Soziale Kämpfe

Frequenz A 5: Interviews Verdeckte Ermittlerin, Hambacher Forst & mehr

Wir hoffen ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen und wünschen euch ein kämpferisches 2015. Wir starten mit einem etwas veränderten Sendungskonzept, denn wir haben uns fest vorgenommen immer zur Mitte des Monats eine neue Ausgabe zu produzieren. Das heißt vielleicht dass die Sendung auch mal etwas kürzer werden kann – heute ist sie nicht kürzer sondern länger, ganze 74 Minuten warten darauf von euch gehört zu werden.

[Kokreis] „Willkommen in der heißen Phase“ - Ergebnisse des Aktiventreffens am 18.1.15 in Frankfurt

Das Blockupy-Aktiventreffen im Frankfurter Gewerkschaftshaus war Start der heißen Phase unserer Vorbereitung und Mobilisierung zu den Protesten gegen die Krisenpolitik, zur EZB-Eröffnung am 18. März.

Insgesamt waren wir über 200 Aktive: Menschen der Interventionistischen Linken, von Attac, der Partei Die Linke, vom Ums Ganze-Bündnis, aus Erwerbsloseninitiativen, Occupy, Antifagruppen, verschiedenen Gewerkschaften, Antiragruppen, feministischen Zusammenhängen und viele andere mehr, nicht zu vergessen auch viele unorganisierte Aktivist_innen.

 

Dabei waren etliche Internationals aus dem wachsenden europaweiten Blockupy-Bündnis, das am Vortag mit Gruppen und Netzwerken u.a. aus Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Schweden, Spanien getagt hatte.

Gefangene klagen gegen anonyme Hinrichtungen im US Bundesstaat Ohio

Hinrichtungskammer in de USA

Der US Bundesstaat Ohio verabschiedete im November 2014 ein Gesetz, das allen an Hinrichtungen beteiligten Wärter*innen, Ärzt*innen etc. Anonymität zusichert.

Ähnlich wie Gefangene in Pennsylvania sich derzeit juristisch gegen das dortige Gefangenen-Knebel-Gesetz wehren, haben vier Todestrakt Insassen in Ohio nun Klage eingereicht.

Kukutza-Prozess

Die Prozesse wegen Widerstandsaktionen während der Räumung des europaweit bekannten Kukutza-Sozialzentrums von mehr als drei Jahren gehen in die nächste Runde. Im September 2011 war das besetzte Kukutza von der baskischen Polizei in einem Gewaltrausch geräumt worden, teilweise wurde Kneipen zerlegt, in die sich flüchtende Demonstrantinnen gerettet hatten. Es folgten tagelange Auseinandersetzungen auf der Straße. Das Kukutza war in einer alten Fabrik angesiedelt, die lange leer stand, dann zum Schrecken der Anwohner/innen zum Dealer-Unterschlupf und schließlich von Jugendlichen besetzt wurde. Über 13 Jahre hinweg wurde das Zentrum ein Ersatz für ein nicht vorhandenes Bürgerzentrum in Rekalde, einem Arbeiter-Stadtteil in Bilbao mit immerhin 50.00 Einwohner/innen. Als die Räumung zu befürchten war solidarisierten sich große Teile der Bevölkerung mit dem Zentrum, es kam zu einigen Großdemonstrationen, an denen sich auch Parteien beteiligten sowie praktisch das gesamte Spektrum der sozialen Bewegungen in der Hauptstadt. 

Ukraine: „Für mich als Marxisten ist die Wahl zwischen den Weißgardisten und Petljura-Anhängern offensichtlich“

An dieser Stelle veröffentlichen wir ein Interview, welches das Nihilisten-Netzwerk mit einem Soldaten der ukrainischen Nationalgarde geführt hat. Zugegeben, wir wussten lange nicht, wie wir das kommentieren sollten. Wir wissen das immer noch nicht. Dass die radikale Linke auf dem gesamten postsowjetischen Raum immer noch Lenin und Trotzki im Hinterkopf hat, vor allem wenn sie sich auf Marx bezieht; dass im Krieg selbst die fortschrittlichsten Teile der Gesellschaft unvermeidlich degradieren müssen; wie der Herr Marxist zu den Neonazis in der ukrainischen Armee und den Freiwilligenbataillons steht; und dass es eher die Neonazis sind, und nicht die vermeintliche Linke, die vorhaben, den Krieg nach Hause zu tragen – das könnte z.B. drin stehen, tut’s aber nicht. Dennoch gewährt das Interview einen kleinen Einblick in den Zustand der ukrainischen Gesellschaft in einem Krieg, in dem eine kommunistische „Partei“ fehlt. Wer auch immer vor lauter Aufrichtigkeit nun die Nase rümpft, sollte sich zunächst fragen, ob jahrelange Lesekreiserfahrungen eineN in einem hypothetischen Kriegsfall wirklich besser dastehen ließen.„…(D)ass man einfacher und richtiger lebt, wenn man annimmt, dass es gar keine westlichen Linken gibt“ – das hätte man nicht besser ausdrücken können. – das GT.

Andrej M. (Name von der Redaktion geändert) ist einer jener Kiewer „Büro-Linken“, die sich im letzten Winter nach einigem Zögern dem Maidan angeschlossen und im Frühling eine entschiedenen Position gegen die Reaktion auf der Krim und im Osten der Ukraine eingenommen haben. Diese Position führte Andrej schließlich in die ukrainische Armee und jetzt nimmt er an der anti-terroristischen Operation in Donbass teil. Als das „Nihilist“-Kollektiv davon erfuhr, wollte es ihm ein paar Fragen stellen. – nihilist.li

"Wir haben es satt"-Demo in Berlin

Demo "Wir haben es satt" (Berlin, Januar 2015)

Zum fünften Mal gingen am Samstag (17.1.2015) mehrere zehntausend Menschen in Berlin auf die Straße, um für eine ökologische Agrarwende sowie gegen die geplanten Freihandelsabkommen TTIP und CETA, gegen Gentechnik und für eine nachhaltige Ernährung für alle Menschen auf der Welt zu demonstrieren. Aufgerufen hatte wieder ein breites Bündnis von Gruppen und Organisationen aus der bäuerlichen Landwirtschaft, dem Umweltschutz, der Entwicklungshilfe und dem Tierschutz.

Staatskapitalismus und Bürokratie

Artikelserie zum Staatskapitalismus, Teil 2: 

Staatskapitalismus und Bürokratie 

Im ersten Teil ging es um die Entwicklung des Staatskapitalismus in Rußland unter Lenin als Abkehr von den Leitlinien des Marxismus, wie sie im ABC des Kommunismus beschrieben sind. In dem hier vorliegenden zweiten Teil sollen die Wechselwirkungen von Staatskapitalismus und Bürokratie beschrieben werden. Aber es wird auch schon auf heutige Verhältnisse und Beispiele wie die Partei Die Linke eingegangen werden. 

Staatskapitalismus ist eine Wirtschaft die auf Profit, Lohnarbeit, Preis, Handel, Geld usw. basiert, wie sie die Bolschewiki mit ihrer „Neuen Ökonomischen Politik" (NÖP) 1921 eingeleitet hatten. Solch ein bürgerlich kapitalistisches Fundament einer Gesellschaft bedarf zwingend einem bürgerlich kapitalistischen Überbau in der Gesellschaft, nämlich dem bürgerlichen Staat sowie einer Herrschenden Klasse oder ersatzweise einer herrschenden Bürokratie, zu der die Bolschewistische Partei immer mehr wurde 

Doch was ist Bürokratie genau ? Es sind nicht nur die Privilegien und die Macht der Bürokraten, Parteisekretäre, Staatsfunktionäre, Apparatschiks usw. Richtig ist das solch eine Funktionärsschicht Eigeninteressen verfolgt und zentral von der Parteispitze aus gelenkt wird. Staatskapitalismus und Kapitalismus überhaupt schaffen jedoch in der Gesellschaft ein Klima der Konkurrenz um Profit und Lohn, Jeder wird zum Konkurrenten und Rivalen des Anderen Menschen. Diese Situation wird durch die kapitalistischen Krisen wie den tendenziellen Fall der Profitraten, den Wachstumszwang, der Konzentrationstendenzen des Kapitales und der Macht, des Mangels bei gleichzeitigem Überfluß, der Ungerechtigkeit usw. immer mehr verstärkt. Es gibt immer ein Defizit im Kapitalismus das durch „Wachstum", Schulden, Ausbeutung, Krieg usw temporär ausgeglichen werden kann. Der Staat wird dadurch immer nötiger um die „Ordnung" aufrecht zu erhalten und bläht sich mit seinen Unterdrückungsorganen wie Polizei immer mehr auf. Mit dem aufblähen des Staates wird auch wieder mehr Bürokratie notwendig, die ihre Macht auch immer mehr verteidigen muß. Mehr Bürokratie bedeutet aber wieder weniger Effizienz der staatskapitalistischen Wirtschaft, da Staat und Bürokratie immer mehr Ressourcen verbrauchen. Die Wirtschaft stagniert immer mehr und erstickt letztlich unter der sich ständig mehr aufblähenden Last der Bürokratie und des Staates. Also eine Abwärtsspirale die irgendwann zu einem wie auch immer gearteten Umsturz kommen muß. Doch damit nicht genug, die Partei und Staatsbürokratie selbst ist mehr und mehr kapitalistischen Prinzipien wie Lohnarbeit, Profit und Konkurrenz untereinander unterworfen und wird selbst kapitalistisch. So ist es total ausgeschlossen, das sich eine Gesellschaft auf staatskapitalistischer Grundlage hin zum Sozialismus entwickeln kann. Eine solche Entwicklung ist nur durch die Sozialistische Wirtschaft möglich, wie sie in den Leitlinien des Marxismus beschrieben wird. . 

Doch auch im originalen Kapitalismus gibt es diese Wechselwirkungen mit Bürokratie und Staat. Während im Staatskapitalismus die Bürokraten dominierend sind, spielen sie im Kapitalismus unterhalb einer herrschenden Klasse von Kapitalisten und Finanzkapital für diese eine wichtige Rolle. Schon Rosa Luxemburg beklagte und bekämpfte die bürokratischen und kapitalistischen Tendenzen in der damaligen SPD, die den Kurs der Partei immer mehr nach Rechts steuerten und weg vom Sozialismus von Marx und Engels. Auch damals schon gab es immer mehr Lohnarbeitsplätze in der Partei sowie der zahlreichen Zeitungen und kapitalistische Firmen die sie betrieb. Und auch damals schon wirkten die Regeln und Prinzipien des Kapitalismus auf die Mitglieder der Partei ein. Auch die alte SPD hatte abgehoben vom Proletariat, war bürokratisiert worden und funktionierte mehr und mehr wie ein kapitalistischer Betrieb. Die Umwälzung die zwangsläufig folgen mußte, waren der Krieg, die Erhebung des Proletariates 1918 und die Revolution mit Gründung der Kommunistischen Parteien. 

In der Folge wurde die SPD zu einer durch und durch kapitalistischen Partei doch was gab es noch für Linke Projekte ? 

Bei den Grünen wurde anfänglich ehrlich versucht die Bürokratisierung in Grenzen zu halten, indem die Abgeordneten alle zwei Jahre ausgetauscht wurden. Außerdem wurde die Trennung von Parteiamt und Staatsmandat eingehalten. Aber bei den Grünen gab es keine Sozialistische Wirtschaftspolitik, die Stoßrichtung war wieder auf den politischen Überbau der Gesellschaft anstatt auf ihr Fundament gerichtet. Die Grünen mussten daher auch in totaler Verbürgerlichung scheitern. Die Piraten scheiterten viel schneller, ihr gut gemeintes Angebot einer Internetdemokratie zielte wieder auf die Veränderung des politischen Überbaues der Kapitalistischen Wirtschaft ab, anstatt vor allem auch für eine neue wirtschaftliche Basis zu streiten, durch die allein eine sozialistische Gesellschaft entstehen könnte. 

Die PDS war durch ihre Vergangenheit als SED Staatspartei von Anfang an bürokratisch durchdrungen und am Staatskapitalismus orientiert. Eigentlich war sie bereits zur ostdeutschen Regionalpartei geworden doch gelang es über die WASG unzufriedene SPD Mitglieder, Gewerkschafter sowie Staatskapitalistische Gruppen zu übernehmen. Altes SED Kapital zieht hier die Fäden und der kapitalistische BRD Staat mit seiner üppigen Parteifinanzierung, der sie zu ihrem Anhängsel gemacht hat. Auch sie ist ein kapitalistischer Betrieb geworden der Politikware für Lohn und Profit produziert. Dessen sind sich die Parteirechten und Staatsvertreter sehr wohl bewusst und machen sich den Umstand zu nutze um mehr kapitalistische Politik und mehr Bürokratie durchzusetzen. . 

 

Staatskapitalismus und Kapitalismus werden sich weltweit immer ähnlicher, wie an China zu sehen ist. Auch Venezuela als derzeitiges Flaggschiff des internationalen Staatskapitalismus scheitert denn die Wiedersprüche der kapitalistischen Wirtschaftsweise und der „Sozialistischen" Staats und Parteibürokratie spitzen sich auch dort immer weiter dramatisch zu. 

 

Der Wissenschaftliche Sozialismus von Marx und Engels geht von einer Klassengesellschaft aus, die von einer Herrschenden Klaase von Kapitalisten dominiert wird. Diese Herrschende Klasse unterhält Institutionen wie den Staat, bewaffnete Formationen usw. , um ihre vorherrschende Stellung zu sichern. Dieser Macht steht das Proletariat, die Arbeiterklasse oder auch die 99% der Menschen als unterdrückte Klassen gegenüber. Das kapitalistische Wirtschaftssystem dieser herrschenden Klasse ist jedoch grundsätzlich Krisenhaft, fällt sogar immer wieder in sich zusammen, wodurch Weltkriege usw. ausgelöst werden und was die Masse der Menschen in den Klassenkampf gegen das System und die Herrschende Klasse zwingt. 

 

Die genannten Parteien von der alten SPD bis zur heutigen Die Linke bildeten aus Marxistischer Sicht eine Art Vorhut der Unterdrückten Klassen, lösten sich von ihnen mit dem Ziel, die Staatsmacht zu erobern um von dort dem Proletariat den Weg frei zu machen. 

Alle diese Vorhuten und Avantgarden sind jedoch auf die große und unüberwindliche Mauer  und Phalanx aus Kapitalismus, Staat und Bürokratie getroffen, wurden vernichted oder vom kapitalistischen System und dessen Herrschenden Klassen übernommen und für seine Zwecke instrumentalisiert. Die Massen haben inzwischen keine Hoffnung mehr in solche Vorhuten und wenden sich in Scharen ab. Das Proletariat, die Arbeiterklasse oder die 99% entsenden keine Vorhuten mehr gegen diese Phalanx des Systemes, es wird sich in seiner Gänze in Bewegung setzen um Sie für immer zu zerschlagen und den Weg für eine neue Gesellschaft damit frei zu machen. 

 

Doch was können wir tun ? Der Kapitalismus wird nicht das Ende der Geschichte sein, es scheitert nicht der Sozialismus sondern die staatskapitalistische und bürokratische Politik. Es scheitert das leninsche Konzept der Partei als angebliche Avantgarde des Proletariates und es scheitert der Staatskapitalismus, weil er eben auch Kapitalismus ist und nicht funktionieren kann. Es scheitert der Reformismus und der Revisionismus, weil die kapitalistische Wirtschaft auch als Staatskapitalismus von grund auf krisenhaft ist und durch Reformen oder eine „Linke" Regierung oder auch eine „Arbeiterregierung" nicht erhalten, reformiert oder in Sozialismus überführt werden kann,

 

Doch wie stellte sich Marx seine Diktatur des Proletariates vor und welchen Weg zur Sozialistischen Gesellschaft sah Rosa Luxemburg ? Darum wird es im nächsten Artikel gehen der „Staatskapitalismus und Sozialistische Revolution" zum Thema haben wird. 

 

Gottenheim, 18.1.2015 

 

Artikel von Siegfried Buttenmüller, Waltershofer Straße 20, 79288 Gottenheim (Nebenberuflich freier Autor und Publizist) 

Mail. sigi79288@t-online.de T: 01708316502 

 

Dieser Artikel darf von allen Medien, Zeitungen und Internetportalen kostenlos gedruckt und weiterverbreitet werden. 

 

[B]19. Januar 2015: Macht es noch einmal! Was zwei Mal klappt ... NoBärgida, No Racism!

Gemeinsam gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung! #NoBärgida #NoRacism #NoPegida  Für den 19.01. rufen die Neonazis und Rassist_innen vom Pegida-Ableger „Bärgida“ erneut zu einer Demonstration auf, dieses MalvomHaus des Lehrersam Alexanderplatz zum Straußberger Platz. Nach unseren Protestanmeldungen blieben ihnen prominentere öffentliche Räume verwehrt, nach dem sie schon dort zwei Mal auf den massiven Widerstand von tausenden Gegendemonstrant_innen stießen und nicht marschieren konnten. Daran wollen wir weiter anknüpfen.  


"Wir wollen nicht zulassen, dass unsere Freund_innen und Mitmenschen im Umfeld rassistischer Mobilisierungen von Neonazis und Rassisten wie Pegida und ihren Ablegern, zunehmender rechter und rassistischer Gewalt sowie Ausgrenzung, immer mehr in Angst leben müssen! Geflüchtete wie der ermordete Khaled Idris Bahray in Dresden mahnen uns, denn die Liste der Opfer und Betroffenen wird immer länger." 

 16.30 h vom Bundeskanzleramt/Bundestagswiese zum AlexanderplatzAdresse:   Willy-Brandt-Str. 110557  Berlin  Bus:Bundeskanzleramt (Berlin): M85Washingtonplatz/Hauptbahnhof (Berlin): M85, TXLU-Bahn:Bundestag (Berlin) (U): U55Washingtonplatz/Hauptbahnhof (Berlin): U55  17.00 UhrTreffpunkt 2Weltzeituhr Alexanderplatz 

 Auch wenn der Pegidaableger "Bärgida" in Berlin bisher keinen Fuss auf den Boden bekommen hat und nur wenig mobilisierungsfähig schien, bleibt Widerstand gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung auch weiter notwendig. Sie bleiben insbesondere wegen ihres Mobilisierungspotentials in die Mitte der Gesellschaft und sich zuspitzender sozialer Fehlentwicklungen gefährlich! Dies zeigen nicht nur die fast täglich stattfindenden von Neonazis und Rassisten organisierten Aufmärsche gegen Geflüchtete und ihre Unterkünfte. Die sich fortsetzende desaströse "Überfallpolitik" des Berliner Senats bei der Einrichtung von menschenunwürdigen Massenunterkünften in den letzten Wochen, bietet ihnen dabei immer wieder ideale Anknüpfungspunkte zu Anwohner_innen. Dass die Rassisten von Bärgida mit den Organisator_innen und Teilnehmer_innen solcher rassistischen Aufmärsche gut informell und personell vernetzt sind, ist bereits bekannt. So mobilisieren auch dieses Mal rassistische "Nein zum Heim"-Gruppierungen wie aus Köpenick oder Pegida Potsdam und Brandenburg zum Bärgidaaufmarsch. Dieser soll ab 17.30 Uhr am "Haus des Lehrers" beginnen. Möglicher Weise ist das ein Hinweis darauf, das hier eine zeitliche Abstimmung mit dem ab 19.00 Uhr in Marzahn geplanten Neonaziaufmarsch stattgefunden haben könnte. Auch dass der Pegida-Aufmarsch in Dresden abgesagt wurde, zu dem Neonazis und Rassisten aus Berlin Montags nachweislich gefahren sind, könnte zusätzlichen Zulauf mit sich bringen. Deshab wollen wir versuchen pünktlich um 16.30 Uhr vom Bundeskanzleramt durch das Brandenburger Tor zum Alexanderplatz zu laufen, um uns dort mit den für 17.00 Uhr angemeldeten Gegenprotesten zusammen zu schliessen und auch den 3. Bärgidaversuch zu einer Pleite zu machen. Auch wenn wir hoffen, dass die Neonazis und Rassisten von Bärgida danach nicht an dem Naziaufmarsch in Marzahn teilnehmen können, rufen wir alle Gegendemonstrant_innen dazu auf, im Anschluss gemeinsam nach Marzahn zu fahren. Dort starten um 18.30 Uhr die  Gegenproteste vom S-Bhf. Poelchaustraße.  

 Es gilt der zunehmenden rassistischen Mobilisierung auch weiterhin massiven Widerstand entgegenzusetzen und gleichzeitig den Druck auf politische Entscheidungsträger_innen zu erhöhen, um den Kampf gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung wirksam gegen deren Nährboden und Ursachen auszurichten. Das sind wir den vielen Opfern und Betroffenen von zunehmenden rechten und rassistischen Morden sowie An- und Übergiffen schuldig.  

Nicht erst seit dem Anschlag in Paris vom 07.01. auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ versuchen Nazis und Rassist_innen in Deutschland, Frankreich und anderen Ländern Europas dieses Verbrechen pauschal und undifferenziert auf eine vermeintliche Herkunft, Kultur, Religion oder Lebensweise zu reduzieren, um die Opfer für ihre eigene rassistische Mobilisierung zu instrumentalisieren. Diejenigen, die sie bisher als "Lügenpresse" betiteln, wollen sie dazu für ihre Agenda missbrauchen. Reflexartig werden nun auch erneut die Schreie von Sicherheits- und Überwachungsfanatikern laut, die seit Jahren versuchen mit Hilfe eines subjektiven Sicherheitsbedürfnisses die weitere Einschränkung von Bürger_innenrechten durchzusetzen, um Handlungsfähigkeit und Sicherheitsgefühle vorzutäuschen. Dazu gehören auch die Pläne von Asylrechtsverschärfungen bis hin zu einem Einwanderungsgesetz, die Menschen in "nützlich" und "unnütz" einteilen, spalten und entsolidarisieren sollen sowie weitere Grenzen zwischen Menschen bauen. Wir sagen aber: Ein konsequenter, handlungsorientierter Kampf gegen Rassismus, Armut und soziale Ausgrenzung ist der beste und einzige Weg, um ein solidarischen und grenzenloses sowie sicheres Zusammenleben zu schaffen und zu garantieren. Die fortgesetzten und verschärften Einschränkungen von universalen Menschenrechten und Bürger_innenrechten gehören nicht dazu, im Gegenteil! Sie dienen nur machtpolitisch motivierten Eigeninteressen von politisch Regierenden einschliesslich rassistischen sowie sozialchauvinistischen Einstellungsmustern aber nicht den Menschen selbst. 

Deshalb rufen wir für den 19.01. ab 16.30 Uhr erneut zu einer Demonstration vom Bundeskanzleramt über den Pariser Platz auf. Auch weiterhin darf einer Instrumentalisierung des Anschlages von Paris, um rassistische Hetze gegen Muslime_a zu verbreiten, kein Raum gegeben werden!Wir wollen nicht zulassen, dass die Opferund Angehörigen ein zweites Mal zu Opfern gemacht werden und für rassistische Mobilisierung herhalten müssen. Unabhängig von der überfälligen und wichtigen Debatte über die Grenzen von Satire und Meinungsfreiheit in Bezug auf Rassismus stehen wir in einem Punkt zusammen: Es gibt weder eine Rechtfertigung fürein derartiges Verbrechen, noch für dessen Instrumentalisierung durch Rassist_innen gegen ganze Bevölkerungsgruppen wegen ihrer vermeintlichen Herkunft, Religion, Lebensweise oder ihrem Aufenthaltsstatus. Die Verschleierung der Ursachen und der politisch Verantwortlichen und Profiteur_innen von Rassismus, Diskriminierung und sozialer Ausgrenzung muss ein Ende haben! 

Gemeinsam haben wir am 05. und 12.01. mit über 5.000 Menschen in Berlin erfolgreich ein großes,solidarisches Zeichen gegen Rassismus, Entsolidarisierung innerhalb der Gesellschaft und Sündenbockpolitik gesetzt. Daran wollen wir anknüpfen und angesichts stetig wachsender rassistischer Mobilisierung in Berlin, Deutschland und Europa den Protestweiter ausbauen!

 Wir beziehen uns erneut auf unsere Aufrufe vom 05. und 12. 01., der viel Widerhall gefunden hat. Denn an den Gründen für den Protest gegen Pegida, deren Ableger wie „Bärgida" und angeblichen Bürgerbewegungen, meist initiiert bzw. organisiert von oder mindestens vernetzt mit der extremen Rechten, hat sich nichts geändert. Genauso wenig hat sich ander damit einhergehenden Kriminalisierung und Ausgrenzung von Geflüchteten, als Muslime_a oder Rom_nija wahrgenommenen und anderen nicht ins rassistische Weltbild passenden Menschen geändert. 

Bei diesem ersten, dank der Proteste gescheiterten Bärgida-Versuch, waren auch Teile der rassistischen Aufmärsche der "Bürgerbewegung Marzahn-Hellersdorf" anwesend. Diese moblisieren zeitlich versetzt am 05.01. zu 19.00 Uhr nach Marzahn, um erneut gegen Geflüchtete mit Bezug auf deren vermeintliche Religion Stimmungsmache zu betreiben.   Wir solidarisieren uns mit den Gegenprotesten in Marzahn und darüber hinaus. Wir rufen dazu auf, sich auch dort ab 18.30 Uhr Nazis und Rassist_innen in den Weg zu stellen (http://akmh.blogsport.eu/)

Refugees Welcome!Gemeinsam und solidarisch gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung! Immer und Überall!

    

CrimethInc.: Alles verändern! Ein anarchistischer Aufruf

Dieses Projekt wurde von CrimethInc. – einem internationalen Netzwerk ehrgeiziger Revolutionär_innen – herausgegeben. Der Text entstand in Kooperation mit Gefährt_innen aus fünf Kontinenten. Mehr Infos auf tochangeverything.com

Wenn du etwas Beliebiges verändern könntest, was wäre es? Würdest du für den Rest deines Lebens Urlaub machen? Dafür sorgen, dass fossile Brennstoffe aufhören Klimawandel zu verursachen? Dir ethisch vertretbare Banken und Politiker_innen wünschen? Jedenfalls wäre sicherlich nichts unrealistischer, als alles so zu belassen wie es ist, und andere Resultate zu erwarten.

Video der Destroika zur EZB-Eröffnung am 18. März 2015

Und weil sie an ihrer Welt umso verbissener festhalten, je offensichtlicher es wird, dass sie zusammenbricht, weil sie eine andere Sprache nicht verstehen, sagen wir: Sie werden die Quittung bekommen …

 

WAS IST, IST – WAS NICHT IST, IST MÖGLICH

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