Antirassismus

20.12. Görlitz / Lübeck: Kundgebung gegen Rassismus

 

Der Lübecker Professor und Unternehmer Winfried Stöcker hatte in den letzten Tagen mit seiner rassistisch begründeten Absage eines Benefiz-Konzertes für Flüchtlinge im Görlitzer Jugendstilkaufhaus sowohl in Görlitz selbst, als auch in Lübeck und darüber hinaus für Entsetzen gesorgt.

Vulkanologisches zu Sabotage und Zielgenauigkeit

Uns ist aufgefallen, dass es eine Verbreitung der Angriffe auf Infrastruktur, konkreter: Mobilität, Transport- und Distributionslogistik sowie Telekommunikation gibt. Es ist sicher verfrüht, von einer Dynamik zu sprechen, aber es gibt eine Verankerung dieser Praxis als perspektivische Option. Da wir selbst Anhänger_innen der Sabotage an Infrastruktur sind, halten wir es für richtig, in eine Diskussion zum Thema zu kommen. Der Einfachheit halber sprechen wir von Vulkanismus. Es gibt ja durchaus Kritik an Aktionen: an der angeblich mangelnden Zielgenauigkeit bzw. der als mangelhaft wahrgenommenen Vermittlung. Dazu weiter unten mehr, ausgehend vom Beispiel Refugee-Dachbesetzung Gürtelstraße/Berlin.

Fotos: Erinnerung an Mimi - Refugee Aktivistin aus der Gerhart Hauptmann Schule

Der Berliner Refugee Protest hat eine seiner bekanntesten und kompromisslosesten Aktivistinnen verloren: Mimi aus der Gerhart Hauptmann Schule starb am 10. Dezember, 36 Jahre jung. Am Donnerstag morgen fand eine Gedenkfeier vor der Ohlauer Schule statt, wo sie die letzten zwei Jahre lebte und kämpfte. Inmitten der Tränen, Blumen und Kerzen verhaftete die Polizei einen weiteren Flüchtlings-Aktivisten, direkt auf der anderen Straßenseite. Niemand hatte während der Trauerveranstaltung eine solche schamlose, rücksichtslose Verfolgung von Aktivisten der Schule erwartet. Am letzten Samstag nahmen etwa 200 Menschen an einem Trauer- und Protestmarsch für Mimi teil, der vom Oranienplatz zur Ohlauer Straße führte.

Oranienburg: Oberhavel Nazifrei protestiert mit 300 Menschen gegen Fackelmarsch von 250 Asylgegner_innen

Am Mittwochabend protestierten ungefähr 300 Menschen in Oranienburg (Landkreis Oberhavel) gegen einen so genannten „Abendspaziergang“ für eine angeblich „angemessene Asylpolitik“. An diesem, von der Socialmedia-Kampagne „Nein zum Heim in Oranienburg“ beworbenen Fackelmarsch durch den Innenstadtbereich nahmen ungefähr 250 Personen, davon ungefähr 200 mutmaßliche Hooligans und Neonazis und 50 augenscheinliche „Bürger_innen“, teil. Die Proteste dagegen konzentrierten sich am Bahnhof und am Schloss. Dort kam es auch zu einer kleinen Blockadeaktion.

Görlitz / Lübeck: Kaufhaus nur für Deutsche?

 

Am kommenden Samstag sollte in Görlitz im ehemaligen Hertie – Kaufhaus ein Solikonzert der Band „Strom und Wasser feat. The Refugees“ stattfinden. Das Konzert wurde vom Görlitzer Willkommensbündnis organisiert. Alle Planungen waren abgeschlossen, als der Besitzer der Kaufhauses, der Lübecker Großunternehmer Prof. Dr. Winfried Stöcker plötzlich (mit rassistischen Aussagen unterlegt) dem ganzen eine Absage erteilte. Offensichtlich hatten seine Mitarbeiter, die das Konzert ins Kaufhaus holen wollten weit mehr Verstand als er selbst. Das Konzert finden nun trotzdem statt. Aufgrund der guten Verankerung des Willkommensbündnisses in der Görlitzer Bevölkerung und Kultur – und Vereinslandlandschaft wurde ein schneller und passender Ersatz gefunden.

* Abschiebung in Würzburg findet nicht statt *

Blockade zur Abschiebung

* Abschiebung in Würzburg verhindert *

Von Berlin nach Oranienburg - Rassisten stoppen

Rassisten in Oranienburg am 17.12.2014 stoppen!
Treffpunkt für eine gemeinsame Anreise aus Berlin:
::: Bhf Gesundbrunnen ::: Gleis 4 ::: 17 Uhr ::: Abfahrt 17:19 Uhr ::::

Das sind die „Legida“-Organisatoren

Legida-Versammlungsleiter Silvio Rösler, Neonazi Thomas Gerlach.

Hinter dem am 12. Januar 2015 geplanten Rassistenmarsch „Legida“ stehen zwei Leipziger aus der Fußballfanszene: Marco Prager ist Anmelder der Demonstration, Silvio Rösler wurde als Versammlungsleiter benannt. Die Demonstration soll dem Vernehmen nach am Sportforum beginnen und unter anderem durchs Waldstraßenviertel führen.

Pegida-Verharmlosung für Fortgeschrittene

„Pegida“-Aufmarsch am 24. November in Dresden. Foto: Johannes Grunert/flickr

Montag Abend wurde in Dresden der mittlerweile neunte Aufmarsch „gegen die Islamisierung des Abendlandes“ erwartet, die Zahl der Teilnehmenden rangiert längst im fünfstelligen Bereich. Nun nimmt ausgerechnet ein bekannter Zivilgesellschafts-Verein rassistische Demonstrationen vor Kritik in Schutz.

(B) EINIGE GEDANKEN.....über die ansteigende Wut in der Bevölkerung

Diverse Male haben wir uns schon darüber ausgelassen, wie sehr hier in diesem Staat, erhebliche Teile, insbesondere der arbeitenden Bevölkerung, an den Rand gedrängt werden. Wie sehr die herrschende Klasse dieses Landes die Bedürfnisse immer größerer Teile der Bevölkerung mit Füßen tritt und ihnen weitestgehend die Möglichkeiten nimmt, ihren Unmut überhaupt äußern zu können. Wir haben auch diverse Male unsere Befürchtungen geäußert, dass die Ausgrenzung beträchtlicher Teile der Bevölkerung dazu führen kann, dass die Nazis hier wieder stärker ihr Haupt erheben und ihren rassistischen/faschistischen Dreck in die Öffentlichkeit tragen können. Wir befürchten, dass es im Moment tatsächlich in so eine Richtung geht. Der teilweise massenhafte Zulauf für merkwürdige Kundgebungen und Demonstrationen, die sich vorgeblich gegen Islamisten richten, aber auch gegen Flüchtlinge im Allgemeinen, deutet darauf hin.

 

Seiten

Antirassismus abonnieren