[Heimsheim] Kämpferischer Jahresabschluss an der JVA
Mit bis zu 200Genoss:innen haben wir heute Nico und die anderen Gefangenen in der JVA Heimsheim gegrüßt. Kämpferische Reden, eine Menge Feuerwerk und eine selbstbestimmte Spontandemo sorgten für einen revolutionären Jahresabschluss 2024.
Da unser Genosse Nico seit August in Heimsheim im Knast sitzt, war für uns klar, ihn an Silvester zu besuchen und mit ihm zusammen ein starkes Zeichen fürs neue Jahr zu setzen.
Gemeinsam mit Genoss:innen aus vielen Städten des Landes zogen wir mit einer lauten Demo, untermalt mit Bengalos und Rauch, vor die JVA Heimsheim.
Dort angekommen hielten wir eine Kundgebung ab, in der wir die verschiedenen Facetten von Repression, der momentanen politischen Lage und die Aussichten auf 2025 thematisierten.
Zudem wurden die momentan inhaftierten Genoss:innen in Deutschland, Ungarn und Frankreich gegrüßt und den Genoss:innen im Untergrund viel Durchhaltevermögen auf ihrem schweren Weg gewünscht. Am Ende gab es noch ein großes Feuerwerk vor dem Knast, das die Inhaftierten lautstark bejubelten.
Zu Beginn gab es einen Redebeitrag des neu gegründeten „Solikreis Stuttgart“, der die Solidaritätsarbeit mit den inhaftierten Genoss:innen organisiert. Dieser ging auf die zunehmende Repression gegen Antifaschist:innen ein, die mit Öffentlichkeitsfahndungen und langjährigen Haftstrafen eine neue Qualität erreicht hat. Knast als aktuell härtestes Mittel der Repression ist mit vielen Herausforderungen und Schwierigkeiten verbunden. Doch es gibt auch Lichtblicke: Die Solidarität mit all den politischen Gefangenen und ihre Wirkung. Ein weiterer Aspekt war die Möglichkeit der Entziehung von Knaststrafen, durch den Gang in den Untergrund. In diesem Zuge wurden unser Genosse Yan, einige Antifaschist:innen aus dem Osten und die Genoss:innen der ehemaligen RAF gegrüßt und ihnen viel Mut und Glück gewünscht.
In einem Grußwort, das abgespielt wurde, berichtete Nico von Schikanen gegen ihn im Knast, wie z. B. der Verweigerung von politischen Tageszeitungen wie der Jungen Welt oder der Ablehnung sämtlicher Besuchserlaubnisse für seine Genoss:innen. Und auch er bestätigte, wie viel Kraft die Solidarität und Tage wie diese den Menschen hinter Gittern bringen.
Anschließend ging das Offene Treffen gegen Krieg und Militarisierung auf die Rolle der BRD als imperialistisches Land und ihre Verstrickungen und Mitschuld am Genozid in Palästina und dem Krieg der Türkei und ihrer islamistischen Söldner gegen Rojava ein. Zudem kritisierte das OTKM die Repression gegen migrantische, politische Aktivist:innen hier in Deutschland. Wer nicht der Staatsräson folgt, oder auf die Rolle der BRD in weltweiten Kriegen hinweist, muss damit rechnen, seinen Aufenthaltsstatus zu verlieren. Die Bedeutung des gemeinsamen Kampfes mit revolutionären und linken Kräften auf der ganzen Welt wurde hervorgehoben.
Den Abschluss der Kundgebung machte Perspektive Kommunismus, die all diese Geschehnisse und Zuspitzungen der Widersprüche in den Kontext der Krisenhaftigkeit des Kapitalismus einbettete. Wenn der Staat keine Antworten auf diese findet, so reagiert er mit Repressalien gegen all jene, die nach einer Alternative suchen. Doch dies zeigt uns: Wenn wir angegriffen werden, dann weil wir eine potentielle Bedrohung für die bestehenden Verhältnisse darstellen. Unsere Antwort auf die Angriffe des Staates muss Organisierung beinhalten, denn nur so ist es uns möglich, die Erfahrungen zu konzentrieren und den revolutionären Prozess voranzubringen.
Lasst uns gemeinsam für eine Welt jenseits von Ausbeutung, Unterdrückung und Kriegen kämpfen.
Bis dahin gilt es für uns, zusammenzustehen, solidarisch mit allen, die vom Staat angegriffen werden, zu sein und uns von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen.
Solidarität mit Nico, Daniela, den inhaftierten Genoss:innen aus dem Antifa Ost bzw. Budapest-Komplex und allen Untergetauchten!
Auf ein kämpferisches und revolutionäres Jahr 2025! Für den Kommunismus!