Anfang 2025 hat sich das „Offene Antifa Treffen Hohenschönhausen“ (OAT HSH) gegründet, um gemeinsam gegen die rechte Raumnahme und neonazistische Bedrohungslagen im Kiez aktiv zu werden. Bereits in der kurzen Zeit haben wir es geschafft, eine antifaschistische Politik stärker auf den Straßen sichtbar zu machen; zum Beispiel durch Kundgebungen oder unsere regelmäßigen Treffen. Mit diesem Anliegen sind wir nicht allein, sodass einige Gruppen versuchen, Hohenschönhausen solidarischer zu gestalten. Dennoch ist in den letzten Monaten ebenfalls eine spürbare Zunahme von Neonazi-Aktivitäten zu beobachten. Es sind nicht nur die alten rechten Treffpunkte um das Video Inn im RIZ oder die Dönerläden an der Zingster Straße, in deren Umfeld täglich massenhaft neue Neonazi-Sticker geklebt werden. Auch einige rechte Jugendliche im Kiez haben begonnen, sich zusammenzuschließen und offensiv als Neonazi-Cliquen aufzutreten. Dabei versuchen sie einerseits, sich mit Graffiti oder lautem Rechtsrock den öffentlichen Raum zu nehmen. Andererseits ist aber auch die Bedrohungslage in unserem Stadtteil seitdem gestiegen. Vor allem rassistische und queerfeindliche Pöbeleien und Anfeindungen werden häufiger. Menschen, die nicht in das Neonazi-Weltbild passen, werden auf der Straße eingeschüchtert. Dabei haben die neuen Neonazis keine Skrupel auch Gewalt einzusetzen. Im März 2025 wurde ein Schüler in Hohenschönhausen von Neonazis angegriffen, weil er an seiner Schule mit anderen politisch aktiv ist. Wir sehen täglich, was in unserem Stadtteil passiert. Mit der folgenden Chronik wollen wir auch über die Grenzen von unserem Kiez hinaus das Bewusstsein für die gegenwärtige Situation in Hohenschönhausen schärfen. Wir beobachten hier die Anfänge einer neonazistischen Formierung, der wir gemeinsam noch einen Riegel vorschieben können. Die folgenden Ereignisse sind keine vollständige Auflistung aller Vorfälle im Stadtteil. Es ist vielmehr eine Zusammenstellung unserer Erfahrungen als OAT Hohenschönhausen sowie befreundeter Gruppen und Projekte.