo Vechi, hier ein Artikel aus dem Französischen darüber
Hier ein älterer Text von Alfredo Maria Bonanno, geschrieben im Jahre 1988, zur Klassenfrage, die nicht nur damals, sondern auch heutzutage einigen Anarchisten und Anarchistinnen zu stören scheint.
Die Gruppe Barbaria hatte vor kurzem einen weiteren Text zum Thema Coronavirus-Kapitalismus veröffentlicht, wir fanden diesen so gut, dass wir den auch übersetzten. Es kann über das jetzige Thema nicht ausreichende Texte-Debatte-Diskussionen geben, daher hier ein weiterer dazu. Viel Spaß
2020 ist Geschichte! Die Bilanz des letztes Jahres liest sich gruselig: eine Pandemie, die vor allem die Ärmsten trifft, ein kapitalistisches System, von dem die Reichen so sehr profitieren wie noch nie, globale Zerstörung der Ökosysteme, eine politisch gewollte humanitäre Krise für Geflüchtete an den europäischen Außengrenzen, tödlicher Rechtsterrorismus und eine deutsche Linke, die zwischen Restriktion und Repression um Antworten ringt.
von: Louis Germain David de Funès de Galarza y Soto am: 04.01.2021 - 10:59
Am 8. Dezember wurden in Frankreich mehrere Personen verhaftet und der Bildung einer terroristischen Gruppe beschuldigt, hier ein Artikel, aus dem Französischen, darüber.
Als Zeichen der Solidarität haben wir am 31.12.2020 Neujahrsgrüße in die JVA Chemnitz gesendet. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit haben wir Pyro über die Mauer geworfen und Feuerwerk gezündet. Die Insassinnen begrüßten unsere Aktion mit lauten Jubelrufen.
Hey, wir sinds, Sabot Garden!
Wie manche von euch bereits gehört haben oder auch nicht: wir, eine Gruppe von Menschen - man kennt uns auch als Sabot Garden, haben am 24.12.20 ein Brachgelände in Neukölln in der Karl Marx Straße 244 besetzt.
Nach der kompletten Absage von Demos durch Querdenken (1) und der großräumigen Abriegelung des Regierungsviertel war nicht viel los. Trotz vieler Aufrufe in Telegram-Gruppen, sich gegen die Versammlungs-, Ansammlungs- und Böllerverbote rund um das Brandenburger Tor zu wehren, kam es auf der Straße nie zu mehr als Ansammlungen von 30 Personen.
2020 - zahlreiche Hausdurchsuchungen u.a. in Frankfurt, Hamburg und Leipzig und Baden Württemberg, sind Anhaltspunkte dafür, dass die Repression im gesamten Bundesgebiet anzieht. Mit dem Generalbundesanwalt als zentralem Protagonisten hat der deutsche Staat die Inszenierung einer Hexenjagd begonnen. Unter Verwendung des gesamten Arsenals des Gesetzbuches arbeiten BKA, LKAs und Verfassungsschutz zusammen, um Vorwürfe der Bildung einer kriminellen (§129) und gar einer terroristischen Vereinigung im In- oder Ausland (§129a/b) wie Coronaschnelltests verteilen zu können.
von: NeujahresbesucherInnen Sta am: 03.01.2021 - 12:10
Wir haben heute morgen, ...2021, dem Staatsschutz Gebäude im Stuttgarter Fasanenhof einen Besuch abgestattet. Hinterlassen haben wir eine Markierung durch Farbbeutel und den Schriftzug „Kein Freund – Kein Helfer“.
Gerade im vergangenen Jahr 2020 wurde das Ausmaß der Verstrickungen von deutscher Polizei und faschistischer Strukturen auch für die Öffentlichkeit deutlich. Seien es durch BFE- Einsatzwagen mit riesigen Deutschlandfahnen im Innenraum, das Posen einer ganzen Bereitschaftspolizei-Einheit vor einem Nazigraffiti in NRW, den unzähligen rechten Chatgruppen in denen sich die Polizisten über ihre krankhaftesten faschistischen Ideen austauschen oder das Versenden von Drohbriefen unter der Aufschrift „NSU 2.0“. Das erklärt auch, weshalb ihr Verfolgungswille gegen Linke AktivistInnen in den letzten Jahren massiv an Fahrt aufgenommen hat.
Positionen die unhinterfragt den Leninismus abfeiern sind für uns fragwürdig. Sie diskreditieren emanzipative Kämpfe und können nicht unwidersprochen auf Indymedia bleiben.
Eine lautstarke Gruppe von Menschen hat am 30.12.20 ihre Solidarität mit all den Menschen gezeigt, die in der Essener JVA sitzen müssen. Wir wissen, dass es gerade in den Zeiten von Corona immer schlimmer wird im Knast zu sitzen, und wir wissen auch, dass es den Menschen Kraft gibt, mit zu bekommen, dass sie nicht allein sind.
Wir haben die chaotischen Stunden und den polizeilichen Fokus auf Connewitz an Silvester genutzt, in denen selbst Spießer:innen und besoffene Almans zu Aufständigen werden, um unserer Wut Ausdruck zu verleihen.