Der Berliner Norden, speziell Pankow, Wedding und Prenzlauer Berg sind in den letzten Wochen und Monaten zum Hauptschauplatz in der Auseinandersetzung um die, sich von Rechten und Pandemieleugner*innen angeeigneten, sogenannten „Montagsspaziergänge“ und zum beliebten Aufmarschgebiet für die letzten größeren angemeldeten Demonstrationen aus diesem Spektrum, geworden. Besonders aggressiv wird die Auseinandersetzung um den Platz vor der Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg geführt. Hier versuchen mit Kameras bewaffnete Aktivist*innen der Gruppe „Freedom Parade“ seit Wochen den Gegenprotest der Anwohner*innen einzuschüchtern. Parallel dazu ruft ein Bündnis verschiedener verschwörungsideologischer Gruppen aus Berlin regelmäßig zu Demonstrationen im Rahmen einer sogenannten „Demo-Tour“ auf. Auffallend häufig führen diese Demonstrationen durch Weißensee, Pankow, Wedding und Prenzlauer Berg. Ein anderes Bündnis aus dem gleichen Spektrum steuert regelmäßig vom Alexanderplatz aus Prenzlauer Berg an. Zusätzlich endet oder startet an verschiedenen Plätzen im Wedding immer wieder ein Autokorso der rechten Gruppe „Freie Geister“, die inzwischen auch für die Aufmärsche ab Alexanderplatz verantwortlich zeichnet. Auch der Weddinger Nettelbeckplatz wird von Gruppen dieses Spektrums, speziell der Partei „Die Basis“ und den sogenannten „Freien Linken“ auffallend häufig für Standkundgebungen genutzt. Warum diese Häufung an Aktionen im Norden? Wer steckt hinter den aggressiven Aktionen der „Freedom Parade“ um die Gethsemanekirche, wer hinter den angemeldeten Demonstrationen des „Wir sind Viele“ Bündnisses? Und warum fokussieren diese sich zunehmend auf den Wedding und Prenzlauer Berg?