Feuerbachs religionskritische Projektionstheorie ist nach wie vor ein Klassiker des Atheismus. Demnach ist Gott nur die Summe aller Wünsche (nach Unsterblichkeit, Vollkommenheit, Glückseligkeit, Gleichberechtigung) jedes Menschen, die dieser aber nicht als Wünsche anerkennt, sondern in einer von sich selbst gebildeten Gottheit projiziert. Der Mensch ist endlich, sündhaft, unvollkommen und ohnmächtig. Der Mensch stellt sich seinen Gott dann mit seinen Wünschen vor, so wie er sein will: unendlich, ewig, vollkommen, mächtig und vor allem heilig. Dieser Gott wird benutzt, um den Mitmenschen eine Macht überzuordnen, mit der Autorität Gesetze zu erlassen, die von allen Mitgliedern der Gesellschaft beachtet werden.