Universität Tübingen: Faschistische Soldaten geehrt

in besonders kontroverses Plakat zeigt eine Kakerlake mit Hammer und Sichel, die von einem Springerstiefel zerdrückt werden soll.

Die Universität Tübingen präsentiert derzeit eine antikommunistische Ausstellung, in der faschistische Soldaten geehrt werden.

Wie die überregionale Tageszeitung junge Welt berichtet, zeigt eine ukrainische Ausstellung in Tübingen antikommunistische und faschistische Symbolik: In der Tübinger Universitätsbibliothek wird derzeit die Ausstellung "The Price of Freedom" präsentiert, die vom Ukrainischen Institut in Berlin und dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik gefördert wird.

In der Ausstellung sind Plakate zu sehen, die faschistische Soldaten wie etwa den Kommandeur Dmitro Kotsiubailo vom "Rechten Sektor", einer rechtsradikalen Gruppierung in der Ukraine, als "Helden" ehren. In den sozialen Medien dokumentierte der Kurator der Ausstellung, Andrij Budnyk, wie sich Mitglieder seiner Gruppe mit der rot-schwarzen Fahne der faschistischen Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA) ablichteten, die für ihre Kollaboration mit den Hitlerfaschisten bekannt ist.

Ein besonders kontroverses Plakat zeigt eine Kakerlake mit Hammer und Sichel, die von einem Springerstiefel zerdrückt werden soll – eine Darstellung, die die DDR und den Kommunismus als Ungeziefer darstellt. Die Künstlerin und die Organisatoren der Ausstellung erklären, dass diese Darstellung die "Anpassungsfähigkeit" von Sozialismus und Sowjetunion symbolisiere. Die Künstlerin, die das Plakat erstellt hat, meint, die Sowjetunion habe "Schmutz und Krankheiten" verbreitet, und bezeichnete antikommunistische Propaganda angesichts des Ukraine-Kriegs als zunehmend notwendig.

Kritik entzündet sich auch an der Rolle der Universität Tübingen und der Bundesregierung, die diese Ausstellung ermöglichen. Zwar weist das Auswärtige Amt darauf hin, dass die Ausstellung eigenständig durch die Universität organisiert werde, dennoch wird die Förderung des Ukrainischen Instituts mit deutschen Steuergeldern hinterfragt. Bereits in einer früheren Ausstellung dieses Jahres ehrte die Universität Tübingen einen Soldaten, der Mitglied im bekannten Asow-Regiment sowie in einem anderen Regiment mit faschistischen Bezügen war.

Die Ausstellung ist bis zum 22. Dezember 2024 in der Universitätsbibliothek Tübingen öffentlich zugänglich.

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