Repression

Strafbefehl gegen zwei Aktivist*innen der Baumbesetzung in Freiburg im November 2020

Im November letzten Jahres besetzten vier Aktivist*innen vom Bündnis 91/Die Grüneren einen Baum in Freiburg. Anfang des Monats kam der Strafbefehl gegen zwei der Aktivist*innen vom Amtsgericht Freiburg. Dieses Statement soll ein Update zum bisherigen Prozess geben.

S: Für die Commune von Paris - Farbe auf Kaiser Wilhelm

In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai haben wir das Kaiser Wilhelm Denkmal auf dem Stuttgarter Karlsplatz mit roten Farbkugeln beworfen. Nach dem gewonnenen deutsch-französischem Krieg hat Wilhelms Reichskanzler Bismarck gezielt die Bedingungen für die Zerschlagung der Commune von Paris geschaffen. Am 28. Mai vor 150 Jahren wurde so die erste proletarische Revolution der Weltgeschichte mit aktiver Unterstützung aus deutschem Herrscherhaus blutig niedergemetzelt.

 

 

[S] Flashmobaktion - 150 Jahre Pariser Kommune – Revolution ist noch immer notwendig!

Am Nachmittag des 28. Juni haben wir mit einer kleinen Flashmobaktion an die Niederschlagung der Pariser Kommune vor genau 150 Jahren erinnert. Am Kaiser-Wilhelm-Reiterstandbild in der Stuttgarter Innenstadt hielten wir eine Rede zur Bedeutung der Pariser Kommune und haben anschließend das protzige Herrschaftssysmbol mit Plakaten zur Erinnerung an bekannte Kommunard:innen und mit einem Transparent mit der Aufschrift "150 Jahre Pariser Kommune – Revolution ist notwendig!" verschönert. In der vorangegangenen Nacht haben Aktivist:innen dem Kaiser außerdem eine Henkersmaske übergezogen um auf den mörderischen Charakter deutscher Großmachtsphantasien hinzuweisen.

Bernd Heidbreder ist verstorben

Uns erreichte am Freitag die tragische und traurige Nachricht, dass Bernd Heidbreder in Venezuela verstorben ist. Bernd war beschuldigt ein Mitglied der militanten Gruppe K.O.M.I.T.E.E gewesen zu sein und an mehreren militanten Aktionen sich mit anderen beteiligt zu haben. Er war seit 26 Jahren auf der Flucht.

Entsichern-Kongress 2021 vom 10. bis 12. September in Berlin

Gegenkongress zum Europäischen Polizeikongress

Vor einem Jahr wurde der am Boden liegende George Floyd von Polizisten ermordet. Neu war nicht die rassistische Polizeigewalt, neu war viel mehr das Ausmaß der darauf folgenden polizeikiritischen Proteste, die sich von den USA rund um die Welt ausbreiteten. Unter dem #polizeiproblem versammelte sich in Deutschland ein breites Spektrum an Menschen, die ihre rassistischen Erfahrungen mit den Sicherheitsbehörden öffentlichkeitswirksam schilderten. Diese individuellen Schicksale wurden untermauert von fast wöchentlichen Enthüllungen um rechte Äußerungen und Netzwerke innerhalb der Sicherheitsbehörden. All das passiert in einem Klima der Unsicherheit, dem sich die "Ordnungshüter" bedienen, um ihre Befugnisse weiter auszubauen. Dabei wird die Pandemie als ein weiteres Argument angeführt, um Kontaktverfolgung zu legitimieren, ganze Häuserblöcke einzusperren oder eine Ausgangssperre zu verhängen. Immer wieder bedient mensch sich dabei an rassistischen Stereotypen.

All das sind keine neuen Wahrheiten, viel mehr wurden sie durch die breiten Proteste des letzten Jahres ins öffentliche Bewusstsein katapultiert und ließen sich nicht mehr so einfach wieder verdrängen.

Diese Behörde gerät zum ersten Mal seit Jahren unter einen Rechtfertigungsdruck und das, obwohl sie ein tödliches Vertrauen durch die weiße Mehrheitsgesellschaft genießt. Dabei bleibt diese Struktur vollkommen unverändert. Es ist eine Struktur, welche allein durch ihre Existenz den Feind immer "im Außen" sucht. Selbstkritik findet dort also kaum Platz. Im Gegenteil, die Polizei schafft es immer wieder sich als eine schützenden Autorität darzustellen, von der die Bürger:Innen abhängig seien. 

Rechte Strukturen in den Sicherheitsbehörden werden immer noch als Einzelfälle behandelt. Wenn Polizeigewalt kritisiert wird, hören sie nicht auf zu behaupten, dass die Gewalt gegen Beamt:Innen zunimmt. Arbeiten wir ihren institutionellen und strukturellen Rassismus heraus, wird auf die USA verwiesen. Betonen wir den Prozess ihrer Millitarisierung und das Ausweiten der Machtbefugnisse, beschwören sie eine neue Komplexität der Bedrohungslage hervor.

Bei all den berechtigten Kritiken fragen wir uns: Sind die Sicherheitsbehörden überhaupt reformierbar? Wer schützt eigentlich wen? Was schützt der Sicherheitsapparat? Wen schützen die Cops überhaupt? Aber vor allem suchen wir nach Antworten, auf die Frage wie schützen wir uns?

Am 14. und 15. September findet in Berlin der alljährliche europäische Polizeikongress statt. Auf dieser Kongressmesse, auf welcher es neben Vorträgen auch einen Ausstellungsbereich für die neuesten "Sicherheits"-Technolgien gibt, schütteln sich Innenminister:Innen, Waffenlobbyist:Innen und Vertreter:Innen der Sicherheitsbehörden die Hände.

Wenn Geheimdienste mit Vertreter:Innen der IT-Sicherheit über Verschlüsselung sprechen, geht es sicher nicht um unsere Datensicherheit. Wenn Vertreter:Innen der Polizei und Bundeswehr über rechte Strukturen sprechen, können wir den Ergebnissen nicht trauen. Tödlichen Antworten der Europäischen Union zum Thema "Migration" müssen wir etwas entgegensetzen.

Darum organisierten wir bereits im letzten Jahr den "Entsichern-Kongress" als Gegenveranstaltung. Auch in diesem Jahr wollen wir wieder ein solchen Ort des gemeinsamen Austausches schaffen. Aufbauend auf den verbindenden Momente in den Diskussionen über unsere jeweiligen Kämpfe, lernend von den unterschiedlichen Erfahrungen im Umgang mit Repression und Unterdrückung, wollen wir neue Momente der Stärke schaffen.

Um so breiter der Sicherheitsapparat radikal hinterfragt wird, um so mehr Leute nach selbstbestimmten Lösungen für ihre Probleme suchen, um so nähern kommen wir einem Ideal einer anderen Gesellschaft!

 

Bei Fragen, Anregungen oder eigene Workshopvorschlägen meldet euch unter polizeikongress2021@riseup.net

 

Wir halten euch auf dem Laufenden

Eure Entsichern-Kongress Orga

[W] Einladung zur Kundgebung beim Verfassungsschutz-Präsidenten Thomas Haldenwang

Von Solingen bis zur NSU - Nazis morden! - Der Verfassungsschutz vertuscht, schützt und finanziert ungestraft Nazistrukturen!

Solingen 1993 - Niemals vergessen – Unutturmayacağız!

29. Mai 2021 um 18:00 Uhr In der Sonne / Ecke Neuenbaumer Weg in Wuppertal-Dönberg

 

2 Monate später - Erklärung zum Hungerstreik von Dimitris Koufontinas

Dimitris Koufontinas verlässt das Gefängnis für einen Ausgang

Uns hat diese Erklärung einer Unterstützergruppe von Dimitris Koufontinas in Athen erreicht und möchten hier eine Übersetzung teilen.

ENG below | ESP below

Zwei Monate später...

Es ist zwei Monate her, dass Dimitris Koufontinas seinen fünften Hungerstreik beendet hat, nach 66 Tagen, von denen er 26 auf der Intensivstation des Lamia-Krankenhauses verbrachte. Nach weiteren 26 Tagen im Lamia-Krankenhaus wurde er am 9. April in das Domokos-Gefängnis verlegt, trotz der Empfehlungen der Ärzte - und insbesondere der Neurologen -, ihn in ein Rehabilitationszentrum zu verlegen, um die für ihn notwendige Spezialbehandlung zu erhalten.

#FrauenImWiderstand / Die Rote Hilfe Deutschlands im antifaschistischen Widerstand

Am 27. Mai 2021 jährt sich der Todestages der Antifaschistin Frieda Seidlitz zum 85. mal. Frieda Seidlitz war in den 30ern eine wichtige Aktivistin der Rote Hilfe aus Berlin-Weißensee. Sie wurde einen Monat lang verhört und gefoltert und verriet keine:n ihrer Genoss:innen.

Anlässlich von Frieda Seidlitz's Todestag am 27. Mai 2021 organisiert die Kampagne »Frauen im Widerstand« eine Gedenkdemonstration.
(16.30 Uhr, Antonplatz, Weißensee)

Silke Makowski vom Hans-Litten-Archiv der Roten Hilfe hat als Beitrag zum aktiven Gedenken an Frieda zwei Texten zur Geschichte der Roten Hilfe Deutschland verfasst. In ihrem Text »Frauen in der illegalen Roten Hilfe Deutschlands (RHD)« beschreibt sie die wichtige Rolle, die den Frauen innerhalb der Roten Hilfe inne hatten, gerade nach dem ein Großteil der linken Organisationen von den Nazis zerschlagen wurden oder deren Mitglieder abgetaucht waren. Sie beschreibt, wie auch ihr Text »Die Rote Hilfe Deutschlands im antifaschistischen Widerstand«, die politische Arbeit der RHD in der Illegalität. Zugleich würdigt ihr Beitrag die antifaschistische Widerstandstätigkeit von Frauen - allein schon durch deren Sichtbarmachung.
So teilt auch Frieda Seidlitz das Schicksal vieler Antifaschist:innen, denen nach der Zerschlagung des deutschen Faschismus im Gegensatz zu (cis-) männlichen Widerstandskämpfern, nicht die selbe Würdigung und Bekanntheit zu Teil wurde. Frieda Seidlitz politische Arbeit ist eines von vielen Beispielen für die zahlreichen Rote Helferinnen, die ihren Beitrag zum Kampf gegen den Faschismus leisteten. Ihr Andenken zu ehren ist praktizierter Feminismus und gelebter Antifaschismus.

Die Texte von Silke Makowski
- »Frauen in der illegalen Roten Hilfe Deutschlands (RHD)«
- »Die Rote Hilfe Deutschlands im antifaschistischen Widerstand«

Das Gefangenen Info 436 ist erschienen!

Liebe Leserinnen und Leser,

Ihr haltet nun die Mai Ausgabe des Gefangenen Infos in Händen. Da wir aufgrund kleiner Schwierigkeiten beim erstellen der Zeitung nicht pünktlich zum 1. Mai abliefern konnten, hoffen wir an dieser Stelle, dass Ihr den Kampftag unserer Klasse trotz der im Rahmen der Corona Pandemie verhängten Einschränkungen angemessen begehen konntet.

Aber nun zum Info.

Ein Angriff auf einen von uns ist ein Angriff auf uns alle!

Stellungnahme zu Gewaltausbrüchen des BFE im Nachgang zu einer Demonstration in Weißenfels und Falschberichten über eine im Anschluss hieran stattfindende Demonstration in Halle.

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