Am vergangenen Sonntag wollte ein „Marsch der Entschlossenen“ tote Flüchtlinge zum Kanzleramt bringen, „um sie direkt vor den politischen Entscheidungsträgern zu beerdigen“ (2). Auf tatsächliche Leichen musste zwar verzichtet werden - die Särge wurden verboten, genau wie Bagger und das Ausheben von Gräbern, was der Aktionssprecher als „schweren Eingriff in die Freiheit der Kunst“ (4) bezeichnete - es gelang aber dennoch ein Kunstwerk: „Die Entschlossenen des Kunsthappenings „Marsch der Entschlossenen“ rissen die Zäune zur Bundestagswiese nieder und hoben spontan hunderte Gräber mitten in der Hauptstadt aus. Mittlerweile ist das Gräberfeld umzäunt und wird vor Zugriffen abgeschirmt.“ (5) Das betrachtet der Veranstalter, das „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS), offenbar als einen Erfolg. Es versteht sich selbst als „eine Sturmtruppe zur Errichtung moralischer Schönheit, politischer Poesie und menschlicher Großgesinntheit – zum Schutz der Menschheit“ (1).