Feminismus

Solidarische Grüße von Karlsruhe Nach Rojava - Spontandemo zum Grünenbüro

 

Gestern, am Abend des 24.08. haben wir den Mantel des Schweigens, der über dem türkischen Krieg auf Nordsyrien gelegt wurde durchbrochen und Parolen der Solidität in die Straßen von Karlsruhe getragen!

 

 

Vorstandsmitglieder erheben #MeToo-Vorwürfe und geben Posten ab

»Sexismus und Übergriffe«: Im NRW-Landesvorstand der Linken gibt es nach SPIEGEL-Informationen Vorwürfe gegen ein ranghohes Mitglied. Zwei Frauen aus dem Gremium sind zurückgetreten, sie vermissen den »Willen zur Aufklärung«.

Zwei Vorstandsmitglieder der Linken in NRW haben ihre Posten abgegeben, nachdem sie Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe erhoben hatten. In einer Erklärung, die intern verschickt wurde, werfen sie der Parteiführung Untätigkeit vor: »Innerhalb des Landesvorstandes kam es von Seiten eines hochrangigen Mitglieds zu Sexismus und Übergriffen. Doch anstatt im Gremium auf Verständnis und den Willen zur Aufklärung wie Veränderung zu treffen, reagierte der Großteil des Landesvorstands mit Täter-Opfer-Umkehr sowie dem Silencing der Betroffenen.« Deshalb könne und wolle man »nicht weiter in diesem Gremium arbeiten«.

In einer weiteren Mail wird Vorstandsmitgliedern vorgeworfen, Falschbehauptungen über die Betroffene zu verbreiten. Man sei froh gewesen, dass das Thema in einer geschlossenen Sitzung angesprochen wurde und habe »einen reflektierten Umgang mit dieser sensiblen Thematik« erhofft. »Leider war das Gegenteil der Fall«, heißt in der Mail. Die Debatte »strotzte nur so vor Täter-Opfer-Umkehr«.

Dem Gremium wird vorgeworfen, den mutmaßlichen Täter zu schützen: »Seine Jungs waren natürlich gleich zur Stelle, um ihn zu decken.« Als eine Genossin im Landesvorstand klar Stellung bezog, sei sie »teils sehr aggressiv, angegangen und wiederholt als asozial bezeichnet« worden.
Wagenknecht als Symptom

Es zeige sich wiederholt, dass der Landesvorstand in NRW ein »sträfliches Verhältnis zu Feminismus an den Tag legt«. Hier wird auch auf Sahra Wagenknecht angespielt, die in dem Landesverband zur Spitzenkandidatin gewählt wurde. »Die kritiklose Unterstützung von Sahra Wagenknecht, auch nach ihrem neusten Buch, ist dabei nur eins von vielen Symptomen.«

In einer Antwort da­rauf fordert die Vizevorsitzende Ulrike Eifler, den Fall unter der Decke zu halten. Sie gehe davon aus, die Mail der Zurückgetretenen werde »keiner Strömung und erst recht nicht der Presse zugespielt«. Die Vorgänge müssten aufgeklärt werden, solange »sollte die Diskussion den geschützten Rahmen des LaVo nicht verlassen«, angeblich weil man die Privatsphäre der Beteiligten schützen müsse. Dem Beschuldigten gebe sie soweit ihr »uneingeschränktes Vertrauen«.

Die Anwälte des Beschuldigten wiesen die Vorwürfe zurück: »Es gibt keine #MeToo-Vorfälle bei der nordrhein-westfälischen Linken.« Die Expertenkommission der Bundespartei soll den Fall jetzt untersuchen.

Aufarbeitung des patriachalen Ist-Zustands (Teil 3)

Mitte Juni gab es in Berlin ein erneutes Treffen von Antifas, um sexualisierte Gewalt in der Szene zu problematisieren und Formate der Aufarbeitung und Prävention zu entwickeln. Mittlerweile hat sich der Kreis merklich ausgedünnt. Ausgehend vom Fall Johannes Domhöver, der sich in antifaschistischen Kreisen bewegte, mittlerweile Kronzeuge im Antifa-Ost-Verfahren ist (https://knack.news/2836) und u.a. mit dem Wissen seines Umfelds vergewaltigte und Flinta auf viele andere Arten schädigte (Textsammlung: https://ea-dresden.site36.net/verfahren-antifa-ost/), sollen diese Treffen einen Raum bieten in größerem Kreis daran zu arbeiten und Konsequenzen zu ziehen. Nach einer längeren Runde dazu was aktuell in den Gruppen passiert, ging es in drei Arbeitsgruppen um (1) den Umgang mit Vorwürfen im eigenen Umfeld, (2) die Übersetzung antipatriachaler Ansprüche in der Arbeit antifaschistischer Gruppen und (3) um Möglichkeiten pro_feministischer Organisierung. Das folgende Protokoll ist von mehreren Teilnehmern zusammen verfasst worden. Das nächste Treffen wird wohl im Herbst stattfinden und hoffentlich aus einem Workshop zu Betroffenenperspektive (Wie sieht Supportarbeit aus, was leisten Unterstützer*innengruppen, welcher Umgang ist hilfreich, welcher nicht usw.) bestehen.

Radio hören

Podcasts von "Wie viele sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen“.- Ausgabe August 2022 bei Radio Flora

 

Zu folgende Themen:

- Das Gefangenen Info 422 ist erschienen!

- Kronzeuge versucht angeklagte Antifaschist:innen zubelasten

- Wenn Arbeitskämpfe zum „Terrorismus“ erklärt werden

 

Männer, die einen Täter schützen - Zum Outing von Marcel / alte_zecke aus Berlin-Schöneweide

Vor etwas mehr als einer Woche wurde Marcel aus Berlin-Schöneweide als Täter geoutet [https://esreichtouting.noblogs.org/]. Das hat uns nicht überrascht. Er ist seit Jahren auf Veranstaltungen der linken Szene in Berlin anzutreffen und fiel dabei wiederholt durch massiv übergriffiges Verhalten auf. Details dazu können im Outing nachgelesen werden. Darüber hinaus sehen wir Marcel als ein enormes Sicherheitsproblem für linke Strukturen, worauf wir im folgenden Text genauer eingehen möchten. Außerdem wollen wir den Umgang seines persönlichen und politischen Umfeldes seit dem Outing problematisieren. Wir schreiben diesen Text, weil wir keine andere Möglichkeit mehr sehen, als die Täterschützer zu benennen und einen konsequenzen Ausschluss der entsprechenden Personen im Umkreis von Marcel zu fordern.

 

MDB Sexismus und Machoismus im linken gewand

Moscow Death Brigade ist eine Hardcore-Band aus Russland. Seit Jahren werden sie vor allem auch von Menschen aus Russland wegen Sexismus, Homophobie, Rassismus, Nationalismus und russischem Patriotismus heftig kritisiert. Trotzdem erfreuen sie sich weiterhin grosser Beliebtheit in der linken und Musikszene in ganz Europa. Kurz vor dem diesjährigen Fusion Festival erfuhren wir, dass Moscow Death Brigade dort auftreten würde, und ausserdem war geplant, dass es auf der Bühne von Sound Systers, einem feministischen Sound-Engineering-Kollektiv, auftreten würde. Wir wandten uns an Sound Systers und teilten unsere Besorgnis über die Band mit. Was dann folgte, hat Sound Systers bereits in seinem Statement (1) beschrieben. Wir arbeiten nun mit unserem eigenen Text weiter, um die Situation zu verdeutlichen und näher zu erläutern.

Zunächst möchten wir uns bei Sound Systers für ihre Solidarität bedanken und dafür, dass sie unsere Besorgnis über die Moskauer Todesbrigade ernst nehmen. Sound Systers haben unsere Stimmen gehört und entsprechend gehandelt, was sie von uns gelernt haben, was in der langen Geschichte der Debatten um die Moskauer Todesbrigade und ähnliche Bands noch nie passiert ist. Das ist echte feministische Solidarität, und dafür sind wir zutiefst dankbar. Wir können nur wünschen und hoffen, dass andere Kollektive ebenso solidarisch und konsequent für feministische emanzipatorische Politik eintreten wie Sound Systers.

MDB wurden erstmals 2015 wegen Sexismus, Homophobie, Rassismus, Nationalismus und russischem Patriotismus kritisiert. Der kritische Artikel auf linksunten (2) analysierte ausführlich die Texte und Interviewzitate der Band und entlarvte deren Frauenfeindlichkeit, Slutshaming, offenkundigen Rassismus und russischen Nationalismus. Im gleichen Jahr veröffentlichte die MDB eine Stellungnahme (3). Trotz ihrer Behauptungen wurden die Kritikpunkte in dieser Stellungnahme nicht angemessen behandelt, sondern vielmehr zurückgewiesen. MDB behauptete, die Zitate seien aus dem Zusammenhang gerissen oder falsch übersetzt worden. Was speziell den Aufruf zum Sexismus betrifft, behauptete MDB, dass ihre frauenfeindlichen Slutshaming-Texte nicht als solche gedacht seien. Sie stellten sich als Opfer dar und bezeichneten politische Kritik, die sie seit mehreren Jahren erhalten hatten, als «Hatemail. »

Obwohl der Artikel einige Diskussionen in der linken Szene auslöste, hat er nie zu wirklichen praktischen Ergebnissen geführt. In der Szene bildete sich kein eindeutiger Konsens und MDB erfreuen sich nach wie vor grosser Beliebtheit und Einladungen zu linksgerichteten Veranstaltungen und Räumen. MDB scheint mit ihrer manipulativen Aussage die deutsche und europäische Szene getäuscht zu haben, weil sie kein Russisch verstand und die Zitate nicht verifizieren konnten. Andererseits haben wir immer gewusst, dass es nie einen Übersetzungsfehler gegeben hat. Die Übersetzungen, die von den Autoren des kritischen Artikels zur Verfügung gestellt wurden, waren gründlich und genau. MDB veröffentlichte ihre Antwort auf Englisch, aber sie haben nie eine ähnliche Erklärung auf Russisch. Natürlich konnten sie im Russischen keine Übersetzungsfehler oder Missverständnisse geltend machen.

Immer wieder haben Feministinnen unsere Besorgnis über MDB und ihre zwielichtige Politik zur Sprache gebracht. Immer wieder haben wir versucht, der deutschen Linken zu erklären, dass es sich um Menschen handelt, die wir meiden wollen, weil wir uns um sie herum unsicher fühlen, weil ihre Sprache und ihre Politik uns schaden. Doch trotz der Bemühungen unserer Genossen, ihre schädlichen Worte in Ihre Muttersprache zu übersetzen, haben Sie diese Beweise ignoriert. Während wir diesen Leuten aus dem Weg gegangen sind, habt ihr sie in eure Räume eingeladen, ihnen das Rampenlicht geboten, lasst sie mit euren selbstorganisierten Strukturen Geld verdienen.

In all diesen Jahren haben MDB nie gelernt, es besser zu machen. Sie haben sich nie die Zeit genommen, sich über die Grundlagen feministischer Politik zu informieren oder darüber, warum frauenfeindliche Verleumdungen schädlich sind, auch wenn sie nicht «beabsichtigt» sind. Sie haben nie die volle Verantwortung für ihre sexistische Sprache übernommen, sie haben sich nie öffentlich entschuldigt oder sich von dieser Art von Frauenfeindlichkeit distanziert. Darüber hinaus haben sie kein einziges Mal ihre russischsprachige Zuhörerschaft über diese politischen Themen angesprochen. So ungenügend und manipulativ ihre Reaktion war immer nur für die europäische Öffentlichkeit gedacht.

In diesem Jahr bezog sich MDB auf die gleichen manipulativen Argumente, als es auf dem Fusion-Festival mit neuer politischer Kritik konfrontiert wurde. Sie wiederholten, was sie in ihrer alten Aussage sagten, und wie zuvor benutzten sie Namedropping,

BERLIN | Freedom for Giannis Michailidis – the fight goes on!

MANIFESTATION: Friday 5 August, 6pm, Kottbusser Tor (7pm demonstration)

Greek anarchist Giannis Michailidis has suspended his hunger strike for his release. But he is still not free. While rapists from the celebrity clique receive no punishment, FLINTA* demos against femicides – as recently in front of the Greek parliament – are currently being smashed by the police. The illegal pushbacks of refugees with many deaths at Greece's borders do not stop. And a state of emergency has been declared in Athens until October, because massive protests by the population against gentrification and against the destruction of a park because of the construction of a metro station in the middle of rebellious Exarchia are already expected. Also here, we are in solidarity with the protests of all rebellious neighbourhoods, such as the protest forming against the planned police station at Kottbusser Tor.

Therefore, we continue to call for the manifestation (+ demonstration) on 5th August in Kreuzberg and say: "Freedom for Giannis Michailidis – the fight goes on!"

BERLIN: Freiheit für Giannis Michailidis – der Kampf geht weiter!

KUNDGEBUNG: Freitag 5. August, 18 Uhr, Kottbusser Tor (19:00 Demo)

Der griechische Anarchist Giannis Michailidis hat seinen Hungerstreik für seine Freilassung unterbrochen. Aber er ist immer noch nicht frei. Während Vergewaltiger aus der Prominenten-Clique keine Strafe erhalten, werden derzeit FLINTA*-Demos gegen Femizide – wie zuletzt vor dem griechischen Parlament – von der Polizei niedergeknüppelt. Die illegalen Pushbacks von Refugees mit sehr vielen Toten an Griechenlands Grenzen hören nicht auf. Und der Ausnahmezustand wurde bis Oktober in Athen ausgerufen, weil schon jetzt massive Proteste der Bevölkerung gegen Gentrifizierung und gegen die Rodung eines Parks wegen dem Bau einer U-Bahn-Station mitten im rebellischen Exarchia befürchtet werden. Auch hier sind wir solidarisch mit den Protesten aller rebellischen Nachbarschaften, wie u.a. dem sich formierenden Protest gegen die geplante Polizeistation am Kottbusser Tor.

Deswegen rufen wir weiterhin zur Kundgebung (+ Demo) am 5. August in Kreuzberg auf und sagen: „Freiheit für Giannis Michailidis – der Kampf geht weiter!“

Unsere Solidarität gegen politischen Verrat #2

Unsere Solidarität gegen politischen Verrat

In dieser Woche finden weitere drei Verhandlungstage im Antifa-Ost-Verfahren statt, in denen Johannes Domhöver als "Kronzeuge" vernommen wird. Voller Hass haben wir den ersten Aussagetermin Domhövers in der vergangenen Woche verfolgt; voller Hass und Schmerz haben wir das jüngste Statement zum Sexualstrafverfahren gegen Domhöver und den widerlichen Umgang mit der Betroffenen gelesen. Wir möchten uns mit ihr und allen Betroffenen patriarchaler Gewalt solidarisieren.

Linke Aktionen und Beteiligung am CSD in Stuttgart 2022

 

Der Christopher Street Day hat seinen Ursprung im militanten Widerstand gegen queerfeindliche und rassistische (Bullen-)Gewalt. Das erkennt man heute aber kaum mehr. Der CSD ist in Deutschland von bürgerlichen Parteien und militaristischer Propaganda geprägt und bietet Unternehmen eine Plattform für Rainbow-Washing. Queere Kämpfe sind für uns, queere Linke und Verbündete trotzdem wichtig.

 

 

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