Soziale Kämpfe

Soligrüße aus Leipzig an das Haus Mainusch in Mainz

 

Solidarität mit dem Haus Mainusch!

Wir senden solidarische Grüße und Rufe des Widerstands aus Leipzig nach Mainz zu dem von Räumung bedrohten autonomen Kulturzentrum Haus Mainusch.

Dies wollen wir zum Anlass nehmen, zu einer Diskussion über erkämpfte Freiräume, die Notwendigkeit deren militanter Verteidigung und städteübergreifende Solidarität beizutragen. Dabei wollen wir keine fertigen Lösungen präsentieren, sondern einige Fragen aufwerfen.

Dass die Existenz von erkämpften Freiräumen und deren ernsthafte Verteidigung nötig sind, setzen wir voraus. Auch wenn wir eine Pluralität von Aktionen bei der Verteidigung von Räumen begrüßen, wollen wir uns auf militante Aktionsformen der Auseinandersetzung fokussieren. Dennoch halten wir es für sinnvoll und wichtig, dass verschiedene Personen und Gruppen sich unterschiedliche Mittel des Kampfes nach ihrem Ermessen aneignen.

In kürzerer Vergangenheit liegt die Räumung der Friedel 54. Ein stark im Kiez verankertes Projekt, welches wie das Haus Mainusch kämpferisch mit dem Tag X zur Verteidigung mobilisierte. Weniger kämpferisch zeigte sich dann das Geschehen auf den Straßen am selbigen Tag. Es waren viele Leute vor Ort und die Räumung wurde mit Sitzblockaden von vielen Menschen erschwert. Aber leider nur erschwert. Das riesige Aufgebot an Bullen am Morgen riegelte früh die Sitzblockade vor dem Laden ab und versperrte den hinzukommenden Protestierenden den Weg. Nach und nach wurden die Menschen in der Sitzblockade aufgefordert zu gehen oder weggetragen. Nach ein paar Stunden waren alle Menschen vor dem Laden entfernt und die Bullen stürmten das Haus, welches mit ein paar Hindernissen ausgestattet war. Ein weiteres Projekt, das den Kiez und dessen Menschen bereicherte, Staat und Kapital Widerstand leistete, war nun fort.

Persönlich bevorzugen wir es nicht, uns den Bullen in den Weg zu setzen und uns wegtragen zu lassen. Unsere Handlungsmöglichkeiten werden dadurch stark eingeschränkt und wir begeben uns in eine Passivität, die es den Bullen leicht macht, sich unserer zu entledigen und uns mit ihrer Repression (ED-Behandlung, Datierung in Karteien, Prozesse etc.) anzugreifen. Wir möchten damit diese Aktionsform nicht diskreditieren oder höher bewerten, sondern Nachteile aufzeigen, welche uns wichtig sind und uns zu einem anderen Handeln bewegen.

Wenn Menschen den Mut aufbringen, sich Bullen in den Weg zu stellen, finden wir das prinzipiell gut. Es bindet Bullenkräfte, bringt Zeit und erleichtert uns die Möglichkeit, rund um den Ort zu agieren.

Wir bevorzugen es, anonym und unerkannt zu bleiben, die Bullen auf eine dezentrale und unvorhersehbare Weise anzugreifen, maximalen Schaden anzurichten und im besten Fall die Räumung zu verhindern. Diese Taktik hat sich auch bei den G20-Protesten als erfolgreich erwiesen, wo ebenfalls das Zusammenspiel von verschieden Protest- und Widerstandsformen eine Rolle spielte. Bei unzähligen Sitblockaden rund um das Messegelände wurden sehr viele Bullen gebunden, die folglich nicht dort waren, wo wir Barrikaden errichteten, Straßen unpassierbar machten und Symbole des Kapitals zerstörten. Für uns bedeutet Verteidigung auch Angriff. Und wenn viele Angriffe an vielen verschiedenen Orten geschehen, haben es die Bullen schwer, uns zu fassen. In unseren Bezugsgruppen, autonom und unberechenbar, sind wir viel agiler als die starr aufgestellten Hundertschaften, die wie Hunde auf Befehle warten müssen.

Selbst wenn wir die Räumung damit nicht verhindern können, wollen wir diese so schwer und teuer wie möglich machen und dabei so viele Bullen wie möglich verletzen. Wenn jede Räumung mit einer gewichtigen Zerstörung der Stadt einherginge, überlegten die Herrschenden es sich vielleicht zweimal, ob sie räumen lassen oder lieber den sozialen Frieden wahren. In jedem Fall wird durch militantes Agieren Aufmerksamkeit auf das Problem gelenkt, auch wenn die bürgerliche Presse und unsere Feinde alles dafür tun werden, uns zu verleumden und von den "friedlich" Protestierenden zu isolieren.

Nun fragen wir uns, warum nicht jede Stadt in Flammen steht, jedes Mal, wenn versucht wird, uns eines unserer Projekte zu nehmen. Nicht einmal bei der Friedelräumung waren militante Gruppen bei der Verteidigung aktiv. Warum sollten Menschen hunderte von Kilometer fahren und sich auf fremdes Terrain begeben, um sich mit Bullen anzulegen, wenn sie nicht mal ihre Kieze innerhalb derselben Stadt dafür verlassen?

Sollten nicht alle, die Mittel, Zeit und Kapazitäten haben, sich zur Verteidigung unserer Räume auf den Weg machen, wenn diese zu direkter Solidarität aufrufen und die nötige Infrastruktur bereitstellen, damit wir uns bestimmt und sicher in der Stadt bewegen können? Sollten wir uns nicht auf die Reise machen, um unsere Genoss*innnen bei deren Kampf zu unterstützen? Denn ihr Kampf ist auch unser Kampf.

Es ist notwendig dezentral an jeglichen Orten eine radikale Gesellschaftskritik und Perspektive aufzubauen. Da wir aber mancherorts nur marginal vertreten sind benötigen wir eine städteübergreifende Solidarität. Wenn wir für Ereignisse wie Räumungen unsere Kräfte temporär auf eine Lokalität konzentrieren, können wir viel bewirken.

Falls wir uns tatsächlich eine grundlegende Transformation der Gesellschaft als Ziel stecken, müssen wir Orte der Subversion wahren!

Wir werden uns auf jeden Fall diese Mühe machen und hoffen, dass auch viele andere Menschen das tun werden. Deswegen haltet die Ohren offen, um nicht zu verpassen, wann der nächste Räumungstermin eines Projektes bekannt wird!

Solidarität mit dem Black Triangle und der Rigaer 94!

Solidarität mit den G20-Gefangenen!

https://btle.blackblogs.org/

https://rigaer94.squat.net/

 

Haus Mainusch bleibt!

https://de.indymedia.org/node/13682

http://haus-mainusch.de/

 

Für einen entschlossenen und kämpferischen Widerstand!

 

PS. Entschuldigt den Schreibfehler auf dem Banner.

 

Ein ausführlicher Debattenbeitrag zu Friedel54-Räumung und Militanz:

https://de.indymedia.org/node/16014

 

 

 

 

 

Fotos: G20 Gipfelsturm in Hamburg - ein Rückblick

Feuer & Flamme & der Protest von zehntausenden Menschen aus aller Welt begleiteten das Gipfeltreffen der mächtigsten Staatsführer*innen am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg. Der G20-Gipfel ist vorbei, doch Monate später legt sich eine vielköpfige Sonderkommission mächtig ins Zeug, um die linksradikale Szene bundesweit aufzumischen und die gewalttätigen Polizeieinsätze während des Gipfels zu legitimieren. Am 5.12.2017 gab es eine Razzia in zwei linken Zentren und 23 Wohnungen in acht Bundesländern. Als Vorwand diente ausgerechnet die Demo am 7. Juli in der Hamburger Rondenbarg-Straße, die von der Polizei brutal angegriffen worden war, nachdem einige Feuerwerkskörper auf das Pflaster geflogen waren. Zurück blieb ein Dutzend z. T. schwer verletzter Aktivist*innen.
Der G20-Gipfel beschäftigt bis heute nicht nur die Repressionsorgane, sondern auch die Anwohner*innen und Aktivist*innen, Medienschaffende, Bürgerrechtlicher*innen – all die, die eine andere Politik und Gesellschaft wollen. Am 15. September 2017 trafen sich Hamburger Initiativen mit der bundesweiten G20-Plattform, um die Erlebnisse und Proteste rund um den G20-Gipfel zu diskutieren. Ein guter Schritt, mit etwas Abstand zu der aufgeheizten Berichterstattung während des Gipfels zu schauen, was wirklich während des Gipfelsturms geschah.
Der Aufruf zu dieser Veranstaltung und ein Fotorückblick auf den Gipfelsturm in Hamburg unter:
https://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/g20_gipfel2017.html

Öffentlichkeitsfahndung - wtf!

 

Am Montag, den 18.12. präsentiert die SoKo „Schwarzer Block“ eine Öffentlichkeitsfahndung in 100 Fällen aus den Hamburg Riots im Juli. Sie nennen fünf „Ermittlungsbereiche“ auf die sich ihre Fahndung konzentrieren soll: Rondenbarg, Elbchausee, Welcome to Hell, Plünderung und Flaschenwürfe.  Dieser in der Geschichte der BRD und eventuell darüber hinaus noch nicht dagewesene Umfang ist womöglich erst der Anfang weiterer (Medien)Hetze und kommt rechtzeitig zur medialen Konsumfreudigkeit rund um die Feiertage.

Ja, wir waren in Hamburg. Ja, wir sind die, die Riots gemacht haben. Ja, wir sind noch da und ja, wir werden weiterhin gegen Kapitalismus, Patriarchat, Grenzen und alles andere der Welt der G20 vorgehen. Auf allen Ebenen und mit Mitteln unserer Wahl.

 

(Bln) Protest gegen angedrohte Räumung der Ohlauer Geflüchteten Schule

Radio Aktiv Berlin

Der Berliner Bezirk Kreuzberg hat die Bewohner*innen der Gerhardt-Hauptmann-Schule, welche z.T. seit 5 Jahren dort leben, für den 11. Januar 2018 aufgefordert, die Schule endgültig zu räumen. Damit wäre das letzte, zumindest z.T. noch selbstverwaltete Projekt der Refugeeselbstorganisierung in Berlin zerstört. Dagegen regt sich bereits jetzt erster Widerstand.

 

Beitrag hier hören

Athens: Solidarity Fundraiser for an Anarchist Prisoner Arrested on the 6th of December

On the night of the 6th of December a comrade was arrested during the demo and he is now accused of throwing molotov cocktails at the cops. He is now facing years in prison if he doesn’t pay the 3000 euro fine he got sentenced to by the justice.

[S] Auswertung der Aktivitäten im Rahmen der Kampagne „die Geschichte von unten schreiben“

Auch wenn es sicherlich jedes Jahr viele Tage gibt, an denen man an historische Ereignisse gedenken und sich mit ihnen auseinandersetzen sollte, so boten 100 Jahre Oktoberrevolution und 40 Jahre nach den Morden von drei RAF-Mitgliedern im Hochsicherheitstrakt in Stuttgart-Stammheim, einen passenden Anlass einen Blick zurück zu werfen, um in der Auseinandersetzung mit den gemachten Erfahrungen, in unserer heutigen politischen Arbeit voran zu kommen.

Denn die Auseinandersetzung mit und Lehren aus der Geschichte können keine bürgerlichen Historiker für uns übernehmen, sie schreiben Geschichte aus der Sicht der Herrschenden. Es liegt an uns, uns unsere eigene Geschichte anzueignen und sie als Werkzeug für die aktuellen und anstehenden Herausforderungen zu nutzen. Als Werkzeug, um aus ihnen zu lernen um Fehler nicht zu wiederholen und richtige Ansätze zu erkennen und weiterzuentwickeln. Natürlich lässt sich nichts eins zu eins übertragen – aber die Auseinandersetzung mit uns vorangegangenen Kämpfen schärft dennoch unsere politische Linie und verhilft zu mehr Klarheit in Analyse und Praxis.

From the gym to the gun range, here's where Antifa learn to fight

An interesting mass-media article about comrades from USA 

+ Videos from around the world

Wahlbetrug, Todesschwadrone, Putsch

Nach dem Wahlbetrug des rechten Präsidenten Hernández in Honduras geht die Linke auf die Straße. Sie kämpft gegen eine korrupte, autoritäre Regierung, die AktivistInnen und JournalistInnen mit Todesschwadronen umbringen lässt und deren Personal im Putsch 2009 verwickelt war.

Der Wilde Westen Mailands

Wenn sich in den proletarischen Stadtteilen in Mailand die Nachbarschaften miteinander solidarisieren, statt sich von Staat und Politik klein machen zu lassen, dann entstehen Strukturen, in denen ein anderes Leben möglich scheint. Eine Auskopplung aus der neuen Broschüre des malaboca kollektiv.

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