Am 10. Oktober stimmte der Tübinger Gemeinderat mit 36 zu sechs Stimmen für den Verkauf mehrerer kommunaler Flächen an Bosch. Geplant ist außerdem der Bau eines siebenstöckigen Parkhauses. Der Ortsbeirat der Nordstadt hatte zuvor wenig Begeisterung für den rasanten Ausbau des Technologieparks gezeigt: Nur ein Vertreter stimmte dafür, zwei dagegen, der Rest enthielt sich. Es war keine grundsätzliche Kritik an der KI-Forschung in Tübingen und der engen Kooperation zwischen Industrie und Forschung, sondern die Sorge um Kaltluftschneisen und die Aussicht auf die Schwäbische Alb, die nun mit einem „Gebäude, das aussieht wie ein UFO“ verbaut werden soll.
Kein Wunder, dass sich Unmut regt. Das Bündnis gegen das Cyber Valley warnte schon im Juli 2017 vor einem „Ausverkauf der Stadt, der Universität und des Wissens“. Denn das Cyber Valley besteht nicht nur aus einer vertraglich fixierten Forschungskooperation zwischen der Universität, der Max-Planck-Gesellschaft und der Industrie, sondern auch aus der erklärten Absicht, die Region zu einem „Ökosystem“ für die Entwicklung und Kommerzialisierung Künstlicher Intelligenz zu machen.