FFM: Brandstiftungen an linken Projekten

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Brandstiftungen an linken Wohnprojekten in Frankfurt am Main

 

 

 

Am Dienstag, dem 13.11.18, wurden in zwei Rödelheimer Wohnprojekten
Brände gelegt. Im besetzten Haus In der AU wurde um 21.50 Uhr ein Brand
an der Rückwand eines Schuppens entdeckt und konnte rechtzeitig gelöscht
werden. Dieser wurde vom Nachbargrundstück aus gelegt. Ungefähr 45 min
später brannte im Mietshäusersyndikatsprojekt Assi der hölzerne
Sichtschutzzaun zum frei zugänglichen Nachbargrundstück. Zum Glück hatte
es geregnet, so dass dieser Brand von selbt ausging. Zwei Tage später,
am Donnerstag, dem 15.11.18, wurde um 23.00 Uhr eine Hütte im Vorgarten
der AU angezündet. Auch dieser Brand wurde sofort entdeckt und gelöscht.
Am Freitag, dem 16.11.18, wurden Brandspuren am Reifen eines Fahrzeuges
entdeckt, welches von den Täter*innen der AU zugeordnet wurde. Dieses
war in einer Seitenstraße geparkt.

Bereits am 14. September diesen Jahres wurde um 22.30 Uhr durch eine
schwere Brandstiftung, die ganz ähnlich durchgeführt wurde, das
Mietshäusersyndikatsprojekt Knotenpunkt im benachbarten Schwalbach a.
Ts. komplett unbewohnbar. Der Feuerwehr gelang es nur knapp, das
Übergreifen des Feuers auf die umliegenden Häuser im eng bebauten
historischen Stadtkern zu verhindern. Die Bewohner*innen haben ihr
Zuhause verloren, denn Wohngebäude, Werkstatt und Scheune sowie der
gesamte Hausrat sind durch Feuer und Löschwasser zerstört und alles muss
neu aufgebaut werden.

Zu keinem dieser Brandanschläge sind bis heute Bekenner*innenschreiben
aufgetaucht. Die Frage, wer hinter diesen Angriffen steht, ist
demzufolge spekulativ. Jedoch stehen zumindest die Brandstiftungen in
der AU und in der Assi durch die zeitliche und räumliche Nähe eindeutig
in einem Zusammenhang. Alle drei Brandanschläge richten sich konkret
gegen linke Wohnprojekte und Strukturen, anders als z.B. die Brände, die
in der letzten Zeit in Frankfurt und Umgebung gelegt wurden (Goetheturm,
KiTa, Bücherschränke...).

Im derzeitigen politischen Klima ist es möglich, dass diese
Brandstiftungen sich fortsetzen (inklusive „Trittbrettfahrer*innen“). In
den letzten Jahren haben sich extrem rechte Diskurse in die „Mitte der
Gesellschaft“ verschoben. Dies ist nicht nur an den Wahlerfolgen der AfD
sichtbar, sondern auch an dem Agieren der CDU und der FDP. Sie hauen
alle in dieselbe Kerbe: Nicht unbedingt gemeinsam, aber durchaus im
Einklang, schüren sie Ängste und betreiben eine gefährliche
Stimmungsmache gegen linke Projekte (jede/s linke Projekt oder
Initiative wird zum Feind erklärt und soll weg). Dies bietet ganz
offensichtlich Anknüpfungspunkte für die extreme sowie neue Rechte und
bestärkt diese, militant gegen Linke vorzugehen.

Wir sind froh, dass durch die Brände im Knotenpunkt, der Assi und der AU
keine Menschen verletzt wurden! Das hätte aber auch anders ausgehen
können. Wir müssen von Brandstiftung durch Rechte ausgehen. Ob
organisierte Strukturen oder Einzeltäter*in: Brandstiftung bleibt
Brandstiftung! Die Personen, die Brände legen, setzen das Leben von
Menschen gezielt aufs Spiel.

Mit dieser Veröffentlichung wollen wir euch informieren und gleichzeitig
andere linke Strukturen warnen: Haltet Augen und Ohren offen - ohne in
Panik zu verfallen! Bereitet euch auf Brandsituationen vor und
informiert euch über Brandschutz, z.B. über den unten angefügten Link.

Zudem möchten wir uns für eure Solidarität bedanken! Eure Unterstützung
bestärkt uns darin, dass wir für das Richtige kämpfen und dass es
wichtig ist, alternative Lebensweisen offen zu leben und dafür
einzutreten. Leitet diese Info gerne innerhalb linker Strukturen weiter.

Gemeinsam für ein solidarisches Miteinander ohne geistige und faktische
Brandstifter*innen!

ASSI, AU UND KNOTENPUNKT

Info zu Brandschutz:
http://asn.blogsport.de/images/Brandschutz_fuer_besetzte_Haeuser.pdf

 

 

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Ergänzungen

Aus der FR:

"In das Muster der ungeklärten Brände reiht sich allem Anschein nach auch ein Vorfall von Montagabend in Hanau ein. Dort brannte ein als Gartenlaube genutzter Bauwagen auf dem Gelände des Wohnprojekts „Schwarze 7“ aus. Das Feuer war gegen 21.30 Uhr bemerkt worden. Laut Polizei beläuft sich der Sachschaden auf etwa 5000 Euro. Den Brand gelöscht hatten die Anwohner selbst. „Wir hatten von den anderen Bränden schon gehört“, berichtet ein Sprecher des Wohnprojekt, „und deshalb einen zusätzlichen Feuerlöscher angeschafft.“"

http://www.fr.de/rhein-main/kriminalitaet/anschlaege-in-hessen-brandseri...