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MVgida entschlossen entgegentreten!

 

Am 30.11.2015 marschierte MVgida zum dritten mal in kurzer Zeit durch Boizenburg, um ihre rassistische Propaganda auf die Straße zu tragen. 150 Teilnehmer_innen fanden sich um 19:00 Uhr auf dem Marktplatz ein, wo die Auftaktkundgebung stattfand. Wie bei den vorangegangenen Aufmärschen wurde die Struktur von der NPD gestellt, unter anderem gab es einen Redebeitrag von Andreas Theißen. Kurz nachdem MVgida das erste Mal in diesem Jahr in Boizenburg demonstrierte, wurde am 11.10.2015 eine geplante Wohnunterkunft für Menschen, die geflohen sind, durch einen Brandanschlag von Neonazis zerstört und ist nun unbewohnbar.

 

 

 

Während MVgida unbehelligt durch Boizenburg marschieren konnte, wurden die aus Hamburg anreisenden  Antifaschist_innen, welche seit Tagen eine Gegendemonstration angemeldet hatten, von der Polizei massiv behindert. Die Busse und der Lautsprecherwagen wurden kurz vor der Stadtgrenze von Boizenburg durch ein massives Polizeiaufgebot angehalten und an der Weiterfahrt gehindert. Mit dem Vorwand, es läge keine Anmeldung vor, rechtfertigten die ebenfalls aus Hamburg hinzugezogenen Polizeikräfte ihr vorgehen. Es folgte eine neue Anmeldung, welche von der zuständigen Behörde jedoch an das Hafengelände von Boizenburg verlegt wurde, ausserhalb von Sicht- und Hörweite der Neonazis. Die Neonazis liefen nicht unweit am Hafenplatz vorbei, ihre Fackeln waren durch die Häuserreihe zu sehen und ihre Rufe zu hören. Ein Versuch der Antifaschist_innen vor Ort, den Protest an ihre Demonstration heranzubringen, wurde von der Polizei verhindert. Nach über einer Stunde Verzögerungstaktik ließ die Polizei die Antifaschist_innen aus den Bussen zu ihrem neuen Versammlungsort, sodass die Gegendemonstration erst kurz vor 20:00 Uhr starten konnte – zu dem Zeitpunkt war die Mvgida-Demonatsration bereits die Hälfte ihrer Route gelaufen.

 

Bis zu diesem Zeitpunkt mussten die bereits vor Ort wartenden Antifaschist_innen, welche vorher angereist waren oder direkt aus Boizenburg und Umgebung kamen, in einem Polizeikessel am Hafengelände ausharren.

 

 

 

Nach einer kurzen Auftaktkundgebung, in der die aktuelle Situation der zunehmenden Aufmärsche von Neonazis in Mecklenburg-Vorpommern beschrieben wurde, starten 150 Teilnehmer_innen unter dem Motto „MVgida entgegentreten“ lautstark ihre Demonstration. Die nun zugewiesene Route führte durch den Außenbezirk der Altstadt, weit entfernt von der MVgida Demonstration und der ursprünglich geplanten Route, begleitet durch ein massives Polizeiaufgebot.

 

Trotz Regen und Kälte schlossen sich weitere Boizenburger_innen der Demonstration an, um den Protest gegen MVgida zu unterstützen. Durch Musik und Redebeiträge wurde den an ihren Fenstern stehenden Boizenburger_innen verdeutlicht, dass der Protest gegen die rassistischen Normalzustände in ihrem Ort notwendig ist. An der Kreuzung „vor dem Mühlentor“ wurde die Kneipe „Kogge“ benannt, in der bekannte Neonazis - unter anderem Udo Pastörs – ein- und ausgehen. Ebenfalls wurden die Zustände des naheliegenden Flüchtlingslagers in Nostorf-Horst kritisiert, die exemplarisch für institutionelle Diskriminierung in Deutschland stehen.

 

Nach einer Abschlusskundgebung am Hafengelände wurde die Demonstration beendet.

 

 

 

Trotz der Behinderung durch Polizei und zuständige Behörden ließen sich viele Antifaschist_innen nicht davon abhalten auf die Straße zu gehen und auch der Montagabend im Dauerregen hielt sie nicht davon ab. Zudem wurde die Demonstration dieses Mal durch viel mehr Menschen aus Boizenburg unterstützt, die sich klar gegen Rassismus und Ausgrenzung positioniert haben.

 

Wir kritisieren das Handeln der Behörden und der Polizei, die nur halbherzig die Auflagen für MVgida umsetzen, Antifaschist_innen aber mit allen Mitteln einschränken.

 

 

 

Keinen Fußbreit den Nazis. Wenn MVgida in Boizenburg erneut marschieren will, nehmen wir ihnen die Straße.

 

Organisiert euch gegen Nazis, in Boizenburg, in Hamburg, überall.

 

Die Vereinigung von KPD und SPD

Das Fehlen dauerhafter organisatorischer Verbindungen zwischen sozialdemokratischen und kommunistischen Gruppen zeigt nur eine Seite der Beziehungen der Mitglieder beider Parteien zueinander. Denn in ungezählten Fällen kam es zu spontaner Kooperation in kleinen und kleinsten Widerstandszirkeln. In Gefängnissen, Zuchthäusern und Konzentrationslagern begegneten sich Kommunisten und Sozialdemokraten, auch wenn sie häufig – wie im KZ Buchenwald – Distanz hielten, doch als gleiche Opfer des nationalsozialistischen Terrors. In den Resten beider Parteien war schließlich, wenn auch unterschiedlich stark, das Bewusstsein vom Versagen der gespaltenen Arbeiterbewegung im Jahre 1933 wach, das Bewusstsein, dass der Kampf gegeneinander dazu geführt hat, dem NS-Regime den Weg zur Macht zu ebnen.

Der Indochinakrieg 1946-1952

1946 begann der Kampf für die Unabhängigkeit von Vietnam, Laos und Kambodscha gegen die Kolonialmacht Frankreich. Hunderttausende Menschen wurden dabei getötet. Am 21.7.1954 wurde das Genfer Abkommen unterzeichnet. Es wurde ein sofortiger Waffenstillstand vereinbart, Kriegsgefangene auf beiden Seiten sollen freigelassen werden. Am 17. Breitengrad wird eine provisorische Demarkationslinie geschaffen, hinter der sich die Streitkräfte beider Parteien zurückziehen mussten. Im Sommer 1956 sollten spätestens in ganz Vietnam Wahlen stattfinden. Die USA unterzeichneten das Abkommen nicht, unterstützten es aber. Ein Jahr darauf erklärte Ngô Đình Diệm Südvietnam zur Republik und wurde Präsident.

Politische Geschichte des Tschad

1900 errichtete Frankreich das Militärterritorium der Länder und Protektorate des Tschad. 1908 ging dieses im Verwaltungsgebiet Französisch-Äquatorialafrika mit der Kolonie Tschad auf. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Land formal unabhängig. 1958 erhielt der Tschad seine erste Verfassung. Seit 2003 fliehen zehntausende sudanesische Flüchtlinge vor dem Konflikt in Darfur in den Tschad. Mitte 2005 kam es im Tschad zum Bürgerkrieg. An diesem Konflikt nehmen neben dem Regierungsheer des Tschads verschiedene Rebellenbewegungen Teil, darunter die Vereinigten Kräfte für den Wandel (FUC) und die Sammlung für Demokratie und Freiheiten (RDL). Angesichts des permanenten Kriegszustandes billigte die EU Ende Januar 2008 den Einsatz einer multinationalen Militäreinheit, der EUFOR Tchad/RCA, im Tschad. Die Führung dieser Militäreinheit übernahm Frankreich, das mehr als die Hälfte aller Soldaten stellte. Am 15. März 2009 endete die Überbrückungsmission der EUFOR Tschad/RCA und die Verantwortung wurde MINURCAT übergeben. MINURCAT zielt auf eine multidimensionale Präsenz ab und wird geführt durch den Sondergesandten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Victor Da Silva Angelo aus Portugal. 2013 beteiligten sich Truppen des Tschads an der Opération Serval. Die Opération Serval war eine Operation der französischen Streitkräfte in Mali auf Anfrage der dortigen Regierung und unter Billigung des UN-Sicherheitsrates. Das offizielle Ziel der Operation war es, die malische Armee beim Aufhalten, Zurückdrängen und Ausschalten militanter Islamisten aus dem Azawad, welche einen Vorstoß in das Zentrum von Mali begonnen hatten, zu unterstützen. Der permanente Kriegszustand belastet die wirtschaftliche Entwicklung und sorgt für verschärfte Armut bei großen Teilen der Zivilbevölkerung. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff immer wieder in die politischen Geschicke des Landes ein, was eine Form des Neokolonialismus darstellt.

Der Indochinakrieg 1946-1952

1946 begann der Kampf für die Unabhängigkeit von Vietnam, Laos und Kambodscha gegen die Kolonialmacht Frankreich. Hunderttausende Menschen wurden dabei getötet. Am 21.7.1954 wurde das Genfer Abkommen unterzeichnet. Es wurde ein sofortiger Waffenstillstand vereinbart, Kriegsgefangene auf beiden Seiten sollen freigelassen werden. Am 17. Breitengrad wird eine provisorische Demarkationslinie geschaffen, hinter der sich die Streitkräfte beider Parteien zurückziehen mussten. Im Sommer 1956 sollten spätestens in ganz Vietnam Wahlen stattfinden. Die USA unterzeichneten das Abkommen nicht, unterstützten es aber.

Ein Jahr darauf erklärte Ngô Đình Diệm Südvietnam zur Republik und wurde Präsident.

Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas wurde am 24. Oktober 2012 im Beisein der Bundeskanzlerin Angela Merkel und des Bundespräsidenten Joachim Gauck eingeweiht. Der israelische Künstler Dani Karavan schuf ein kreisrundes Wasserbecken mit zwölf Metern Durchmesser mit schwarzem Grund. In die Beckenmitte platzierte der Künstler eine dreieckige steinerne Stele, die von oben gesehen an den Winkel auf der Kleidung der KZ-Häftlinge erinnert. In Berlin ist damit ein Erinnerungszeichen von besonderer Bedeutung entstanden.

Kulturelle Pluralität bei Ernst Cassirer

Mit seiner Philosophie der symbolischen Formen legte Cassirer in den 1920er Jahren den systematischen Entwurf einer Kulturphilosophie vor, die als eine bedeutungstheoretische Lehre von der Gestaltung der Wirklichkeit durch den Menschen verstanden wird. Diese Kulturphilosophie war eine wissenschaftlich ausgearbeitete allgemeine philosophische Anthropologie auf symboltheoretischer Grundlage. Cassirer nannte die regelmäßig vorkommenden, typischen Weisen der Symbolisierung, die sich zu einem eigenständigen Sachgebiet oder einer eigenständigen Methode gleichsam institutionalisieren „symbolische Formen“.

Der Mythos war für Cassirer Ursprungsphänomen aller menschlichen Kultur. Für Cassirer war das mythische Denken und Wahrnehmen die grundlegende symbolische Form, aus welcher alle anderen erst hervorgehen. Die mythische Welt steht für eine synthetische Lebensauffassung, welche die Grenze von Menschen, Tieren sowie der Natur überschreitet und das Leben als einen allumfassenden Prozess auffasst. Die Mythos gilt über den Tod und das Jenseits hinaus und bildet ein einigendes Band aller Menschen.

Nach Cassirer bildet die Kultur die ganze Wirklichkeit des Menschen ab. Dabei geht er von einer Komplexität und Pluralisierung aus, in der Kultur immer schon besteht und bestanden hat. Er vertrat die These, dass die Sinntätigkeit der Symbolisierung nicht auf eine einzige Gestaltungsweise zurückzuführen ist, sondern sich in einer Pluralität von Gestaltungsweisen offenbart, die in einem gegliederten, systematischen Zusammenhang existiert. Kultur ist demnach keine Einzigartigkeit, sondern prägt sich aus in einer Vielfalt und ein System von Gestaltungsbereichen.

Er betont dabei die notwendige Differenz menschlichen Daseins und lehnt homogenisierende Darstellungen ab.

Er vertritt die These von der strukturellen Vergleichbarkeit aller menschlichen Weltaneignungen in interkultureller Perspektive. Kulturelle Bedeutungszuweisungen stellen demnach die Dimension der menschlichen Orientierung in der Welt dar. Mit der strukturellen Vergleichbarkeit auf der angesprochenen Ebene können starke Inkommensurabilitätsthesen, also Behauptungen über die prinzipielle Unvergleichbarkeit der Kulturen, entkräftet werden.

Zudem lässt sich mit der These von der grundlegenden Kulturalität auf eine faktisch immer schon vorliegende Multi- und Interkulturalität aller existiernden Kulturen hinweisen. Jede halbwegs entwickelte Kultur weist eine interne Differenzierung, zumindest eine Dimensionierung auf.

Es existiert keine Geschlossenheit der eigenen Kultur, weil Identität schon immer als individueller Rekombinationsprozess abläuft, der durchaus Brüche oder Umdeutungen auch der eigenen Lebensgeschichte beinhalten kann. Kulturen stellen keine homogenen Gebilde dar, sondern sind immer schon plural und durchaus teils widersprüchlich dimensioniert.

 

 

 

 

Die Reformperiode Chruschtschows und das Ende der stalinistischen Bildungspolitik

Auf dem Parteitag von 1956 setzte mit den Enthüllungen Chruschtschows über Stalins Verbrechen und der Kritik an seinem Personenkult die von der Partei gelenkte und kontrollierte Entstalinisierung ein, die in unterschiedlichem Ausmaß die verschiedenen kulturpolitischen Bereiche erfasste. Die Idee der polytechnischen Bildung eine Wiederbelebung. Dieses zentrale Thema der kommunistischen Pädagogik war auch nach 1937, als die praktische polytechnische Unterweisung in den Schulen aufgehoben wurde, nicht aus den theoretischen Erörterungen verschwunden; die Unterrichtspraxis wurde davon jedoch kaum betroffen. In den Jahren 1954 und 1955 wurden jedoch neue Stundentafeln und Lehrpläne für die allgemeinbildenden Schulen eingeführt, in denen zum ersten Mal seit achtzehn Jahren wieder Elemente der polytechnischen Bildung enthalten waren. Chruschtschow versuchte in seiner Bildungspolitik, den dialektischen Zusammenhang der ökonomischen und pädagogischen Aufgabe deutlich zu machen, der seit dem Programm der sozialistischen Kulturrevolution als Lenins leitendes Prinzip der sowjetischen Erziehungs- und Bildungspolitik war.

Die engste Verbindung von Berufsarbeit und Studium verkörperten die Technischen Betriebshochschulen, deren Errichtung an technisch führenden Industriebetrieben Ende 1959 beschlossen wurde. Die Technischen Betriebshochschulen sollten vor allem eine betriebseigene Intelligenz heranbilden.

Nach Stalins Tod wurden die kulturellen und wissenschaftlichen Austauschprogramme wieder belebt. Zunächst wurden systematisch mit allen volksdemokratischen Ländern Abkommen über den wissenschaftlichen Austausch geschlossen. Der Hochschulbereich und der wissenschaftlich-technische waren allgemein durch Sonderabkommen gedeckt. Die Akademie der Wissenschaften der UdSSR hat in der Regel selbständige Abkommen mit analogen Institutionen anderer Länder abgeschlossen.

Die Gesellschaft in der frühen DDR

Durch die Gewinnung und Integration der jungen Menschen sollte die dringend notwendige Stabilität von Gesellschaft und Staat erreicht werden. Bereits im Mai 1950 hatte die DDR das Volljährigkeitsalter auf 18 Jahre herabgesetzt. In den folgenden Jahren zogen Jugendliche in Partei, Staat und Wirtschaft ein, die DDR wollte sich als Staat der Jugend und damit der Zukunft präsentieren. Neben dem Unterricht des Marxismus-Leninismus forcierte die SED den naturwissenschaftlichen Unterricht und die berufsbezogene Ausbildung. Die Entwicklung einer neuen Gesellschaft erklärt die Veränderungen als Weg zum Sozialismus, in dem die Klassengegensätze allmählich verschwinden und die Klasse der Arbeiter, die Klasse der Genossenschaftsbauern sowie die Schicht der Intelligenz ohne antagonistische Widersprüche zusammenlebten.  In allen Wirtschaftszweigen errichtete die SED-Führung systematisch eine neue Eigentumsordnung. Der Großhandel ging fast völlig auf den Staat über. Die SED übernahm nach 1949 auch die Leitungsmethoden von Gesellschaft und Wirtschaft von der Sowjetunion.  Neben dem Prinzip des Staatseigentums brachte die zentrale Planung Partei und Staat weitere Einfluss- und Steuerungsmöglichkeiten in allen Lebensbereichen.

Im Staatsapparat zählten die politischen Funktionäre zur privilegierten Gruppe, ebenso die verantwortlichen Funktionäre des Bildungswesens und der Massenkommunikationsmittel. Materielle Privilegien erlangte vor allem die neue Wirtschaftsführung, die die Staatswirtschaft, d.h. die über 5000 Industriebetriebe, die volkseigenen Güter, LPG’s usw. anleitete.

Die führende Rolle der Partei an der Schule hatte zum Ziel die Einheit von Bildung und Erziehung auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus. Im Oktober 1949 waren an den Universitäten nach dem Beispiel der Sowjetunion Arbeiter- und Bauern-Fakultäten geschaffen worden, um eine neue Intelligenz heranziehen zu können. Neben der Wissenschaft war der Einfluss der SED auch in den Bereichen Kunst und Kultur spürbar. 1950 versteifte sich die Haltung der Partei gegenüber der modernen Kunst, die als formalistisch und destruktiv verdammt wurde. Führend wurde der sozialistische Realismus, andere Kultur- und Kunstvorstellungen wurden abgelehnt.

Das Bestreben der DDR, ihre Vorstellungen in allen Lebensbereichen durchzusetzen, führte zu immer neuen Konflikten mit den verschiedenen Bevölkerungskreisen. So verhärtete sich 1952/53 auch die Haltung von Staat und Partei gegenüber der Kirche.

Pro Kölns Hetze gegen den Islam

Die Instrumentalisierung von Schwarz-Weiß-Bildern des Politischen und groben Schemata der emotionalen Entdifferenzierung ist typisch für das Auftreten von Pro Köln.  Pro Köln hetzt seit Jahren gegen einen in ihren Augen homogenen Islam. Der vermeintliche Dualismus von der Verteidigung der „deutscher Leitkultur“ und „christlichem Abendland“ gegen „Islamisierung“ und „Moscheenbau“ verschaffte Pro Köln einen gewissen Bekanntheitsgrad Sie sieht sie sich als Vorkämpfer der Christenheit gegen den angeblich sich ausbreitenden Islam in Europa. Aufgrund des „demographischen Faktors“ in den nächsten Jahrzehnten könne „der Islam“ zu einer machtvollen Mehrheitsreligion werden. Die Bürgerbewegung will das Grundgesetz verteidigen, da die Scharia in Europa geltende Rechtssätze ersetzen werde. In demographischer Hinsicht die Zukunft einer Unterschicht mangelhaft integrierter Migranten gehöre.  Sie spricht von einer Unterschichteneinwanderung seit Beginn der 1970er Jahre in Deutschland, die das innerstaatliche Gefüge und die sozialen Sicherungssysteme sprengen würde. Dies sei eine „Einwanderung in die Sozialsysteme“ gewesen, worunter die „autochthone“ Bevölkerung zu leiden hätte. Angelockt von „üppigen Sozialleistungen“ würden Migranten verstärkt Kinder zeugen.

Pädagogik Emile Durkheims

Emile Durkheim war 1887 als Lehrbeauftragter für Soziologie und Pädagogik in Bordeaux der erste mit einer akademischen Stelle an einer französischen Universität. Er gilt heute als ein Vorreiter der Soziologie, der mit seiner Methodologie die Eigenständigkeit der Soziologie als Fachdisziplin zu begründen gesucht hat. Durkheim erklärt den Autoritätscharakter, den die moralischen Vorschriften für den Einzelnen haben, aus ihrem überindividuell- kollektiven Charakter. Durkheims Gesellschaften scheinen Gemeinschaften konformistischen Zwangs zu sein, die in den Kindern in der Institution der Schule durch den Lehrer Gebote auferlegen und Gehorsam abverlangen- unter dem Titel der keinen Widerstand zulassenden moralischen Autorität. Jedes Individuum lernt sich von seiner Kindheit an mit den Augen anderer Individuen zu sehen und sich selber im Lichte ihrer Urteile und Verhaltensweisen objektiviert. 

Silvester zum Knast – auch ohne Erlaubnis der Bullen

In vielen Städten ist es Tradition am Silvesterabend zum Knast zu gehen, um den Gefangenen wenigstens an diesem Tag zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind. In den meisten Städten werden diese Knastbesuche nicht mehr angemelde

Paul Geheeb und die Odenwaldschule

Im Jahre 1910 gründete Geheeb die Odenwaldschule in Oberhambach bei Heppenheim an der Bergstraße, die sich für die damalige Zeit zu einer viel beachteten Freien Schule entwickelte. Statt auf Unterordnung, Befehl und Gehorsam sollte das Verhältnis von Schülern und Lehrern auf gegenseitigem Respekt und auf Dialog beruhen. Jeder Versuch, Menschen nach einem bestimmten Plan zu erziehen, muss laut Geheeb scheitern. Echte Bildung ließe sich nicht herstellen und vermitteln, sondern sei das Ergebnis eigener Erlebnisse und eigenen Engagements. Die Unterscheidung von Lehrern und Zöglingen war laut Geheeb nicht mehr zeitgemäß. stattdessen sollten die Erwachsenen als eine Art ältere Freunde mit den Kindern und Jugendlichen leben.

Thomas Morus Utopia

Morus‘ bekanntestes Werk ist Utopia in dem er ein erfundenes Inselreich mit einer ganz anderen Gesellschaftsstruktur beschreibt, als sie zu seiner Zeit in England herrscht. Wo Utopia liegt, bleibt ungeklärt. Aus Morus’ Vorrede erfährt man nur, dass die Insel in der Nähe von Amerika liegen soll. Die Hauptstadt Amaurotum heißt übersetzt „Nebelstadt“ und ist damit eine Anspielung auf London. In den Sozialwissenschaften wird das Werk als Kritik an den damaligen Verhältnissen und als Gegenentwurf zum zeitgenössischen England gesehen, andere sehen darin eine boshafte Satire desselben England. Der Begründer der Insel hieß Utopos, vorher hieß sie Abraxa. Die Insel hat 54 Städte, alle groß und prächtig, die in Sprache, Sitten, Einrichtungen und Gesetzen vollständig übereinstimmen. Das Glück des Lebens liegt dort in der Freiheit und Pflege des Geistes, alle Bürger sollten damit möglichst viel Zeit verbringen und nicht mit körperlicher Arbeit. Der Geist wird angeregt durch das Zusammenspiel von Religion und Philosophie, das auf Vernunft aufbaut. Krieg wird verabscheut. Der Ruhm, der im Kriege erworben werden kann, verachten die Utopier. Es gibt nur Übung im Kriegshandwerk von Männern und Frauen, um zur Verteidigung ausgebildet zu sein und die Grenzen zu schützen. Die Utopia ist aus der Bestrebung entstanden, die herrschenden Zustände anzuprangern und zu verbessern. Ein Idealbild der Gesellschaft nach dem Muster Platons wurde gezeichnet. Vielleicht greift Morus auch auf die bereits von Platon im Timaios angewandte Methode zurück. In dem Stadtstaat dieser Insel herrscht eine Art Kommunismus: die Interessen des Einzelnen sind denen der Gemeinschaft untergeordnet. Wie in einem (idealen) Kloster hat jeder zu arbeiten; jedermann bekommt Bildung und genießt religiöse Toleranz. Anders als in der Realität der Renaissance sind Grund und Boden gemeinsamer Besitz. Das Ende von Utopia wird bewusst offen gelassen: Die Aufgabe des Nachdenkens und der Bewertung wird dem Leser übertragen wie in Platons Dialogen. Nach dem Erscheinen in Löwen wurde es bald in mehrere Sprachen übersetzt und wurde der Vorläufer der Romanutopie. Für Kautsky ist Morus der Vater des utopischen Sozialismus; Bloch wertet Morus als bedeutenden Sozialisten.

Blockade Berlins

Die Blockade Berlins war ein Höhepunkt des Ost-West-Konflikts in der Nachkriegszeit. Der Abbruch der Blockade am 12.05.1949 war in den Augen der Weltöffentlichkeit die schwerste Niederlage, die die Sowjetunion seit dem Ende des 2. Weltkrieges hinnehmen musste

Claude Lévi-Strauss

 

In seinen Forschungen entwickelte die ethnologische Methode des Strukturalismus weiter, insbesondere zur Analyse der Verwandtschaftssysteme und Denkformen der schriftlosen Gesellschaften. Lévi-Strauss entwickelte sich im Laufe seiner wissenschaftlichen Karriere zu einem Räsonierer der abendländischen Lebensform. Das kulturelle Überlegenheitsgefühl des Westens gegenüber "primitiven" Völkern stand ebenfalls im Mittepunkt seiner Kritik.

Bau der Berliner Mauer

Die Entscheidung über die Errichtung der Mauer fiel auf einer Zusammenkunft der Warschauer-Pakt-Staaten Anfang August 1961. Sie unterstützen die DDR-Regierung bei der Durchführung dieses Schrittes. Den Bewohnern der DDR war jede Möglichkeit genommen, nach Westberlin zu gelangen. Den Westberlinern war es dagegen noch bis zum 22. August erlaubt, Ostberlin zu betreten. Einwohner der übrigen Bundesrepublik durften weiterhin Ostberlin besuchen, wozu sie eine Aufenthaltsgenehmigung brauchten. Die DDR bezeichnete den Bau der Mauer als „antifaschistischen Schutzwall“ und als „Sieg des sozialistischen Lagers über den westlichen Imperialismus".

Wiederbegründung der KPD in der SBZ

Am 11.6.1945 wurde die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), deren führende Funktionäre seit April in Deutschland eingetroffen waren, wieder zugelassen. Sie verlangte die Liquidierung des Großgrundbesitzes und Übergabe an die Verwaltungen zur Verteilung an die durch den Krieg ruinierten und besitzlos gewordenen Bauern, die Verstaatlichung aller Betriebe, die lebenswichtigen öffentlichen Interessen dienen (Verkehrsbetriebe, Wasser-, Gas-, Elektrizitätswerke). Denn sowohl in der KPD-Führung wie auch in der KPD-Mitgliedschaft standen sich noch immer zwei Strömungen gegenüber: auf der einen Seite das remigrierte Rest-ZK, das fest mit der KPdSU verbunden war, sich in den kontroversen Debatten im Exil auf die Leitlinien der sowjetischen Politik verpflichtete und durch die Stalinschen Säuberungen der späten 30er Jahre, die auch die eigenen Reihen betroffen hatten, auf die Anerkennung einer bedingungslosen Disziplin gegenüber der Stalinschen Führung fixiert war. Auf der anderen Seite standen jene Genossen, die teils aus der Westemigration, teils aus Zuchthäusern, KZ-Lagern oder der Illegalität kamen, und weder Taktik und Programmatik noch den Führungsanspruch der Heimkehrer von vornherein anzuerkennen bereit waren.

Der Prozess gegen den Mörder der Muslimin Marwa E.:

In Dresden forderte der alltägliche antimuslimische Rassismus ein Todesopfer. Marwa E. wurde von einem NPD-Sympathisanten  2009 erstochen.

Bildungspolitik der Bolschewiki

Das erste Jahr der bolschewistischen Herrschaft brachte die Zerschlagung der pädagogischen Institutionen des alten Zarenreiches. Schon lange vor 1917 hatte Lenin die bei der Verwandlung Russlands in einen Industriestaat auftretenden Hemmnisse mit dem niedrigen Bildungsniveau der Bevölkerung in Zusammenhang gebracht und betont, dass der „Faktor Kultur“ für den wirtschaftlichen Aufstieg von entscheidender Bedeutung sei. Eine sozialistische Gesellschaftsordnung war nicht in erster Linie durch die Übernahme technischer Errungenschaften und der bloßen Aneignung notwendiger Arbeitsfertigkeiten aufzubauen, sondern durch die Selbstorganisation des Proletariats auf dem Wege über ihre kollektiven Erfahrungen im sozialen Leben, d.h. im Produktions- und Lernprozess. Lenin sah in der Überwindung des Analphabetentums eine der fundamentalen Voraussetzungen für die sozialistische Kulturrevolution und die Industrialisierung Sowjetrusslands. Die Revolutionierung der Erziehung und des Unterrichtes, die im Jahre 1918 einsetzte, traf in den von den Bolschewiki beherrschten Teilen des Landes und in den von ihnen 1920/1921 wieder eroberten Gebieten auf ein Schulwesen, das in materieller Hinsicht auf einen Stand zurückgefallen war, der weit unter dem von 1914 lag. Der Tiefpunkt war in den Jahren 1921-1923 erreicht, als zu der großen Hungersnot radikale Kürzungen der Staatsausgaben für das Bildungswesen hinzukamen. In einer solchen Situation konnten die weit reichenden Entwürfe für eine neue sozialistische Schule nur bruchstückhaft verwirklicht werden

Alliierte Pläne für die Zeit nach dem Sieg über das NS-Regime

Die Phase bis zum Potsdamer Abkommen 1945, wo die Nachkriegsordnung endgültig festgelegt wurde, soll hier behandelt werden.

Antiziganismus 1945-1989

Entschädigungen für das im NS erlittenen Unrecht gab es für die Sinti und Roma in der BRD nach 1945 nur selten.Sowohl der Jurist Hans-Joachim Döring als auch der „Wissenschaftler“ Hermann Arnold übernahmen kritiklos die Ergebnisse der rassistischen „Zigeunerforschung“ aus dem Nationalsozialismus und schufen damit eine ideologische Kontinuitätslinie hinein in die postfaschistische Nachkriegsgesellschaft. Innerhalb der Polizei war eine personelle und strukturell-organisatorische Kontinuität zur NS-Zeit zu verzeichnen. Nur weniger der Täter_innen, die beim Reichssicherheitshauptamt (RSHA) beschäftigt gewesen waren, wurden zur Rechenschaft gezogen oder verurteilt.

"Fremdenabwehr" als normales menschliches Verhalten?

Irinäus Eibl-Eibesfeldt, Schüler von Konrad Lorenz, ist ein österreichischer Verhaltensforscher, der die Humanethologie als selbständigen Forschungszweig begründete.[Eibl-Eibesfeldt vertritt die Überzeugung, dass es sich „bei der Xenophobie der Erwachsenen um ein anthropologisches Merkmal des Menschen“ handele, das angeblich „stammesgeschichtlich fundiert“ wäre.

Unabhängigkeit Algeriens von Frankreich

Der Algerienkrieg war der Kampf um die Unabhängigkeit Algeriens von Frankreich in den Jahren 1954 bis 1962. Er wurde hauptsächlich zwischen dem französischen Militär und der algerischen Unabhängigkeitsbewegung FLN geführt. Die Unabhängigkeit Algeriens wurde schließlich 1962 erreicht. Am 1. Juli 1962 stimmten die Algerier über die staatliche Unabhängigkeit ihres Landes ab: 99 % der Wähler votierten dafür und am 3. Juli erkannte Frankreich Algeriens Unabhängigkeit an. Im neuen Algerien war die Sahara eingeschlossen, Frankreich sollte an der Erdölförderung beteiligt werden. Die FNL garantierte dazu Besitz und Leben der europäischen Siedler. Politisch stellte die Unabhängigkeit Algeriens das Ende des französischen Kolonialreiches dar. Erst im Oktober 1999 beschloss die französische Nationalversammlung, den Begriff „Algerienkrieg“ im offiziellen Sprachgebrauch zu erlauben. Die Gesamtzahl getöteter algerischer Bürger wurde von Frankreich später mit 350.000, von algerischen Quellen mit bis zu 1,5 Millionen angegeben.

Anti-Islamisierungkongress 2008 von Pro Köln

Unter dem Motto „Nein zur Islamisierung - Nein zur Kölner Großmoschee“ kündigte Pro Köln vollmundig für den 19.und den 20.9. 2008 in Köln einen „Anti-Islamisierungskongress“ mit bis zu 1000 Teilnehmern an. Dieser fand auch tatsächlich statt wohl mit weitaus weniger Personen. Internationale rechte Parteien und Gruppen nahmen auch teil, darunter auch die FPÖ

Schwarzfahr-Prozess: Angeklagter dreht den Spieß um und stellt Strafanzeige gegen Staatsanwaltschaft wegen Verfolgung Unschuldiger

Eine Möglichkeit für ein Schild, dass die Strafbarkeit in Frage stellt

Der Prozess um die Frage, ob offen gekennzeichnetes Schwarzfahren eine Straftat ist, geht weiter. Der zweite Verhandlungstag konnte nur die Geschehnisse einer fahrscheinlosen Fahrt aufklären. Die Zugbegleiterin beschrieb die Abläufe dort als "Demonstration". Es sei klar erkennbar gewesen, dass die Beteiligten keine Fahrkarten gehabt hätten. Da der Richter dem Angeklagten fortlaufend das Recht entzog, eigene Ausführungen zu machen, stellte der einen Befangenheitsantrag. So musste der Prozess unterbrochen werden. Fortsetzungstermin ist der 18.12. um 10.30 Uhr im Amtsgericht Gießen.

EINIGE GEDANKEN.....über den Kampf "gegen den Hauptfeind der Menschheit"

Gut für gewisse Kräfte dieser Welt, dass sie wieder auf einen Hauptfeind der Menschheit verweisen können um einerseits von den eigenen Verbrechen abzulenken und andererseits eine geeignete Vorlage zu haben um weitere Staaten mit Krieg zu überziehen, bzw. weitere Staaten in ihre Verbrechen zu verwickeln.

 

[FFM] Vertuscht und Verschwiegen: Neonazistischer Mordanschlag auf Linke im Jahr 2000

Im September 2000 gab es in Frankfurt einen Mordanschlag auf Linke. Dank glücklicher Umstände explodierte der unter einem Auto angebrachte Sprengsatz nicht. Fast 15 Jahre später berichtete die Frankfurter Rundschau erstmals öffentlich von den Ereignissen. Nun zeichnen wir in diesem Hintergrund-Papier die Aktivitäten militanter Neonazis zu dieser Zeit im Rhein-Main-Gebiet nach, beleuchten das politische und soziale Umfeld der von dem Anschlag Betroffenen und erheben schwere Vorwürfe gegen Polizei und Staatsanwaltschaft.

Rezension des Buches von Rolf Bauerdick: Zigeuner.

Das Buch von Bauerdick ist eine weitere Bestätigung für bildungsbürgerliche Teile der Mehrheitsgesellschaft, die jahrhundertelang tradierte Stereotype über „Zigeuner“ verinnerlicht haben und nicht bereit sind, jedes Individuum fern von einem essenzialistischem Kontext zu beurteilen.

Nationalanarchismus in Deutschland

Nationalanarchismus ist eine politische Weltanschauung, die Nationalismus und Anarchismus miteinander verbinden will. Der wesentliche Vertreter dieser Ideologie in Deutschland, der Berliner Peter Töpfer, nennt die „nationale Anarchie“ als sein politisches Ziel und versucht seit 1998 seine politischen Ideen über eine eigene Homepage im Internet zu verbreiten.

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