An dieser Stelle möchte ich mir erlauben, einen Text der Revolutionären Zellen/Rote Zora mit dem Titel „Krieg - Krise – Friedensbewegung, In Gefahr und höchster Not bringt der Mittelweg den Tod“ zu posten. Im Dezember 1983 erschienen, kann dieses Papier in der gegenwärtigen Phase der Analyse und Praxissuche uns vor überzogenen Erwartungen bewahren und zu einem realistischen Verständnis der Parameter verhelfen, in denen Militanz sich entwickeln kann. Das auch gerne als Antwort zu Texten wie „Keine Militanz ist auch keine Lösung - Debattenbeitrag zur Klimagerechtigkeitsbewegung“ und den zahlreichen halbgaren Positionen zu Krieg und Inflation, die momentan Indymedia erreichen.
Vor vierzig Jahren, in einer weltpolitischen Situation, die mit der heutigen zahlreiche Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede hat, erreichte „ Krieg - Krise – Friedensbewegung“ die wohl weiteste Verbreitung von allen bisherigen theoretischen Erörterungen der RZ. Durch Veröffentlichungen in der taz und vielen Nachdrucken in kleineren Zeitungen ging er über den Rezeptionsbereich der linksradikalen Szene hinaus. Die Ausgangslage der Verfasser:innen war damals ungleich günstiger als unsere aktuelle. Geschrieben von einem bundesweit diskutierenden Zusammenhang, der zu einer daraus resultierenden Praxis fähig war, schlage ich vor, die damaligen Erwartungen und Methoden mindestens zur Kenntnis zu nehmen, bevor sich die radikale Linke oder „die“ Autonomen im erwarteten Krisenherbst erneut als der Papiertiger präsentieren, den wir größtenteils in der Corona Angelegenheit mit der Nachbetung staatlichen Krisenmanagements abgaben.