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Der 1. Mai im Ausnahmezustand – Vehikel zur Zerstörung der demokratischen Fassade

In Berlin ist der Ausnahmezustand nicht offiziell verkündet worden und im Vergleich mit Städten wie Madrid oder Paris wirken die Maßnahmen der Infektionsschutzverordnungen hier fasst gewöhnungsfähig. Dank einer im europäischen Vergleich etwas weniger kaputt gesparten Gesundheitsversorgung, noch immer vorhandenen Möglichkeiten mit staatlichen Transferleistungen zu überleben und eiligst angekündigten Geldspritzen für die Wirtschaft, konnte Deutschland bislang die ganz große Panik vermeiden; dass nur aufgrund der Fähigkeit, anderen Ländern die Finanz- und Sozialpolitik zu diktieren.
Endlich ist der ganze Party- und Tourirotz verschwunden, Grünflächen werden zunehmend von Menschen genutzt, die sich nicht um das Verbot sozialer Kontakte kümmern. Allerdings gehen auch viele mit den Einschränkungen sogenannter Grundrechte konform und wünschen sich mehr Überwachung und Kontrolle. Die Schweine paradieren an allen Orten wo sich „Unvernünftige“ zusammenfinden könnten, Sicherheitsdienste erleben einen Boom, wer sich eine Spionage App aufs Smartphone lädt, soll mit etwas mehr Bewegungsfreiheit belohnt werden …

Laufend gegen die Festung Europa /// machbare Soliaktion in Corona Zeiten

ANTIRACIST SPONSORED RUN

Am 13. April hat in Hamburg-Wilhelmsburg ein

antirassistischer Sponsored Run stattgefunden / Rund 70 Leute liefen dabei insgesamt ca. 600 Kilometer um den Spreehafen.

 

Im Folgenden eine Herleitung der Idee eines Sponsored Runs und Erfahrungswerte für die Nachahmung, explizit für Zeiten, in denen Veranstaltungen autoritär untersagt werden.

Alles fällt vom Himmel

Eine Linke, die nur noch Verteilungsfragen kennt und den Bezug zur Produktionssphäre verloren hat, hat den Bezug zur ArbeiterInnenklasse und zur Realität verloren.

Vor langer, langer Zeit kamen zahlreiche Delegierte etlicher linker “Zusammenhänge” zusammen, um – wieder einmal – die Gründung einer bundesweiten Organisation in die Wege zu leiten. Ein Teilnehmer klärte die Anwesenden darüber auf, dass der Bezug auf irgendeine ArbeiterInnenklasse nicht zweckmäßig sei, zumal es z.B. Produktionsarbeiter fast gar nicht mehr gäbe, höchstens vielleicht noch in irgendeiner Klitsche hinter Spandau. Er sagte dies, während so gut wie alles um ihn herum (abgesehen von der Luft, den Organismen usw.) von ArbeiterInnen geschaffen worden war: Der Stuhl, auf dem er saß, die Kleidung an seinem Leib, sein Laptop und das Gebäude um ihn herum, das Fahrzeug, mit dem er angereist war, die Verfügbarkeit der Energie, mit der der Saal beleuchtet wurde, die Kanalisation und die Trinkwasserversorgung, das Telekommunikationsnetz…

Es wurde sehr deutlich, dass manche Linke in einer Phantasiewelt leben, die weniger mit der Wirklichkeit zu tun hat als Mittelerde oder Entenhausen.

Auf(er)stehverbote

Palermo, Sizilien.

Seit etwa zwei Wochen wird medial wie üblich, krasseste Propaganda betrieben, um die “Gefahr” zu konfrontieren, dass sich die Leute nicht an die sogenannten Ausgangsbeschränkungen halten, die per Gesetz nicht Ausgangssperre heissen dürfen, aber letztlich moralisch als solche umgesetzt werden. Und natürlich mit Strafen, Strafen, bei denen es unklar ist ob diese nach den Dekreten halten können, wenn es ein “Danach” gibt. Wie wir aus anderen Ländern hören und sehen, werden wir alle auf eine sogenannte “Neue Normalität” vorbereitet, die so aussehen wird, wie sich das die Herrschenden vorstellen und die unserer Meinung nach nur aufgehalten werden kann, wenn zuerst Vereinzelte und dann immer grössere Menschen zu revoltieren beginnen.

[HH-Wilhelmsburg] Jedes Leben zählt - Profite, Armut, Grenzen töten!

Wir haben uns am Freitag, den 10. April um 18 Uhr für eine kleine kraftvolle Demo die Straße genommen.
Wir wissen schon lange, dass der Staat nicht in unserem Interesse handelt und daran hat sich nichts geändert in Zeiten von Corona. Und wir wissen, wie unsere Verantwortung aussehen kann.

Friedensspaziergang/Ostermarsch von Polizei beendet

Kleine Ostermarschaktion mit ausreichend Abstand am Ostersamstag wurde von der Polizei aufgelöst. Personalien wurden aufgenommen, es drohen Geldstrafen.

[LE] Der Täter bist du!

„Eingeschlagene und beschmierte Scheiben sind keine Diskussionsgrundlage. Der Inhalt jedoch keinesfalls funny oder zu ignorieren, weshalb das seit anderthalb Jahren intensiv thematisiert wird“ (Quelle: Instagram: pivo_leipzig).

 

Seit einem Übergriff im Sommer 2018 mussten wir beobachten und mit anhören, dass sich ein Narrativ darüber in der Stadt ausgebreitet hat, der in seiner Einordnung des Geschehenen oftmals jegliche Empathie oder Solidarität mit der Betroffenen vermissen lässt. Dieser Text soll diese Leerstelle ein wenig füllen, der Betroffenen ihre Stimme zurückgeben und Verzerrtes gerade rücken. Es folgt ein kurzer chronologischer Exkurs, der die Lesenden dazu einlädt, die „intensive Thematisierung“ des Täters und seines Umfelds rückzuverfolgen. Bei dem folgenden Inhalt, welchen wir ebenfalls nicht „funny“ finden, handelt es sich nicht um „unverarbeitete Straßeninfos“, sondern um eine Analyse des Prozesses aus Unterstützer*innenperspektive, begonnen im Sommer 2018 bis heute. Dass ein Graffito der Auslöser dafür ist, dass das Thema nach anderthalb Jahren zum öffentlichen Diskurs wird, könnte man als traurig bezeichnen. Dass dieses jedoch dazu führt, dass (nach viel zu langer Zeit) dem Thema Öffentlichkeit geschenkt wird und die Betroffene endlich Support erfährt, zeigt, dass es manchmal eben doch „kartoffelige Witzfiguren“ braucht, um Taten sichtbar zu machen. In den vergangenen anderthalb Jahren haben sich, aufgrund mangelnder Resonanz bis hin zu offener Ablehnung gegenüber dem Thema, sowohl die Betroffene als auch die Unterstützer*innengruppe zurückgezogen. Aber wir wollen nicht mehr schweigen!

Geräumte Orte markiert: Schatten der Verdrängung

Seit dem Housing Action Day am 28.03. markierten Aktivist*innen diverse Häuserfassaden in Berlin, hinter denen gewaltsame Räumungen stattgefunden haben, indem Umrisse von Anwohnenden und deren Gespräche dargestellt werden. Es werden neben einigen Hausprojekten hauptsächlich Schicksale von Einzelpersonen und Familien aufgegriffen, denen der Staat mit seinen Richter*innen und Bullen den Wohnraum gewaltvoll entwendet hat. Dies zeigt erneut, dass staatlichen Institutionen und Vollstrecker*innen Profitinteressen einiger Weniger wichtiger sind, als bezahlbarer Lebens- und Wohnraum für Viele. Auf diese perfide Praxis wollen wir aufmerksam machen, und dem ein Zeichen entgegenstellen.

AirBnB Wohnungen zu sicheren Räumen für FLINT, gegen häusliche Gewalt. Solidarisch in Corona Krise.

Its a privilege to stay at a safe home! 
Die Schnappschildkröten haben AirBnB Wohnugen geöffnet um sicherere RÜckzugsmöglichkeiten für FLINT Menschen zu schaffen.
 

[RMK] Solidarisch durch die Quarantäne – Geflüchtete nicht Rechten ausgeliefert lassen

Im Ort Althütte-Sechselberg wurde letzte Woche eine Quarantäneeinrichtung für Geflüchtete eröffnet. Ein digitales Bürger*innengespräch dazu wurde von Rechten durch Hupen gestört. Grund genug also dort (ergänzend zu dort engagierten Bürger*innen) ein antifaschistisches Zeichen der Solidarität zu setzten. „Zusammen gegen Rechts“ organisierte heute eine Protestaktion an der Unterkunft, an welcher wir uns als Libertäres Treffen Rems-Murr beteiligten.

 

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