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Mit Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) droht uns der fossile Rückschritt: Statt erneuerbare Energien weiter voranzubringen, plant sie neue Gaskraftwerke. Ganz im Sinne ihres ehemaligen Arbeitgebers – der Gaswirtschaft. Gemeinsam verteidigen wir die Energiewende, unterzeichne jetzt den Appell an die Ministerin!
UNSERE FORDERUNG
Appell-Empfängerin
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU)
In Deutschland sind die Weichen für die Energiewende gestellt: Der Ausbau von Wind- und Solarenergie erreicht Rekordwerte, der Umbau zu klimaneutraler Wärme hat begonnen. Bremsen Sie diesen Kurs nicht aus, sondern setzen Sie ihn entschlossen fort.
Sorgen Sie für konsequenten Klimaschutz, Planungssicherheit für die Wirtschaft und für saubere Energie, die sich alle leisten können. Das heißt:
Ausbau der Erneuerbaren weiter vorantreiben
Halten Sie am ambitionierten Ausbau von Wind- und Solarenergie fest. Stärken Sie die Nachfrage nach Erneuerbaren, indem Sie die Elektrifizierung im Verkehrs- und Gebäudesektor konsequent beschleunigen. Machen Sie das Energiesystem zukunftsfähig – mit mehr Flexibilität sowie Investitionen in Speicher und eine intelligente Netzinfrastruktur.
Kein Gasrausch auf Kosten von Verbraucher*innen und Klima
Planen Sie Gaskraftwerke nur als Reserve für Zeiten, in denen weder Wind noch Sonne genug Strom liefern. Sorgen Sie dafür, dass neue Kraftwerke zeitnah auf grünen Wasserstoff umrüsten und verzichten Sie auf CO₂-Abscheidung (CCS) in der Stromerzeugung.
Wärmewende verlässlich umsetzen
Erhalten Sie die Planungssicherheit für Kommunen und Haushalte – und gestalten Sie die Wärmewende sozial gerecht. Dazu braucht es klare und verlässliche Vorgaben und Förderung für die Umstellung auf klimafreundliche Heizungen und energetische Sanierungen. Vermeiden Sie einseitige Belastungen von Mieter*innen – und verzichten Sie auf neue Subventionen für fossiles Gas.
5-Minuten-Info
Welche Beziehungen hat Katherina Reiche zur Gas-Lobby?
Katherina Reiche (CDU) ist seit Mai 2025 Wirtschaftsministerin im Kabinett von Friedrich Merz. Bis April war sie mehrere Jahre Vorstandsvorsitzende bei Westenergie, einer Tochter des Energiekonzerns Eon. Westenergie ist einer der größten Gasnetzbetreiber Deutschlands. Parallel dazu saß sie im Aufsichtsrat des schwedischen Energieunternehmens Ingrid Capacity. Von 1998 bis 2015 war sie Mitglied des Deutschen Bundestags, bevor sie als Hauptgeschäftsführerin zum Lobbyverband VKU, dem Verband kommunaler Unternehmen, wechselte. Viele der VKU-Mitgliedsunternehmen sind im Gas-Business tätig. Lobbycontrol kritisiert, dass der VKU daran beteiligt war, das Gebäudeenergiegesetz (GEG) (das sogenannte Heizungsgesetz) abzuschwächen. Besonders profitiert haben davon die großen Gaskonzerne. Reiches nahtloser Wechsel aus der Politik in die Wirtschaft stand in der Kritik und befeuerte die Debatte über Sperrzeiten für ehemalige Politiker*innen.
Wie bedroht Katherina Reiche die Energiewende?
Die Energiewende ist unter der Ampel-Regierung endlich wieder in Fahrt gekommen – mit Rekordausbau der Solar- und Windenergie. Doch Wirtschaftsministerin Reiche droht diese positive Entwicklung jetzt auszubremsen. Sie stellt das Ziel Deutschlands, bis 2045 klimaneutral zu werden, infrage. Die Ministerin hält den Ausbau der Erneuerbaren für „völlig überzogen“. Mit einem Gutachten will sie belegen, dass der Strombedarf niedriger ist als bisher angenommen – um dann die Ausbaupläne für erneuerbare Energien und die dafür nötigen Netze zu kürzen. Dieses Monitoring beleuchtet allerdings nur einige Aspekte und erzeugt ein verzerrtes Bild zu Reiches Gunsten. Statt in Erneuerbare zu investieren, will Reiche neue Gaskraftwerke mit einer Leistung von 20 Gigawatt bauen. Das würde Deutschland langfristig von Gas-Importen abhängig machen. Denn die neuen Kraftwerke müssen nicht einmal auf Wasserstoff umrüstbar sein.
Und auch die Wärmewende könnte Katherina Reiche abwürgen. Sie empfiehlt das Heizen mit Erdgas und will alte Heizkessel weiterlaufen lassen. Das „Heizungsgesetz“ will sie abschaffen.
Welche Energiepolitik braucht es jetzt?
Um das Klima zu schützen, müssen wir von fossiler zu elektrischer Energie wechseln. Doch gerade der Verkehrsbereich und die Wärmeversorgung sind noch zu sehr auf Öl, Gas und Benzin angewiesen und müssen dringend elektrifiziert werden. Damit Millionen neue Wärmepumpen und E-Autos klimaneutral betrieben werden können, brauchen wir viel mehr Strom aus Erneuerbaren. Und je günstiger dieser grüne Strom ist, desto größer ist die Motivation umzusteigen. Dazu darf der ambitionierte Ausbau für Wind- und Solarenergie jetzt nicht lahmgelegt werden. Fossile Abhängigkeiten, zum Beispiel durch den Bau neuer Gaskraftwerke, müssen wir vermeiden.
Parallel muss auch das Energiesystem besser auf erneuerbare Energien ausgerichtet werden. Das heißt: Industrie und Verbraucher*innen brauchen auch finanzielle Anreize, Energie dann zu nutzen, wenn diese durch Sonne und Wind verfügbar ist (sogenannte Flexibilisierung). Zusätzlich muss in Speicher und intelligente Netzinfrastruktur investiert werden. Das stellt sicher, dass auch dann genug Strom vorhanden ist, wenn gerade keine Sonne scheint oder Wind weht.
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