Hähnchenmaststall brennt: Verdacht fällt auf militante Tierschützer.

(Quelle: Walsroder Zeitung vom 01.12.2018 von Jens Reinbold)

Altenwahlingen. Nach einem Feuer in einem Hähnchenmaststall an der Kreuzung Bundesstraße 209/ Landesstraße 159 in Altenwahlingen deutet vieles auf einen Brandanschlag von militanten Tierschützern hin. Das Feuer zerstörte die Halle, in der bis zu 40.000 Hähnchen untergebracht werden können, fast vollständig, das Dach ist eingestürzt. Der Gesamtschaden dürfte im sechsstelligen Euro-Bereich liegen. Tiere kamen nicht zu Schaden. An der schwer zugänglichen Rückseite des Gebäudes haben Ermittler Graffiti entdeckt, die eventuell Rückschlüsse darauf zulassen, wer für den Brand verantwortlich sein könnte. "Stop Capitalism" ("Stoppt Kapitalismus") steht dort in grüner Schrift auf rotem Stein gesprüht, und darüber prangt ebenfalls aufgesprüht das Label "ALF". ALF steht dabei wohl für die Organisation "Animal Liberation Front" ("Tierbefreiungsfront").

(Quelle: Walsroder Zeitung vom 01.12.2018 von Jens Reinbold)

Altenwahlingen. Nach einem Feuer in einem Hähnchenmaststall an der Kreuzung Bundesstraße 209/ Landesstraße 159 in Altenwahlingen deutet vieles auf einen Brandanschlag von militanten Tierschützern hin. Das Feuer zerstörte die Halle, in der bis zu 40.000 Hähnchen untergebracht werden können, fast vollständig, das Dach ist eingestürzt. Der Gesamtschaden dürfte im sechsstelligen Euro-Bereich liegen. Tiere kamen nicht zu Schaden. An der schwer zugänglichen Rückseite des Gebäudes haben Ermittler Graffiti entdeckt, die eventuell Rückschlüsse darauf zulassen, wer für den Brand verantwortlich sein könnte. "Stop Capitalism" ("Stoppt Kapitalismus") steht dort in grüner Schrift auf rotem Stein gesprüht, und darüber prangt ebenfalls aufgesprüht das Label "ALF". ALF steht dabei wohl für die Organisation "Animal Liberation Front" ("Tierbefreiungsfront"). Ein weiteres Indiz, dass es womöglich auch vom Zeitpunkt her um eine gezielte Aktion handeln könnte: Im Maststall waren in der Nacht zu Freitag keine Tiere untergebracht. Erst am Montag sollten neue Tiere kommen, bestätigt der Betreiber des Stalls. Und dem Vernehmen nach war die Elektik in dem Stallgebäude ausgeschaltet - weil eben in diesen Tagen dort keine Tiere untergebracht waren. Ein elektrischer oder technischer Defekt scheint vor diesem Hintergrund unwahrscheinlich, was auch die Polizei bestätigt. Deren Sprecherin Wiebke Hennig bezeichnete die Brandursache am gestrigen Freitag noch als "ungeklärt", allerdings nahmen auch Mitarbeiter des Staatsschutzes der Polizeiinspektion Heidekreis den Tatort unter die Lupe. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte die Polizei gestern nicht mehr mitteilen. Sie bittet aber Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich bei der Polizei in Soltau zu melden.

Am frühen Freitagmorgen um kurz vor 3 Uhr waren die Ortsfeuerwehren Altenwahlingen, Häuslingen und Rethem an die Altenwahlinger Kreuzung gerufen worden. Bei Ankunft des Gemeindebrandmeisters Georg Mahler hatte das rund 80 mal 25 Meter große und massive Stallgebäude bereits in Vollbrand gestanden, die Flammen waren bereits großflächig aus dem Dachbereich geschlagen. Daraufhin wurde Gemeindealarm ausgelöst, sodass zusätzlich die Feuerwehren Böhme, Bierde, Bosse und Frankenfeld an die Einsatzstelle eilten. Insgesamt waren 80 ehrenamtliche Kräfte vor Ort. Während der Arbeiten waren die Landesstraße 159 in Richtung Verden voll sowie die Bundesstraße 209 im Bereich der Kreuzung teilweise gesperrt. Bereits bei der Errichtung vor etwa acht Jahren gab es rund um den Maststall schon einmal Diskussionen. Zunächst war der Bau an einer anderen Stelle in Altenwahlingen geplant, seinerzeit gab es Proteste aus dem Ort, auch eine Bürgerinitiative hatte sich gegründet. Mithilfe des Landkreises wurde ein Kompromiss erzielt, mit dem allerdings einige Gegner des Maststalls nicht zufrieden waren. In den vergangenen Jahren hatten sich die Wogen im Dorf allerdings wieder geglättet.

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