Antirassismus

Tag ohne Bundeswehr: Kommunikationsguerilla kündigt bundesweit Adbusting-Aktionen an

 

Es hätte die ganz große Bühne für die Bundeswehr werden sollen: Am 12. Juni 2021 war an 16 Militärstandorten quer durch die Republik der „Tag der Bundeswehr“ geplant. Doch die Show des Militärs muss pandemiebedingt ausfallen. Stattdessen hat das Kommunikationsguerillabündnis "tob21.noblogs.org" im Internet zum 12. Juni den "Tag ohne Bundeswehr" angekündigt. 11 Städte aus dem ganzen Bundesgebiet werden an diesem Tag unerlaubt veränderte Bundeswehrposter an offiziellen Werbestellen anbringen, um Kritik am Militär zu üben. „Wir fordern, dass jeder Tag ein 'Tag ohne Bundeswehr' werden soll“, sagt Sprecher*in Klaus Theordor zu Schlechtenzwerg: „Deswegen rufen wir bundesweit zu Adbusting-Aktionen auf, die die Bundeswehr lächerlich machen.“

"Wer schweigt, stimmt zur!" - Flyeraktion zur Unteilbar-Demo in Halle/Saale, 29.05.21

Wir haben heute den beigefügten Flyer bei den Aktionen des „unteilbar“- Bündnisses Sachsen Anhalt in Halle verteilt.

Entsichern-Kongress 2021 vom 10. bis 12. September in Berlin

Gegenkongress zum Europäischen Polizeikongress

Vor einem Jahr wurde der am Boden liegende George Floyd von Polizisten ermordet. Neu war nicht die rassistische Polizeigewalt, neu war viel mehr das Ausmaß der darauf folgenden polizeikiritischen Proteste, die sich von den USA rund um die Welt ausbreiteten. Unter dem #polizeiproblem versammelte sich in Deutschland ein breites Spektrum an Menschen, die ihre rassistischen Erfahrungen mit den Sicherheitsbehörden öffentlichkeitswirksam schilderten. Diese individuellen Schicksale wurden untermauert von fast wöchentlichen Enthüllungen um rechte Äußerungen und Netzwerke innerhalb der Sicherheitsbehörden. All das passiert in einem Klima der Unsicherheit, dem sich die "Ordnungshüter" bedienen, um ihre Befugnisse weiter auszubauen. Dabei wird die Pandemie als ein weiteres Argument angeführt, um Kontaktverfolgung zu legitimieren, ganze Häuserblöcke einzusperren oder eine Ausgangssperre zu verhängen. Immer wieder bedient mensch sich dabei an rassistischen Stereotypen.

All das sind keine neuen Wahrheiten, viel mehr wurden sie durch die breiten Proteste des letzten Jahres ins öffentliche Bewusstsein katapultiert und ließen sich nicht mehr so einfach wieder verdrängen.

Diese Behörde gerät zum ersten Mal seit Jahren unter einen Rechtfertigungsdruck und das, obwohl sie ein tödliches Vertrauen durch die weiße Mehrheitsgesellschaft genießt. Dabei bleibt diese Struktur vollkommen unverändert. Es ist eine Struktur, welche allein durch ihre Existenz den Feind immer "im Außen" sucht. Selbstkritik findet dort also kaum Platz. Im Gegenteil, die Polizei schafft es immer wieder sich als eine schützenden Autorität darzustellen, von der die Bürger:Innen abhängig seien. 

Rechte Strukturen in den Sicherheitsbehörden werden immer noch als Einzelfälle behandelt. Wenn Polizeigewalt kritisiert wird, hören sie nicht auf zu behaupten, dass die Gewalt gegen Beamt:Innen zunimmt. Arbeiten wir ihren institutionellen und strukturellen Rassismus heraus, wird auf die USA verwiesen. Betonen wir den Prozess ihrer Millitarisierung und das Ausweiten der Machtbefugnisse, beschwören sie eine neue Komplexität der Bedrohungslage hervor.

Bei all den berechtigten Kritiken fragen wir uns: Sind die Sicherheitsbehörden überhaupt reformierbar? Wer schützt eigentlich wen? Was schützt der Sicherheitsapparat? Wen schützen die Cops überhaupt? Aber vor allem suchen wir nach Antworten, auf die Frage wie schützen wir uns?

Am 14. und 15. September findet in Berlin der alljährliche europäische Polizeikongress statt. Auf dieser Kongressmesse, auf welcher es neben Vorträgen auch einen Ausstellungsbereich für die neuesten "Sicherheits"-Technolgien gibt, schütteln sich Innenminister:Innen, Waffenlobbyist:Innen und Vertreter:Innen der Sicherheitsbehörden die Hände.

Wenn Geheimdienste mit Vertreter:Innen der IT-Sicherheit über Verschlüsselung sprechen, geht es sicher nicht um unsere Datensicherheit. Wenn Vertreter:Innen der Polizei und Bundeswehr über rechte Strukturen sprechen, können wir den Ergebnissen nicht trauen. Tödlichen Antworten der Europäischen Union zum Thema "Migration" müssen wir etwas entgegensetzen.

Darum organisierten wir bereits im letzten Jahr den "Entsichern-Kongress" als Gegenveranstaltung. Auch in diesem Jahr wollen wir wieder ein solchen Ort des gemeinsamen Austausches schaffen. Aufbauend auf den verbindenden Momente in den Diskussionen über unsere jeweiligen Kämpfe, lernend von den unterschiedlichen Erfahrungen im Umgang mit Repression und Unterdrückung, wollen wir neue Momente der Stärke schaffen.

Um so breiter der Sicherheitsapparat radikal hinterfragt wird, um so mehr Leute nach selbstbestimmten Lösungen für ihre Probleme suchen, um so nähern kommen wir einem Ideal einer anderen Gesellschaft!

 

Bei Fragen, Anregungen oder eigene Workshopvorschlägen meldet euch unter polizeikongress2021@riseup.net

 

Wir halten euch auf dem Laufenden

Eure Entsichern-Kongress Orga

6 WAHLMYTHEN über bürgerliche Wahlen

Der Grund, warum bürgerliche Parteien und Faschisten immer mehr Einfluss besitzen als die lohnabhängige Klasse, sind zu allererst fehlende Klassenkämpfe und organisierter Widerspruch gegen die herrschenden Zustände. Wo keine Klassenkämpfe geführt werden, können auch keine Siege errungen und Systemfragen gestellt werden. Wo keine Solidarität geübt wird, kann kein Klassenbewusstsein erwachsen. Aus Angst vor dem Erstarken konservativer und faschistischer Tendenzen eine bürgerliche Partei zu wählen bedeutet Kapitulation.

Nazi-Sprühereien in Salzwedel und Umgebung

In der Nacht zum 24. Mai 2021 sind in Salzwedel Schriftzüge mit Nazi-Symbolen an Hausfassaden, Wahlplakaten und Wänden aufgetaucht. Darunter wurden u.a. Hakenkreuze am Autonomen Zentrum „Kim Hubert“ und am Geflüchtetentreffpunkt „eXchange“ platziert, aber auch Schriftzüge mit „SS“, „Sieg Heil“, Sexistischen Beleidigungen und Davidsternen auf Wahlplakaten oder Wänden. Nicht zuletzt wurde dies durch die Landtagswahlen und den Wahlkampf der AfD befeuert. Klugerweise wird auf einigen Orten auch die Nachricht „06.06. AfD“ hinterlassen. Ob es da wohl einen Zusammenhang gäben könnte?

[BO] Identitärer Neofaschist Jonas Grundhoff setzt nun auf Parteikarriere in der AfD

Wie identitäre Kader in der AfD ihre rechte Karriere fortsetzen am Beispiel des Bochumers Jonas Grundhoff.

Störpropaganda oder Satire? LKA ermittelt nach Adbustings wegen „Störpropaganda gegen die Bundeswehr“

 

Die Adbusting-Abteilung des Berliner Staatsschutz ermittelt nach dem Auftauchen von veränderten Bundeswehr-Werbeplakaten und der Verteilung eines satirischen Fake-Schreibens wegen „Störpropaganda gegen die Bundeswehr.“ Das Verteidigungsministerium hingegen versucht den Vorfall klein zu halten: „Bei den Postwurfsendungen handelt sich um eine Kunstaktion, welche man offensichtlich dem Formenkreis der Satire zuordnen kann.“ Annegret, die Sprecher*in der Gruppe „Außenwerbung kunstvoll kapern (akk)“ die hinter den Aktionen steckt, sagt dazu: „Wir kämpfen auch dafür, dass du gegen uns sein kannst? Angesichts der tendenziösen Ermittlungen des LKA Berlin sind das leere Worte.“

 

5.-6.6. und 12-13.6.2021: Bundesweite Aktionen und Kreativität gefragt - Berliner AfD-Listen für Abgeordnetenhaus und Bundestag verhindern, Beatrix von Storch aus dem Bundestag vertreiben!

Es gibt gute Möglichkeiten für die Antifaschistinnen, den Antritt von AfD-Kandidaten zu den Berliner Abgeordnetenhauswahlen und zu den Wahlen zum Deutschen Bundestag zu verhindern. Die Zeit für die Nazis wird knapp. Es gab offenbar auch schwere Unregelmäßigkeiten bei der Aufstellung der Delegierten. Beatrix von Storch und ihre Anhängerinnen können entscheidend geschwächt, den AfD-Strukturen Medienwirksamkeit und finanzielle Ressourcen entzogen werden.

Gefälschtes Schreiben: AKK ruft zum Adbusting auf

In den Nachbarschaften rund ums Berliner Kriegsministerium in Tiergarten und Schöneberg sorgten am Wochenende gefälschte Schreiben für Aufregung. Nachdem in der Vorwoche die Aktionsgruppe "Außenwerbung kunstvoll kapern (akk)" die Gegend rund um das Ministerium mit antimilitaristischen veränderten Bundeswehr-Werbeplakaten schmückte, tauchten dort auch noch gefälschte Schreiben im Namen der Kriegsministerin in den Briefkästen der Bürger*innen auf. In dem verteilten Schreiben freut sich angeblich Annegret Kramp-Knarrenbauer über die Adbusting-Aktion, da die Bundeswehr auch dafür kämpfe, dass man gegen sie sein könne. Außerdem ruft sie zu Adbustings und weiteren kreativen Aktionen am "Tag ohne Bundeswehr 2021" auf.

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