Schweden wird oft als eine Art tatsächlich existierende kapitalistische Utopie beschrieben: angeblich gleich, fortschrittlich, ökologisch und feministisch. In diesem Text zeigen wir, dass die schwedische Gesellschaft nichts Nachahmenswertes ist. Gleichzeitig fragen wir uns, was es bedeutet, im (vermeintlichen) Wohlfahrtskapitalismus zu kämpfen. Wir machen das durch eine Erläuterung unserer Projekte und Theorien in Bezug auf die aktuellen Kämpfe in Schweden, da wir glauben, dass das der beste Weg ist, unsere Situation zu erklären.
Wir, die Verfasser dieses Textes, sind eine kleine Gruppe aus der Universitätsstadt Lund bei Malmö, Autonom Organisering. Wir arbeiten zu Themen rund um Feminismus, Klassenkampf, Theoriearbeit und mehr. Wir legen großen Wert auf unsere internationalistische Arbeit, da wir versuchen, eine Bewegung über und gegen Grenzen und Nationalstaaten hinweg zu erlernen und zu entwickeln. Wir sind mit GenossInnen in Finnland, Dänemark, Norwegen und dem Rest Schwedens in der „Autonomous Revolutionary Nordic Alliance“ (ARNA) organisiert, die im Vorfeld des G20-Gipfels 2017 in Hamburg gegründet wurde.