Repression

La rue ou rien – Über die jüngsten Entwicklungen in Frankreich

Die Kämpfe in Frankreich gegen die „Reform der Rentenversicherung“ treten in eine entscheidende Phase. Zwar ist es nicht gelungen, die Arbeitsniederlegungen auszuweiten, der Traum vom „großen Streik“, der allgegenwärtige linke Wunsch nach einem Generalstreik, ja nach einem grundsätzlichen Umsturz sind und bleiben Utopie. Nach wie vor tragen die Hauptlast des Arbeitskampfes die Beschäftigten der staatlichen Eisenbahngesellschaft und der Pariser Verkehrsbetriebe, in den strategischen Raffinerien wurde die Produktion zwar gedrosselt, aber nicht eingestellt. (Das Herunterfahren auf Null würde bedeuten, das selbst nach der Wiederaufnahme der Arbeit eine Woche vergehen würde, bis die Anlagen wieder funktionsfähig sind. Dies gilt aber nach dem Streikrecht als illegal, was ein wesentlicher Grund für die CGT, die hier den Großteil der gewerkschaftlich Organisierten stellt, sein dürfte, davon die Finger zu lassen). Hinzu kommen sporadische Arbeitsniederlegungen der Lehrerschaft, sowie symbolträchtige Aktionen wie das zeitlich begrenzte Abschalten des Stroms für bestimmte Bereiche, das Herunterfahren eines Atomkraftwerkes oder die bildträchtig inszenierten Arbeitsniederlegungen eines Teiles der Rechtsanwaltschaft.

Von einem grundsätzlichen Ausfall der öffentlichen Verwaltung kann jedoch ebenso wenig gesprochen werden wie davon, dass sich die Beschäftigten der Privatindustrie an den Arbeitsniederlegungen beteiligen würden. Zwar beteiligen sich ab und zu Delegationen aus einigen Betrieben an Treffen und Demonstrationen, aber dabei bleibt es dann aber auch.

Trotzdem scheint sich Macrons Machtblock dieser Tage bemüßigt, erstmalig von einigen nicht unwesentlichen Punkten der „Rentenreform“ Abstand zu nehmen. (1) Dies dürfte sowohl taktischen Überlegungen geschuldet sein, das Lager der Gewerkschaften zu spalten (was in den vergangenen Jahren ein erfolgversprechende Option war), als auch politischen Ermüdungserscheinungen nach einem Jahr der Revolte der Gilets Jaunes. (2) Auffällig ist auf jeden Fall die zahlenmäßig anhaltende Bereitschaft der Bevölkerung, sich an den jeweiligen Aktionstagen an den Straßenprotesten zu beteiligen (und dies mitten im Winter), als auch die Modifikationen, die die Gewerkschaftsdemos erfahren haben. Waren es in der Bewegung gegen das ‘loi travail’ 2016 (3) noch die rebellierenden Schüler*innen und die antagonistischen Splitter, die mit der Übernahme der Demonstrationsspitze den Raum öffneten für direkte Aktionen und Auseinandersetzungen mit den Bullen, so findet sich dieser Tage im cortège de tête eine Melange von Gilets Jaunes, Basisgewerkschaftler*innen und eben jenen antagonistischen Splittern wieder. Letztere zahlenmäßig aber deutlich schwächer als in den letzten Jahren vertreten, auch finden bestimmte militante Taktiken, seien sie eher passiver oder offensiver Gattung (verstärkte Transparente, vollständige Atemschutzausrüstung, oder Molotows) sich deutlich weniger in den Demonstrationen wieder. Inwieweit dieses konfrontative Milieu sich dauerhaft behaupten kann und was sich daraus an politischen Perspektiven ergibt, muss allerdings an anderer Stelle untersucht werden.

Mit dieser aktuellen und auch ganz praktischen Situation beschäftigt sich auch der folgende Artikel über die Demonstration in Paris am 11. Januar, der auf ‘acta zone’ erschien (5) und dessen sinngemäße Übersetzung folgt.

Gemeinschaftlicher Widerstand – Bundesweite Kampagne gegen Repression

In diesem Jahr sollen Massenprozesse gegen Aktivist*innen beginnen, die im Juli 2017 gegen das Treffen der G20 auf die Straße gegangen sind. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat bereits gegen 37 Aktivist*innen rund um die Proteste am Rondenbarg Anklage erhoben – mindestens drei politische Massenprozesse stehen bevor. Ihnen wird die bloße Teilnahme an einer Demonstration zur Last gelegt. Deswegen werden sie unter anderem wegen „gemeinschaftlichem schweren Landfriedensbruch“ angeklagt. Eine Verurteilung würde einen massiven Angriff auf das Versammlungsrecht bedeuten. Bundesweit rufen Gruppen und Initiativen unter dem Motto „Gemeinschaftlicher Widerstand“ zu Protesten am Tag X, dem Samstag vor dem vor dem Prozessauftakt zu den G20-Protesten am Rondenbarg auf.

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Tag (((i))): 25.01 Leipzig. Das Konzept Indymedia verteidigen!

Seitdem im Sommer 2017 unter eklatanter Missachtung der Pressegesetze die unabhängige Medienplattform Indymedia Linksunten verboten wurde hielt sich der Widerstand gegen die staatliche Zensur in Grenzen. Lasst uns zum Tag (((i))) diese Grenzen sprengen und den Zensoren, ihren Handlangern und nicht zuletzt den MacherInnen selbst zeigen dass die Solidarität lebendig ist. Das Konzept Indymedia verteidigen! Am 25.01 alle nach Leipzig. 17:00 Uhr Simsonplatz!

Sol(((i)))dar(((i)))tät mit L(((i)))nksunten

 

In Solidarität mit der vor 2,5 Jahren illegal kriminalisierten und gesperrten Internetpräsenz linksunten.indimedia.org, haben wir in Sichtweite der Zentrale des Polizeipräsidium West-Hessen und in der Einflugschneise ihrer Helikopter das Logo von Indimedia in 10x15m auf den Asphalt gemalt.

 

 

Unten links - Solidarität gegen Zensur und Repression. Soli-Sampler für Indymedia Linksunten

 

Kurz nach den Protesten gegen den G20 Gipfel in Hamburg wurde im August
2017 die Internet-Plattform Indymedia Linksunten vom Bundesinnenministerium verboten.

Wir brauchen autonome, unkontrollierte Medien. Indymedia Linksunten war
eines unserer unabhängigen Mediencenter, jede*R konnte dort publizieren.
Wir möchten mit diesem Soli-Sampler die Klagen gegen das Verbot
unterstützen.
Be the media. Weg mit dem Verbot von Indymedia Linksunten.

 

Park Bank 3 - Audio - Zusammenfassung - Interview - 1ter Prozesstag

Ihr hört eine kurze Zusammenfassung zum Fall der sogenannten Park Bank 3 in Hamburg und ein kurzes Interview, dass wir mit einem Freund geführt haben, der am ersten Prozesstag im Gericht gewesen ist.
(mit Hintergrundmusik)

Herr H. landete in Einzelhaft- über den Gerichtsbeschluss

Vor einigen Wochen berichtete ich darüber wie ein Mitinsasse in der Justizvollzugsanstalt Freiburg in Einzel- sprich Isolationshaft landete (https://de.indymedia.org/node/42318), weil er angeblich über persönliche Daten des Leiters der Sicherungsverwahrung verfüge. Ein Gericht hatte per Eilentscheid vorläufig außer Vollzug gesetzt. Davon hatte Herr H. jedoch dann garnichts.

Spendenaufruf für Repressionskosten wegen Hausbesetzungen

Im Rahmen der Hausbesetzungen des vergangenen Jahres in Freiburg  kam es zu Repression durch Polizei und Staat. Die Hausbesetzer*innen machen zwar einen kleinen Teil der in Freiburg von Repression betroffenen Menschen aus, trotzdem gibt es viele Aktivist*innen, die bereits oder bald mit Strafbefehlen, hohen Tagessätzen, Prozess- und Anwält*innenkosten  da sitzen.

Warm anziehen gegen Zensur - Mobiveranstaltungen zum Tag (((i)))

Mobi-Veranstaltungen in Leipzig, an denen ihr die lezten Infos zu der bundesweiten Demonstration erhalten könnt. Für Auswärtige die für den Prozess länger in Leipzig verweilen, haben wir Küfas in der Stadt ausgesucht. Ohne Mampf kein Kampf!

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