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Letzte Infos zu den Diskussions- und Chaostagen // Last Updates Discussion- and Chaosdays

Morgen, am Donnerstag den 10. Mai, geht es offiziell los mit den Diskussions- und Chaostagen in Berlin! Nicht abwarten konnten die Herrschenden, deren Bullenschweine heute früh schon mal die anarchistische Bibliothek Kalabal!ik und vier Privatwohnungen gerazzt haben. Das Kalabal!k hat dazu auch schon eine Stellungnahme veröffentlicht: https://kalabalik.blackblogs.org/. Uns bestärkt es nur mehr in unserer Feindschaft zum Bestehenden - Lasst das Chaos beginnen!

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Tomorrow, thursday the 10th of may, the discussion and chaoze days will officially start! The ruling ones couldn't wait and sent out their pigs this early morning to raid the anarchist library Kalabal!k and four private flats. The Kalabal!ik published a statement: https://kalabalik.blackblogs.org/ (in german). This only strengthens our hostility with the existing - Let the Chaos begin!

Nicaragua: Die Repression Daniel Ortegas ist nicht fortschrittlich

Am 23. April 2018 war auf dieser Plattform der Artikel "Neoliberaler Aufstand in Nicaragua" zu lesen. Er bezieht sich auf mehrere Massendemonstrationen gegen die Regierung Ortega-Murillo in Nicaragua. Er schließt mit dem Statement, dass die Ortega-Regierung "für die arbeitende Klasse in Nicaragua ... vorzuziehen" sei. Zum Glück lässt sich die arbeitende Klasse auch in Nicaragua nicht aus irgendwelchen Hinterstübchen heraus vorschreiben, was sie will und was nicht. Auf jeden Fall will sie nicht bevormundet und unterdrückt werden, und das hat sie am 23. April mit über 100.000 Protestierenden in der Hauptstadt Managua deutlich und absolut friedlich zum Ausdruck gebracht. Wer die Repressionspolitik Ortegas unterstützt, wer zu der schamlosen Korruption und privaten Bereicherung der Familie Ortega-Murillo schweigt, wer die Zerstörung jeglicher Grundrechte der Bevölkerung durch Ortega billigt und wer all dies verteidigt, weil die Regierung einige soziale Maßnahmen verkündet, der beteiligt sich mit daran, jeglichen Ansatz einer linken, anti-kapitalistischen oder gar sozialistischen Alternative weiterhin zu diskreditieren. Wer Gerechtigkeit gegen Demokratie ausspielt ist auf dem falschen Weg. Zu den wenigen Stimmen Nicaraguas, die bis heute noch der marxistischen Analyse treu geblieben sind und die sich immer noch für die Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft einsetzen, gehören die von Mónica Baltodano und von Onofre Guevara López. Im Folgenden gebe ich die Übersetzungen ihrer Aussagen zur aktuellen Entwicklung weiter.

Videos + Auswertung: Das war der anarchistische 1. Mai 2018 in Dortmund

Wir haben 2 Videos zu den Ereignissen produziert, ihr könnt sie hier finden: Schwarz-Roter Block auf der DGB Demo und anarchistische 1. Mai Demo

 


Dieses Jahr war einiges los am anarchistischen 1. Mai in Dortmund. Auch in den vergangenen Jahren gab es die unterschiedlichsten Aktivitäten, auf die wir zu Beginn einen kleinen Rückblick werfen wollen.

Kommentar zum Transparent „8. MAI SEIT ´45 NAZIFREI“ am Salzwedeler Rathausturm

Der 8. Mai, die Kapitulation der deutschen Wehrmacht, ist ein Tag zum Feiern und zum Erinnern. An diesen Tag danken wir allen Menschen, die Widerstand gegen NS-Deutschland geleistet haben.

 

Doch mit Ende des zweiten Weltkrieges sind selbstverständlich nicht alle faschistischen und rassistischen Ideologien von der Welt verschwunden. 73 Jahre nach Kriegsende erleben wir gerade überall ein erneutes Aufkommen von Nationalismus und Hass.

 

So auch in Salzwedel. Rechte Gewalt und Hetze sind für viele Menschen hier an der Tagesordnung. Am 1. Mai haben Neonazis ein Transparent mit der Aufschrift „1. MAI SEIT ´33 ARBEITSFREI“ aufgehangen und wünschen sich genau diese Zeit zurück.

 

Wehret den Anfängen! Entschlossener Widerstand gegen diese Zustände ist genau jetzt wichtig. Das Banner der Neonazis vom 1. Mai wurde geändert und soll nun mahnen, aber auch ermutigen, gegen jede Art von faschistischen Gedanken vorzugehen.

 

Auf dass wir irgendwann ernsthaft behaupten können, den 8. Mai nazifrei zu feiern!

 

 

 

Nie wieder Faschismus.

 

Für ein selbstbestimmtes Leben aller Menschen.

Prozessbericht: Freispruch für Lippenstift

Am 03.05.2018 gab es im Amtsgericht Görlitz einen Prozess. Der Vorwurf war das ein Mensch mit Lippenstift „Free All Prisoners“ an das Gerichtfenster gemalt haben soll und sich im Anschluss geweigert haben soll dies wieder zu entfernen.

Das Verfahren endete nach einem absurden Prozess mit einem „Freispruch dritter Klasse“ (Zitat des Richters nach der Urteilsverkündung).
Nachdem der Beschuldigte den Großteil der Akte erst eine Stunde vor Prozessbeginn einsehen konnte, begann die eigentliche Verhandlung damit, dass der neben dem Beschuldigten sitzende Verteidiger in den Zuschauerraum verwiesen wurde.
Es folgte die Personalienaufnahme des Angeklagten. Dieser erwähnte dabei, dass er lieber mit männlichen Pronomen angesprochen werden möchte und legte dem Richter neben seinem Personalausweis auch den dgti-Ergänzungsausweis vor. Der Richter bezeichnete den Ergänzungsausweis als ungültig und weigerte sich hartnäckig, den Beschuldigten richtig zu gendern. Er begründete dies damit, dass er früher selbst Personenstandsänderungsverfahren geführt habe, dieses bei dem Beschuldigten noch nicht durch sei und der Richter nur beachten werde, was im Personalausweis steht.
Danach wurde der Antrag auf Laienverteidigung zugelassen, bevor er vorgelesen werden konnte.
Ein Befangenheitsantrag wegen unzureichender und zu kurzfristiger Akteneinsicht wurde direkt ohne weitere Begründung abgelehnt. Das Einzige, was der Richter dazu zu sagen hatte, war, dass das richtige Gendern des Beschuldigten in dem Antrag eine „Irreführung des Gerichts“ sei. Der darauf folgende Befangenheitsantrag wegen Trans*feindlichkeit wurde gar nicht mehr behandelt.
Es folgten einige leicht skurrile Fragen des Richters an die Verteidigung. Doch fragte der Richter nicht nach Tataussagen, sondern nach der Aktenkenntnis des Beschuldigten und Verteidigers. In einem längeren Rechtsgespräch mit der Vertreterin der Bußgeldbehörde nahm der Richter einen Beweisantrag der Verteidigung vorweg, indem er argumentierte, dass der vorgeworfene Paragraph nicht anwendbar sei.
Der Beschuldigte verlas dann den entsprechenden Beweisantrag, nachdem betont wurde, dass dieser nur dazu diente, die Argumentation protokollfest zu machen.
Mittendrin wurde er vom Richter unterbrochen: „Was wollen Sie? Freispruch oder eine Verurteilung? - Ich hab Ihnen schon so viele Hinweise gegeben, ich schließe dann jetzt die Beweisaufnahme und dann können Sie Anträge stellen“ - Bevor wir verstanden, dass er die Plädoyers meinte, verging einige Zeit. Die daraufhin nötige Pause, um zu beraten, ob wir auf unseren Beweisanträgen bestehen und darauf, ausführlich zu plädieren oder ob wir mitspielen, wollte er nicht genehmigen. Unter dem entsprechenden Druck beschlossen wir, mitzuspielen.
Tatsächlich wurde unmittelbar ein Freispruch verkündet. Der Richter betonte dabei, dass er den Termin anberaumt habe, da er vorher nicht gewusst habe, ob der Bußgeldbescheid sinnvoll sei. Nach dem Urteil erfolgte „außerhalb des Protokolls“ die Belehrung, der Beschuldigte möge sich mal Gedanken über sein Auftreten in der Öffentlichkeit und über den Aufwand, den er betreibe. Er solle außerdem nicht mit dem Freispruch prahlen, denn der sei wegen des Verhaltens „zweiter oder dritter Klasse“.
Zur Feier des Freispruchs verteilte der Beschuldigte noch im Gerichtssaal kostenlose Lippenstifte an das gesamte Publikum. Ob der anwesende Pressevertreter einen genommen hat, ist nicht bekannt.

Annäherungen an den Aufstand - Riot / War war los in Hamburg / G20

Die vielfältigen Formen von Protest und Widerstand gegen den G20-Gipfel in Hamburg liegen mittlerweile ein dreiviertel Jahr zurück. Sie haben ein sehr unterschiedliches mediales und politisches Echo hervorgerufen – und der öffentliche Kampf um die Deutungshoheit über das Geschehen dauert weiter an. Aber auch innerhalb der linken Bewegung sind die Ereignisse umstritten und die diesbezüglichen Positionen sehr heterogen, insbesondere was die Bewertung der Vorgänge am Freitagabend, den riot,betrifft, um den es im vorliegenden Buch gehen wird. Innerhalb dieser Haltung reichen die Positionen von der euphorischen Feier des riots bis hin zur kritischen Sicht auf G20 als Niederlage. Einige Positionierungen haben wir versucht, hier darzustellen. Dabei kann dem riotauf verschiedenen Ebenen begegnet werden. Bei der Auswahl der Beiträge war uns wichtig, sowohl eine möglichst große Bandbreite innerhalb der Diskussionen der radikalen Linken zu erfassen als auch keine Beiträge zu verwenden, die sich jenseits einer kritischen Bezugnahme einfach vom Geschehen distanzieren und damit staatliche Deutungsmuster reproduzieren, statt sich ihnen zu entziehen. Der Titel eines Beitrages von Karl-Heinz Dellwo drückt somit die dem Band zugrunde liegende Haltung aus: Nicht distanzieren.

Das Buch gliedert sich in mehrere Teile. Auf die als Einführung konzipierten Annäherungen, die einen ersten Überblick über das Thema beinhalten, folgt ein längerer, chronologisch aufgemachter Bericht, der die Atmosphäre der Protestwoche in Hamburg lebendig werden lässt die dortigen Ereignisse und Gegebenheiten ausführlich schildert. Es folgen kürzere Beiträge, die sich unmittelbar aus dem Eindruck des Geschehens heraus mit dem riot beschäftigt haben. Enthalten sind weitere, die ihn aus unterschiedlichen Blickwinkeln thematisieren, darunter befinden sich identitäts- bzw. ideologiekritische, medientheoretische, diskursanalytische, politische, soziale, subjektive und philosophische Ansätze und Herangehensweisen. Anschließend folgen zwei längere Texte, die den riot materialistisch, d. h. im Kontext der langfristigen politökonomischen Entwicklung analysieren, indem sie insbesondere auf seine Beziehungen zu den Wandlungen in Produktions- und Arbeitsverhältnissenhinweisen und ihn auch sozialgeschichtlich verorten. Der Artikel von Joshua Clover wurde eigens für dieses Buch übersetzt und liegt damit erstmals in deutscher Sprache vor. Achim Szepanski folgt der Sichtweise Clovers und untersucht den riot als Teil der globalen Zirkulationskämpfe. Den letzten Teil des Buches nehmen Beiträge ein, die die andere Seite der Barrikade analysieren, das staatliche Vorgehen gegen den Protest. Abgeschlossen wird das Buch durch den Versuch, die in Hamburg beobachtete staatliche Repression als Teil einer umfassenden, aber weniger sichtbaren Tendenz zu begreifen, sie in einen breiteren Kontext von technologischen, gesellschaftlichen und politischen Prozessen einzuordnen sowie geeignete theoretische Begrifflichkeiten zu finden, welche die Vorgänge und Entwicklungen möglichst adäquat erfassen können.

 

Militant mit Sonnenbrand, mein Erleben nach dem 1. Mai in Paris

Auch nach dem 1. Mai und der Demo gegen Macron ist viel los, bei der Vorbereitung fuer einen moeglichen Generalstreik am 22. oder 25.  geht einiges, ich hab einige Beispiele gesammelt.

Analyse der Oberbürgermeisterwahl in Freiburg

Konservatives Debakel bei der OB Wahl in Freiburg: 
Linksunten kämpft !
Haushoher „Wahlgewinner" und mit großem Abstand stärkste Wählergruppe sind mit 48,7 Prozent von allen Wahlberechtigten die Nichtwähler. Oberbürgermeister wird mit 44,2 Prozent vom Rest der Stimmen der parteilose und bislang in Freiburg unbekannte Martin Horn aus Sindelfingen. Danach folgt weit abgeschlagen mit 30,7 Prozent der bisherige Amtsinhaber Dr. Dieter Salomon von der Partei die Grünen, der auch von der CDU unterstützt wurde. Sehr stark auf den dritten Platz kam die ebenfalls parteilose Stadträtin Monika Stein von der Grün Alternativen Liste (GAF), die sich von der Partei der Grünen Links abgespalten hat. Anton Behringer als weiteren parteiloser und letzter Kandidat bekam fasst 1 Prozent.

Widersprüchliche Spannbreite und große Beteiligung beim 1. Mai in Kiel

Bis zu 2000 Menschen trotzten am 1. Mai 2018 Kälte, Dauerregen und morgendlichem Auftakt und beteiligten sich an der traditionellen Gewerkschaftsdemo zum internationalen Kampftag der Ausgebeuteten und Unterdrückten unter dem diesjährigen Motto "Solidarität - Vielfalt - Gerechtigkeit" in Kiel. Etwa 300 Demonstrant*innen fanden sich zum revolutionären Block linksradikaler Gruppen unter der Losung "Ich war, ich bin, ich werde sein! Revolutionär kämpfen gegen Ausbeutung, Krieg und autoritäre Formierung!" und dem internationalistischen Block der Afrin-Solidarität zusammen, die gemeinsam liefen. Davor hatte sich der Jugendblock eingereiht, der mit 200 Teilnehmer*innen ebenfalls groß ausfiel. Zum Ende der Route vom Wilhelmplatz, entlang des Schrevenparks, durch die Gutenbergstraße über Dreiecksplatz und Bergstraße zum Gewerkschaftshaus in der Legienstraße erwachte der revolutionäre Block zunehmend und rief vermehrt laute antikapitalistische Parolen.

Fotos: 1. Mai - Demonstration im Grunewald

"Warum immer Kreuzberg? Warum nicht mal in einem richtigen Problembezirk auf die Straße gehen?" fragten sich die Hedonist-international.org/ und starteten den 1. Mai bereits am Nachmittag um 14 Uhr mit einer Demo im Grunewald. Statt der angemeldeten 200 Teilnehmer*innen zogen mehr als 3.000 Menschen begleitet von Lärm, Wumms und allerlei guten Ideen, die laut in die Vorgärten schallten, vom S-Bahnhof Grunewald durch das Villenviertel.
Eine Fotoseite unter: http://umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/010518grunewald.html

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