Mumia: COVID 19 Lock-Down und sein 66. Geburtstag

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Der gefangene Journalist Mumia Abu-Jamal rief am Dienstag, den 31. März 2020 aus dem Knast an und berichtete, dass das SCI Mahanoy Gefängnis nun einen repressiveren Weg als Antwort auf COVID 19 eingeschlagen hat.

Die Gefangenen sind den ganzen Tag in ihren Zellen, außer einer 45-minütigen Unterbrechung, wenn sie sich draußen auf dem Trakt aufhalten dürfen um eines der vier Dinge zu tun: duschen, Anruf, Kiosk, oder wischen und putzen ihrer Zelle.

7 bis 14 Männern ist es gestattet, sich zeitgleich auf dem Trakt aufzuhalten. Sie dürfen sich jedoch nicht aus dem Trakt heraus bewegen.

Ausgesuchte Gefangene wischen zwischen diesen 45 minütigen Phasen den Trakt.

Essen wird zu den Zellen gebracht.

Es gibt keinen Hofgang.

Keine Besuche für die nächsten drei Wochen und in der näheren Zukunft.

Mumia sagt, es sei wie im Todestrakt oder im 'Loch' (Anmerkung der Übers.: Loch = Einzelhaft mit variierenden Sonderhaftbedingungen.)

Aus früheren Berichten wissen wir, dass die Gefangenen in Mumias Gefängnis nur einige Gesichtsmasken bekommen haben, aber keine Handschuhe und Desinfektionsmittel und dass sie sich nur mit Seife und kaltem Wasser waschen können, da die Heißwasserversorgung derzeit nicht funktioniert.

In Anbetracht der derzeitigen Isolation und Mumias immer näher rückendem Geburtstag (Mumias 66. Geburtstag ist am 24. April 2020) können wir Euch nur ans Herz legen: SCHREIBT IHM!

Mumias Adresse:
Smart Communications/PA DOC
Mumia Abu-Jamal, #8335
SCI Mahanoy
P.O.Box 33028
St.Petersburg, Fl 33733
USA

Porto für Postkarten in die USA: 95ct
Porto für Standartbriefe in die USA: 1,10€

Schreibt auch allen anderen Gefangenen, von denen ihr Adressen habt. Sichtbare Unterstützung ist ist ein wichtiger Faktor für die Stärkung des Immunsystems - Adressen

#clemencycoast2coast #letthemgo #freethemall
#freemumia #pennsylvania #usa

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Ergänzungen

Leonard Peltier: Repression und indigener Widerstand in den USA

Der indigene politische Gefangene Leonard Peltier sitzt seit 1976 in den USA in Gefangenschaft. In einem Vortrag auf den Berliner Anti-Knast-Tagen im Oktober 2019 berichtete ein Vertreter des Tokata e.V. über die lang anhaltende Repression gegen Indigene in den USA und Kanada und erklärte die Hintergründe, die zur Inhaftierung Leonard Peltiers führten. Von dort aus schlug er auch einen Bogen zu den aktuellen Anti-Pipeline Protesten Indigener inNordamerika.

Erstausstrahlung am 1. April 2019 auf den Freien Radios Berlin-Brandenburg (Berlin 88,4 FM und Potsdam 90,7 FM)

#podcast der Sendung hier nachhören

#clemencycoast2coast #letthemgo #freethemall #firstnations #aim #leonardpeltier #usa

Radio Aktiv Berlin - Covid 19 + Knast

Seit dem Ausbruch der Corona Ausgangsbeschränkungen ist das Leben für die meisten Menschen sehr schwierig geworden. Neben der Angst vor Ansteckung und der Sorge um Freund*innen und Verwandte sind fast alle öffentlichen Aktivitäten unmöglich. Behörden schränken Grundrechte so massiv ein, dass der nächste Schritt in eine Diktatur derzeit vorstellbar wird. Mit der Angst spielend überstürzen sich Politiker*innen damit, weitere tiefgreifende Eingriffe in unser Leben in die Diskussion zu werfen. Ob diese Schritte dem medizinischen Schutz der Bevölkerung wirklich dienen, ist den Stichwortgeber*innen dabei genauso unbekannt wie allen anderen, die sich dieses in Konzernmedien anhören oder ansehen müssen.

Dabei ist eines auffällig: so gut wie nie hören oder sehen wir Berichte über Menschen, die zwar mitten unter uns leben, aber aufgrund ihrer Gefangenenschaft gar keine Möglichkeit zum "social distancing" haben und der Krankheit mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert sind.

In der heutigen Sendung beschäftigen wir uns mit Berichten aus Gefängnissen in Deutschland, Italien, Spanien un den USA: dabei geht es  um fehlende Gesundheitsversorgung und Ernährung, brutale Gewalt durch Schliesser*innen, Coronaerkrankungen und verantwortungslose Schnellverlegungen aber auch erste erfolgreiche Freilassungen.

Schliesslich runden wir das mit einem Bericht über einen öffentlichen Protest am vergangenen Wochenende in Berlin Kreuzberg ab, bei dem Menschen in großen Abständen und mit Schutzmasken ihre Solidarität mit Geflüchteten, Gefangenen und von Zwangsräumungen in Europa Betroffenen zum Ausdruck gebracht haben.

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Radio Aktiv Berlin – jeden 1. und 3. Mittwoch des Monats aus dem Studio Ansage (StAn) im Freien Radio – Berlin-Brandenburg von 16 – 17 Uhr auf der 88,4 FM in Berlin und 90,7 FM in Potsdam - Sondersendungen am 1. Mittwoch des Monats um 22 Uhr auf den gleichen Frequenzen
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