[LE] Rache für Mieterhöhungen während Corona und die Räumung der Meuterei

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Wir haben den bundesweiten Housing Action Day als Anlass genommen am Fuhrpark der kommunalen LWB (Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft) einen Brand zu legen.

 

 

Die LWB hat es sich während der globalen Jahrhundertpandemie nicht nehmen lassen, die Miete im sogenannten Musikviertel wie jedes Jahr zu erhöhen. Grade während der Coronakrise verschlimmern ein paar Euro mehr pro Monat die prekäre Lage der Mieter:innen noch mehr. Die Mieterhöhung ist dabei sogar nicht mal illegal, sondern entspricht nur der Anpassung an den Mietspiegel. Hieran kann man erkennen, dass der eigentliche Skandal nicht nur das illegale Handeln einzelner Akteure des Immobilienmarktes ist, sondern dann stattfindet wenn das System funktioniert wie es soll. Auch wenn wir eine Mieterhöhung als Anlass genommen haben heißt das nicht das wir zufrieden wären wenn die LWB ihre „Bindung an das Gemeinwohl“ ernster nehmen und auf regelmäßige Mieterhöhungen verzichten würden. Für uns gibt es keinerlei Berechtigung für Recht an Eigentum ob nun von kommunaler oder privatwirtschaftlicher Seite. Jeder Mensch der Miete von Menschen verlangt, beutet diese aus und wir wünschen und dass ihre Autos und Büros in Flammen aufgehen. Wir wollen die beschissene Mietschikane nicht länger hinnehmen und werden auch in Zukunft die Profimaximierung der Immobilienbesitzer:innen-Klasse und der staatlichen Institutionen beantworten.

 

 

 

Dieser Akt notwendiger Gegengewalt darf außerdem gerne in den Besprechungen des Berliner Senats als Argument verwendet werden um das Wahlkampfmittel „Brandschutzbegehung“ zu überdenken. Es ist immer schlau aus den Fehlern seiner Vorgänger zu lernen.

 

Nach dem wir am Donnerstag die Räumung der Meuterei aus der Ferne mitverfolgt haben, wollten wir ebenfalls unsere Solidarität dem Kneipenkollektiv gegenüber ausdrücken und auch für deren Räumung Rache üben. You can‘t evict a movement

 

Mit unseren Projekten gibt es kein politisches Kapital zu gewinnen.

 

Rigaer94, Potse bleibt – One Struggle One Fight

 

 

 

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Ergänzungen

Polizei ermittelt: Gleich mehrere Autos gehen in Leipzig in Flammen auf

Leipzig - Keine Nacht ohne Brände in Leipzig. Am Lichtenbergweg im Stadtteil Stötteritz sind in der Nacht zu Samstag gleich drei Transporter den Flammen zum Opfer gefallen. Zwei weitere Autos sowie ein Firmengebäude wurden beschädigt.

Wie die Polizei am Samstagmorgen mitteilte, waren sie kurz nach 2 Uhr alarmiert worden, weil mehrere Fahrzeuge auf dem Lichtenbergweg in Brand stehen sollten.

Als Feuerwehr und Polizei vor Ort eintrafen, brannten die drei Transporter bereits lichterloh.

Die Feuerwehr löschte schließlich den Brand, konnte jedoch nicht verhindern, dass auch zwei Autos sowie ein nahegelegenes Firmengebäude beschädigt wurden. An dem Firmengebäude entstanden nach aktuellem Stand Hitzeschäden und Verrußungen.

Die Schadenshöhe konnte zunächst nicht beziffert werden.

Die Polizei hat bereits Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen.
UPDATE, 9.56 Uhr: Spurensicherung vor Ort

Neue Erkenntnisse zum Brand am Lichtenbergweg: Wie sich mittlerweile herausstellte, handelt es sich bei den betroffenen Transportern um Fahrzeuge der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB).

Die Spurensicherung war bereits am Samstagmorgen im Einsatz.

UPDATE, 11.02 Uhr: Bekennerschreiben aufgetaucht

Auf der Internetplattform "Indymedia" ist mittlerweile ein Bekennerschreiben zu dem Brandanschlag aufgetaucht. Darin heißt es, dass die Transporter aus Rache dafür angezündet wurden, dass die LWB die Miete im sogenannten Musikviertel erhöht hat.