Kultur

Doppelfake zu Nulltarif stellt politische Debatte in Gießen auf den Kopf

Nulltarif-Flyer in Gießen (eine Seite)

Ein Doppelfake führt in zuerst in Gießen und dann sogar überregional zu einer Debatte über den Nulltarif in Bussen und Bahnen. Es wird zu einer Sternstunde der Kommunikationsguerilla: Die Aktion schlägt eine Bresche in die öffentliche Debatte, ein ebenfalls gefälschtes Dementi verstärkt den Erregungskorridor - und dann füllt sich der entstandene Raum mit einer unerwartet intensiven Diskussion über den eigentlichen Hintergrund: Die Verkehrswende.

künstlerischen Intervention am Thor Steinar Laden in Dresden-Löbtau

Anlässlich des „ Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ am 27.01.2018 haben wir, die Künstlergruppe radikalperformencecollective (RPC), die Schaufenster des Thor Steinar Outlets auf der Kesseldorferstr. 21 neu gestaltet. Wir haben die Fassade zu einer temporären Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus gemacht. Dazu wurden die Namen von einigen tausend im KZ-Auschwitz Ermordeten [1] an die Fenster plakatiert. Sprecherin Maxi Blumental „Wir wollen mit der Aktion ein aktives Gedenken an die Opfer des Faschismus pflegen. Uns ist es dabei wichtig dorthin zu gehen, wo heute noch faschistisches Gedankengut offensichtlich wird und dieses zu thematisieren.“

Im Gedenken an die Millionen Opfern von Krieg und Faschismus!

Forderungen nach „Keine Gewalt“- Steht der libertäre Kommunismus vor der Tür?

Adbusting mit Senator Lederer

Nach dem G20-Gipfel fordern Politiker*innen aller Parteien einen Verzicht von Gewalt in der Politik. Betrachtet man das aktuelle Politiker*innen-Gebrabbel unaufmerksam, könnte man meinen, ein Großteil des politischen Etablissement scheint offen und unverblümt die Abkehr vom staatlichen Gewaltmonopol zu fordern. Bei unaufmerksamen Lesen entsteht fast der Eindruck, als stünde die Einführung eines libertären Kommunismus ernsthaft auf der politischen Agenda der Bundesrepublik und nicht gemeinsame Hetze von Verun-Sicherungsorganen und AfD gegen linke Projekte (die zur Bebilderung verwendeten Adbustings stammen aus dem Berliner Wahlkampf 2016. Da sie alle staatliche Gewalt thematisieren, fanden wir sie sehr gut geeignet).

 

 

 

Was fürs Leben lernen: Termine zu Kommunikationsguerilla

Was ist Kommunikationsguerilla? Neben Artikeln im Internet vermitteln auch regelmäßig Veranstaltungen Wissen zum Thema. Dabei oszillieren die Betrachtungspole oft zwischen gähnender Langeweile im politischen Alltag der breiten Masse der Politbewegungen und euphorischem Avantgarde-Verhalten a la Peng-Collective bei den Fans der Kommunikationsguerilla. Wichtig wäre dabei nicht das Abfeiern eines neuen Hypes, sondern die Einbettung von Kommunikationsguerilla in „normale“ Kampagnenarbeit. Wer das versuchen möchte, findet in den nächsten Wochen die ein oder andere Gelegenheit, sich fortzubilden. Hier eine kleine kommentierte Zusammenstellung.

(A-Radio) Libertärer Podcast Dezemberrückblick 2017

Seit dem 9.1.2018 ist der neue Libertäre Podcast mit dem Dezemberrückblick 2017 online: unser ernster und satirischer Blick auf die Geschehnisse des Vormonats. Mit News aus aller Welt, unserem Fokusthema "Make Amazon Pay", einem libertären Blick auf den letzten Chaos Communication Congress in Leipzig, einer Rezension zum Thema Anarchosyndikalismus, einem Bericht von einem S-Bahn-Projekt in Berlin, unsere Rubrik Alltagssolidarität, Wo herrscht Anarchie, Musik u.v.m.

[P] Thomas Berlin aka Thomas Lafrenz – Mittelalter-Folk trifft RechtsRock

Thomas Berlin, ehemals Lafrenz und Lafrenz-Berlin, hat mit RechtsRockern wie Daniel Horn kein Problem

Thomas Lafrenz, Thomas Lafrenz-Berlin und nun Thomas Berlin: Trotz Änderungen des Namens hat sich an seiner ideologischen Ausrichtung nicht viel geändert – seit Jahren ist Thomas Berlin in der sozialen Arbeit tätig und legt dabei immer wieder sein rassistisches, neonazistisches und menschenfeindliches Weltbild offen. Auch zu Neonazis aus der RechtsRock-Szene hat er über sein Bandprojekt „Spielleute Daemonicus“ Kontakt.

Thomas Berlin arbeitete in Potsdam als Erzieher und Musiker im Jugendclub am Stern – dem „Club 18“. Hier gab er Gitarrenkurse „und [unterstützte] die Besucher und Besucherinnen sich musikalisch auszudrücken.“ [1]
Antifaschist_innen aus Oranienburg beschäftigten sich bereits 2011 mit Berlin, der damals noch Lafrenz hieß, da dieser in der „Wikingerkneipe – Der Hammer“ in Hohen Neuendorf auftrat. Diese war etablierter Treffpunkt für die lokale Neonaziszene und entsprechende Symbole waren allgegenwärtig. [2] Konfrontiert mit Kritik äußerte sich Thomas Berlin folgendermaßen: „und ihr Futzis von der Antifa seid ebenfalls eingeladen […] Solange ihr euch aufregt werde ich […] Thor Steinar tragen“. Bereits damals war er als Jugendkoordinator des DRK Gransee beruflich mit Jugendlichen tätig und somit für fünf Jugendeinrichtungen im Gebiet Gransee verantwortlich.

[P] Daniel Horn aka „P.D. Mackay“ – Langjähriger Protagonist und „Kreativkopf“ der Potsdamer RechtsRock-Szene

Der Neonazi Daniel Horn – langjähriger Protagonist der Potsdamer RechtsRock-Szene

Der heute 65-jährige Patrick David Mackay ist ein britischer Serienmörder mit einem Faible für Nazidevotionalien. Er mordete Mitte der 1970er Jahre und wird voraussichtlich sein Leben lang in Haft sitzen. Bei der Suche nach einem Pseudonym ließ sich der Potsdamer Neonazi Daniel Horn, geboren 1978 und wohnhaft im Potsdamer Stadtteil Waldstadt I, von dessen Geschichte inspirieren und nannte sich seit ungefähr Anfang der 2000er „P.D. Mackay“. Unter diesem Namen ist er 15 Jahre lang in verschiedenen Bandprojekten in der RechtsRock-Szene aktiv gewesen und zu einem Nachwuchsförderer der hiesigen Szene geworden. Seit Ende 2013 schwindet jedoch sein Einfluss, da er sich zuvor mit Uwe Menzel zerstritten hatte. In Folge dessen lösten sich zwei für die RechtsRock-Szene bedeutende Bandprojekte auf – „Bloodshed“ und „Uwocaust und alte Freunde“.

In der „Hatecore“-Band „Bloodshed“ spielte Daniel Horn als „P.D. Mackay“ Gitarre und war über die Jahre hinweg für die Ausformung des Musikstils der Band von zentraler Bedeutung. Zusammen mit Martin Rollberg stieß Horn im Jahr 2002 zur Band dazu.
„Bloodshed“ fungierte zu diesem Zeitpunkt für Uwe Menzel als Nachfolgeprojekt, nachdem Ende 2001 das Bandprojekt „Proissenheads“ vorsichtshalber beendet wurde. Die bis dahin bekannteste und wichtigste Neonaziband Potsdams hatte sich wegen Ermittlungen gegen Menzel und den Bassisten Ilja Schartow, u.a. wegen Waffenbesitz und Bildung einer kriminellen Vereinigung, kurz zuvor aufgelöst, um möglicher Repression zu entgehen.

WUNDERBAR muss bleiben!

Bitte helft uns bei dem Anliegen.

Konz-Alarm Kreuzberg "the Offenders"

Achtung:

Die Offenders spielen in Kreuzberg am 30. Dezember

Soligrüße aus Leipzig an das Haus Mainusch in Mainz

 

Solidarität mit dem Haus Mainusch!

Wir senden solidarische Grüße und Rufe des Widerstands aus Leipzig nach Mainz zu dem von Räumung bedrohten autonomen Kulturzentrum Haus Mainusch.

Dies wollen wir zum Anlass nehmen, zu einer Diskussion über erkämpfte Freiräume, die Notwendigkeit deren militanter Verteidigung und städteübergreifende Solidarität beizutragen. Dabei wollen wir keine fertigen Lösungen präsentieren, sondern einige Fragen aufwerfen.

Dass die Existenz von erkämpften Freiräumen und deren ernsthafte Verteidigung nötig sind, setzen wir voraus. Auch wenn wir eine Pluralität von Aktionen bei der Verteidigung von Räumen begrüßen, wollen wir uns auf militante Aktionsformen der Auseinandersetzung fokussieren. Dennoch halten wir es für sinnvoll und wichtig, dass verschiedene Personen und Gruppen sich unterschiedliche Mittel des Kampfes nach ihrem Ermessen aneignen.

In kürzerer Vergangenheit liegt die Räumung der Friedel 54. Ein stark im Kiez verankertes Projekt, welches wie das Haus Mainusch kämpferisch mit dem Tag X zur Verteidigung mobilisierte. Weniger kämpferisch zeigte sich dann das Geschehen auf den Straßen am selbigen Tag. Es waren viele Leute vor Ort und die Räumung wurde mit Sitzblockaden von vielen Menschen erschwert. Aber leider nur erschwert. Das riesige Aufgebot an Bullen am Morgen riegelte früh die Sitzblockade vor dem Laden ab und versperrte den hinzukommenden Protestierenden den Weg. Nach und nach wurden die Menschen in der Sitzblockade aufgefordert zu gehen oder weggetragen. Nach ein paar Stunden waren alle Menschen vor dem Laden entfernt und die Bullen stürmten das Haus, welches mit ein paar Hindernissen ausgestattet war. Ein weiteres Projekt, das den Kiez und dessen Menschen bereicherte, Staat und Kapital Widerstand leistete, war nun fort.

Persönlich bevorzugen wir es nicht, uns den Bullen in den Weg zu setzen und uns wegtragen zu lassen. Unsere Handlungsmöglichkeiten werden dadurch stark eingeschränkt und wir begeben uns in eine Passivität, die es den Bullen leicht macht, sich unserer zu entledigen und uns mit ihrer Repression (ED-Behandlung, Datierung in Karteien, Prozesse etc.) anzugreifen. Wir möchten damit diese Aktionsform nicht diskreditieren oder höher bewerten, sondern Nachteile aufzeigen, welche uns wichtig sind und uns zu einem anderen Handeln bewegen.

Wenn Menschen den Mut aufbringen, sich Bullen in den Weg zu stellen, finden wir das prinzipiell gut. Es bindet Bullenkräfte, bringt Zeit und erleichtert uns die Möglichkeit, rund um den Ort zu agieren.

Wir bevorzugen es, anonym und unerkannt zu bleiben, die Bullen auf eine dezentrale und unvorhersehbare Weise anzugreifen, maximalen Schaden anzurichten und im besten Fall die Räumung zu verhindern. Diese Taktik hat sich auch bei den G20-Protesten als erfolgreich erwiesen, wo ebenfalls das Zusammenspiel von verschieden Protest- und Widerstandsformen eine Rolle spielte. Bei unzähligen Sitblockaden rund um das Messegelände wurden sehr viele Bullen gebunden, die folglich nicht dort waren, wo wir Barrikaden errichteten, Straßen unpassierbar machten und Symbole des Kapitals zerstörten. Für uns bedeutet Verteidigung auch Angriff. Und wenn viele Angriffe an vielen verschiedenen Orten geschehen, haben es die Bullen schwer, uns zu fassen. In unseren Bezugsgruppen, autonom und unberechenbar, sind wir viel agiler als die starr aufgestellten Hundertschaften, die wie Hunde auf Befehle warten müssen.

Selbst wenn wir die Räumung damit nicht verhindern können, wollen wir diese so schwer und teuer wie möglich machen und dabei so viele Bullen wie möglich verletzen. Wenn jede Räumung mit einer gewichtigen Zerstörung der Stadt einherginge, überlegten die Herrschenden es sich vielleicht zweimal, ob sie räumen lassen oder lieber den sozialen Frieden wahren. In jedem Fall wird durch militantes Agieren Aufmerksamkeit auf das Problem gelenkt, auch wenn die bürgerliche Presse und unsere Feinde alles dafür tun werden, uns zu verleumden und von den "friedlich" Protestierenden zu isolieren.

Nun fragen wir uns, warum nicht jede Stadt in Flammen steht, jedes Mal, wenn versucht wird, uns eines unserer Projekte zu nehmen. Nicht einmal bei der Friedelräumung waren militante Gruppen bei der Verteidigung aktiv. Warum sollten Menschen hunderte von Kilometer fahren und sich auf fremdes Terrain begeben, um sich mit Bullen anzulegen, wenn sie nicht mal ihre Kieze innerhalb derselben Stadt dafür verlassen?

Sollten nicht alle, die Mittel, Zeit und Kapazitäten haben, sich zur Verteidigung unserer Räume auf den Weg machen, wenn diese zu direkter Solidarität aufrufen und die nötige Infrastruktur bereitstellen, damit wir uns bestimmt und sicher in der Stadt bewegen können? Sollten wir uns nicht auf die Reise machen, um unsere Genoss*innnen bei deren Kampf zu unterstützen? Denn ihr Kampf ist auch unser Kampf.

Es ist notwendig dezentral an jeglichen Orten eine radikale Gesellschaftskritik und Perspektive aufzubauen. Da wir aber mancherorts nur marginal vertreten sind benötigen wir eine städteübergreifende Solidarität. Wenn wir für Ereignisse wie Räumungen unsere Kräfte temporär auf eine Lokalität konzentrieren, können wir viel bewirken.

Falls wir uns tatsächlich eine grundlegende Transformation der Gesellschaft als Ziel stecken, müssen wir Orte der Subversion wahren!

Wir werden uns auf jeden Fall diese Mühe machen und hoffen, dass auch viele andere Menschen das tun werden. Deswegen haltet die Ohren offen, um nicht zu verpassen, wann der nächste Räumungstermin eines Projektes bekannt wird!

Solidarität mit dem Black Triangle und der Rigaer 94!

Solidarität mit den G20-Gefangenen!

https://btle.blackblogs.org/

https://rigaer94.squat.net/

 

Haus Mainusch bleibt!

https://de.indymedia.org/node/13682

http://haus-mainusch.de/

 

Für einen entschlossenen und kämpferischen Widerstand!

 

PS. Entschuldigt den Schreibfehler auf dem Banner.

 

Ein ausführlicher Debattenbeitrag zu Friedel54-Räumung und Militanz:

https://de.indymedia.org/node/16014

 

 

 

 

 

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