Open-Posting

Gefangenen Näherei und Ausbildung Modenäherei der JVA Chemnitz müssen Mundschutze nähen!

 

Am 19.03. ca. um 9 Uhr haben wir davon erfahren, dass wir für das DRK Mundschutze nähen sollen. Gleich nachdem wir es erfahren haben mussten wir anfangen mit Nähen. So wie es zur Zeit aussieht müssen die Näherei und die Modenäher weiter arbeiten, auch wenn alle anderen Arbeitsbetriebe nicht mehr arbeiten dürfen. Unsere Ausbildung ist auf Eis gelegt, wegen derMundschutze und es kann sein, dass wir auch am Wochenende nähen müssen. Sobald Mundschutze fehlen sind wir raus! Es wurde also direkt mit Kündigung gedroht. Denn die Mundschutze sind ganz genau abgezählt.“

 

Aus den Lagern auf zur Arbeit!

Wut macht sich breit bei dem Vorschlag, das Arbeitsverbot für Asylbewerber_innen für den Spargelgenuss als Saisonarbeit auszusetzen. Ein weitere Maßnahme in Zeiten von Corona, die vor Menschenverachtung strotzt und in rassistischen Logiken verhaftet bleibt.

[@mods] indymedia-Tor hidden Service offline

Leider ist seit einer Woche der indymedia hiddenservice unter 4sy6ebszykvcv2n6.onion offline. Könnt ihr den wiederbringen? bestimmt tuts ein neustart

Kopf aus dem Sand! Immobilienunternehmen angegriffen

Zwei Autos von Immobilienunternehmen in Bremen zerstört.

Demonstrationsfreiheit erhalten - Kundgebung gegen autoritäre Gesetze

Heute haben wir mit einer kleinen Gruppe von etwa 10 Menschen gegen die Verschärfung des Infektionsschutzgesetz und die damit verbundene Zentralisierung von Entscheidungen, Eingriffen in Persönlichkeitsrechte und autoritäre Tendenzen demonstriert. Mit genügend Sicherheitsabstand und schützender Vermummung setzten wir auf Solidarität und Information statt Repression und Polizeistaat.

Corona: Im Zweifel Dagegen

Wie die meisten Linken und Libertären wurde auch ich vom Ausbruch der Pandemie überrascht. Immer noch bin ich im Zweifel. Ich weiß trotz intensiven Austausch, trotz Recherche nicht, was eine Dynamik der Angst, was Panikmache und was eine begründete Maßnahme zur Eindämmung ist. Doch gerade in Zeiten wie diesen, in der wir ständig mit Notwendigkeiten und falschen Sicherheiten konfrontiert sind, können wir den Zweifel auch nutzen, um Diskussionen zu starten und auszuweiten

[B] AFD-Lokal in Rudow angegriffen

Die AFD in Neukölln ist eng mit den lokalen Neonazis vom NW Berlin vernetzt, mehrere AFD-Funktionäre waren sogar an Gewalttaten beteiligt. Ein wichtiger Treffpunkt für die Neuköllner Faschisten ist das "Steakhaus Torero" in Rudow (Neuköllner Strasse 251), wo zweiwöchentlich die Stammtische und Vorstandsitzungen der AFD durchgeführt werden. Heute früh wurde das Torero als das markiert, was es ist: ein Organisierungsort für Faschisten und Neonazis. Die Scheiben wurden mit einem Hammer eingehauen, neben dem Eingang wurde die Ansage "Kein Raum der AfD" hinterlassen.

Solidarische Bewegung Duisburg

Wir sind eine neue Gruppen von Menschen, die in dieser Krisenzeit helfen und politisch aktiv sein wollen. Wir wollen die Selbstorganisierung und die gegenseitige Solidarität stärken. Die Reaktion auf die aktuelle Lage kann unserer Meinung nach nicht Vereinzelung, soziale Kälte und Egoismus sein. Lasst uns einander helfen und die Probleme, mit denen sich viele allein gelassen fühlen, gemeinsam angehen. Gleichzeitig müssen wir dafür kämpfen, dass die derzeitige Krise nicht zu Lasten der ArbeiterInnen und einfachen Leute und zu Gunsten von Großkonzernen und Superreichen gelöst wird. 

Notizen des Seucheninstinkts [Note epide(r)miche]

Fragen zum Hausverstand

Interkiezionale Statement zur aktuellen Lage

"Zuerst ändern sich Sachen, die sich innerhalb von 20 Jahren nicht verändert haben, innerhalb von Jahren, dann innerhalb eines Jahres, dann innerhalb von Monaten, schließlich innerhalb von Tagen und Stunden. Zum Schluss sogar innerhalb von Sekunden.“

 Wolfgang Rüddenklau zum Thema Zeitablauf während einer Revolution. 

Als Klasse kämpfen! – Internationaler Frauen*kampftag

Die bundesweite Plattform „Perspektive Kommunismus“ hat einige bundesweite Aktionen im Frühjahr unter das Motto „als Klasse kämpfen“ gestellt. Wir finden es richtig, immer wieder den positiven Bezug auf die lohnabhängige Klasse herzustellen und damit den politische Kämpfen in denen wir aktiv sind eine Richtung zu geben. Aber was bedeutet es in der aktuellen Situation für uns als Klasse zu kämpfen? Wir haben uns deshalb gedacht, dass wir zu den Kampagnen die im März und April in Köln anstehen jeweils einen kurzen Artikel schreiben. Der erste anlässlich des 8. März.

Wenn euch der Artikel nicht ausreicht, könnt ihr auch in unserem Diskussionsbeitrag “Patriarchale Unterdrückung im Kapitalismus und feministische Perspektiven” mehr nachlesen.

[B] Sagt die Syndikat-Räumung ab, denn wir werden trotzdem auf die Straße gehen

Regionen: 
Berlin
Themen: 
Freiräume
Soziale Kämpfe

Redebeitrag von NKIA Bremen zum 18.03

Redebeitragam 18.03, zum Tag der politischen Gefangenen (online, weil Kundgebung hat nicht statt gefunden)

Überblick auch in Krisen Zeiten behalten!

Ab heute werden wir chronologisch, nach Bundesländern sortiert, über die Veränderungen und Situationen in deutschen Knästen wesentliche Informationen dokumentieren:

https://criminalsforfreedom.noblogs.org/corona-news/

Falls wichtige Informationen fehlen, schreibt uns gerne an C4F[ät]systemli.org. Ebenfalls dokumentieren wir Soli-Aktionen für Gefangene in Bezug auf Corona. Weitere Infos folgen.

Passt aufeinander auf, bleibt handlungsfähig, vergesst die Gefangenen nicht!

Corona: Radikale Kritik jetzt! Raus aus der Angststarre!

Folgender Text geht auf einen Austausch linker Potsdamer Aktivist*innen über die jetzige Lage zurück. Sie wollen dazu ermutigen, jetzt erst recht aktiv zu werden und die Mahnung „Stay at home“ nicht mit dem Rückzug ins Private zu verwechseln.

(B) Die SPI und ihre Rolle in der Nachbarschaft

Erneut hat das Sozialpädagogische Institut Berlin Walter May (SPI) versucht sich wieder aktiv in unsere Strukturen im Nordkiez einzumischen. Es machte den Bewohner*innen der Rigaer 94 das großzügige Angebot als vermeintlich neutraler Vermittler zwischen ihnen und dem Eigentümer zu fungieren.

Seien wir realistisch- fordern wir das „unmögliche“!

Eine surreale Situation. Du machst morgens das Fenster an der Hauptstraße, in der du seit Jahren wohnst, auf und es kommt kein Krach herein. Alles still draußen. Die Menschen haben begonnen sich an die „Ausgangsbeschränkungen“ zu halten. Die Stadt ist so ruhig wie vermutlich seit 1945 nicht mehr. Bewegt man sich dennoch nach draußen fahren ständig Polizeistreifen an einem vorbei. Was zur Hölle passiert hier?

[Athen] Bekennerschreiben zur Brandstiftung am Friedensgericht - Loukareos Straße

 Die einzigen Menschen, die mit guten Absichten in das Gericht gegangen sind.

Inmitten geopolitischer Spiele, rassistischer Mobs, Vertreibung von Menschen, gut laufender Geschäfte, Nationalismen, medialen Deliriums, bequemer Misanthropie, hat sich eine menschliche Tragödie vom Zaun des Evros bis zu den Inseln der östlichen Ägäis entfaltet.

Die Festung Europa, der griechische Teil seiner Landkarte und der erdoganische Opportunismus haben ihre geopolitischen Würfel mit den Leben entwurzelter Menschen geworfen, die nach den Krümeln suchen, die vom Tisch des europäischen Wohlstands fallen.

 

 

Hausdurchsuchung und Statement zur Linksunten-Demo

Hiermit wollen wir nochmal auf die vergangene Hausdurchsuchung vom 4.3.20 im Zusammenhang zur Linksunten-Demo aufmerksam machen.

Darüber hinaus haben wir uns entschieden, eine Zusammenfassung zur Linksunten-Demo vom 25.01 aus unserer Sicht zu verfassen.

Nuclear, Climate, Covid19 - a weird week of news

Events happen so quickly. It becomes important to know what news is true, and what is not. It is something of a crisis in journalism, - which analysis, which interpretation is credible? I try to follow articles that make sense, and come from reliable writers and journals.. Reported numbers vary a lot - of those infected with Cov19, of the deaths. For one example - USA infection numbers are almost certainly far greater than reported, because of inadequate testing. In interpretation, Donald Trump's phrase the "Chinese virus" feeds in to xenophobia, an unfortunate theme when global co-operation is needed, to combat a global epidemic. Politicians exploit false conspiracy theory that the coronavirus is a bioweaponhttps://www.youtube.com/watch?v=-CCW4Xnp_sQ

Die Waffe der Kritik kann nicht die Kritik der Waffen ersetzen

“das in dem milieu, in dem wir kämpfen - postfaschistischer staat, kosumentenkultur. metropolenchauvinismus, massenmanipulation durch die medien, psychologische kriegsführung, sozialdemokratie - dass gegen die repression, mit der wir es hier zu tun haben, empörung keine waffe ist. sie ist stumpf und hohl. wer wirklich empört, also betroffen und mobilisiert ist, schreit nicht, sondern überlegt sich, was man machen kann”

 

kassiber von ulrike meinhof, märz 1976

 

Warum schreibt der Mensch, wenn er sich ohnmächtig fühlt? Schreibt Briefe an ferne Freunde oder betrunken Liebesgedichte an verlorene Lieben, schreibt nächtelang Pamphlete gegen die allgegenwärtige Barbarei. Vielleicht weil die Ohnmacht der schlimmste aller schmerzhaften Zustände ist. Weil sich das Bewusstsein nicht damit abfinden kann, das es keine Handlungsoptionen gibt.

capulcu: Die Corona-Krise

Der Ausnahmezustand ist das neue Normal. Die derzeitigen gesellschaftlichen Einschränkungen bis hin zu vollständig außer Kraft gesetzten Grund-, Bürger- und Menschenrechten, in der Absicht einer (unbestritten notwendigen) Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus überschlagen sich. Beinahe täglich werden weiter gehende Vorschläge diskutiert und per Allgemeinverfügung umgesetzt. Wir sind uns daher bewusst, dass unser heutiges Augenmerk (22.3.20) auf aktuell besonders weit greifende Maßnahmen in wenigen Wochen in ein neues Koordinatensystem von Akzeptanz bzw. Empörung einsortiert werden wird. Die Geschwindigkeit dieser Koordinatenneusetzung könnte ein geeignetes Maß für die Transition vom Antiterror- zum epidemischen Ausnahmezustand sein. Darin erfährt der "Gefährder" eine qualitative Neuinterpretation.

Vor zwei Monaten wurde Maria B. von Bullen ermordet

 

Eigentlich wollten wir heute zum Gedenktag vom Tod von Maria vor dem Tatort versammeln. Durch die Corona-Seuche in Kombination mit Ausgangssperre und das Verbot von Versammlungen haben wir uns dagegen entschieden uns persönlich zu versammeln. Aber wenigstens unseren Redebeitrag wollen wir hier posten.

 

 

Erster Toter nach Besuchsverbot im deutschen Knastwesen!

 

Erster Toter nach Besuchsverbot im deutschen Knastwesen!

 

Am 17.0.3.2020 wurde in der JVA Bruchsal (Nordbaden) ein 25-jähriger irakischer Gefangener, also kurz nach Inkrafttreten des Besuchsverbots wegen Corona, tot in seiner Zelle aufgefunden. In der JVA Freiburg kam es, auch in Folge der ganzen Restriktionen wegen der Pandemie, zu einer Auseinandersetzung eines 39-jährigen Sicherheitsverwahrten mit dem Personal.

Die vermeintliche Flügel-Auflösung: Ein Schritt vor, zwei zurück

Flügel

Der verfassungsfeindliche Flügel soll sich auflösen, das verlangt der AfD-Bundesvorstand. Das Aus der Gruppe wurde nun tatsächlich verkündet, aber gleich darauf dementiert. Zugleich kündigt Björn Höcke in einem Interview an, er werde seine Strömung „historisieren“, ihren Kurs aber „weiterführen“. Was soll das bedeuten?

Das Virus macht krank. Der kapitalistische Staat tötet.

Der Virus macht krank. Der kapitalistische Staat tötet. Vertraue nicht dem Staat.

In Zeiten einer „Krise“ dürfen wir den Staat nicht als Unterdrücker aus den Augen verlieren. Die Tagesschau berichtet, dass 95% der Bevölkerung Deutschlands die verordneten Kontaktverbote gut heiße. Wir müssen uns unserer eigenen Analysen und Vorstellungen einer solidarischen Gesellschaft besinnen. In diesem Sinne entstand dieses Flugblatt. Wenn Du es für einen fruchtbaren Diskussionsbeitrag hältst, verbreite es bitte digital oder gedruckt weiter.

Statement Rassismuskritik Feministischer Kampftag

Regionen: 
Köln
Themen: 
Antifa
Antirassismus
Gender
Soziale Kämpfe
Am 08. März war der internationale Feminismus-Kampftag. Auch in Köln sind verschiedene Bündnisse und Einzelpersonen auf die Straße gegangen um sich unter anderem für Gleichberechtigung, eine befreite Gesellschaft und gegen eine Gesellschaft der Unterdrückung und ein binäres Geschlechtersystem auszudrücken. Wir streben einen intersektionalen Feminismus an und trotzdem ist es an diesem Tag zu etwas gekommen, was wir vermeiden wollten. Menschen, welche jeden Tag im Alltag Unterdrückung, Ausgrenzung und Rassismus erfahren müssen, waren innerhalb der Demoorganisation genau dem ausgesetzt. Verschiedene Bündnisse haben Redebeiträge auf der Bühne der Endkundgebung gehalten. Ebenso wurden die Menschen vom ISD Bund e.V. eingeplant. Aufgrund von organisatorischen Missverständnissen und Misskommunikation wurde eine komplette Rede gestrichen. ISD Bund e.V ist die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland. FLINT* Menschen dieser Organisation wollten in der Rede Intersektionalität im Alltag von BIPOC FLINT Menschen thematisieren. ISD selbst kritisert, dass primär weiße Menschen Redebeiträge erhalten haben und bereits in der Planung die Reden der BIPOC ans Ende gesetzt wurden. Sowohl das Frauen*streik Bündnis, als auch die betroffenen BIPOC haben sich zu der Situation geäußert. Die Beiträge findet ihr auf den jeweiligen Online Plattformen und unter unserem Statement verlinkt. Vor allem im Linken Spektrum, welches sich regelmäßig mit Machtverhältnissen, Unterdrückungen und Ausgrenzung marginaler Gruppen beschäftigt, kann und darf ein solcher Fehler nicht unkommentiert bleiben. Wir alle müssen uns dessen bewusst sein, dass wir aufgrund unserer Sozialisierung auch rassistische Verhaltensweisen reproduzieren. Und gerade „Wir“, die sich als links, antifaschistisch, antirassistisch und intersektional bezeichnen, müssen unser Verhalten und Denken unbedingt aktiv reflektieren, damit sich BIPOC in Zukunft MINDESTENS in diesem Kontext sicher fühlen. Weg vom weißen Feminismus! Insbesondere Menschen, welche noch immer täglich Rassismus erfahren, müssen gehört werden! Die Gesellschaft muss hören, was rassistische Alltagsfloskeln die mit „war ja nicht so gemeint“ enden, bedeuten! Die Rede der ISD Aktivist*in endet mit „Und wenn wir alle diesen feministischen Kampftag ernst nehmen, dann bedarf es nicht nur leerer Worte. Was wir als Schwarze Frauen – mit all unseren Intersektionen brauchen, ist Schutz in der Gesellschaft – Schutz einfach wir sein zu können“. Wir müssen uns solidarisieren, Kämpfe verbinden und aufeinander acht geben. Wir möchten hiermit Stellung zu den Geschehnissen beziehen und uns klar gegen jegliche Form von Rassismus äußern. Wir sind uns dennoch bewusst, dass dies ebenso aus einer privilegierten weißen Sicht geschieht. Wir streben einen intersektionalen Feminismus an, dazu müssen wir marginalisierte Gruppen sichtbar machen und mit ihnen in den Austausch gehen. Wir werden immer wieder Fehler machen und nur, wenn wir uns der Kritik annehmen, werden wir in der Lage sein dazuzulernen. Wir möchten den Raum primär den BIPOC lassen. Anbei sind die Statements der betroffenen Gruppen. Lest sie euch durch, hört ihnen zu und seid euch eurer Privilegien bewusst! Stellung ISD: isdbund (instagram) Stellung Frauen*streik Bündnis: feministischer_Streik_Koeln (instagram) darüber findet ihr auch die hochgeladene Rede ABFAK

Update aus dem Knast Plötzensee

Mehrere Gefangene der JVA Plötzensee haben sich bei uns gemeldet, um auf die Zustände hinter Gittern in Zeiten von Corona aufmerksam zu machen. Während der stellvertretende Anstaltsleiter Wolf den Gefangenen weiß machen will, es gäbe angeblich alles an nötigen Hygienemitteln und Vorsichtsmaßnahmen bezüglich des Corona Virus, wollen die Gefangenen hiermit deutlich machen, dass ihre Gesundheit durch den Knast schon immer massiv gefährdet war, sich durch den neuen Virus allerdings die Lage für sie zusätzlich verschärft.

Selbstorganisation im Ausnahmezustand - Warum wir offene soziale Räume weiterhin für wichtig halten

Das Virus verunsichert, es ist etwas Neues. Angst greift um sich, geschürt von einem Blick in die Tageszeitungen. Sie informieren nicht nur, sondern erzeugen das Spektakel. Eine Atmosphäre, in der wir uns schutzlos fühlen sollen, etwas Unbekanntem ausgeliefert. Die Aufmerksamkeit liegt beinahe total auf dem Virus, jegliche andere Nachrichten dringen kaum durch. Vergessen die Situation des Faschismus an der griechisch-türkischen Grenze, vergessen die rassistischen Schüsse von Hanau. In dieser Atmosphäre werden die Regierenden als die schützende Hand wahrgenommen, die uns vorgibt, was zu tun sei, Verbote erlässt und sich um uns kümmert und dies alles in der Abschottung nach Außen, zur Formung des nationalen “wir”. Der Ausnahmezustand ist geschaffen.

PANDEMIE KRIEGSTAGEBÜCHER NO 4

Heute hat die Berliner Gesundheitssenatorin (SPD, nicht AfD) auf der Landespressekonferenz angeregt, alle Menschen ab 70 zwangsweise unter Quarantäne zu stellen. Alle Grenzen fallen, die Barbarei des Empire hüllt sich nicht mehr in einen Mantel, die nackte, rohe Grausamkeit wird unverhohlen zum Markte getragen. Man fragt sich, was als nächstes kommen wird. Eine staatliche Lotterie für die begrenzte Anzahl an Intensivbetten mit Beatmungsgeräten… Und keine Sorge, systemrelevante Gruppen werden natürlich jederzeit in einer Privatklinik Zuflucht finden.

Ende der Welt, Ende des Monats, derselbe Kampf”, so reagierten die Gilets Jaunes auf die jüngste Bewegung gegen die Verwüstung der Welt durch die Klimakatastrophe. Wem das Geld vorne und hinten nicht reicht, um sich und seine Liebsten durch den Monat zu bringen, für den ist der Zustand der Welt jetzt schon eine Katastrophe. Es war eine Einladung der Wütenden aus der Peripherie an die rebellische Freitagsjugend zu einer gemeinsamen Front. Ansatzweise gelang dies auch.

Nun also Lockdown und Quarantäne, in Angst geworfen und isoliert soll der Kotau vor der Herrschaft wieder allumfassend eingeübt werden. So stellt sich denn für jeden die Frage, ob er seine kärgliche Existenz in der Abteilung für Informationswiederbeschaffung fristen will, oder bereit ist, alles zu riskieren für das Abenteuer, dass früher das Leben hiess.

https://www.youtube.com/watch?v=VRfoIyx8KfU#action=share 

Die Pandemie hat dem König das Haupt gerettet, ohne Zweifel. Ein letzter wilder Tanz der Gilets Jaunes, des black bloc am 14. März im Herzen von Paris, nun muss alles neu gedacht, neu konspiriert werden. Es bleibt die unverwüstliche Gegnerschaft, die nach neuen Wegen sucht. Eine rohe Übersetzung eines weiteren Traktats aus dem Herzen des aufständischen Frankreichs, ursprünglich am 23. März 2020 auf Cerveaux Non Disponibles veröffentlicht.

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