Weltweit

NIE WIEDER KRIEG OHNE UNS!

 

Seit Donnerstag den 24. Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schon vorher, aber auch seitdem ist es beinahe unmöglich Informationen aus der betroffenen Region zu verifizieren. Sowohl staatliche Medien, als auch alternative (linksradikale) Medienplattformen sind für ihre Arbeit auf Berichte von staatlichen Stellen und Einzelpersonen angewiesen. Sich ein umfassendes Bild über die tatsächliche Lage vor Ort zu machen ist dementsprechend ein Ding der Unmöglichkeit. Wie in so vielen bewaffneten Konflikten (Kriegen) zwischen Staaten ist es aber auch nicht notwendig die beiden „Konfliktparteien“ verstehen zu wollen. Das liegt einerseits daran, dass Staaten immer staatliche Interessen vertreten, andererseits eben diese staatlichen Interessen nicht mit den Interessen der Menschen in Einklang zu bringen sind. Diese Erkenntnis muss jeder emanzipatorischen, aber vor allem anarchistischen Perspektive auf Krieg zugrunde liegen. Um den Versuch einer Einordnung in Bezug auf den Krieg gegen die Ukraine soll es hier gehen.

 

 

Hamburg: Anarchistische Kundgebung und Spontandemo + Poster gegen den Krieg in der Ukraine

Am Sonntag den 27.02.2022 trafen sich ca. 60 Menschen zu einer anarchistischen Kundgebung im Arivati-Park/Neuer Pferdemarkt Hamburg, um gegen den Krieg in der Ukraine und jeden Militarismus auf die Straße zu gehen.

Gegen Krieg und militärische Mobilmachung – Vorläufige Notizen zur Invasion in der Ukraine

Der russische Staat versucht die Ukraine zu erobern. Derselbe russische Staat, der die Unterdrückung der belarusischen Freiheitsbewegung unterstützt hat und nur vor ein paar Wochen mit Panzern die Revolte in Kasachstan niedergeschlagen hat. Putin versucht seine autokratische Herrschaft auszudehnen und dabei jede rebellische oder widerständige Bewegung im Inneren und Äußeren zu zermalmen. Doch wenn nun alle westlichen Demokrat°innen in einem Chor die Verteidigung von Freiheit und Frieden besingen, ist dies eine orchestrierte Heuchelei: Dieselben Demokrat°innen, die mit ihren „Friedenseinsätzen“ aka. Angriffs-, Drohnen- und Bombenkriegen und Länderbesetzungen koloniale Macht- und Ausbeutungsverhältnisse durchsetzen, Diktatoren und Folterknechte mit Waffen versorgen und direkt oder indirekt Massaker an Flüchtlingen und Aufständischen verantworten, beschwören nun den Frieden. Den heiligen Frieden in Europa, der ohnehin nicht wie beschworen seit 70 Jahren existiert und der immer schon Krieg im globalen Süden bedeutete – durch Stellvertreterkriege, durch Waffenlieferungen, durch Grenzen und Kolonialismus.

Zum Tod Jorge Zabalzas - Nachruf auf einen konsequenten Revolutionär

Foto von Jorge Zabalza

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Am vergangenen Mittwochabend ist Jorge Zabalza “Tambero” nach mehrwöchigem Kampf im Krankenhaus verstorben. Zu seinem Gedenken haben wir zwei seiner Artikel übersetzt, in denen er sich an seine alten Genossen wendet, mit denen er in den 60er und 70er Jahren in der Guerilla kämpfte und mit denen er nach dem Ende der Diktatur die politische Organisation MLN wieder aufbaute. Es ist eine scharfe Kritik am Verlust des revolutionären Willens und an der Ausnutzung ihrer Position als ehemalige Guerilleros zur Stabilisierung einer repressiven kapitalistischen Klassengesellschaft.

Zabalza engagierte sich in den 60er Jahren in der Studentenbewegung als Mitglied des AStA. 1967 reiste er zur militärischen Ausbildung nach Kuba, mit dem Ziel, sich der Guerilla von Che Guevara in Bolivien anzuschließen.

Stattdessen kehrte er 1968 nach Uruguay zurück und schloss sich der Stadtguerilla “Nationale Befreiungsbewegung: Tupamaros” (MLN-T) an, die eine der bewaffneten Organisationen war, die gegen die militärischen Umsturzmaßnahmen und die staatliche Repression kämpften, die später, 1973, in der letzten Militärdiktatur in Uruguay gipfelten.

Zabalza wurde 1969 zum ersten Mal verhaftet. 1971 nahm er an dem legendären Ausbruch aus dem Gefängnis “Punta Carretas” teil, an dem 111 Mitgefangene beteiligt waren. Im Jahr 1972 wurde er erneut verhaftet. Im Jahr 1973 gehörte er zu den Gefangenen, die als “9 Geiseln” bekannt wurden. Neun Gefangene, allesamt Anführer der MLN-T, die aus dem Gefängnis “Libertad” (Freiheit) in Kasernen im Landesinneren verlegt wurden, wo sie bis 1984 in Isolation, unter Folter und unter Entzug des Sonnenlichts blieben.

Nach der Diktatur blieb er als Teil der MLN organisiert und beteiligte sich an der Gründung der MPP, einer Partei, die die MLN zusammen mit anderen politischen Bewegungen gründete. Auf ihrer Liste wurde er als Ratsmitglied in die Stadtverwaltung von Montevideo gewählt. Zu dieser Zeit war er dafür verantwortlich, ausländischen Besuchern als Repräsentant der Stadt Ovationen zu halten. Er wurde berühmt dafür, dass er diese Gelegenheit nutzte, um sie zu kritisieren. Als er dem ehemaligen französischen Präsidenten Jaque Chirac den Schlüssel der Stadt übergab, verurteilte er ihn wegen der französischen Atombombentests.

Aufgrund politischer Differenzen verließ er 1995 die MLN, blieb aber bis 2000 für die MPP im Amt, zog sich dann aus der parlamentarischen Politik zurück, arbeitete als Metzger und setzte seine politische Arbeit unabhängig fort.2021 wurde er unter anderem wegen Störung der öffentlichen Ordnung verurteilt, nachdem er 2013 gegen die Absetzung der Richterin Mariana Mota protestiert hatte, die für mehr als 50 Verfahren gegen Militärs wegen Folter, Vergewaltigungen und Mord während der Diktatur verantwortlich war.

Trotz aller politischen Differenzen, die wir haben mögen, erkennen wir seine Beharrlichkeit für einen revolutionären Wandel und seinen konsequenten Kampf für Erinnerung, Wahrheit und Gerechtigkeit [Memoria, Verdad y Justicia] an.

Nunca mas terrorismo de estado! Hasta siempre!

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine aus Dresden

Um unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und unseren anarchistischen Gefährt*innen zu zeigen, haben wir heute ein Solifoto an der Elbe gemacht.

[Malmö, Schweden] Die Flamme von Kasachstan in unseren Herzen: Angriff auf die Kollaborateure des russischen Imperialismus von Shell

In der Nacht des 1. Februar haben wir in Malmö, Schweden einen Anhänger der dem Shell Konzern gehört, abgefackelt. Der Anhänger war auf dem Gelände einer Tankstelle des Unternehmens geparkt. Diese Sabotageaktion ist der Funke der Flamme, die der Aufstand in Kasachstan in unseren Herzen entfacht hat.

Uns reichen keine Blumen – für Frauen*streik und Revolution!

Der diesjährige 8. März, der historische internationale Frauen*kampftag, steht in zahlreichen Städten im Zeichen des Frauen*streiks. Zeitgleich zur feministischen Mobilisierung laufen die Tarifverhandlungen des Sozial- und Erziehungsdienstes, bei dem die Beschäftigten um die Aufwertung des reproduktiven Bereichs kämpfen. Es geht vor allem darum, dass stark weiblich geprägte Tätigkeiten ökonomische Besserstellung und Wertschätzung erfahren. Die Frauen*streik-Bewegung verbindetdurch vielfältige Aktionen die Tarifauseinandersetzung mit einer feministischen Perspektive und knüpft damit an historische Kämpfe von Frauen* an. Seit es Klassenkämpfe gibt, nehmen Frauen* darin eine tragende Rolle im Kampf für ihre Interessen als Arbeiter*innen und für ihre Interessen als Frauen* ein: beim Weberaufstand 1844, dem Crimmitschauer Textilarbeiter*innenstreik 1903 oder auch bei den Tarifrunden des Sozial- und Erziehungsdienst 2009 und 2015.Es waren Frauen*, die mit einem Generalstreik 1917 die Russische Revolution einleiteten und sich im März 1871 als erste den französischen Regierungssoldaten in den Weg stellten, was im Ausruf der Pariser Kommune mündete. Doch trotz der Errungenschaften unserer Vorkämpfer*innen werden Frauen* auch heute noch auf vielen Ebenen unterdrückt. Seit einigen Jahren erlebt die Frauen*bewegung wieder einen Aufschwung und unter der Vielfalt feministischer Strömungen organisieren sich weltweit klassenbewusste Feministinnen*. Sie verbinden gezielt den Kampf um konkrete materielle Verbesserungen für Beschäftigte mit dem Kampf gegen die vielschichtige Unterdrückung der Frau*. In Spanien gingen zum Frauen*streik 2018 über fünf Millionen Menschen gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse, patriarchale Gewalt und Sexismus auf die Straße. Vor allem Frauen* legten ihre Arbeit im Privaten, sowie ihre Lohnarbeit nieder. In Polen haben Aktivist*innen den Kampf um den Zugang zu legalen und selbstbestimmten Schwangerschaftsabbrüchen mit einer Kritik an der rechten Regierung verbunden und mobilisierten Tausende zu einem Generalstreik. Und auch in Deutschland tut sich etwas: Seit 2018 schließen sich feministische Initiativen in einer bundesweiten Vernetzung für einen Frauen*streik zusammen. Für den 8. März 2022 rufen sie in zahlreichen Städten dazu auf, bezahlte und unbezahlte Reproduktionsarbeit zu bestreiken und unterstützen aktiv den Arbeitskampf im Sozial- und Erziehungsdienst.

 

Warum die Revolution im Sudan jetzt mehr denn je eure Solidarität braucht

Pictogramme: No to Military Dictatorship in Sudan

Im Sudan führen Revolutionär:innen seit mehr Dezember 2019 einen kraftvollen Kampf für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit und haben bereits viel verändert. Doch im Oktober 2021 führte das Militär einen erneuten Staatsstreich durch und übernahm die volle Kontrolle über die Regierung. Im Widerstand spielen lokale Widerstandskomitees in den Nachbarschaften eine entscheidende Rolle: Sie verbarrikadieren die Straßen, organisieren Proteste und helfen den Schwachen. Fast 80 Demonstrierende wurden seither bei den Protesten vom Militär getötet, und viele Mitglieder der Widerstandskomitees und andere wurden verhaftet. Aufgrund der dezentralen Organisation ist es dem Militär bisher nicht gelungen, den Widerstand zu stoppen.
Was können wir von der Sudanesischen Revolution lernen und wie können wir die Revolutionär:innen unterstützen?
Hoch die internationale Solidarität!

Der folgende Text dokumentiert ein Flugblatt von Sudan Uprising aus dem Februar 2022:

Frühjahrsausgabe 2022 der BUNĂ erschienen

 

Die vorliegende Ausgabe der BUNĂ beinhaltet wieder ein weites Spektrum an Themen und Informationen.

 

Atomkraft? Nie wieder! - Besondere Aktionen in einem besonderen Jahr

Liebe Freundinnen und Freunde,

das "Abschaltjahr" 2022 lockt mit der großen Verheißung der Abschaltung der verbliebenen drei Atommeiler in unserem Land.

Der Start in das Jahr wird diesem freudigen Ereignis allerdings überhaupt nicht gerecht. Nach zwei Pandemiejahren sind die Nerven arg strapaziert und die positive Energie wird zu einem sorgsam gepflegtem Gut.

Da ist es wenig verwunderlich, dass die Vorlage zur EU-Taxonomie und der darin enthaltenen Empfehlung die Atomkraftnutzung als nachhaltige Energieform einzustufen, irgendwo zwischen Pest und Cholera in unseren Köpfen rangiert.

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