Weltweit

[H] Aktionswoche für ein Gedenken an Halim Dener

Im Rahmen der Aktionswochen für ein Gedenken an Halim Dener haben wir den Halim Dener Platz in Linden durch ein Straßenschild sichtbar gemacht.

Nachdem die Stadt nach längerem Hin und Her verhindert hat, dass der Platz offiziell in Halim Dener Platz umbenannt wird, haben wir die Umbennnung selbst in die Hand genommen.

Halim Dener wurde am 30. Juni vor 24 Jahren am Steintorplatz von Bullen erschossen. Grund dafür das die Beamten auf ihn aufmerksam wurden war, dass er Plakate der kurdischen Freiheitsbewegung plakatierte. Bei seiner Festnahme traf ihn eine Kugel der Bullen aus kürzester Entfernung in den Rücken. Kurze Zeit später erlag er seinen Verletzungen.

Wir werden Halim Dener nicht vergessen.

Kommt am 13.07.2018 um 17:00 Uhr zum Halim Dener Platz und beteiligt euch an der Demonstration für ein würdevollen Gedenken und gegen das PKK-Verbot!

Sehid Namirin!

(A-Radio) Libertärer Podcast Junirückblick 2018

Seit dem 9.7.2018 ist der neue Libertäre Podcast mit dem Junirückblick 2018 online: unser ernster und satirischer Blick auf die Geschehnisse des Vormonats. Mit News aus aller Welt, dem Fokusbeitrag zum Google Campus und dem internationalen Widerstand dagegen, unserer Rubrik Alltagssolidarität, einem Beitrag zum europäischen Repressionsapparat, ein Linktipp, ein Festival-Teaser, Wo herrscht Anarchie, Musik u.v.m.

,,Nicaragua steht vor der Gefahr einer Verschärfung der Gewalt“

 

Die Situation in Nicaragua ist unverändert explosiv. re:volt-Redakteur Jan Schwab spricht mit dem italienischen Journalisten und Lateinamerikaaktivisten Giorgio Trucchi, der seit Beginn des militanten Aufstands im Land ist und über die Auseinandersetzungen zwischen Opposition und Ortega-Regierung berichtet,  über die aktuellen Entwicklungen im mittelamerikanischen Land.

 

Soli-Gruß an alle Gefangenen ein Jahr nach den G20 Riots in Hamburg

 

Heute Nacht wurden die Gefangenen der JVA Billwerder-Moorflet mit Feuerwerk gegrüßt.

 

[HGW] "Seebrücke - Schafft sichere Häfen!" auch in Greifswald

Seebrücke-Logo

Wir haben uns an diesem Samstag, dem 07.07.2018, den Raum der Innenstadt Greifswalds genommen, weil wir zu der aktuellen Politik nicht länger schweigen können. Wir schließen uns der internationalen Initiative „Seebrücke- Schafft sichere Häfen!“ an, die dazu aufruft, Demonstrationen in allen Teilen der Republik zu veranstalten und freuen uns über die 150 Mitstreiter_innen, die sich mit uns auf die Straßen Greifswalds begeben haben.

 

 

 

 

 

 

Gǎi Dào Nr. 91, Juli 2018 erschienen

Hallo Menschen,

“Juhu!”, dachte ich diese Tage, “alles voller Schwarz-roter Fahnen!” – und dann so “Och, menno! Da ist ja noch gelbgoldgeil dabei.” Schon wieder irgendwas mit Fußball? Kurz einen Blick auf die Zeitungsauslage des örtlichen Dorfsupermarktes geworfen und meine Vermutung wurde bestätigt: Die Fußballweltmeisterschaft der Männer* hat begonnen und mit ihr ein allgemeiner patriotischer Taumel von Rechts über die Mitte bis nach Links. Unsere WG-Tageszeitung, die “linke” taz, ballert ihre Leser*innen mit täglichen fünf WM-Sonderseiten zu und trötet in die schwarzrotgeile Vuvuzela (oder wie die schrecklichen Plastikhörner auch heißen mögen): Wieder mal werden Überlegungen laut, sie endlich zu kündigen.

Katz und Maus in Nordkurdistan

Eigentlich wollte die Köln-Bonner Delegation die Wahlen in der Türkei vom 24. Juni 2018 prüfenden Blickes begleiten. Der Wahltag wurde für sie aber zu einem Katz-und-Maus-Spielchen mit unterschiedlichen Staatsapparaten. Unser Redakteur Alp Kayserilioğlu berichtet von seinen Beobachtungen.

Mittelmeer: Hetzjagd auf NGO‘s auf vollen Touren!

Was sich gerade im Zentralen Mittelmeer, einer der Hauptfluchtrouten nach Europa, abspielt ist alarmierend. In der vergangenen Woche sind vor der libyschen Küste mindestens 400 Refugees auf ihrer Flucht ertrunken. In einem Fall konnte die „Libysche Küstenwache“ nur noch tote Babys von einem havariertem Schlauchboot bergen. Gleichzeitig werden gerade sämtliche Seenotrettungsorganisationen kriminalisiert. Dieser Text soll einen kurzen Überblick über die Lage geben.

Es folgt eine kurze Einleitung in die Thematik, wer mit der generellen Situation im Mittelmeer vertraut ist, kann im nächsten Absatz weiterlesen.

Tatsächlich ist es selbst für uns Linke zu einer Randnotiz verkommen, dass quasi jede Woche Refugees vor den Toren Europas sterben. Wenn man nicht noch im Heimatland eingesperrt und kriminalisiert wird, wartet der gefährliche Weg durch die Sahara und die libyschen Foltergefängnisse ehe man letztendes auf instabilen und seeuntüchtigen Booten versucht in internationale Gewässer zu kommen. Die Fluchtroute zählt nicht umsonst zur tödlichsten Grenze der Welt. Die Boote haben keine Chance europäisches Festland zu erreichen und sind per se Seenotfälle und bedürfen Rettung. Weil die Staaten nach Einstellung der Mare Nostrum Rettungsmission Italiens 2015 den Fokus auf den Grenzschutz setzten, stiegen die Todeszahlen rapide an. Private Seenotrettungsorganisationen traten an die Stelle der ausgebildeten Marine und haben mit Freiwilligen humanitäre Arbeit geleistet, die auf Grund des europäischen Asyl und Grenzsystems leider nötig war. Um in Europa Asyl zu beantragen muss man sich auf europäischem Boden befinden. Diesen kann man legal aber nicht erreichen. Die Grenzen zu schützen heißt nur den Leuten ihre letzte Chance auf Asyl in Europa zu nehmen. Europa geht in dem Vorhaben eine Festung gegenüber Geflüchteten zu werden sogar den Schritt, eben diese Seenotrettungsorganisationen zu kriminalisieren. Zunächst mit Beschlagnahmung der Iuventa, dem Rettungsschiff der Berliner Organisation Jugend Rettet, begann eine regelrecht Hetztjagd auf die NGO‘s, die gerade ihren Höhepunkt findet.

Was aktuell los ist:

Es zeichnete sich schon länger und spätestens nach Wahlsieg der Lega X in Italien ab, dass Italien und die EU alles daran setzen werden, die Grenzpolitik dahingehend auszurichten keine Geflüchteten mehr den europäischen Kontinent erreichen zu lassen. Der Fokus liegt darauf die Libysche Küstenwache, welche nach dem Bürgerkrieg quasi nur aus ein paar Milizen ohne Uniform und alten Booten bestand, aufzurüsten, auszubilden und die dreckige Arbeit der EU Abschottungspolitik machen zu lassen. Erst letzte Woche sicherte Italien weitere 13 Patrouillierenboote für das Bürgerkriegsland zu. Auch Deutschland beteiligte sich in der Vergangenheit mehrfach finanziell an der Aufrüstung der LYCG (libysche Küstenwache). Trotz mangelnder Infrastruktur und absolut unprofessionellem Agierens, tritt Italien gerade die Verantwortung zur Durchführung und Koordinierung von Seenotfällen an die Libyer ab. Während sich das Italienische MRCC (Marine Rescue Coordination Center) für den Küstenabschnitt vor Libyen zuständig sah und nach dem internationalen Seerecht und dem Grundsatz Gerettete von Seenotfällen schnellstmöglich in den nächsten sicheren Hafen zu bringen (was im Mittelmeer Malta/Lampedusa/Sizilien sind) handelte, gibt es aktuell einen massiven Wandel.
Zunächst beauftragt das MRCC selten Schiffe, etwa von NGO‘s oder europäischer Marine mit der Rettung von Schiffbrüchigen, sondern setzt die LYCG ein. Diese bringt die Leute natürlich nicht nach Seerecht in ein sicheres Land, sondern verschleppt die Leute zurück in die Libysche Hölle, wie Geflüchtete das Land nennen. Zeitweise haben Refugees mehrere Anläufe gebraucht um von einem der wenigen „Guten“ Schiffe in der Gegend gerettet zu werden.
Doch damit scheint nun gänzlich Schluss zu sein. Italien nimmt keinerlei Schiffe mehr im Hafen an und Malta sieht sich schon seit Jahren „nicht zuständig“. Resultat sind Irrfahrten der Schiffe Aquarius und Lifeline von NGO‘s, aber auch Containerschiffen der Reedereie Mearsk und sogar einem amerikanischen Kriegsschiff wurde die Einfahrt in einen Italienischen Hafen lange Zeit verweigert.
Was aktuell folgt ist die nächste Stufe der Abschottung. Die Lifeline wurde nach ihrer Tagelangen Irrfahrt mit 224 Geretteten an Board in Malta festgesetzt und der Captain verhaftet. Am Donnerstag muss er sich erneut vor Gericht verantworten. Das Schiff Open Arms der spanischen NGO Proactiva Open Arms, ist gerade mit etwa 60 Geretteten auf dem langen Weg nach Spanien. Dem Schiff Seefuchs der NGO Sea Eye wurde spontan die Flagge, unter der seit Beginn der Rettungseinsätze fährt, spontan entzogen. Überall hat sich die EU mittels Bürokratie versucht die unliebsamen NGO‘s mittels fadenscheiniger Vorwürfe aus dem Weg zu räumen.
Nun geht es noch einen Schritt weiter und selbst der Sea Watch 3, dem letzten Rettungsschiff, was aktuell in der Lage und bereit ist in das Einsatzgebiet vor Libyen zu fahren, wurde die Erlaubnis zur Ausfahrt aus Malta nicht erteilt.
Die dreckige Abschottungspolitik Europas mündet gerade in einer regelrechten Hetzjagd auf die Seenotschiffe. Und während die Schiffe festgehalten werden, sterben im Mittelmeer Woche um Woche hunderte von Menschen.

Unterstützt die Organisationen! Lasst ihnen Solidarität und Öffentlichkeit für ihre Sache zukommen! Gegen die Festung Europa und gegen das Sterben im Mittelmeer!

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