Ich sitz am Frühstückstisch, aus dem Radio schallern bescheuerte Durchhalteparolen, obwohl oder gerade, weil es erst acht Uhr morgens ist. Es gibt Brot von LIDL. Leider habe ich vergessen, es in der Brotschneidemaschine im Supermarkt schneiden zu lassen, drum muss ich selber ran, was sich schwierig gestaltet, da dieser verfickte Scheißlaib in tausend Teile zerbröselt. Wenn man es zwischen den Fingern zusammendrückt und rum rollt, sieht es aus wie Popel. Unter fünf Scheiben werde ich auf jeden Fall nicht satt. Ich muss an so eine Geschichte denken, die ich irgendwo gehört hab, in der so ein Bäcker im Mittelalter voll Ärger bekommen hat, weil er Sägespäne unter den Brotteig gemischt hat. Aber das Brot ist günstig und WG-Kassen-kompatibel. Ich schmiere mir irgendwas auf den bröseligen Lappen drauf, stopf ihn in mich rein und sprinte zur U-Bahn, gleich fängt Uni an.