Antirassismus

[Gö] Erneut Angriffe auf linkes Hausprojekt in Göttingen

Mit diesem Schreiben möchten wir möglichst viele Menschen über die Taten informieren und zum politischen Handeln aufrufen. Über eine Weiterverbreitung sind wir euch dankbar.

Büro der Grauen Wölfe in Augsburg angegriffen

In der Nacht vom 16.08.2022 auf den 17.08.2022 wurde das Büro der Grauen Wölfe (ATF) in Augsburg-Oberhausen (Ecke Neuhäuserstraße/Zollernstraße) mit Farbe angegriffen.

Alex Hilbig und Leonard Tustonjic – Mitglieder der „Neue Stärke Partei“ in München Neuperlach geoutet!

 

Kurz vor dem von Antifaschist:innen erfolgreich verhinderten Faschoaufmarsch der Neuen Stärke Partei in Mainz am 16. Juli 2022 hatten mindestens drei Neue Stärke Aktivisten in München - Neuperlach Flyer verteilt und mit einem Transparent auf einer Brücke posiert. Diese Entwicklung in der münchener Fascho-Szene scheint relativ neu.

Dabei handelte es sich unter anderem um Alex Hilbig (Adresse: Oskar-Maria-Graf-Ring 36a, München) und Leonard Tustonjic (Adresse:Therese-Giehse-Allee 106, München)

Um zu verhindern, dass sie hier in München als Vertreter der faschistischen Partei ihre Struktur in Ruhe aufbauen und ihre widerliche menschenverachtende Propaganda unter die Leute bringen können, haben informierten Antifaschist:innen in der Nacht vom 14. August auf den 15 August 2022 ihre Nachbarschaft, indem sie ungefähr 100 Plakate verklebt und zirka 200 Flyer an Anwohner:innen im direkten Umfeld und auf den Wegen zu U-Bahn-Stationen verteilt haben.

Athens: Claim about arson against COSMOTE service car

 

The last months have been on fire here in the metropolis. Mainly because of all the solidarity actions done for the anarchist hunger striker Giannis Michailidis. He has suspended his hunger strike for the moment but is still waiting to get out of his cage. This dynamic that has been going on this spring, should be kept alive. What better way to spend a summer vacation than to burn some property of the technocrats, to attack the technological prison society. Yes people have gone to the islands, but there is probably things to attack there, too. So when people get back in September we don’t start from zero but from having the fire freshly burning in our hearts.

 

 

[MD]: Weiteres Outing Neue Stärke Magdeburg (NSMD)

Weiteres Outing der Neue Stärke Abteilung in Magdeburg (NSMD)

Vandalismus gegen das Nazi-Gedenken

Gestern Nacht, den 11. August 2022, wurde das Geschichtsrevisionistische "Krieger-Ehrenmal" im Hauptfriedhof - Frankfurt am Main - von Antifaschist*innen besucht und dekortiert.

Albert Woodfox, Veteran der Angola Three, ist tot

 

Wer hat noch nicht von den „Angola 3“ gehört, den jungen Schwarzen Gefangenen, die fälschlich beschuldigt wurden, 1972 in dem berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis in Louisiana, das am Ort einer ehemaligen Sklavenplantage liegt und nach einem anderen Ort, Angola, benannt ist, aus dem einst Sklaven aus Afrika verschleppt wurden, einen Wärter umgebracht zu haben. Am Donnerstag, den 4. August gaben die Anwälte von Albert Woodfox die Meldung von seinem Tod im Alter von 75 Jahren heraus.

 

 

Wir fordern #SchutzFürAlle Geflüchteten aus der Ukraine!

https://weact.campact.de/petitions/schutzfuralle-gebt-uns-eine-chance

Als junge afrikanische Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, droht uns nun in Deutschland die Abschiebung. Wir erleben weiter Rassismus. Eine Petition für Gleichberechtigung und Menschlichkeit.
Was wir fordern

Wir fordern von der Bundesregierung, insbesondere von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, ein Aufenthaltsrecht gemäß Paragraf 24 Aufenthaltsgesetz, wie ukrainische Staatsangehörige es automatisch erhalten. Wir fordern nichts Anderes als gleiche Rechte. Wir alle sind vor dem Krieg geflohen. Nach Artikel 3 des deutschen Grundgesetzes darf niemand wegen seiner Abstammung, Heimat oder Herkunft benachteiligt werden. Warum also wir?

Wir fordern außerdem unkomplizierte Übergangsregelungen für Studierende, damit sie ihr Studium gegebenenfalls in Deutschland fortsetzen können, um wieder eine Perspektive zu haben.

Wir wollen endlich zur Ruhe kommen und in ein menschenwürdiges Leben zurückzukehren. Wir wollen, dass die Angst aufhört und raus aus der schrecklichen Ungewissheit. Wir möchten unseren Familien in Afrika etwas zurückgeben und zum Wohl der deutschen Gesellschaft beitragen.

Wir fordern, dass alle Menschen in unserer Situation gleiche Rechte und diese Chance erhalten. Es ist eine Frage der Menschenrechte.

Im Namen der Gruppe #SchutzFürAlle
Enoch Okedere und Kaningirirue Jatamunua
Warum ist das wichtig?

Auch wir sind vor dem Bombenhagel aus der Ukraine geflohen – aber als Afrikaner*innen haben wir in Deutschland nicht die gleichen Rechte wie geflüchtete Menschen mit ukrainischem Pass. Auf der Flucht haben wir Gewalt und Rassismus erlebt – nun droht uns die Abschiebung.

Ende August laufen unsere Aufenthaltsgenehmigungen aus. Wir wissen buchstäblich heute nicht, wie unser Leben im September weitergehen kann. Wir fordern gleiche Rechte und die Möglichkeit, in Deutschland Fuß zu fassen. Denn eine andere Chance haben wir nicht.
Wer wir sind

Wir sind eine Gruppe von 101 jungen Menschen, die bis vor kurzem in der Ukraine gelebt, studiert oder gearbeitet haben. Nun haben wir in Deutschland Zuflucht vor dem mörderischen Krieg gesucht. Die meisten von uns leben in Köln, manche an anderen Orten.

Wir sind Medizinstudierende, Ärzt*innen und Zahnärzt*innen, Ingenieur*innen, Projektmanager*innen, Betriebswirtschaftler*innen – um nur einige Beispiele zu nennen. Manche von uns absolvieren bereits ihr zweites Studium. Wir bringen einen Reichtum an Ressourcen und Fähigkeiten mit, der für Deutschland ein Segen sein könnte.
Was wir erlebt haben

Im Krieg war unser Leben bedroht. Wir mussten fliehen, viele von uns haben fast alles zurücklassen müssen, was sie besaßen. Auf unserer Flucht haben wir schreckliche Erfahrungen gemacht. Wir haben Rassismus und Diskriminierung erlebt. Einige von uns wurden aufgrund verlorener Dokumente inhaftiert, andere vergewaltigt, wiederum andere fast entführt. In den Zügen, mit denen wir geflohen sind, saßen die Menschen getrennt nach Hautfarbe, einige wurden aufgefordert, ihren Sitzplatz freizugeben oder den Zug zu verlassen. An der Grenze wurden wir nach Hautfarbe separiert und mussten stundenlang warten – im Gegensatz zu den weißen Menschen in der anderen Schlange. In Deutschland hat die rassistische Benachteiligung nicht aufgehört.

Zum Glück erhalten wir Unterstützung von Hilfsorganisationen wie „Pamoja Afrika e.V. Köln“. Sie helfen uns, Traumata zu verarbeiten und unsere mentale Gesundheit wiederzuerlangen. Aber ohne eine Perspektive ist das nicht möglich.
Was wir jetzt erleben

Ohne den Aufenthaltsstatus nach Paragraf 24 des Aufenthaltsgesetzes ist völlig unklar, wie unser Leben weitergehen kann. Auf entwürdigende Weise werden wir von Ämtern hin- und hergeschickt – ohne Aussicht auf Erfolg. Wir leben in Angst, Verwirrung und Ungewissheit. Vielen von uns droht die Abschiebung.

Doch wir können nicht einfach in unsere Länder zurück. Unsere Familien und Gemeinschaften haben teilweise ihre Existenzgrundlage aufgegeben, um uns und ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Sie haben Land verkauft und ganz auf uns gesetzt. Unsere Papiere liegen teilweise unerreichbar in der Ukraine. Wenn wir nicht in Deutschland bleiben können, platzen nicht nur unsere Träume von einer besseren Zukunft. Wir müssten unsere Familien enttäuschen und zurückgehen in existenzielle Not.

Schuld daran sind nicht wir. Schuld ist der russische Krieg gegen die Ukraine.

Diese Petition nahm ihren Anfang auf der Veranstaltung Positive Begegnungen der Deutschen Aidshilfe. Einige von uns haben an dieser Konferenz teilgenommen und beschlossen zu handeln. Die Deutsche Aidshilfe unterstützt diese Petition.

[Rezension] Ein Buch, um damit die weiße Vorherrschaft zu erschlagen

Eine Rezension von »Schwarze Saat – Gesammelte Schriften zum Schwarzen und Indigenen Anarchismus«

Wer sich wie ich aufgrund des Titels ein Buch über etwas wie beispielsweise die Maroon-Gemeinschaften oder auch anarchistischere Spielarten einer Art Rainbow Coalition erwartet hat, die*der wird zunächst ein wenig enttäuscht sein, wenn sie einen Blick in das Inhaltsverzeichnis von Schwarze Saat wagt. Nein, bei dem Buch handelt es sich tatsächlich um eine Textsammlung mit Texten zu verschiedensten Themen, geschrieben von Anarchist*innen, die entlang der Identitäten “Schwarz” und “Indigen” verortet werden (können). Von der vielzitierten Lucy Parsons über die spätere anarchistische Fraktion der Gefangenen der Black Panther-Bewegung, den nigerianischen (syndikalistischen) Anarchist Sam Mbah nicht vergessend, bis hin zu einigen der indigenen und schwarzen Anarchist*innen und anarchistischen/autonomen Organisationen der heutigen Bewegung in Nordamerika, sind alle bekannten und ein paar weniger bekannte schwarze und indigene Anarchist*innen mit Texten vertreten. Dass sich dabei viele Stimmen offen widersprechen, scheint vorprogrammiert. [1] Herausgeberin, Übersetzerin und Autorin Elany begründet die Zusammenstellung im Vorwort des Buches so auch damit, der Erzählung des Anarchismus als weiße, eurozentrische Bewegung, die Stimmen schwarzer und indigener Anarchist*innen gegenüberstellen zu wollen. Dagegen habe ich nichts einzuwenden, allerdings scheint mir das Problem, mit dem man in diesem Unterfangen konfrontiert ist, dass es im heutigen Spektrum deutschsprachiger Anarchisten ganz verschiedene Erzählungen von der anarchistischen Bewegung gibt. Während sich die organisationsfixierten Anarchist*innen auf die mehr als gewagte Hypothese festgelegt zu haben scheinen, der Anarchismus sei das Erbe des antiautoritären Flügels der Ersten Internationale und entsprechend gemäß ihrem autoritären Gegenflügel neben (ihrem eigentlichen Kontrahenten) Marx vorrangig die Schriften von Proudhon, Kropotkin und gelegentlich einmal Bakunin studieren (jaja, ich polemisiere und ja, es gibt auch noch Malatesta, Rocker, Goldman, Landauer, ja sogar die bereits erwähnte schwarze Anarchistin Lucy Parsons usw., deren Namen man in diesen Kreisen wenigstens kennt …), ist es in Abwesenheit eines zwar nach Verwesung stinkenden, aber immerhin doch die Zeiten überdauernden Kadavers einer anarchistischen Einheitsorganisation, schwierig, eine klare Kontinuität anarchistischer Geschichte zu entwickeln – und nicht alle wollen das überhaupt – und so beziehen sich die formloseren oder auch informell organisierten Anarchisten zumeist eher auf nur lose miteinander in Verbindung stehende Ereignisse, Publikationen und soziale Milieus und gar nicht so selten sind es auch die etwas weniger theoretisierten, volkstümlicheren Bewegungen, auf die sich seitens der organisationsfeindlicheren Anarchist*innen bezogen wird. Maroon-Gemeinschaften mögen vielleicht nicht zu einem Anarchismus der Internationalen passen, aber ich beispielsweise fand Russell Maroon Shoatz‘ “The Dragon and the Hydra: A Historical Study of Organizational Methods” (eine deutsche Übersetzung kann etwa über die anarchistischebibliothek.org heruntergeladen werden), ebenso wie auch die Beschäftigung mit diversen millenaristischen Sekten oder den Ludditen immer schon interessanter, als mir die parlamentarischen Rededuelle zwischen Marx und Bakunin zu Gemüte zu führen oder mir die sterbenslangweiligen und fortschrittsgläubigen Revolutions-Verwaltungspläne eines Kropotkin reinzuziehen (aber ob selbst diese “weißen Anarchist*innen” “nur philosophiert haben”, das würde ich einmal so dahingestellt lassen [2]). Schwarze Saat legt sich hier nicht fest, versucht vielleicht gewissermaßen verschiedensten Erzählungen schwarze und indigene Stimmen hinzuzufügen, ohne dass diese Erzählungen jedoch voneinander unterschieden werden, und verpasst dabei einerseits vielleicht die Gelegenheit, zur einen oder anderen Erzählung wirklich eine neue, schwarze oder indigene Perspektive beizutragen oder etwa gänzlich neue Erzählungen dem anarchistischen Fundus (wobei ich schon sehr gut verstehe, dass gerade viele Indigene, aber auch Schwarze sich immer geweigert hatten, die Geschichten ihrer Ahnen einer Anarchistischen Geschichtsschreibung, wie sie von manch einer Organisation oder auch einzelnen Individuen betrieben wird, hinzufügen zu lassen, aber zumindest wenn ich von einem Fundus anarchistischer Erzählungen spreche, dann meine ich etwas anderes) hinzuzufügen, während es mir andererseits, ob intendiert oder nicht, eine Steilvorlage zu liefern scheint, eine allgemeine Identität des*der schwarzen/indigenen Anarchist*in zu begründen und/oder zu verteidigen. Aber was würde ein “wir, schwarze/indigene [3] Anarchist*innen” bringen, außer dem Potential separatistischer Organisierung?

(A-Radio) Libertärer Podcast Julirückblick 2022

Das A-Radio Berlin präsentiert den neuen Libertären Podcast mit dem Julirückblick 2022: unser ernster und satirischer Blick auf die Geschehnisse des Vormonats. Mit News aus aller Welt, einem Interview zum anarchistischen Treffen in St. Imier 2022, des ersten Teil eines Features zum Thema "Älter werden" im Kollektiv, Wo herrscht Anarchie, Musik u.v.m.

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