Repression

(Berlin) Gedenkveranstaltung für Georg Elser (1903 - 1945) - Der Kampf geht weiter!

Wir haben heute, am 9. April 2020, dem antifaschistischen Widerstandskämpfer Georg Elser gedacht, der 1945 von den Nazi’s in Dachau hingerichtet wurde. Georg Elser hat in München 1939 einen der wichtigsten Attentatsversuchen auf Hitler verübt, der leider, wegen schlechtem Wetter, misslungen ist. Am Spreeufer in Moabit steht eine Büste von Georg Elser. Dort haben wir mit dem gegebenen Sicherheitsabstand und Mundschutz den unten stehenden Redebeitrag vorgelesen, eine Schweigeminute abgehalten und einen Kranz niedergelegt.

Mehrere interessierte Passant*innen blieben stehen, stellten Fragen und lasen sich den an der Büste angebrachten Beitrag durch.

Auch in Zeiten wie diesen bleibt öffentliches, antifaschistisches Gedenken notwendig.

Social distancing ist unsolidarisch! – Die Situation in der JVA Chemnitz

Stay home heißt das neue Mantra unserer Krisengesellschaft. Opportunismus und Anpassung sind gefragt, für eigenverantwortliches Handeln gibt es grade kaum Spielraum. Die meisten Menschen verbringen diese Zeit mit ihren Liebsten – der Kleinfamilie, der WG, dem Hund. Es gibt aber auch einige, die gerne nach Hause würden, denen es aber untersagt ist, weil sie im Knast sitzen.

Nur 50 Kinder aus den griechischen Flüchtlingslagern

Erst Anfang März hatte die Bundesregierung zugesagt, zusammen mit anderen EU-Ländern bis zu 1.600 unbegleitete oder kranke Kinder aus den griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen. Der Beschluss wurde zu recht als völlig unzureichend kritisiert. Doch es kommt schlimmer: Seitdem ist noch kein einziges Kind in Deutschland angekommen. 

Ja, die Corona-Krise hat die Situation verändert – aber nicht, weil die Evakuierung der Lager jetzt unmöglich ist, sondern weil sie jetzt dringender und nötiger ist denn je. Sollte das Coronavirus die Flüchtlingslager auf den griechischen lnseln erreichen, kommt es dort zur Katastrophe: Die Menschen haben keine Möglichkeit, Abstand zu halten, die hygienischen Bedingungen sind schrecklich und medizinische Versorgung fast nicht vorhanden. 

Schrittweise Rückkehr zur normalen Ausnahmesituation

 

Ich hab ja ordentlich mit der Ausgangssperre zu kämpfen -wer nicht?- und freu mich schon sehr , wenn dieser Scheiß vorbei ist.

Aber auch die Diskussion um das Ende bzw. die Lockerung der Maßnahmen geht mir langsam aber sicher auf den Keks. Denn da ist kein Wort von den Depressiven die Rede, die die Situation jetzt mehr länger aushalten. Da wird nicht von meiner Nachbarin mit ihren Panikattacken gesprochen, nicht von den Kindern, die schon fast durchdrehen, weil sie drei Wochen ihre Freund*innen nicht gesehen haben. Die Zunahme an häuslicher Gewalt wird selten thematisiert. Und unsere Sehnsucht nach Freiheit, nach Nähe, nach Zärtlichkeit, Freund*innen wieder ins Auge sehen können, das fällt ganz unterm Tisch. Alles, was in dieser Diskussion zählt, ist die Wirtschaft. Der Rubel soll wieder rollen.

 

Radio hören

3 Podcasts von der Radiosendung "Wie viele sind hinter Gittern" Ausgabe April 2019

Zu folgenden Themen:

- Interview mit dem Gefangenen Thomas Meyer-Falk

- Gespräch über Corona, Kapitalismus, Ausnahmezustand

- Hambacher Forst: Räumung und Tod – längerfristige Folgen repressiver Maßnahmen

Update zur Situation in der JVA Köln-Ossendorf

Wie wir über Umwege erfahren haben, wird Hülya im geschlossenen Vollzug jetzt ganz offen von der Abteilungsleiterin Linnartz erpresst.
Die Vollmacht an die Anwältin wurde nicht rausgeschickt, sondern Hülya zurückgegeben. Und der Anwältin, die versucht hat, Kontakt zu
Hülya aufzunehmen wurde gesagt, sie hätte ja kein Mandat.
Obwohl sie schon jetzt 23 Stunden auf Zelle („besondere“ Zellen mit Kameraüberwachung) sitzen muss und nur eine Stunde Hofgang (alleine!)
am Tag hat, wurde Hülya gedroht, dass ihre Haft schlimmer werden würde, wenn sie sich eine anwaltliche Vertretung nimmt und weiterhin
öffentlich macht, was in der JVA vor sich geht.
Das ist nach eigener, staatlicher Definition ein klarer Rechtsbruch, die Unterschlagung von Rechtsbeistand, Erpressung und Bedrohung.
Frau Linnartz denkt wahrscheinlich, in der JVA kann sie sich das erlauben und das würde keine Konsequenzen haben. Da liegt sie falsch!
Sie schwingt sich zur Richterin und Vollstreckerin auf und gängelt und bedroht Gefangene. Auch die vereitelte Freilassung kann nur als
sadistisch bezeichnet werden. Hülya war schon hochoffiziell auf dem Weg nach draußen, als Frau Linnartz eigenmächtig meinte, das
verhindern zu müssen. Warum? Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, außer die persönliche Genugtuung, eine Gefangene doppelt
bestrafen und quälen zu können.
Aber Hülya wird sich aufrecht halten! Schreibt ihr weiter, dass sie nicht alleine ist und meldet euch weiter beim Knast
(0221-59730 oder 0221-5973201), um mitzuteilen, dass Frau Linnartz Sadismus nicht unbemerkt geblieben ist!

Schreibt Hülya, sie freut sich über Post:

Hülya A.
Buchnummer 83209
Rochusstrasse 350
50827 Köln

Solidarität mit Hülya und allen Kämper*innen!
Freiheit für alle Gefangenen!
Nieder mit allen Knästen!

15-jähriger Ezide in Celle erstochen

Der 15-jährige Arkan Hussein Khalaf ist in Celle erstochen worden. Der junge Ezide war mit seiner Familie nach dem Völkermord des IS aus Şengal nach Deutschland geflüchtet

[PK] Krisen-Info Nr. 1 – Krank ist das System!

Unsere erste Krisen-Info ist da. Dabei handelt es sich um Wandzeitungen zum plakatieren im öffenltichen Raum. Gerade in dieser Zeit ist es enorm wichtig, im öffentlichen Raum mit klassenkämpferischen und revolutionären Inhalten sichtbar zu sein. Parolen und Wandzeitungen sind dafür gute Möglichkeiten. Unsere erste Ausgabe befasst sich mit den Fragen, warum ein neuer Virus das Gesundheitssystem derart hart trifft, ob wir alle im selben Boot sitzen und gleichermaßen von den Einschränkungen betroffen sind. In den kommenen Wochen werden weitere Wandzeitungen zu anderen Themen erscheinen. Download die PK-Version (DIN3, DIN4)

Blanco-Vorlagen zum Download

Wir veröffentlichen verschiedene Versionen der Krisen-Info. Neben unserer Ausgabe als Perspektive Kommunismus stellen wir auch eine blanco Version online ohne Logo und Anmerkungen. Hier könnt ihr eure eigenen Logos und Kontaktdaten einfügen.

PK_Kriseninfo_DIN3_Blanco_PDF
PK_Kriseninfo_DIN4_Blanco_PDF

Die ignorierte Risikogruppe: Der Umgang mit COVID-19 in deutschen Gefängnissen

COVID-19 und die Schatten unserer Gesellschaft
Seit Wochen kommt das gesellschaftliche Leben immer mehr zum erliegen. Die Straßen leeren sich, Läden und Restaurants bleiben geschlossen, die derzeitige Situation spitzt sich zu und auch die Ängste vor einer Infektion sind vieler Orts spürbar. Wir haben begonnen ein Auge aufeinander zu haben und uns aus Respekt und Rücksichtnahme vorsichtig voneinander zu distanzieren. Dabei ist klar, dass einige Gruppen mehr unter der aktuellen Situation leiden. Sei es, weil sie aufgrund ihres Alters oder von Vorerkrankungen ein höheres Risiko für einen schweren  Krankheitsverlauf haben, oder weil sie aufgrund von wohnungslosigkeit oder vermehrtem Rassismus Anfeindungen ausgesetzt sind. Dieser Text möchte einen Augenmerk auf Menschen legen, die dieser Tage noch mehr als sonst totgeschwiegen und ohne jedes Menschenrecht misshandelt und/oder eingesperrt werden. Es geht nicht um die Alten, welche in ihren Wohnheimen isoliert werden, noch um die Kranken die in Krankenh ä usern in Quarantäne gesetzt werden. All diese Menschen werden, möglichst fürsorglich behandelt, versorgt und getestet sobald die ersten stichhaltigen Indizien auf eine Infektion mit dem Virus COVID-19 vorliegen.
Aber wer fehlt denn noch? Welche Menschen sind hier nicht mit bedacht? Es sind die Schatten unserer Gesellschaft. Obdachlose, Gefängnisinsass*innen und geflüchtete Menschen, die nun eingesperrt und komplett ignoriert werden. Für sie und Andere bringen diese Wochen eine heftige Verschlimmerung ihrer Situation. Berichtet wird darüber kaum. In diesem Text haben wir Informationen über die aktuelle Lage von Menschen gesammelt, die zur Zeit in deutschen Gefängnissen sitzen. Mehr noch als sonst, sind sie in diesen Zeit darauf angewiesen, dass wir sie nicht vergessen.

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