In der Nacht von dem 15. auf den 16.07. haben wir in der Kuhwaldsiedlung in Frankfurt am Main in Solidarität mit den räumungsbedrohten Hausprojekten Rigaer 94 und Liebig34 in Berlin eine Vonovia Karre tiefer gelegt, mit Abbeizer überschüttet und eine Botschaft hinterlassen: R94 bleibt!
Wir sind so unglaublich wütend. Die Rigaer94 wurde in den letzten Tagen, beginnend mit der Razzia und der Teilräumung am vergangenen Donnerstag, den 09.07.20, angegriffen. Die Liebig34 hat ihren Räumungstitel erhalten und kämpft mit allen Mitteln gegen diese Räumung. Potse hat ebenfalls das Urteil zur Räumung erhalten und das Neu-besetzte Dragona-Areal wurde hinterlistig von den Schweinen geräumt. Der Räumungsversuch vom Syndikat steht an und die Meuterei ist weiterhin bedroht. Das sind mehr als genug Gründe sich zu organisieren und kaputt zu machen was uns kaputt macht!
Am Dienstag, den 14. Juli haben wir ein Video auf Twitter verbreitet, welches durch Recherchen in unsere Hände geraten ist. Dieses Video wurde von einem dieser Leute für Instagram erstellt und zeigt ihn und seinen Kollegen vor unserem Haus. Der Inhalt lässt erkennen, dass es sich um aggressive Machos mit Kontakten zu den Hells Angels handelt. Sie halten in den Händen die Werkeuge, mit denen sie im Auftrag der Bullen am Donnerstag und Freitag die Rigaer94 demoliert haben und das Leben unserer Leute im Haus bedroht haben.
Wir haben uns dazu entschlossen, dieses Video, welches innerhalb kürzester Zeit zehntausende von Klicks bekommen hatte, zu löschen.
Am Abend des 05.06.2020 lief ein schwarz gekleideter Mob von 200 Leuten durch den Richardkiez und später durch die sanierte Karl-Marx-Straße in Neukölln. Nach vielen Versuchen in der Vergangenheit glückte das Konzept der Sponti wieder in Berlin. Der Charakter einer Sponti ist immer abhängig von den Menschen, die teilnehmen, deren Wut, Vorbereitung und den Inhalten. Es ist ein dynamisches und klandestines Konzept, mit dem flexibel auf die jeweilige Situation reagiert werden kann. Mit relativ wenig Aufwand kann ein gemeinsames Moment auf die Straße gebracht werden, dennoch sollten Rahmenbedingungen im Voraus diskutiert und vorbereitet werden.
In der Nacht zum 15.7. zogen wir los, um im Stadtteil Leipzig-Plagwitz unsere Ablehnung gegen die Stadt der Reichen und ihre Repression zum Ausdruck zu bringen.
So steckten wir einen Bagger an. Dieser wurde derzeit genutzt, um das sogenannte Jahrtausendfeld aufzuwerten. Eine der letzten Freiflächen im Statteil, welche selbstorganisiert genutzt wird. Ein Ort an dem die Nachbarschaft sich trifft, illegal Lagerfeuer macht, kreative Skateboardrampen erbaut, lautstark musiziert oder einfach den freien Blick in den Himmel genießt.
In Solidarität mit dem bedrohten queer-feministischen Hausprojekt Liebig 34 und der Rigaer 94 haben wir gestern ein Banner in der Ulmer Innenstadt aufgehängt!
Seit vergangenem Donnerstag sieht sich die Rigaer94 erneut den Angriffen von Bullen, Hausverwalter, Sicherheitsdienst, Nazi-Bauarbeitern, bedeutungslosen Politikern und lokalen Schmierblättern ausgesetzt. Eingebettet sind diese Einschläge in einen seit Jahren andauernden Aufwertungs- und Verdrängungsprozess im Friedrichshainer Nordkiez. Die Überreste, einer einst den ganzen Stadtteil prägenden, widerständigen Kultur stehen hier den Interessen der Immobilienkonzerne und Law-and-Order-Fans im Wege und werden dafür mit allen erdenklichen Mitteln bekämpft.
Am Donnerstag, den 9. Juli wurde eine Hausdurchsuchung in der Rigaer94 vorgeschoben, um zu versuchen, mehrere Wohnungen im Vorderhaus zu räumen. Der Einsatz endete in der Räumung einer Wohnung im Erdgeschoss. Erst am frühen Nachmittag wurde klar, dass es sich um eine (versuchte) Teilräumung des Vorderhauses der Rigaer94 handelte. Es gab viel Verwirrung, ob dies nun Tag X ist, weswegen wir uns entschlossen haben, zu reflektieren und diesen Text zu schreiben um einige Punkte bezüglich Tag X und unserem Strategie gegen Räumungen mit euch zu teilen.
Um euch ein wenig zu erfreuen und andere zu ähnlichem zu inspirieren bekennen wir uns hiermit den Faschisten und Vergewaltiger Felix Friebel am Samstag den 11.07.2020 an seiner Wohnanschrift in der Guerickestraße 5 in Dresden-Leuben besucht zu haben.
von: Koukaki Squats Community am: 14.07.2020 - 13:58
Wir rufen zu internationalen Aktionen in Solidarität mit den Squats auf. Machen wir, dass der griechische Staat, das griechische Kapital und seine Partner*innen die Entscheidung, die Bewegung anzugreifen, bereuen werden. English Version: https://athens.indymedia.org/post/1606123/
von: Gai Dao Sonderausgabenredaktionskollektiv am: 14.07.2020 - 09:48
Endlich, die Gai Dao Sonderausgabe No. 10 zum "Pandemischen Ausnahmezustand" ist da! Die dickste, kontoverseste und spannendste Gai Dao überhaupt. Exklusiv als Online-Version.
Hier der Text einer Rede, die gestern Abend um 19 Uhr bei der recht spontanten unangemeldeten Kundgebung vor der Rigaer94 gehalten wurde. Die Stimmung war außerordentlich gut, solidarisch und kämpferisch. Der Bereich vor dem Haus war mit um die 100 Leuten gut gefüllt. Zum Ende der Kundgebung wurden auch noch die diversen Soligrüße und Aktionserklärungen der letzten Tage vorgelesen - begleitet vom Jubel der Menschen auf der Straße und auf den Balkönen. Bitteschön:
Berlin, 14. Juli 2020 | Heute Morgen sind acht Aktivist_innen auf die
Skulptur „Molecule Man“ in der Spree geklettert. Dabei wurde einer der
Figuren eine Sturmhaube in Regenbogenfarben sowie ein Rock angezogen und
an der anderen ein Solidaritäts-Transparent mit dem Slogan ‘L34
STAYS – WOHNRAUM IST KEINE WARE’ angebracht. Die Aktion findet in
Solidarität mit dem von Räumung bedrohten, queer-feministischen
Hausprojekt Liebig34 in Friedrichshain statt und kritisiert die
gegenwärtige Berliner Stadtpolitik.
FLINT*(Frauen, Lesben, Trans*- und Inter*-Personen, Nicht-binäre Personen) ONLY-Demo am 25.07. um 20 Uhr, Am Uhrtürmchen bei Bornheim Mitte.Kommt zahlreich und lasst uns die Straßen Frankfurts zurückerobern!Reclaim the night 2.0 - Liebig bleibt! Wir haben am 8. März gemerkt wie gut und empowerend es ist, sich als FLINT*Qs (Frauen, Lesben, Trans*- und Inter*-Personen, Nicht-binäre Personen und Queers) zu vernetzen und gemeinsam auf die Straße zu gehen.Sich die Räume und Plätze wieder zu nehmen, die vorallem in der Nacht von Cis-Männern dominiert werden und diese wieder zu unseren zu machen!Nehmen wir uns zurück, was uns systematisch entzogen wird!
Die letzten Wochen waren geprägt von Hausdurchsuchungen und weiteren Angriffen auf unsere Strukturen. Ein Gefährte befindet sich seitdem in Uhaft. In Berlin drehen die Schweine mal wieder völlig durch und haben das Vorderhaus der Rigaer 94 zum Teil geräumt. Wir lassen uns die Angriffe des Staates und seiner Büttel nicht länger gefallen! Raus aus der Defensive! Wir sehen uns auf der Straße!
22. Juli 19:30h Info- und Mobivortrag im Cafe Exzess, Ffm
1. August 20h Herrfurthplatz, Berlin-Neukölln
7. August 9:00h Syndikatsräumung verhindern
Unsere Solidarität gilt auch den anderen betroffenen Projekten.
Freund*innen, Gefährt*innen, Nachbar*innen! Heute um 18:00 Uhr laden wir euch zu einer Kundgebung vor unserem Haus ein. Es gibt Infos und Einschätzungen zur Situation. Finger weg von der #Rigaer94, Finger weg von allen Projekten! Raus aus der Defensive! #rigaer#wirbleibenalle
Die Ereignisse haben sich in den letzten Wochen überschlagen. Hausdurchsuchungen im Raum Stuttgart, in Burg und in der Lu15, die Uhaft eines Genossen, die versuchte Räumung in der R94. Auch wenn es sich bei unserem Solifoto nichteinmal um einen Tropfen auf dem heißen Stein handelt, so hoffen wir doch, dass es den Betroffenen etwas Kraft gibt. Ihr seid nicht alleine! Wir senden solidarische Grüße aus Konstanz/Kreuzlingen und fordern die sofortige freilassung unseres Genossen!
In der Nacht auf Montag haben wir dem Parteibüro von Arschloch und Bullenfreund Tom Schreiber einen Besuch abgestattet. Schreiber ist bekannt dafür, gegen vermeintliche „Linksextremisten“ zu hetzen und sich für die Räumung von linken Projekten stark zu machen. Er beruft sich immer wieder auf rechtsstaatliche Prinzipien, nutzt seine Propaganda aber in Wirklichkeit nur, um Bullen jegliche Willkür gegenüber „Linksextremisten“ zu ermöglichen. So auch in Bezug auf die aktuelle Situation im F‘hainer Nordkiez. Nicht nur spielt sich Schreiber damit auf, aufgrund seiner Beziehungen zu den Schweinen mit Wissen über den Räumungstermin der Liebig34 prahlen zu können, sondern bejubelte auch die illegale Teilräumung in der Rigaer94.
7:05 – Bullen einer Einsatzhundertschaft kommen über dem Hof der Rigaer Straße 93 in unseren Hof. Ein paar Bullen beschäftigen sich mit dem Zaun und der Mauer, Teile von dem Zaun werden abgebaut, während andere Bullen mit einem Rammbock sich ins Treppenhaus des Vorderhauses begeben. Parallel wird eine Wohnung in der Karl-Marx-Allee durchsucht.
Am 25.10.2019 besetzten 13 Internationalist*innen das CDU-Parteibüro von Frank Heinrich in Chemnitz, um auf den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei, welcher am 9. Oktober begann, aufmerksam zu machen.
Während eine militante Sponti durch Friedrichshain lief und dabei für einigen Sachschaden sorgte, haben wir in Prenzlauer Berg eine Vonovia Karre und ein Auto des Kettritz Schlüsseldienstes* geplättet. Der Schlüsseldienst Kettritz war an der Razzia/ (versuchten) Räumung im Vorderhaus der Rigaer94 beteiligt. Egal ob Schlüsseldienst, Securities oder Bauarbeiter: alle Handlanger machen sich mit verantwortlich für Angriffe auf unsere Strukturen. Wir werden weder eine langsame Räumung der Rigaer94, noch die der Liebig34 oder einer der anderen bedrohten Projekte hinnehmen.
Liebig34, Rigaer94, Syndikat, Meuterei, Potse - Wir bleiben alle!
*Kettritz Schlüsseldienst, Wichertstraße 67, 10439 Berlin
von: Gai Dào Redaktionskollektiv am: 12.07.2020 - 10:55
Hallo Menschen,
in dieser Ausgabe werdet ihr so ziemlich gar nichts über Corona lesen. Das könnt ihr in der in den nächsten Tagen erscheinenden 10. Sonderausgabe “Pandemischer Ausnahmezustand” ausgiebig nachholen. Leider wird es sie nicht als gedruckte Ausgabe geben: Unsere Finanzen lassen das zur Zeit nicht zu. Wir werden aber eine Druckvorlage bereitstellen, so dass ihr sie selber ausdrucken könnt.
Wilhelm Voigt, bekannt als der Hauptmann von Köpenick, erlaubte sich 1906 einen Streich, mit dem er in die Geschichte einging: Als Hauptmann verkleidet verhaftete er mit Unterstützung einiger Soldaten den Köpenicker Bürgermeister und beschlagnahmte die Rathauskasse. Jetzt hat eine Gruppe von Anarchist*innen ihm eine Würdigung am Rathausdach angebracht, um der Aneignung dieser Persönlichkeit durch die rechte Politik entgegenzuwirken.