Soziale Kämpfe

(B) Knallige Demo für bedrohte Projekte

Am Samstag Abend fand die Demo für den Erhalt von Liebig34 und anderer bedrohter Projekte statt. Dabei kam es gegen Ende zu Auseinandersetzungen mit der Polizei und Beschädigungen an der Baustelle der CG-Gruppe. Hier ein paar gesammelte Eindrücke und Wertungen.

Bericht und Hintergrund einer Aktion von Sexarbeiter'innen in Leipzig

Foto einer Treppe auf der ein Schild lehnt mit der Aufschrit: Fuck the patriarchy but not for free

Eine Gruppe von Sexarbeiter'innen und deren Unterstützer'innen kamen am 25.10.2019 zur Albertina Bibliothek Leipzig. Dort sollte der Vortrag "Zur Kritik der Prostitution" der transfeindlichen Referentin Naida Pintul stattfinden, die gegen die Selbstbestimmung von Sexarbeiter'innen agitiert. Wir stellten der Referentin unseren Protest entgegen und boten dem Publikum des Vortrags eine Möglichkeit, sich von uns Sexarbeiter'innen direkt über das Thema zu informieren. In diesem Post dokumentieren wir sowohl unsere Protestaktion, als auch die Redebeiträge und Antworten auf die gängigsten Argumente, mit denen unsere Arbeit kriminalisiert werden soll. Der Kampf gegen das Hurenstigma und gegen Transfeindlichkeit ist ein antifaschistisches Anliegen.

Athen: Erklärung zum Feuerangriff auf die Polizeistation Zografou

 

Bewegliche, gebeugte Uhrzeiger laufen durch die grauen Metropolen. Von Grab zu Grab. Von Zelle zu Zelle. Von Apathie zu Apathie. Von Tür zu Tür. Die Türen auch gebeugt, beugten sich vor, zum Einsturz verurteilt, wenn sie nicht sehen, wie die Zeiger zur richtigen Zeit vorbeikommen. Und die Zeit schluckt die Uhrzeiger, wie die Zahlen, die sie zeigten, etwas Unwichtiges und Konventionelles waren, wie das Einzige, was immer wichtig war, nur gebeugt herumzulaufen. Einige Uhrzeiger brachen ab, und für diese ist jeder befriedete Tag ein weiterer Tod für einen ihrer Aspekte. Deshalb nehmen sie ihre Körper alle zusammen und laufen auf den Straßen umher, die sie seit ihrer Kindheit erdrücken. Der Feind ist da, in Festungen, die für die herrschende Ordnung und Normalität sorgen. Eine dieser Festungen, die Polizeistation Zografou, wurde ausgewählt, um im Morgengrauen des 14. September mit Brandsätzen angegriffen zu werden.

 

 

Gai Dao No. 105 - November 2019

Liebe Menschen,

dies ist die zweite Gaidao, die im zweimonatigen Rhythmus erscheint und wir sind noch nicht ganz damit im Reinen. Aber immerhirn haltet ihr sie nun nicht erst Ende des Monats in den Händen sondern so ungefähr am Anfang.

Eindrücke von der Rojava Solidaritätsdemonstration in Köln

Wir haben am 19. Oktober mit verschiedenen antifaschistischen Gruppen einen antifaschistischen Block auf der Rojava Demonstration in Köln organisiert. 

Es gab zwei Demonstrationszüge an demm sich insgesammt etwa 15.000 Menschen beteiligt haben. Das war ein starkes Zeichen gegen den Angriffskrieg der Türkei auf Rojava und für den Frieden in der Region.

[S] Großdemonstration in Solidarität mit Rojava - „NeHêle – Lass es nicht zu“

Heute gab es im Rahmen der weltweiten Kampagne #RiseUp4Rojava auch in Stuttgart eine Demonstration. Rund 5000 Menschen protestierten gegen den türkischen Angriffskrieg und drückten ihre Unterstützung für das fortschrittliche Projekt Rojava aus. Unter dem Motto „NeHêle – Lass es nicht zu“ sind kurdische Jugendlich gemeinsam mit internationalistischen Gruppen zur Demonstration aufgerufen. Über Schilder, Plakate und laute Parolen, machten die TeilnehmerInnen der Demonstration deutlich, dass sie den türkischen Angriffskrieg und die deutsche Unterstützung für Erdogan nicht hinnehmen werden.

 

Lasst uns den 2.11.2019 zu einem Tag des globalen Widerstands machen!

Wir schicken kämpferische Grüße an unsere Freundinnen* in Rojava und der Liebig34 - Ihr seid nicht alleine!

In Solidarität mit allen feministischen und emanzipatorischen Kämpfen und jeglichen Aktionen auf allen Ebenen - Verteidigen wir die Errungenschaften der Freundinnen*!

 

[B] UPDATE : UNITED WE STAY! DEMO 2.11.

Demoposter ONE STRUGGLE - ONE FIGHT!

Am Samstag den 2.11. wird es die UnitedWeStay Demo von Kreuzberg nach Friedrichhain zur Unterstützung bedrohter Projekte geben.

 

Hier gibt es ein paar Hinweise und aktuelle Infos dazu, unten sind alle bisherigen Aufrufe dazu verlinkt.

 

Los gehen soll es pünktlich wie geplant um 17Uhr vom Lausitzer Platz und parallel von der Köpi.
Vor der Köpi gibt es ab 16 Uhr eine Auftaktkundgebung.
In Neukölln startet um 15:30 eine Unterstützungsdemo von Weise/Herrfurthstrasse und schließt sich am Schlesischen Tor an.

Von diesen Startpunkten geht es also zum Schlesichen Tor wo es eine Zwischenkundgebung gibt ,von dort geht die Route wie folgt weiter:
Oberbaumbrücke | Warschauer | Revaler | Simon-Dach | Grünberger | Gabriel-Max | Boxhagener | Mainzer | Scharnweber | Kinzig | Frankfurter | Voigt | Rigaer | Bersarinplatz

 

 

Wie bei jeder Demo passiert mindestens das was du draus machst. Wenn ihr euch also auch eine starke, selbstbestimmte, energetische und ausdruckskräftige Demo wünscht macht es Sinn sich Gedanken zu machen wie wir das bewerkstelligen können.

[DD] YPJ - Transparentaktion am Pirnaischen Platz

Heute Morgen bekam der Dresdner Berufsverkehr eine kleine Abwechslung geboten. Wir haben die Fahne der YPJ von einem Hochhaus am Pirnaischen Platz herunter gelassen. (Das Haus steht seit geraumer Zeit leer und kann gut und gerne als trauriges Symbol der unfähigen Stadtpolitik gelten, existierenden Wohnraum zu erhalten und zu nutzen.)
Einmal mehr demonstrieren wir damit gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei auf die Nordsyrischen Gebiete, Erdogans mörderische Umsiedlungspolitik, die deutschen Rüstungsexporte an die Türkei, sowie die Kriminalisierung der kurdischen Bewegung in Deutschland.

[J] #RiseUp4Rojava Intervention bei Außenministerbesuch in Jena

Am 21. Oktober war der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) auf Einladung der Jusos hin in Jena. Diese Veranstaltung wurde von Aktivist*innen genutzt, um auf die völkerrechtswidrige Invasion der Türkei in Nordsyrien und die Rolle Deutschlands hierbei aufmerksam zu machen. 

Die von den Jusos organisierte Wahlkampfveranstaltung sollte eigentlich die aktuelle Klimapolitik behandeln. Hierzu waren etwa 300 Menschen anwesend, darunter auch zusätzliche SPD-Landespolitiker*innen. Doch etwa 10 Minuten nach Veranstaltungsbeginn erhoben sich auf ein Zeichen etwa 10 Aktivist*innen und nahmen Maas damit den Raum. Es wurde ein Transparent mit der Aufschrift „BRD finanziert – Türkei bombardiert“ hochgehalten, sowie Handzettel verteilt. Zusätzlich trug eine Person ein T-Shirt mit der Aufschrift Mörder/Terrorist und eine Erdoğan-Maske. Andere Aktivist*innen trugen Kleidung mit Aufschriften wie Menschenrechte, Ökologie und Feminismus und wurden von dem Terroristen Erdoğan mit Kunstblut beschmiert. Durch Parolen wie „Deutsche Waffen deutsches Geld morden mit in aller Welt“ wurde verstärkt auf die Verstrickungen Deutschlands in den Angriff auf Rojava aufmerksam gemacht. Nach einem kurzen Augenblick erhoben sich einige Personen im Publikum, schlossen sich dem Protest an oder klatschten. Nachdem den Aktivist*innen auf ihre Forderung hin ein Mikrophon gegeben wurde, war Maas gezwungen sich ihre Argumente anzuhören. Er versuchte durch Unterbrechungen und Faktenfälschung routiniert jegliche Schuld von sich und der BRD zu weisen.

Tatsächlich wurden unter der Regierung der Großen Koalition zunächst eine Vielzahl an Kriegswaffen in die Türkei geliefert. Maas sagte am 21. Oktober zwar, dass in diesem „Syrien-Krieg“ keine deutschen Waffen eingesetzt werden, tatsächlich besitzt die Türkei jedoch mehr Kampfpanzer aus deutscher Fertigung, als Deutschland selbst. Diese werden auch in regelmäßig in Syrien eingesetzt. Trotz der aktuellen Situation gibt es weder einen Exportstopp noch wirtschaftliche Sanktionen seitens Deutschlands. Obwohl im Jahre 2018 bereits Afrin von der Türkei angegriffen wurde, wurden die Waffenlieferungen auch 2019 weiter ausgeführt und erreichten schon jetzt einen neuen Rekord.1

Aus diesem Grund sollte mit dieser Aktion sowohl Solidarität mit der kurdischen Bevölkerung und dem Selbstverwaltungsprojekt Rojava ausgedrückt, sowie auf die Rolle Deutschlands aufmerksam gemacht werden. Trotz ihrer Anwesenheit hat die Presse mit keiner Zeile über die Aktion berichtet, obwohl sie währenddessen gefilmt haben. Es scheint nicht gewollt zu sein, dass auf die wirtschaftlichen und militärischen Verbindungen Deutschlands zur Türkei hingewiesen wird. Über die Aktion gibt es ein Video, welches wir hier mit veröffentlichen (siehe Artikelende).

Neben dieser Aktion gab es auch weiteren Protest in Jena. So wurde zum Tag X eine Sponti mit 150 Menschen durchgeführt. Zum globalen Aktionstag am 19.10. fand in Jena eine weitere Demonstration mit über 300 Menschen statt.

Wir sehen es als unsere Pflicht an, Druck auf die Bundesregierung auszuüben, um den türkischen Angriffskrieg nicht tatenlos weiter laufen zu lassen. 

#RiseUp4Rojava Jena

[1] https://www.zeit.de/2019/08/ruestungspolitik-waffenexporte-panzer-deutsc...
https://www.faz.net/aktuell/politik/tuerkei-wie-wichtig-sind-die-deutsch...
https://www.aufschrei-waffenhandel.de/daten-fakten/empfaengerlaender/tue...

Video 1: Spontandemonstration am Tag X 9.10.19 https://www.facebook.com/watch/?v=2953585974675556
Video 2: Intervention beim Außenministerbesuch 21.10.19 https://www.facebook.com/watch/?v=694598817720344

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