Weg mit der rechten Hetze in Reinickendorf!
Keine ruhige Minute dem AfD-Stammtisch im Restaurant Maestral!
Rassismus, Sexismus und nationalistische Hetze haben im Grill-Restaurant Maestral (Eichborndamm 236) in Berlin Reinickendorf eine lange Tradition. Dabei dient und diente das Restaurant selbst und der separate Nebenraum links des Eingangs diversen rechten Gruppen sowohl als Treffpunkt für Organisation und Vernetzung, als auch zur Verbreitung ihres menschenverachtenden Weltbildes.
Bereits 2015 deckten Antifaschist*innen auf, dass sich im Maestral der damals in Gründung befindliche Berliner PEGIDA-Ableger BÄRGIDA traf. Als eine Berliner Tageszeitung daraufhin den Wirt ansprach, gab sich dieser unwissend. Eine tiefergreifende Distanzierung blieb aus. Im September 2015 sprach Björn Höcke im Rahmen des Landestreffens der Jungen Alternative im Maestral. Spätestens hier war klar, dass der Besitzer keinerlei Scheu oder Berührungsängste mit rechten oder rechtsradikalen Veranstaltungen hat. Auch rechts-esoterische Gruppen waren damals im Eichborndamm 236 schon zu Gast. Zum Beispiel das Neuschwabenland-Forum, unter anderem mit den mehrfach vorbestraften Reichsbürgern Dennis Ingo Schulz und Mario Romanowski. Zum Ende des Jahres, am 8. Dezember 2015, lud schließlich BÄRGIDA zu einem Vortrag von Michael Mannheimer ein. Etwa 40 Rassist*innen lauschten hier in vorweihnachtlicher Stimmung und besinnlicher Atmosphäre der offen islamfeindlichen Hetze.
Die AfD-Pankow nutzte das Restaurant für ihre Bezirkswahlversammlung und auch die Vorstellung der Reinickendorfer AfD-Kandidat*innen und deren Programm fanden hier statt. Bei diversen AfD-Informationsabenden sprachen auch überregionale Referent*innen wie z.B. der ehemalige Bundesvorsitzende Konrad Adam im Juli 2016. Die AfD nutzt das Maestral aber vor allem für ihren 14-tägigen Reinickendorfer Stammtisch. Hier können “interessierte“ Menschen sich in gemütlicher Runde die rassistischen, sexistischen und sozialchauvinistischen Ideen der AfD anhören. Sowohl die Veranstaltungen, als auch der Stammtisch der AfD in Reinickendorf sind speziell in den letzten Monaten unerfreulich gut besucht. Der Stammtisch verzeichnet nach AfD-Angaben teilweise 40-70 Besucher*Innen. Damit ist dieser ein immens Wichtiges Medium der AfD zur Mitglieder*innen-Werbung und politischen Stimmungsmache in Berlin. 2018 feierte die AfD Fraktion Reinickendorf im Maestral ihren Neujahrsempfang mit Gastredner Nicolaus Fest und im März 2018 sprach dort Albrecht Glaser.
Im August 2016 gab es zum bisher ersten und einzigen Mal antifaschistischen Protest direkt vor dem Restaurant. Trotzdem wird seitdem im Maestral weiter ungestört gehetzt. Das wollen wir nun ändern! Zu Beginn des Jahres haben wir den Wirt selbst, und einzelne Parteien in Reinickendorf angeschrieben und noch einmal informiert, welche Gruppen sich dort treffen. Besonders der SPD haben wir unseren Unmut kundgetan, da Gruppen aus der SPD und ihrem Umfeld trotz der AfD-Präsenz weiter das Maestral nutzen. Insbesondere die SPD-Queer wurde informiert, die hier in scheinbar friedlicher Koexistenz mit der AfD ihre Stammtische abhält. Die SPD-Queer wurde darauf hingewiesen, dass es aus unserer Sicht dringend nötig wäre, als regelmäßige Nutzer*innen dieser Lokalität ein Gespräch mit dem Wirt zu suchen. Die LINKE und die GRÜNEN haben sich dagegen bereits andere Orte für ihre Treffen gesucht. Während die SPD in Hohenschönhausen den Wartenberger Hof für dessen rechtsradikale Veranstaltungen zur Rede stellen will, blieb nach unserem Kenntnisstand, unsere Aufforderung an die SPD Reinickendorf und SPD-Queer bisher leider folgenlos. Offenbar soll die beschauliche Ruhe in Reinickendorf nicht gestört werden. Wir halten es für unerträglich, dass sich Rassist*innen seit Jahren ungestört in Reinickendorf treffen können und diese Treffen auch schamlos offen bewerben. Uns reicht es jetzt!
Der Wirt hat auf unseren Brief nicht reagiert. Stattdessen hat er sein Restaurant zu Beginn des Jahres renoviert und dabei die Fenster des Raumes in dem sich die AfD trifft mit Spiegelfolie versehen. Offensichtlich ist die AfD ein lohnender Gast, den es zu beschützen gilt.
Von der Demonstration vor zwei Jahren hat sich der Wirt nicht beeindrucken lassen. Das mag daran liegen, dass es keine weiteren Aktionen vor und gegen das Maestral gab. Wir haben unserem Brief aber Taten folgen lassen. Die Anwohner*innen wurden durch eine Flyeraktion über die rechtsoffene Geschäftspolitik des Maestral informiert und gebeten, dem Wirt und seinen Mitarbeiter*innen ihr Entsetzen darüber mitzuteilen. Weitere Kampagnen mit Flyern, Stickern und Plakaten sind in Planung.Das Schweigen über das rechte Treiben in Reinickendorf muss konsequent durchbrochen werden! Es wird keine ruhige Minuten mehr geben, bis der rassistische Spuk im Restaurant Maestral ein Ende hat!
Ihr könnt euch hier den Infoflyer zum Maestral, sowie die Druckdateien für Sticker und Plakate herunterladen. Ausserdem freut sich das Maestral über ehrliche Bewertungen und Kommentare auf Yelp oder Facebook, welche auf deren inakzeptable Geschäftspolitik hinweisen. Wir sind wütend und wir werden nicht locker lassen. Wenn Ihr Informationen habt oder unsere Arbeit unterstützen wollt, so könnt ihr uns per Email unter keinraum-reinickendorf[at]systemli.org kontaktieren.
Alerta, Alerta Antifascista!
Kampagne Kein Raum der AfD Reinickendorf