Newswire

AfD bei Fridays for Future Darmstadt

Heute am 14. Juni kam es in Darmstadt bei der Fridays For Future Demo zu einem Zwischenfall.
Gegen 11:15 entdeckten fleißige Antifaschistische Schüler*innen zwei AFDler, Sascha Loppnow und Roland Sauer im vorderen Teil der Demonstration. Einer von ihnen trug ein blaues gut sichtbares Partei-Shirt. Daraufhin wurden sie gefragt ob sie von der AFD seien, das bejahten sie. Deswegen wurden sie höflich gebeten die Demo sofort zu verlassen. Die beiden Neofaschisten wollten den Klimaschutzstreik nicht verlassen. Es kam wie es kommen musste, die Nachricht, zwei AFDler seien auf unserer Klimademo verbreitete sich in Windeseile. Die Umstehenden skandierten gemeinsam Parolen welche das sofortige Verschwinden der beiden forderte. Sie waren offensichtlich nicht erwünscht. Dank dem von den Streikenden erzeugten Druck entfernten sich nun die beiden einige Schritte aus der Demo, machten uns dabei aber klar das sie weiterhin mitlaufen wollen.
Diese Ankündigung bestätigte sich, einige Zeit später versuchten die beiden sich erneut der Demo anzuschließen. Als sich ein Grüppchen Demonstrant*innen lautstark kritisch gegenüber einem AFDler äußerte, entschied sich die Polizei endlich in die Situation einzugreifen. Allerdings wurden nur die Personalien des AFDlers Roland Sauer sowie die eines Antifaschisten gefordert und nicht das von den Demonstrant*innen geforderte Verlassen des Streiks durchgesetzt. Währendessen schlich sich Sascha Loppnow in die Mitte der Demo wo er laustark empfangen wurde.
Daraufhin gab es von mehreren Menschen den Wunsch an die Organisation, sie solle die beiden der Demo verweisen, die das aber aufgrund von “rechtlichen Gründen” nicht tun könnten. Wegen der fehlenden Reaktion der Organisation entschieden sich antifaschistische Schüler*innen die beiden von der Demo zu drängen.

Bei Sascha Loppnow (ehemaliger Vorsitzender der jungen Alternative Hessen) handelt es sich um den Informatikstudenten und Vorsitzenden der AfD Darmstadt-Dieburg, der bereits im Oktober vergangenen Jahres mit einem Kamerad eine Antifaschistin zu Boden schlug und der am Boden liegenden anschließend noch mit Pfefferspray ins Gesicht sprühte.

Wir fordern, dass Fridays for Future klare Kante gegen Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit (Roland Sauer: “Bist du schwul oder warum kommst du mir zu nah”) und Rechtsextremismus zeigt.

Gǎi Dào Nr. 102 - Juni 2019

Wow, ist mal wieder viel passiert. Die Grünen werden zur Volkspartei! Damit werden endlich basisdemokratische Ansätze, Feminismus und die radikale Graswurzel-Öko-Bewegung common sense! Schade nur, dass diese störenden Elemente schon vor 25 Jahren vom machtbewussten Realo-Flügel über Bord geworfen wurden…

Die FPÖ hat, nachdem durch Koks & WodkaRedBull kurz ihre wahre Fratze hinter der Maske zu sehen war, nur wenige Stimmen verloren. In Ostdeutschland wurde die AfD in vielen Wahlkreisen stärkste Partei. Sie ist das direkte Produkt aus Spätkapitalismus und politischem Populismus der Ellenbogengesellschaft. Im gesellschaftlichen Rechtsruck haben inzwischen sogar echte Nazis wie der III. Weg in manchen Stadtteilen über 35 %. Zeit, uns die Ärmel hochzukrempeln.

So kämpfen wir weiter für eine befreite Gesellschaft, denn das ist das beste Gegenmittel zu rechtsnationalem Gedankengut. Auch der Kampf gegen den Polizei- & Überwachungsstaat sollte wieder stärker in den Fokus rücken. Denn wo immer Faschos in Machtpositionen einrücken, finden sie die ganzen technologischen Möglichkeiten schon vorbereitet und einsetzbar vor. Mit dem Interview zu Chinas Social Credit System, das letzten Monat im A-Radio gesendet wurde, wollen wir unseren Teil dazu beitragen.

In eigener Sache: Wir diskutieren gerade in der Gaidao-Redaktion, wie wir mit dem permanenten Mangel an Kräften umgehen können. Mögliche Lösungen wären z.B. nur noch alle zwei Monate ein Heft rauszubringen, oder eine reine Online-Veröffentlichung – das macht die CSU mit ihrem Parteiblatt jetzt auch.

Andererseits wächst die Reichweite der Gaidao, es gibt ab jetzt eine Bezugsmöglichkeit für die Gaidao in Wien! Der Infoladen Wien kann ein paar Hefte drucken. Meldet euch direkt dort und klärt das mit denen ab (infomaden@med-user.net).

die Gaidao-Redaktion

 


 

Download

Druckausgabe

 

Keine Träne für RK und Jugendwiderstand - Warum wir nicht trauern und was die Auflösung des Jugendwiderstand (nicht) bedeutet

Am Sonntag hat der Jugendwiderstand seine Auflösung bekanntgegeben. Was das konkret für die unter anderem Label agierenden Gruppen bedeutet, wissen wir noch nicht, aber der JW war sehr eindeutig die zentrale Kaderorganisation der bundesweit verteilten diversen „revolutionären“ Kollektive und „Arbeiter“-Gruppen.

Sicher sagen können wir aber, dass sich trotz möglicher Auflösung der maoistischen Macker-Gruppen die vorher beim JW aktiven Personen weiterhin in unseren Städten bewegen werden. Und auch untereinander werden sie weiterhin in Kontakt bleiben, unabhängig davon ob sie dafür nun neue Gruppen formieren, bestehende unterwandern oder ohne Label agieren.

Wir wollen mit diesem Text erneut einen Blick auf die Situation in Flensburg und die Probleme mit Angehörigen des hiesigen RK (Revolutionäres Kollektiv) werfen. Zwar sind die social media Kanäle des RK Flensburg (facebook und Instagram) seit April offline, die Scheiße geht aber trotzdem weiter.

[B] Jede Räumung hat ihren Preis

Wir haben in der Nacht vom 13. auf den 14. die Berliner Außenstelle der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft in der Prinzenallee im Wedding mit Steinen und Farbe angegriffen. Neben zwei ihrer Firmenwagen (https://de.indymedia.org/node/33639) kann sich die ASW jetzt auch um die Fensterscheiben/Fasade ihres Büros kümmern. Wir hoffen damit einen Beitrag geleistet zu haben den Verantwortlichen für die Räumun der G17a klarzumachen: Jede Räumung hat ihren Preis!

Bundeswehr-Propaganda sichergestellt und vernichtet

Antimilitarist_innen  druckfrische Propaganda der Bundeswehr entwendet, mit pinker Farbe unbrauchbar gemacht und öffentlich zur Schau gestellt!

[Köln] AfD-Sprecher geoutet

Für einfache Kontaktaufnahme:

Festnetz: 0221 82822730

Handynummer: 0176 47519217

E-Mail: info@vcfoto.de

Jobcenter-Nummer: 261A326116

[Berlin-Wedding] Studio B-II markiert

Farbe am Gebäude

Ende letzter Woche haben wir einem winzigen Teil der in uns aufgestauten Wut Auslauf genehmigt und sind mit bunter Farbe in die Gerichtstrasse gezogen. Hier klatschten wir ein paar Farbkugeln an den riesigen "Studio B-II" Gebäudekomplex, sinnbildlich für Verdrängungsprozesse in unserem Viertel.

Nein zum Polizeigesetz MV - 16.06 ALLE NACH SCHWERIN

Wie bereits von vielen Seiten berichtet wurde, versucht der Landtag in MV zur Zeit möglichst klammheimlich eine massive Verschärfung des "Sicherheits- und Ordnungsgesetz" zu beschließen. Die Regierungskoalition aus CDU und SPD möchte dabei der Polizei viele neue Möglichkeiten bereiten. Der Innenminister Lorenz Caffier träumt von einem Einsatz von Drohnen auf Großveranstaltungen wie Demonstrationen oder Fußballspielen, oder die Möglichkeit des verdeckten Ausspähens jeglicher Technik. Auch sollen durch das neue Gesetz Personen ausgespäht werden dürfen, die garnicht unter Verdacht stehen, eine Straftat begangen zu haben. Grade auch in Bezug auf die jüngsten Ereignisse, wie die Hausdurchsuchungen bei einigen Beamten, die Munition gestohlen haben sollen, um ihre extrem Rechte Gruppe "Nordkreuz" zu unterstützen, oder die Fälle, als Polizisten minderjährige Mädchen belästigt haben, die bei ihnen Schutz suchten, ist es äußert bedenklich, dass diese Leute noch rücksichtsloser und straffreier agieren dürfen sollen. Mehr Informationen zu den geplanten Gesetzesänderungen findet ihr unter sogenannte-sicherheit.org.

13. Juni 2008: Verbot des kurdisch-dänischen Fernsehsenders Roj TV und seiner Wuppertaler Produktionsfirma V… GmbH

Bild "Roj TV verboten in BRD"

 

Pressefreiheit in Deutschland: Medienunternehmen sind – verbotsfähige – Vereine :o

 

Vor fast zwei Jahren hatte das Bundesinnenministerium (BMI) die – auch von Linksradikalen genutzte – internet-Plattform linksunten.indy­media als „Verein“ verboten. Die juristischen Laien und Laiinnen, die sich aus technik-/internet-affiner Sicht mit dem Verbot befaßt hatten, hatten sich damals, im August 2017, eh gewundert: Denn es gab auch vor dem Verbot keinen eingetragenen Verein „linksunten.indymedia“.1 Diejenigen, die wußten, daß der Vereins-Begriff des deutschen Vereinsgesetzes sehr weit ist2, staunten ebenfalls: Denn auch nach diesem weiten Vereins-Begriff kommt es zwar nicht auf die Eintragung ins Vereinsregister an, muß es sich aber jedenfalls um irgendeine Art von ‚Zusammenschluß’ handeln, und die einzelnen ‚Mitglieder’ müssen sich einer „organisierten Willensbildung unterworfen“ haben (siehe noch einmal FN 2). Daß ein autonom-anarchistisch-sozialbewegtes Zeitungsprojekt nach diesem bürgerlichen – und stalinistischen – ‚Unterwerfungs’-Modell funktioniert, erscheint doch als recht gewagte Hypothese3

Ganz eindeutig ist aber, daß § 17 Vereinsgesetz bestimmt, daß, wenn die üblichen Vereinsverbotsgründe vorliegen, das Vereinsgesetz auch „auf Aktiengesellschaften, […], Gesellschaften mit beschränkter Haftung, […], Genossenschaften, […] anzuwenden“ ist (und die „üblichen Ver­botsgründe“ können schnell erfüllt sein; siehe: Nicht (nur) „linksunten“ – einige Beispiele, in denen es sich DEFINITIV um Vereine handelt). Das BMI-Konstrukt ‚Medienverbot via Vereinsverbot’ bedroht also nicht nur eher informelle Strukturen – wie vermutlich im Falle linksunten.indy­media –, sondern auch als Unternehmen organisierte Medien.

Dies ist nicht bloß eine hypothetische Möglichkeit, sondern hat historische Vor­bilder (so wurde bspw. am 13. Juni 2008 eine kurdische Fernsehproduktionsfirma in Wuppertal verboten). Um mehrere solcher Vorbilder soll es im Folgenden gehen:

Unser Hass verjährt nicht! KIK in Leipzig besucht.

In der Nacht vom 5.6 auf den 6.6. hatten wir die KIK Filiale in der Lützner Straße in Leipzig-Lindenau besucht. Mit Hämmern hatten wir unseren Hass an ihren Scheiben Ausdruck verliehen.

[B] Solidarität heißt Angriff! Kadterschmiede und Keimzelle verteidigen, Markus Bernau angreifen!

In der Nacht vom 12.06 zum 13.06 waren wir bei Markus Bernau zu Hause, haben ihm an seiner Hausfassade die Worte "Ohne Schmiede kein Friede - Love R94" (mit Bitumen) und eine brennde Mülltonne in seiner Einfahrt hinterlassen.

[B] Pankow-Buch: 8. Mai 2019 - Ganztägiges Gedenken an die Befreiung

Rund 100 Menschen gedachten am 8. Mai 2019 der Befreiung vom Faschismus vor 74 Jahren. Im folgenden findet ihr einen längeren Auswertungstext, weiterhin Berichte und Fotos vom Tag.

100Jahre Abschiebehaft sind 100Jahre zu viel!

abschiebehaft

Im Rahmen der Bundesweiten Aktionswoche im Mai zu 100Jahre Abschiebehaft haben wir uns spontan nahe Ingolstadt vor dem Fort Prinz Karl versammelt.

Endstation Mallorca: Leipziger Neonazis nach Angriff verhaftet

Polizeieinsatz am 8. Juni 2019 in Palma de Mallorca

Am 8. Juni 2019 gegen 21:30 Uhr griffen zwei deutsche Neonazis einen schwarzen Türsteher der Discothek “Megapark” in Palma de Mallorca brutal an. Wie die lokale Zeitung “Ultima Hora” berichtet, schlugen und traten die jungen Männer auf den Sicherheitsmann ein, ohne vorher ein Wort gewechselt zu haben. Fünf weitere Türsteher mussten eingreifen, um die Täter zu fixieren. Bei den Verdächtigen stellten sie zwei Mundschutze, wie sie im Kampfsportbereich verwendet werden, sicher, die sie wahrscheinlich während der Tat auch getragen hatten. Auf einem Mobiltelefon entdeckten sie zahlreiche Bilder von Hakenkreuzen und der rassistischen Terrororganisation “Ku Klux Klan”.

[DAN] Mobilfunk oder Weltverschwörung?

Pseudowissenschaftler mit Verbindungen zu Rechten auf einer Infoveranstaltung zu 5G-Mobilfunk im Wendland. Am 30.06.2019 wird es im Kulturbahnhof in Hitzacker ein Treffen der „Wendlandinitiative Aufklärung über 5G-Mobilfunk“ geben. Im nachfolgenden Text wollen wir aufzeigen, warum dieses „Sondierungstreffen“ problematisch und schon im Vorhinein verschwörungsideologisch eingefärbt ist. Es ist ein erstes Arbeitstreffen, bei dem über Strategien und Handlungsspielräume gesprochen werden soll. Das Thema scheint zu gären hier im Landkreis.

Von Hannover in die Schweiz!

 

Von Hannover in die Schweiz

 

Wir haben mit einer kleinen Aktion das Baugerüst der Firma Samiez aus Hannover-Empelde um das Kunstwerk am Königsworther Platz in Hannover kommentiert. Die Firma Samiez ist in der Vergangenheit mehrfach durch sexistische Werbung an ihren Gerüsten aufgefallen und wurde u.a. vom Werberat dafür gerügt. (https://www.queer.de/bild-des-tages.php?einzel=1514 ) (https://www.haz.de/Umland/Ronnenberg/Nachrichten/Kritik-an-Werbe-Plakat-Samiez-und-Firststop )

 

Wir nutzen die Gelegenheit und senden solidarische Grüße zum Frauenstreik in die Schweiz.

 

(B) Solidarität heißt Angriff! Rigaer 94 und Liebig 34 verteidigen!

Wir haben an diesem frühen Morgen, den 13.06., rund um die Rigaer- und Liebigstraße und an verschiedenen Orten Berlins Barrikaden gebaut.

Berlin: AfD-Kader geoutet

Gestern wurden mehrere Kader der AfD in ihrer Berliner Nachbarschaft durch Plakate geoutet. Alle sind insbesondere durch ihre Nähe zu Identitären Bewegung in Erscheinung getreten.

(A-Radio) Libertärer Podcast Mairückblick 2019

Seit dem 12.06.2019 ist der neue Libertäre Podcast mit dem Mairückblick 2019 online: unser ernster und satirischer Blick auf die Geschehnisse des Vormonats. Mit News aus aller Welt, einem Interview mit der Berliner Soligruppe der GG/BO zu Gefangenensolidarität, einem Beitrag zur neuen Besetzung an der Rummelsburger Bucht, dem Bericht zu einem Besuch im besetzten Dorf Fraguas in Spanien, Wo herrscht Anarchie, Musik u.v.m.

Prozessbericht des 6.Verhandlungstag gegen Isa

07.Juni 2019
6.Verhandlungstag

Zusammenfassung des 6. Prozesstag gegen Isa. Es wurden befragt: Der 27-jährige Bulle Drugacz und die Denunziantin aus der Liebigstr. 12, Frau Ott.

Dem Datensammelfetischismus der Behörden entschlossen entgegentreten

In der Nacht von Donnerstag dem 30. Juni zum 01. Juli 2017 fand in Berlin Wedding eine Spontandemonstration in Solidarität mit der kurz vorher geräumten Friedel54 in Berlin Neukölln statt.

Solidarity with Silvia and Anna / Court date 14th of June

Solidarity with italian anarchists prisoners in hunger strike at L'Aquila

Italien, Trient - Straßensperre in Solidarität mit Silvia und Anna im Hungerstreik

Text zu einer Aktion in Trient in Solidarität mit den beiden Anarchistinnen, Anna und Silvia, die sich gerade im Hungerstreik befinden.

Belgien, Brüssel – Bulletin 2

Ein neuer Text über die Repression gegen anarchistische Gefährt*innen in Brüssel.

Brutaler Polizeiübergriff auf Mitarbeiter*innen des AZ Mülheim

Am frühen Morgen des 8. Juni ist es auf dem Gelände des AZ Mülheim zu einem gewalttätigen Polizeiübergriff gekommen. Dabei wurden zwei Mitarbeiter*innen verletzt und in Gewahrsam genommen. Im weiteren Verlauf kam es zu Misshandlungen und Schikanen, rechten Äußerungen und sexistischem Verhalten seitens der Beamt*innen. Demo gegen Polizeigewalt nächsten Samstag, 15.06., in Mülheim!

[BO]: Antinazis of Bochum

Bochum

AntifRAKtour 2019 in Meck-Pomm erfolgreich zu Ende

 

Vom 31.05. bis 09.06. befand sich die Rotzfreche Asphaltkultur auf „Antifraktour“ (Antifa-RAK-Tour) durch Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Das Ziel war es, soziale Missstände sichtbar zu machen, emanzipatorische Inhalte auf der Straße zu vermitteln und regionale Aktivist*Innen zu unterstützen.

 

Nachruf auf Harold Wilson

Am 18. Mai 2019 starb unser Weggefährte Harold Wilson.

 

Harold Wilson war Gefangener des Bundesstaates Pennsylvania, verurteilt für einen dreifachen Mord, den er nicht begangen hatte. Über 13 Jahre verbrachte er gemeinsam mit Mumia Abu-Jamal in den Todestrakten der Gefängnisse SCI Huntington und SCI Greene.

„Fridays for Future“-Aktivistis bei legaler Sprühaktion von Polizei umstellt

Ein Bild der Sprühkreidetags

Mit legalen Sprühkreidetags wollten „Fridays for Future”-Aktivistis in der Nacht von Sonntag (9.6.19) auf Montag (10.6.19) in der Darmstädter Innenstadt auf den nächsten  Klimastreik am 14.6.19 aufmerksam machen. Die Polizei reagierte mit Einschüchterungsversuchen.

Und weiter geht's im Freiburger Knast

Und weiter geht’s im Freiburger Knast

 

Nachdem Shorty vor ein paar Monaten wegen seines Ritalin-Entzugs erfolgreich vor Gericht gezogen war hat sich neues getan (1.) Nicht wenige Insassen sind immer unzufriedener über die tagelange Kleingruppenisolation (2.) und Kakerlaken machen den Alltag „lebendig“ (3.).

 

1.) Shorty und sein ADHS

 

Seit Jahren erhielt der 41-jährige Shorty seine Medizin gegen das bei ihm diagnostizierte ADHS. Dieses musste er zwei Mal am Tag in Gegenwart eines Sanitätsbeamten der Justizvollzugsanstalt einnehmen.Eines Tages wurde er dabei erwischt es in seiner Hand versteckt anstatt es eingenommen zu haben. Seine Begründung war, dass eine Nebenwirkung erheblicher Appetitmangel sei und er mittags mal essen wollte und deshalb das Medikament später eingenommen hätte. Jedenfalls nahm die Anstalt die Angelegenheit zum Anlass ihm das Ritalin zu entziehen. Dagegen klagte er vor Gericht, verlor vor dem Landgericht Freiburg. Ganz anders dann vor ein paar Monaten das Oberlandgericht (ich berichtete darüber).

 

Allerdings dauerte es bis Ende Mai, bis die Anstalt wieder die Versorgung von Shorty aufnahm. Dem gingen jedoch erhebliche Auseinandersetzungen mit dem Anstaltsarzt voraus, bis hin zu Strafanzeigen. Ob von Shorty gegen den Arzt, und umgekehrt.

 

Jetzt bleibt abzuwarten ob das Medikament dazu führt, dass Shorty wieder in ruhigere Gewässer gelangt.

 

2.) Tagelange Kleingruppenisolation

 

Eigentlich sieht das für den Bereich der Sicherungsverwahrung erlassene Landesrecht vor, dass sich die Insassen außerhalb der Nachtruhe in der Anstalt und im Hof frei bewegen dürfen. Allerdings macht die Justizvollzugsanstalt Freiburg seit 2013 von einer Ausnahmebestimmung Gebrauch die Einschränkungen für den Fall schwerwiegender Gefahren für die Ordnung oder die Sicherheit gestattet.

 

Während an Werktagen der Knasthof rund 11 Stunden zugänglich ist, schrumpft die Zugangsmöglichkeit an Wochenenden auf genau 3,5 Stunden, ebenso an Feiertagen und an den zahlreichen Brückentagen. Da kann es dann schon mal zu vier oder fünf Tagen Kleingruppenisolation am Stück kommen, das bedeutet, dass außerhalb dieser 3,5 Stunden es unmöglich ist die engen Stationen zu verlassen und die jeweils 11-16 Insassen auf den vier Stationen aufeinanderhocken, oder sich in ihren Zellen resigniert zurückziehen.

 

Anstatt an sonnigen Tagen bis um 21 Uhr im Hof gesellig beisammen zu sitzen, müssen die Insassen um 15:30 Uhr zurück auf die jeweilige Station. Wo sie dann sich selbst überlassen sind; zwar sollte immer eine Aufsicht in Gestalt eines Vollzugsbeamten vor Ort sein, aber selbst daran mangelt es vielfach,da die Anstalt an personellen Defiziten leidet. Was schert mich die Anwesenheit eines Beamten könnte man fragen. Nun ja, wer kochen möchte und dazu Messer braucht, oder das Backpulver, oder die Gewürze, der braucht einen Beamten, denn der verwaltet diese Sachen.

 

Ob diese regelmäßig praktizierte Kleingruppenisolation in absehbarer Zeit ein Ende haben wird, das wird sich zeigen.

 

3.) Kakerlakenbefall

 

Seit einigen Wochen nimmt die stets virulente Kakerlakenbesiedlung der Haftanstalt in Freiburg epidemische Ausmaße an.Bei alten Gebäuden, die Haftanstalt ist über 100 Jahre alt, die Sicherungsverwahr-Anstalt bald 20 Jahre,sind Kakerlaken nichts Ungewöhnliches. Aber mittlerweile tummeln sich nachts im Hof mindestens hunderte Tierchen jeweils ansehnlicher Größe. Und die klettern dann die Fassade des Hafthauses hinauf und gelangen so über die Fenster ins Innere, also auch in die Zellen.Wirklich lustig ist es nicht, wenn sie dann über den Boden huschen und sich in den Ecken, Möbeln oder sonst wo verkriechen.

 

Ob die Anstalt das in den Griff bekommt, wer weiß das schon – jedenfalls prüfen zur Zeit das Gesundheitsamt der Stadt Freiburg und die Hygienebeauftragte für den Justizvollzugsbereich, angesiedelt beim Justizvollzugskrankenhaus ( in Asperg, bei Stuttgart ) ob und wenn ja was getan werden kann.

 

Jedenfalls ist „dank“ der Kakerlaken manchmal mehr Leben auf den Stationen als ohne sie – auch wenn das nicht gerade prickelnd ist.

 

 

Thomas Meyer-Falk, z,Zt. Justizvollzugsanstalt (SV),

Hermann-Herder-Str.8,79104 Freiburg

 

https://freedomforthomas.wordpress.com

 

 

 

 

 

Seiten

Newswire abonnieren