Repression

Der Aufstand in Belarus

Am 23. August 2020 gab es Präsidentschaftswahlen in Belarus. Lukaschenko wird seit 26 Jahren wiedergewählt, in seiner Perspektive auch dieses Mal. Am Wahlabend veröffentlichten einige Wahlbüros die richtigen Ergebnisse und diese zeigten eine andere Realität. Bereits vorher gab es Proteste und für den Wahlabend wurde aufgerufen dezentral auf die Strasse zu gehen. In den folgenden drei Tagen und Nächten gingen Hundertausende auf die Strasse und es kam zu massiver Gewalt durch die Cops. 6000 Menschen wurden festgenommen, tausende wurden verprügelt, gefoltert und vergewaltigt sowohl direkt auf der Strasse, als auch in den Knästen.Doch die Menschen liessen sich nicht einschüchtern und setzten den Aufstand gegen die Diktatur fort. Wir sprechen mit einem Aktivisten aus Belarus über die Hintergründe und aktuellen Entwicklungen, sowie die Situation der Anarchist*innen und Antifaschist*innen in Belarus.

From Berlin to Greece – Fight the Police! DEMO: 18.09. // 19:00

Während sich international Faschist*innen teils öffentlich parlamentarisch, teils konspirativ im Verborgenen nahezu ungehindert organisieren und immer schlagkräftiger werden, finden vom Staat ausgehende Repressionsschläge gegen linksradikale und anarchistische Strukturen in immer kürzeren Abständen statt.

 

Doch wir lassen uns weder klein kriegen oder spalten. Ihre Repression ist eine Antwort auf unsere Kämpfe, nicht umgekehrt. Unsere Ideen eines befreiten und solidarischen Lebens wachsen täglich. Offensiv und entschlossen wollen wir deshalb am Freitag dem 18.09 um 19 Uhr gemeinsam auf die Straße gehen und den Betroffenen unsere Solidarität zeigen.

Feuer und Flamme der Repression

Wir senden Kraft und Solidarität an die Betroffenen des staatlichen Angriffes durch die Repressionsbehörden. Uns ist bewusst, dass ein Verfahren nach §129 in den allerwenigsten Fällen dazu dienen soll Einzelne zu belangen. Vielmehr ist es der Versuch, Strukturermittlungen zu führen und eine gesamte Szene einzuschüchtern, auszuforschen oder einzelne durch Angst zu isolieren. Ein ausführlicher Text zu den Razzien wurde bereits von der anarchistischen Bibliothek Kalabalik veröffentlicht:  https://de.indymedia.org/node/104312

[S] Transpiaktion: Evacuate Moria - Fight EU!

Ein riesiges Transparent am Stuttgarter Wagenburg-Tunnel, nahe dem Hauptbahnhof. Ein Banner in Solidarität mit den Menschen in Moria, die Tod, Durst und nun mal wieder einem Brand ausgesetzt sind. Das Lager auf Lesbos ist nun vollständig ausgebrannt. Doch eigentlich bräuchte es nicht nur ein Banner oder eine Aktion, sondern 12.000 davon in ganz Stuttgart, in jeder einzelnen Stadt Deutschlands in jedem kleinsten Fleckchen der EU. Warum 12.000? Weil diese Anzahl an Menschen unter barbarischen Bedingungen an den europäischen Außengrenzen ausharren müssen.

Doch uns geht es nicht nur darum auf die schreckliche Lage der Menschen hinzuweisen, sondern auch darum die Verantwortlichen zu benennen: Die EU ist Täter, an ihren Händen klebt Blut! Wer lukrative Geschäfte mit Waffen macht, Kriege für günstige Rohstoffe führt oder Menschen für höhere Gewinne gnadenlos ausbeutet, treibt Menschen in die Flucht.

Zudem schottet sich die EU gegen die Folgen ihrer eigenen Politik massiv ab. Dazu gehört nicht nur die hochaufgerüstete FRONTEX-Agentur, sondern genauso die Kriminalisierung der Seenotrettung - wodurch Menschen im Mittelmeer ertrinken oder aber die riesigen Gefangenenlager in Libyen. Die EU will eben jene, die für sie nicht wirtschaftlich verwertbar sind möglichst fern von ihren Grenzen halten.

Für uns ist klar: Eine Welt, ohne Flucht, Kriege und Ausbeutung geht nur, wenn wir den Kapitalismus und damit auch die EU überwinden!

Solidarische Grüße an die Geflüchteten auf Lesbos, wir stehen auf eurer Seite!

Fuck EU!

Für eine befreite Gesellschaft!

Antirepressions-Sponti - Wir sind alle 129, a und b!

Anlässlich des jüngsten Repressionsschlags durch den Staat gegen AnarchistInnen in Berlin und Athen, haben sich ca. 70 solidarische Menschen in Leipzig Connewitz zusammengefunden um sich die Straße zu nehmen und ihrer Wut Ausdruck zu verleihen. Die Demo wurde nicht angemeldet, war kurz und kämpferisch. Pyrotechnik wurde gezündet und unweit des Geschehens wurden 2 Ordnunsamtkarren entglast.

Berlin: Und wieder kreieren sie eine kriminelle Vereinigung

Die Durchsuchungen heute, die unter anderem unsere anarchistische Bücherei betrafen, sind nichts neues. Diesmal legen die Behörden allerdings zu. Betroffen sind fünf Menschen, die beschuldigt werden eine besondere, konspirative und kriminelle Vereinigung gegründet zu haben oder darin Mitglied zu sein. Aus diesem Grund ermittelt die Bundesanwaltschaft nach Paragraf 129 und das BKA besuchte die Betroffenen, teils mit gezogenen Knarren, Zuhause.

Gai Dao No. 110 - September 2020

Aufstand. Die vergangenen zwei Monate haben wahrscheinlich einen Eindruck von der Bandbreite der Bedeutung des „Aufstands“ vermittelt. In Beirut wurde ein Aufstand neu entfacht durch die grauenhafte Explosion von tausenden Tonnen offenbar herrenlosen Sprengstoffs. In Bolivien setzt sich nach dem konservativen Putsch Ende letzten Jahres das Gerangel um die Präsidentschaft fort, jetzt in Form eines Generalstreiks und zahlreicher Straßenblockaden im ganzen Land. Seit drei Monaten, veranlasst durch den rassistischen Polizeimord an George Floyd, befinden sich die USA in einem Aufstand, der mit weiter eskalierender Gewalt der Reaktion konfrontiert ist und dennoch ungebrochen kraftvoll bleibt. In Belarus ist ein Aufstand aufgekeimt und bedroht den seit Jahrzehnten herrschenden Diktator stärker als jemals zuvor.

Warum der § 129 StGB von Übel ist

 

Laut einer Meldung des Tagesspiegel von heute 9:15 Uhr geht die "Bundesanwaltschaft [...] seit dem Morgen in Berlin mit Durchsuchungen gegen mutmaßliche Linksextremisten vor. Den fünf Verdächtigen werde die Gründung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, sagte ein Sprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe." (vgl. auch de.indymedia vom 16.09.2020; 08:49 Uhr)

Es ist der § 129 Strafgesetzbuch der den Titel "Bildung krimineller Vereinigungen" trägt. Dessen Absatz 1 Satz 1 lautet: "Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine Vereinigung gründet oder sich an einer Vereinigung als Mitglied beteiligt, deren Zweck oder Tätigkeit auf die Begehung von Straftaten gerichtet ist, die im Höchstmaß mit Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren bedroht sind."

Auf diese Norm wurde sich auch schon kürzlich berufen, als sich Haussuchungen gegen den Roten Aufbau in Hamburg richteten (s. labournet.de vom 01.09.2020 und Automoie Magazin vom 31.08.2020).

2008 hatte ich - aus Anlaß des damaligen Verfahrens gegen vermeintliche Mitglieder der Mitglieder der militanten gruppe (mg) - eine Analyse des um die §§ 129, 129a StGB gruppierten Sonderrechtssystems vorgelegt.

(B): Hausdurchsuchung jetzt

Aktuell findet eine Hausdurchsuchung in der Anarchistischen Bibliothek Kalabalik statt. Zudem sind die Bullen in mindestens einer weiteren Wohnung.

Anna und Arthur haltens Maul!

Spekulieren hilft nur den Bullen!

Prozessbericht "Die Drei von der Spinne"

 Am 12.08.2020 fand der Prozess gegen 2 Antifaschisten statt. Der Vorwurf lautet üble Nachrede und Verstoß gegen das Kunsturhebergesetz. Ein dritter Angeklagter erhielt im März 2020 eine vorläufige Einstellung und wenig später eine Zeugenvorladung für den Gerichtsprozess. Nachdem dem Richter im Vorfeld mitgeteilt wurde, dass der ehemals Angeklagte keine Aussage tätigen wird, wurde er ausgeladen.

Gemeinsam sollen alle drei im Februar 2017, Outing-Plakate im Stadtteil Neukölln-Rudow geklebt haben. Auf diesen waren unter anderem Tilo Paulenz und Sebastian Thom abgebildet, als Nazis bezeichnet und ihnen wurde vorgeworfen an der momentanen Neuköllner-Anschlagsserie beteiligt gewesen zu sein. Im Zuge dessen kam es circa 6 Monate später zu Hausdurchsungen und nun zu dem Gerichtsprozess am Amtsgericht Tiergarten.

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