Antifa

Stuttgart grenzüberschreitend – eine Chronik militanter Aktionen in Stuttgart und Region im Jahr 2021

 Zum Abschluss des Jahres 2021 und als Motivation für einen guten Start ins neue Jahr haben wir versucht eine Chronik grenzüberschreitender Aktionen im Jahr 2021 zu erstellen – viel Spaß beim durchschauen. Mit Sicherheit haben wir die eine oder andere Aktion übersehen – fügt sich doch einfach in den Ergänzungen hinzu.

 

Auf ein revolutionäres Jahr 2022!

Über Querdenken/ "Spaziergänge" und fragwürdige Bekennerschreiben

Seit Wochen laufen Spaziergänge mit mehreren hunderten / teilweise um die tausend Personen gegen Maßnahmen, Impfen und co. Unter Ihnen viele die vorher bei Querdenken waren und immer wieder die lokalen Faschos wie der AfD und IB. Es gibt auf Indymedia mehrere Berichte über antifaschistischen Interventionen - auch zu einer Aktion gestern am 30.12.21. Wir bezweifeln das sie alle glaubhaft sind, warum wollen wir hier zeigen:

[sr] zur auseinandersetzung beim corona-spaziergang

am vergangenen montag dem 27.12. fand in straubing bereits zum vierten mal ein „corona-spaziergang“ statt. im umkreis des spaziergangs wurde eine person verletzt die zum umfeld der spaziergänger zu zählen ist. aus dem lager der organisierenden des spaziergangs werden indes vorwürfe erhoben und lügen verbreitet die vom „straubinger tagblatt“  reproduziert werden. daher der versuch einer richtigstellung sowie einer einordnung der spaziergänge in straubing.

Zu Coronaprotesten von Rechts in Aschaffenburg 2021

Statement und Rückblick auf Coronaproteste von Rechts im Raum Aschaffenburg, Im Bild: Antifaschistischer Gegenprotest zur verschwörungsideologischen Demo vom 11.12.2021

Im Folgenden wagen wir einen Rückblick auf Coronaproteste von Rechts im Raum Aschaffenburg mit Hauptaugenmerk auf die verschwörungsideologische Demonstration vom 11.12.2021. Unter dem Motto „Aschaffenburg bebt" startete sie am Volksfestplatz und verlief durch die Innenstadt. Der „Große Marsch für Frieden und Zusammenhalt" forderte auf Mobilisierungsplakaten eine „freie Impfentscheidung nach Nürnberger Kodex". Der Schulterschluss mit den Rechten hat sich auch hier deutlich gezeigt.

 

In Kooperation mit "Rhein-Main steht auf" hatte die Initiative "Aschaffenburg steht auf" zu der Demonstration aufgerufen. "Aschaffenburg steht auf" ist dieses Jahr von Bruno Stenger ins Leben gerufen worden. Stenger fiel bereits Anfang 2020 durch seine Beteiligung bei "Fridays gegen Altersarmut" (FgA) Protesten in der Region auf. Hierbei handelte es sich, wie 361aschaffenburg um eine von Rechts initiierte Kampagne, die unter dem Vorwand des sozialen Protests, versuchte, Menschen für eine rechte Mobilisierung einzuspannen (1) (361aschaffenburg berichtete). Nach einer Diskussion über die Beteiligung von Rechtsextremen bei Mahnwachen, distanzierte sich Stenger auf Facebook von der Bewegung. Durch dieses Zerwürfnis und die sich langsam anbahnende pandemische Lage schliefen die Proteste in Aschaffenburg ein. Stengers Entwicklung vom glühenden Wagenknecht-Fan und Linken-Wähler zum fanatischen Impfgegner, der gegen "die Plandemie" und "die Obrigkeiten" wettert(2), steht charakteristisch für die Radikalisierung innerhalb "Querdenken"-Bewegungen.

 

Weiterhin an der Organisation beteiligt war Patricia Philipp, die in Aschaffenburg bereits mehrere Autokorsos angemeldet hat. Durch die Gründung von "Querdenken Miltenberg" (mittlerweile: "Wir-stehen-auf/Mil") besitzt sie deutschlandweite Verbindungen zu prominenten "Querdenkern" wie Ralf Ludwig und Markus Haintz.

 

Neu ist allerdings die Beteiligung von "Rhein-Main-steht-auf", einer Initiative, die es sich zum Ziel gemacht hat, Bewegungen aus der Region zusammenzuführen und gemeinsam zu bewerben. Am 18.11. fand in Niedernberg eine Gartenparty statt, zu der Vertreter*innen aus mehreren Städten, u.a. FFM, Darmstadt und Hanau, eingeladen waren.

 

Am Tag der Demonstration waren laut Polizeiangaben 2400 Teilnehmer*innen anwesend, was vor allem dem Umstand geschuldet sein dürfte, dass eine Großdemo in FFM verboten worden ist und viele nach Aschaffenburg auswichen. 

 

Anwesend waren mehrere verschwörungsideologische Gruppen wie "Studenten stehen auf", die "Freie Linke" oder auch Vertreter der Querdenken-nahen Partei "die Basis".

 

Auch beide AfD Stadträte aus Aschaffenburg waren anwesend. Falko Keller mit "ungeimpft" Armbinde, und Ramona Storm, die schon im April Kontakt zu Bruno Stenger aufnahm und sich seitdem regelmäßig bei "Spaziergängen" beteiligte. Im Vorfeld der Demo gab sie ein Interview an "die entfesselte Kamera". Hierbei handelt es sich um ein Videoprojekt von Dominic Stapf, der überregional "Querdenken" Demos filmt, um im Nachhinein ästhetisch inszenierte Propaganda Videos zu veröffentlichen. Storm, zu diesem Zeitpunkt auf der NTSI in Aschaffenburg beschäftigt, leugnet im Interview einen Zusammenhang zwischen der Pandemie und der Überlastung der Intensivstationen. Außerdem habe sie laut eigener Aussage versucht, sich mit Corona zu infizieren, was nicht geklappt habe. Das Klinikum stellte sie daraufhin frei und überprüft nun juristische Schritte. Die AFD Aschaffenburg führt den Youtube-Link zum Interview auf ihrer Homepage und schreibt in einer Pressemitteilung, Storm stehe zu ihren Aussagen.(3)

 

Die regionale AfD bemühte sich schon 2020 Anschluss an die Bewegung zu knüpfen. Der Vorsitzende des Stadtverbands Lothar Franke hielt auf einer Kundgebung von Marcel Bischof einen Redebeitrag und war zusammen mit Falko Keller auf einer Demonstration von Harald Bischof am 27.6.20, um nur zwei Beispiele zu nennen. 

 

Ebenfalls vor Ort bei "Aschaffenburg bebt" war Stefan Jagsch, ehemaliger Landesvorstand der NPD Hessen und Patrick Ripp, früher bei den Aryans und Mitglied der Kameradschaft Unterfranken. Ripp war 2017 beteiligt an einem Naziaufmarsch in Halle.(4) Am Rande dieses Aufmarsch kam es damals zu einem Angriff auf junge Menschen.(5)(6)(7)

Antifaschist*innen sichteten außerdem Ralf Mynther, Bezirksvorstand der unterfränkischen NPD in den Jahren 2013 bis mindestens 2017.

 

An der Nazibeteiligung der Demonstration schien man sich weder bei „Aschaffenburg steht auf" noch bei sonstigen Anwesenden zu stören. Wen wundert's? Sozialdarwinismus und Antisemitismus waren seit Anbeginn der Proteste deutschlandweit ein gemeinsamer Nenner zwischen Coronaleugner*innen und Rechtsextremen. Dies zeichnete sich auch schon vor „Aschaffenburg bebt" ab, beispielsweise am 19. April diesen Jahres im Rahmen eines von Marcel Bischof organisierten „Spaziergangs". Bekannte Rechte wie Marcel Liesch (2020 auch bei FgA) und Oliver Weilnhammer (Old School Shop Bessenbach 2003-2006)(8) waren dort mit von der Partie, als Maßnahmengegner*innen Passant*innen anpöbelten, weil sie eine Maske trugen und Cops angriffen.

 

Es mangelte darüber hinaus auf den Demoplakaten vom 11.12.2021 nicht an NS-Vergleichen wie beispielsweise "Inzidenz von 1933" oder: "Der größte Schaden entsteht durch die schweigende Mehrheit, die nur überleben will, sich fügt und alles mitmacht.", einem vermeintlichem Zitat, dass Sophie Scholz gerne von Rechtsextremen in den Mund gelegt wird. Ein Satz, den sie laut Expert*innen nie gesagt hat.(9)

 

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) verwies zudem vergangenen Donnerstag auf antisemitische Äußerungen im Rahmen von Coronademos in Bayern. Allein seit dem 1. Dezember seien 15 antisemitische Vorfälle mit Bezug zur Pandemie bekannt worden. RIAS verweist auch auf die Demo in Aschaffenburg: Teilnehmer trugen gelbe FFP2 Masken, mit der Aufschrift "ungeimpft" auf einem Transparent stand "Hexen, Juden, Ungeimpfte".

"Post-Schoah-Antisemitismus", der sich in Verhöhnung der Opfer des Holocaust äußert, etwa indem Corona-Maßnahmen mit deren Verfolgung und Ermordung gleichgesetzt werden.(10)

 

Auf Höhe des Herstallturms gab es einen Gegenprotest aus ca. 10 Antifaschist*innen. Aus Reihen des Naziblocks wurde eine randvolle Bierdose geworfen, die jedoch verfehlte. Viele Schwurbler*innen reagierten aggressiv oder gaben Antifa-Verschwörungstheorien zum Besten. Im Anschluss an die Demonstration kam es auf Seiten der Coronaleugner*innen zu Festnahmen wegen Verdachts auf Volksverhetzung, Besitz von Pyrotechnik und Beleidigung.(11)( 12)

 

Wir ziehen Bilanz nach einem Jahr und stellen ernüchtert fest: Grund sich auf die Schulter zu klopfen gibt es nicht. Zwar mangelte es nicht an Versuchen unsererseits sich gegen Querdenker*innen und Co zu positionieren. So meldeten wir als Reaktion auf vermehrte tägliche Demonstrationen am 22.04. eine Kundgebung am Rathaus an. Auch schleusten wir online eine Fake-Schwurblerin in die Koordinationsgruppe von "Eltern stehen auf Aschaffenburg" (Esa) ein, die sich Informationen über die interne Kommunikationsstrukturen zwischen co-existierenden Telegram Gruppen aus der Region verschaffen konnte, sich Adminrechte bei "Esa" erschlich und alle Mitglieder aus der Gruppe warf. Versuche seitens Bruno Stenger, die Initiative über Facebook neu zu gründen, misslangen. Dennoch haben wir es nicht geschafft, öffentlichen Raum zurückzugewinnen.

 

Es dürfte sich bei der Demonstration vom 11.12.21 um eine der größten rechten Mobilisierungen seit Jahren handeln, der weder wir, noch der Rest der Aschaffenburger Linken wirklich etwas entgegen zu setzen hatten. Für den 31.12.21 ist die nächste große Impfgegnerdemo unter dem Motto „Aschaffenburg bebt 2.0“ angesetzt.

Es stellt sich uns nun die Frage, wie es im nächsten Jahr und prinzipiell in der Zukunft gelingen kann, einen hörbaren antifaschistischen Widerstand zu organisieren und eine berechtigte Kritik am Handeln der Regierung von links zu üben, ohne dabei antisemitische und menschenverachtende Narrative zu bedienen.

 

 

 

  1. https://www.361aschaffenburg.org/2020/01/26/eine-ueble-mischung/

  2. https://www.youtube.com/watch?v=FzUEXVgApZw&ab_channel=KlebrigerClausUndSchmierigeButter

  3. https://www.afd-aschaffenburg.de/kommunalpolitik/stadtrat-aschaffenburg/

  4. .https://www.flickr.com/photos/145027352@N06/34386180536/in/album-72157683369270915/

  5. https://twitter.com/pro_foto_suedHE/status/1469809061847777280/photo/1 

  1. https://linksunten.archive.indymedia.org/node/211198/index.html

  1. https://www.antifainfoblatt.de/artikel/angriff-auf-jugendliche-am-1-mai-2017-halle

  1. http://auszeitnews.blogsport.de/texte/rechte-kommunikationsstrukturen-laden-labels-gruppen-und-fahrungspersonen-in-unterfranken/

  2. https://www.deutschlandfunknova.de/nachrichten/sophie-scholl-falsch-zitiert-von-rechts

  3. https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/dokumentationsstelle-antisemitismus-auf-demos-praegend-art-779033

  4. https://www.primavera24.de/aktuelles/news/2-400-menschen-marschieren-durch-aschaffenburg

  5. https://www.main-echo.de/regional/blaulicht/demozug-laeuft-durch-aschaffenburg-art-7440340

Eberswalde 27.12.21 - der deutsche Mob & Verschwörungsideologe Marcel Dittrich

Coronaleugner:innen schwurbeln, Faschos hetzten, Verschwörungstheoretiker:innen schwafeln & der Staat schaut zu.

Wieder zieht ein deutscher Mob, organisiert von dem Verschwörungsideologen und Coronaleugner Marcel Dittrich durch die Innenstadt von Eberswalde.

Berlin 09.01.2022: LL-Demo – Hinein in den Antifaschistischen + Internationalistischen Block!

Für die traditionelle Liebknecht-Luxemburg-Demonstration am Sonntag 09.01.2022 in Berlin gibt es wieder einen Aufruf diverser Gruppen zu einem gemeinsamen Antifaschistischen + Internationalistischen Block. Auf Grund der brutalen Bullenangriffs-Wellen bei der Demoaufstellung Januar 2021 und um Nazis und sonstige Rechte zu vertreiben gibt es ein gemeinsam koordiniertes Schutzkonzept der Demoblöcke und der Demoleitung.

Solidarity With Charis Mantzouridis

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The Greek state is trying by all means to make files and create cases based on the DNA bank so they can eliminate as many of us as possible in order to save and preserve  their plans.

But we have plans of our own.                                                                                         

 

 

„Das hier ist kein Spaß mehr“ - Wie rechtsextreme QAnon-Aktivist:innen in Eberswalde (Brandenburg) gegen das demokratische System kämpfen

In der brandenburgischen Kreisstadt Eberswalde rufen QAnon-Aktivist:innen zum Widerstand und Kampf gegen das System auf. Auf der Straße folgen dem rechtsextremen Netzwerk, das neben anonymen Messengerdiensten auch mit Flyern aber vor allem über eine öffentliche Facebook-Gruppe mobilisiert, bereits gut 1.500 Menschen. Marcel Dittrich alias Timo Tanzt ist Admin dieser rechtsextremen und verschwörungsideologischen Facebook-Gruppe "Eberswalder Widerstand für DemQkratie und Freiheit" und auch der Veranstalter der verschwörungsideologischen und wissenschaftleugnenden Demonstrationen in Eberswalde, vorgeblich gegen die Coronamaßnahmen. Jetzt fordert er Widerstand gegen das System - bis zum Schluss. Denn da ist viel Hass zwischen all den Herzchen...

[MD] Angriff auf Neue Stärke Partei II

Martin Schock

Wir haben beim Auto von Martin Schock aus Magdeburg die Scheiben eingeschlagen und die Reifen zerstochen. Martin Schock ist ein langjähriger militanter Neonazi und Beisitzer im Vorstand der Neue Stärke Partei.

Mitglieder der IB Schwaben & co am 19.12. in Nürnberg

Letzten Samstag versuchten ein paar Mitglieder der IB Schwaben/Hessen&Bayern nach Wiener Vorbild einen Frontblock auf einer Querdenkendemo zu bilden.

Auch wenn die Identitären Bewegung nach einigen Niederlagen von Teilen der radikalen Linken gerne mal als nicht mehr existent angesehen werden, sie sind es wohl noch nicht ganz.

Aber was nicht ist kann ja noch werden, Hier eine Empfehlung an verfügbaren Fotos, bestimmt interessant für Antifas im Süddeutschen Raum wie Stuttgart, Pforzheim, Ulm und darüber hinaus

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