Freiräume

Gedanken zur Erweiterung bestimmter militanter Praxen für den Hamburger Raum.

Inspiriert wurde dieser Text durch die Aktion einer Gruppe, die am 4. November
im Schatten der Solidemo für die „drei von der Parkbank“, bezüglich der am nächsten Tag folgendem Urteilsverkündung, eine Reifenbarri errichtet und einen Klamottenladen für Reiche gesmasht hat.
Da die Aktion von außerhalb nahe zu gar keine Aufmerksamkeit bekommen hat, soll hier noch einmal extern auf die Schönheit und den eigentlich großen Gehalt einer brennenden Barrikade geschrieben werden, sowie kleine Anregungen und Perspektiven im lokalen Bereich genannt werden.
Kritik und/oder Antworttexte sind gerne gesehen.

Scheinbesetzung in Augsburg

 

Am Freitag den 30.10. gab es in Augsburg eine Scheinbesetzung in der Frauentorstraße.

In dem seit Jahren leerstehenden Haus sollten ab 2011, 13 Luxuswohnungen entstehen. So plante es zumindest die Dolphin Capital, später German Property Group.

 

 

Sponti in Solidarität mit der Liebig 34

In der Nacht des 07. Novembers 2020 zogen wir als Sponti in Solidarität mit der Liebig 34 durch Berlin Mitte.

Zu Zeiten, in denen dem Staat Kapitalinteressen wichtiger als Menschenleben sind, zu Zeiten, in denen Menschen wegen ihrer politischen Einstellung kriminalisiert werden, ist das Mindeste was wir tun können, uns zur Wehr zu setzen.

Wir solidarisieren uns nicht nur mit den früheren Bewohner*innen der Liebig 34, nicht nur mit queeren und FLINTA* Menschen, nicht nur mit Anarchist*innen, sondern mit allen unnötig von Repression betroffenen Genoss*innen und mit allen Genoss*innen die weiter kämpfen! Genauso wollen wir auch Lina aus Leipzig unsere Solidarität aussprechen, die heftigst von der Repressionswelle getroffen wurde. FREE LINA! & BRING BACK LIEBIG34!!!

Geldautomaten zerstört

In Friedrichshain erscheinen immer mehr gelbe Geldautomaten als Folge einer zunehmenden Ausrichtung der Stadt auf Tourismus. Gleichzeitig wird unser Leben teurer und viele Leute werden hier verdrängt. Für unkommerzielle Projekte ist scheinbar kein Platz mehr. Das anarcha-queer-feministische Hausprojekt Liebig34 beispielsweise wurde durch ein sehr großes Bullenaufgebot vor einem Monat geräumt.

Wir haben keinen Bock auf das Gentrifizierungsmodell im Südkiez und überall in Berlin.

Die Euronet Automaten kosten für alle bei jeder Abhebung 6€ und sind daher nur auf Tourist*innen ausgerichtet. Sie sind ein perfektes Symbol für die Umstrukturierung und ausbeuterische Gier die im Kapitalismus üblich ist. Diesen Geldfluss haben wir heute unterbrochen indem wir die Geldautomaten in der Colbestraße, in der Jessnerstraße und am Wismarplatz außer Betrieb gesetzt haben. Anscheinend sind wir mit unserer Wut nicht allein. Bei zwei unserer Ziele wurden bereits die Bildschirme zerstört.

Gegen die Stadt der Reichen - Wir sind viele - Wir kommen wieder!

[K] Solidarität mit den Besetzer*innnen im Dannenröder Wald! +++ Banner Drop

 

Egal ob Hambacher Forst oder Dannenröder Wald - mit massiver Polizeigewalt gegen die BesetzerInnen werden die Interessen verschiedener Konzerne durchgesetzt. Klimaschutz muss durch eine antikapitalistische Klimabewegung erkämpft werden. Mit unserer Aktion wollen wir unsere Solidarität mit allen BesetzerInnen im Wald zeigen.

 

 

Baum in Freiburg besetzt +++ Solidarität mit dem Widerstand im Dannenröder Forst +++ Bündnis 90/Die Grünen zur Verantwortung ziehen

Freiburg, 07.11.20 - Seit den frühen Morgenstunden besetzt eine Gruppe von Aktivist*innen einen Baum am Platz der Alten Synagoge. Unter dem Namen "Bündnis 91/Die Grüneren" wollen sie sich solidarisch mit dem Widerstand im rodungsbedrohten Dannenröder Forst (Danni) zeigen und auf die konzernfokussierte und zerstörerische Politik der Partei Bündnis 90/Die Grünen aufmerksam machen.

We need revenge for Liebig34. Wir brauchen Rache für die Liebig34.

_english version below_

Connect urban struggels - Defend autonomous Zones! United we fight!
Redebeitrag der Liebig34 auf der internationalen Demo vom 31.10.20

Wir haben gekämpft. Seit Jahren haben wir für und um dieses Haus gekämpft.
Die Liebig34 war unser Leben, unser Zufluchtsort, eine gefährliche Insel der Utopie. Unser zu Hause.
Nun steht es leer, unser wunderschönes Haus, sieht nackt aus, sieht traurig aus.
Wir haben alles gegeben. Bis zur letzten Minute haben wir daran gearbeitet diese Räumung zu verhindern.
Draußen haben Leute so viel riskiert, um selbst in dieser hochmilitarisierten Zone Widerstand zu leisten und anzugreifen.
Ja, vieles hätte anders laufen können, vieles hätte besser organisiert sein können und dennoch, der Erfolg dieses Kampfes misst sich am Ende nicht an dieser Räumung!

Freiheit für Lina! - Genossin in U-Haft - Solidaritätsdemo heute 06.11. (nicht 07.11.!) Herderpark, 20 Uhr, Leipzig Connewitz

Gestern entführten die Bullen die Antifaschistin Lina aus Leipzig-Connewitz unter dem Vorwand Mitglied einer kriminellen Vereinigung zu sein. Ihr und weiteren Beschuldigten wird vorgeworfen an mehreren Angriffen auf Faschisten beteiligt gewesen zu sein. Zusätzlich wurden mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt.

Was tun gegen sexualisierte Gewalt? - Was tun!

Dass es auch in emanzipatorischeren Räumen und Gruppen sexualisierte Gewalt gibt, wurde schon oft thematisiert und sollte eigentlich leider keine Überraschung mehr sein. Auch dieses Jahr wurden unzählige Male Übergriffe in Bars, auf Festivals und in Wohnprojekten veröffentlicht. Sehr viele weitere Übergriffe wurden nicht veröffentlicht und Unterstützungsarbeit und ein Versuch der Aufarbeitung fanden (relativ) unsichtbar statt. Freiburg i.B. ist dabei natürlich keine Ausnahme. In den letzten Jahren gab es immer wieder Versuche mit bekannt gewordenen Übergriffen einen Umgang zu finden. Das fand jedoch abseits der Öffentlichkeit statt und dafür gibt es auch gute Gründe, wie Schutz der betroffenen Personen, Vermeidung von Gerüchten, etc.

Gleichzeitig kann es natürlich auch Austausch und Vernetzung sowie Sichtbarmachung der herrschenden Gewalt erschweren. Daher wollen wir mit diesem Text transparent machen, dass derzeit ein Versuch stattfindet, mit geschehener sexualisierter Gewalt in unseren Zusammenhängen bzw. unserer Community mit dem Konzept Transformativer Gerechtigkeit umzugehen. Was passiert ist, wer beteiligt ist, etc. soll nicht an die Öffentlichkeit dringen. Also streut keine Gerüchte, macht keine Mutmaßungen. Überlegt euch eigene Konzepte, wie ihr mit zwischenmenschlicher Gewalt in euren Zusammenhängen umgeht und umgehen wollt. Das ist keine Kritik an anderen, die stattfindende Prozesse nicht veröffentlichen, es soll erklären, warum wir diesen Schritt hier wählen.

RBB Kontraste und ihre Hetze gegen Friedrichshainer Hausprojekte – Eine nachbarschaftliche Perspektive

Am 29.09. erschien im RBB eine „Reportage“ zur Situation rund um Konflikte in der Rigaer Straße im Format "Kontraste - Die Reporter". Der reißerische Titel „Wir sind die Macht - Autonome in der Rigaer Straße“ [1] ist mit dramatischen Bildern, falschen Inhalten sowie Namen und Adressen einzelner Menschen ohne deren Einwilligung gefüllt. Alles in allem erinnert das Werk an rechtspopulistische Propaganda von unseriösen Medien wie Compact oder der Jungen Freiheit. Am 8.10., einen Tag vor der Räumung der Liebig34, erschien eine auf 9 min gekürzte Version zur besten Sendezeit in der ARD Sendung "Kontraste" [2], die dem Original in Nichts nachsteht.

Es ist offensichtlich, dass es den drei Journalisten (Sascha Adamek, Jo Goll und Norbert Siegmund) nicht um eine neutrale Berichterstattung ging. Und, dass der Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht unglücklich gewählt, sondern politisches Kalkül war. Die "Reportage" sollte kurz vor der Liebig34-Räumung die Hetze gegen die Hausprojekte im Friedrichshainer Nordkiez befeuern. Dass Medien wie der Spiegel oder die B.Z., die politisch verortet und von Verkaufsquoten abhängig sind, zu diesen Mitteln greifen, wundert uns nicht. Dass sich aber öffentlich-rechtliche Medien nicht zu schade sind, bei der Hetze mitzumachen, finden wir höchst bedenklich.

Wir haben uns dazu entschieden, uns in Form dieses Textes zu den dreisten Lügen, der systematischen Hetze und nicht zuletzt der Stimmungsmache in dieser "Reportage" zu äußern, die gegen unseren Kiez und insbesondere gegen die Hausprojekte gerichtet ist. Der Beitrag ist kein Einzelfall, aber wir haben nicht die Kraft regelmäßig mediale Aufräumarbeit zu betreiben. Deshalb machen wir das nun anhand dieses besonders krassen Beispiels. Wir, das sind Anwohner*innen und Freund*innen der Hausprojekte im Friedrichshainer Nordkiez. Menschen, die in diesem Kiez aufgewachsen sind, leben und arbeiten.

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