Militarismus

Heraus zum revolutionären 1. Mai

 
In den letzten Wochen schien es hierzulande nur ein Thema zu geben: Krieg in der Ukraine, direkt in Europa. Der Aufschrei über Russlands Angriff ist groß, ebenso die Sorge um die vielen Menschen, die gezwungen waren und sind, ihr Zuhause fluchtartig zu verlassen. Und nicht zuletzt ist es auch die Diskussion um die Auswirkungen auf Deutschland und andere europäische Länder: Die Spritpreise schießen in die Höhe, es gibt Lieferungsengpässe bei verschiedenen Lebensmitteln und auch ihre Preise sind deutlich gestiegen. Dabei sind Krieg und wirtschaftliche Probleme eigentlich allgegenwärtig. Weltweit gesehen gehören bewaffnete Konflikte vielerorts zur Normalität, ebenso die Flucht vor diesen und Lebensmittelknappheit. Davon wird in der Regel geschwiegen - besonders auch von der Mitschuld der BRD und anderer europäischer Länder, etwa durch Waffenexporte. Allein 2019 erhielt beispielsweise das NATO-Mitglied Türkei Kriegswaffen im Wert von 344,6 Millionen Euro von Deutschland. Damit werden seit Jahren Militäroffensiven gegen die kurdische Bevölkerung unterstützt, die große zivile Opferzahlen fordern. 

Fotos: No War but Class War - Demo in Berlin

Rund 700 Menschen,  demonstrierten am 9. April 2022 in Berlin unter dem Motto „No War but Class War! Weder Russland noch NATO!“ gegen den Krieg in der Ukraine, gegen Waffenlieferungen und Aufrüstung und für die Aufnahme aller geflüchteten Menschen.
Fotos: https://umbruch-bildarchiv.org/no-war-but-class-war/

[PK] 1. Mai Zeitung 2022

Hier unsere Zeitung zum 1. Mai 2022. Themen sind der Krieg in der Ukraine, Teuerungen und Arbeitskämpfe, Rassismus und Klima sowie ein Artikel warum wir Kommunist:innen sind. Die Zeitung gibts als Textform oder als PDF zum Download.

[Kolumbien] Über das Massaker der Armee in Putumayo – Kommuniqués der FARC-EP

Die Aufarbeitung des Massakers in Putumayo, wo bei einer vermeintlichen Militäroperation gegen die Guerilla auch Zivilisten ermordet wurden, geht weiter. Immer mehr Informationen gelangen an das Licht der Öffentlichkeit, so auch, dass die Armee nach Augenzeugenberichten bei ihrem Angriff auch Utensilien der aufständischen Bewegung FARC-EP benutzten. Für die Aufarbeitung und zum Verstehen des bewaffneten Konfliktes im Süden Kolumbiens dokumentieren wir zudem ein übersetztes Kommuniqué der Front Carolina Ramírez.

Tag der Bundeswehr 2022: Militärs verstecken sich in der Kaserne

Nicht nur aus dem fernen Afghanistan musste die Bundeswehr abziehen. Auch aus dem eher beschaulichen Berlin-Reinickendorf wurden die deutschen Truppen vertrieben. 2020 und 2021 planten die Militärs, den Tag der Bundeswehr in voller Öffentlichkeit zusammen mit einem Stadtteilfest zu begehen. Nun mehren sich die Anzeichen, dass das Militär die Propaganda-Show 2022 lieber hinter Betonmauern und Stacheldraht in der Julius-Leber-Kaserne durchführt. Berliner Antimilitarist*innen feiern das als Erfolg: "Militärpropganda hat in der Öffentlichkeit nix zu suchen!", sagt Klaus Theodor zu Schlechtenzwerg, die Pressesprecher*in der Kampagne tob21.noblogs.org.

[B] Bericht und Kritik an der Antikriegsdemo vom 09.04.

Gestern gab es eine Demo in Berlin zum Ukrainekrieg und Aufrüstungswahnsinn. Bereits im Vorfeld regte sich Kritik an der Demo auf Basis anarchistischer, antikolonialer und feministischer Perspektiven[1] durch den AK war "starts here, stop it here!". Ich fand es etwas schäbig, diese Kritik im Vorfeld der Demo kurzfristig zu veröffentlichen, anstatt auf die Orga der Demo einzuwirken und sich zu beteiligen. Ich wollte mir ein eigenes Bild machen, zugegeben, meine Erwartungen waren nach Aufruf und beteiligten Gruppen gering, aber vielleicht wird Mensch ja mal positiv überrascht.

3 Podcasts von "Wie viele sind hinter Gittern"- Ausgabe April 2022

Übersicht:

- Das § 129-Verfahren gegen 4 Antifaschist:innen in Dresden

-Hausdurchsuchungen gegen Antifachist:innen in Braunschweig und Hannover , u.a. im soziokulturellen Zentrum Nexus

- Zum Krieg von NATO und Russland

 

Krieg beginnt hier!!! Lasst ihn uns hier stoppen!!! Profiteure der Rüstungsindustrie angreifen!!!

Kriegszeiten sind fette Zeiten für Rüstungskonzerne. Die Gewinne steigen ins Unermessliche, die Aktienkurse und die Dividenden folgen dem Trend. In den kommenden Jahren werden weitere Milliarden fließen, von denen die Waffenschmieden und ihre Kooperationspartner:innen profitieren werden. Deshalb ist es aktuell angebracht, die Rüstungskonzerne ins Visier zu nehmen, ihr Image zu verschmutzen, ihnen mit allen Mitteln zu schaden.

Gegen jeden Krieg! Aus anarchistischer, feministischer, antikolonialer Sicht: Kritik an Demoaufruf und Bündnis „No War but Class War!“

Kritik an Demoaufruf und Bündnis „No War but Class War!“

 

Beim ersten Lesen waren wir erfreut. „Weder Russland noch NATO! Schluss mit dem Krieg in der Ukraine! Antimilitarismus statt Aufrüstung!“ versprach einen politischen Charakter der Demo, den wir angemessen fanden. Viele Positionen teilen wir: Zur Unterstützung von Deserteuren überall, zur Kritik der deutschen Rüstungsindustrie und ihrer Beteiligung und Verantwortung für Kriege, zur Kritik an NATO sowieso.

 

Aber einigen Positionen und einigen Weglassungen wollen wir grundsätzlicher widersprechen, weil wir sie politisch falsch finden. Nach mehrmaliger Beschäftigung mit dem Aufruf zur Demo am 9.4.22 und einem Teil der Aufrufenden stellen wir das Bündnis als emanzipatorische Perspektive grundsätzlich in Frage.

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