Am Freitag den 09.10. wurde das anarcha-queer-feministische Hausprojekt Liebig34 geräumt. Damit geht ein weiteres Stück Stadtgeschichte zu Gunsten der Immobilienwirtschaft zu Grunde.
Hier folgt eine Reflexion zu einer Demo vom 25.09. 2020 in Madrid, ich habe sie übersetzt da sie spannende Gedanken über „Aktionskonsens“, Pazifismus und Nachbarschaftskämpfe beinhaltet, die auch auf andere Kontexten z.B. in Deutschland passen. Außerdem hilft der Text , um sich ein Bild zu aktuellen Kämpfen in Madrid zu machen. Am 24.09. gab es eine Demo gegen die Quarantäne von hauptsächlich armen Stadtteilen in Madrid. Anwohner*innen durften diese Viertel nur zum Arbeiten verlassen. Ein typische Satz war: „Ich darf ins Zentrum fahren um den Reichen Bier zu servieren, aber nicht um Bier zu trinken.“ Auf der Demo am 24. war eine angespannte Stimmung. Es wurden zwei Menschen festgenommen, die durch spontane Versuche nicht befreit werden konnten und am nächsten Tag immer noch festsaßen. Daraufhin wurde sich am 25. am selben Ort wieder versammelt.
Mit der steigenden Anzahl der Covid19 Erkrankungen in Deutschland, insbesondere auch in Berlin, ist das Thema wieder verstärkt für die Gefangenen von Bedeutung. So hat beispielsweise eine Wärterin im Knast Tegel 27 Gefangene mit dem Virus infiziert. #StayHome ist für sie natürlich nicht möglich, sie werden fortan unter Isolation im Knast gehalten, unter „unmenschlichen Bedingungen“, wie ein Gefangener der Presse wohl mitteilte. Auch im Knast Moabit beschäftigt die Gefangenen das Thema, vor allem auch deswegen, weil die Mitarbeiter*innen der Justiz nichts auf die Gesundheit der Gefangenen geben. Im folgenden ein Brief eines Gefangenen:
Der Sup versuchte zu entziffern, wie Seil, Lazo in deutsch, italienisch, französisch, englisch, griechisch, baskisch, türkisch, schwedisch, katalanisch, finnisch etc. lautet.