Flüchtlingspolitik - Achtung: der Deutsche Michel geht um!

Mein kritischer Essay setzt sich mit der aktuellen Flüchtlingswelle (die nebenbei bemerkt die weltweit größte seit dem 2. Weltkrieg ist!) auseinander und richtet sich an alle, die sich bisher nur verbal oder schriftlich zur Flüchtlingswelle und der damit zusammenhängenden Flüchtlingspolitik geäußert haben. Lasst Fakten sprechen, reflektiert und werdet endlich nicht nur mit dem Mund oder auf dem Papier aktiv!

Achtung: der Deutsche Michel geht um. All denjenigen, die sich öffentlich oder privat darüber brüskieren, was "wir" denn mit den "ach so vielen" Flüchtlingen machen sollen, gebe ich zu bedenken, dass:

  • a) wir das generelle Potential von hunderttausenden Menschen nutzen sollten und müssen. Welcher "Geburtsdeutsche" macht denn heutzutage noch einen Hauptschulabschluss und lernt im Anschluss einen "Nichtführungsebenenberuf"? Wer geht freiwillig in einen Pflegeberuf? Wer wird Handwerker? Wer kann überhaupt noch Handwerker bezahlen, da es nur noch wenige gibt und sich diese die Perlen unter den Aufträgen herauspicken können?
  • b) viele Flüchtlinge enormes Potential mitbringen. Sie waren schon in Ihrem Geburtsland tüchtig (sonst hätten sie sich die Flucht gar nicht leisten können) und haben sich als die leistungsstärksten ihres Lands bis in die Bundesrepublik Deutschland gerettet. Sie waren in ihrem Heimatland meist Dienstleister, Pflegekräfte, erfahrene Handwerker oder sind eben - die bei uns seit Jahren im Übrigen nur aus wirtschaftlichen Interessen abwandernden - Akademiker. Ärzte, Pflegekräfte und Co. befinden sich unter den Flüchtlingen, denkt mal darüber nach! Würde man hier schlau ansetzen, wären diese Leute in 1,2 Jahren auf unserem arbeitstechnischen Niveau und könnten sich nicht nur aktiv in das Berufsleben (und Steuernzahlen!) mit einbringen, sondern gleichzeitig auch die vielen Notstände beseitigen, die wir auf dem Arbeitsmarkt seit Jahren haben!
  • c) der ohnehin vollkommen aus der Luft gegriffene Mindestlohn für die weniger qualifizierten Flüchtlinge abgeschafft werden muss. Diese Leute können sich trotzdem aktiv in unsere gnadenlos überalterte Gesellschaft mit einbringen und z.B. alten Menschen beim Einkaufen helfen, Rasenmähen, Schnee schippen und soziale oder kommerzielle Hilfstätigkeiten ausführen, die ohnehin längst kein Deutscher mehr machen will oder kann. Die "Servicewüste Deutschland" wäre damit auf einen Schlag Geschichte.
  • d) Deutschland vergreist. Gut - das mag daran liegen, dass die Politik bis heute nicht erkannt hat, dass man die steigende Anzahl an Akademikern nur mit einer drastischen Einkommenssteuer-Erleichterung zum Kinderkriegen bewegen kann - aber davon mal abgesehen: wer soll denn die Renten in 10,20 Jahren zahlen, wenn sich unser Land im wahrsten Sinne des Wortes leert? Wer soll das marode Gesundheitssystem tragen? Wer die unzähligen Beamten bezahlen? Richtig. Mit jetzigem Stand und (zumindest bei Besserverdienern) um die 50 Prozent Steuern können wir das nicht. Noch mehr Steuern sind hier keine Lösung, denn dann sind noch mehr Besserverdiener weg und der Großteil derjenigen, die sich bzgl. der Flüchtlingsströme erstmals in ihrem bedauerlichen Leben zu Wort melden, hat keinen Chef oder Vorarbeiter mehr. Ergo: die Arbeitslosigkeit steigt und die übriggebliebenen Geburtsdeutschen dürften das sich schon jetzt jenseits von aller Rationalität befindliche Hartz-4-System noch intensiver durchfüttern. Wir brauchen diese Menschen ohnehin; und da sie schon vor Ort sind, müssen diese schnellst möglich zu produktiven Mitgliedern der Gesellschaft machen.

Ich halte die Flüchtlingspolitik genau in diesen Punkten für falsch und hochgradig realitätsfern, nicht nur deshalb engagiere ich mich auch seit Jahren. Sind wir mal ehrlich: bisher haben weder Berlin, noch Brüssel irgendwas Produktives in dieser Hinsicht beschlossen, geschweige denn umgesetzt. Bisher bleibt alles am Roten Kreuz, einigen mit geringen privaten Mitteln notdürftig gegründeten Organisationen und den vollkommen überforderten Städten hängen. Die 800.000 Leute in diesem Jahr klopfen aber nicht vorher an die politische Haustüre; ein Großteil dieser Menschen ist Ende des 3. Quartals 2015 längst hier!

Daher mein Appell an eure Vernunft: schreibt eure Bürgermeister, Lokalpolitiker und Bundespolitiker an oder werdet in einer Partei selbst aktiv. Es muss schleunig etwas passieren, ansonsten haben wir hier für alle Seiten untragbare Verhältnisse.

ABER: die Flüchtlinge vor Ort können nichts dafür. Diese Menschen haben alles riskiert und den Rest verloren, um in einem zivilisierten Land menschenwürdig behandelt zu werden und sich dort eine Zukunft in Frieden und geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen aufzubauen. Sie können für uns, aber nur mit uns etwas reißen. Ich finde es erbärmlich für Deutschland, ja sogar für alle Industrienationen und ganz Europa, dass bisher keinerlei Ansätze aus der Politik spürbar vor Ort ankommen und den Flüchtlingen und Deutschland sinnvolle, zukunftsfähige Perspektiven bieten.

Doch genau das liegt an euch und euren Vertretern. Nicht an den Flüchtlingen, nicht an der bösen Welt.

Also verabschiedet euch vom klassischen Deutschen Michel, fasst euch zur Abwechslung an die eigene Nase und seht ein, dass ihr bisher nur darüber gesprochen oder geschrieben habt, aber keinerlei produktive Vorschläge in die Politik eingebracht habt. Wir leben in einer Demokratie, also verhaltet euch auch so und bringt euch mit ein. Es sind unsere Politiker, unsere Städte und natürlich auch unser Staat(enbund), die - vorgestern - aktiv werden müssen, um unseren Frieden und den über Generationen geschaffenen Wohlstand für die Zukunft zu bewahren. Ohne Feedback von der Basis kann das nicht funktionieren. Bringt euch mit ein. Jetzt oder nie!

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