Drei G20-Rondenbarg-Prozess-Termine im Juni 2024

Im Juni finden drei weitere Termine im Rondenbarg-Prozess statt. Am 13. Juni wird ein Zivilbeamter zur Frage aussagen, ob Polizeibeamte in Zivil in der Versammlung am 7. Juli 2017 mitliefen. Außerdem wird an diesem Prozesstag ein Beamter der Blumberg-Einheit als Zeuge vernommen. Am 27. Juni wird ein Vertreter des Staatsschutz vor Gericht als Zeuge befragt zum Thema Schwarzer Finger und den Vorbereitungen der G20-Proteste. Die Berichte von den bisherigen 16 Prozesstagen können hier nachgelesen werden.

Zu den Prozesstagen Ende Mai gibt es Presseartikel (NDR und MoPo), in denen über die vielen verletzten Demonstrierenden am Rondenbarg berichtet wurde. Anlass war die Vermehmung des Hundertschaftsführers der Blumberg-Einheit, die für Polizeigewalt bekannt ist. Auch eine Angeklagte hat kürzlich ein Interview gegeben, in dem es unter anderem um den brutalen Polizeieinsatz am Rondenbarg ging und um Steinwürfe auf die Eutiner Polizeieinheit, die im Laufe des Prozesses widerlegt wurden. Außerdem wurde die Befragung des Leiters der Abteilung Auswertung des Landesamts für Verfassungsschutz Hamburg im Interview thematisiert, ebenso wie in einem weiteren Artikel. Zeigen wir uns weiter solidarisch, kommt nach Hamburg und begleitet den Prozess!

 

  • 13.06.2024: 17. Prozesstag * Kundgebung * 8:30 Uhr * Landgericht
  • 27.06.2024: 18. Prozesstag * Kundgebung * 8:30 Uhr * Landgericht
  • 28.06.2024: 19. Prozesstag * Kundgebung * 8:00 Uhr * Landgericht

 

Der Prozesstag am 14.06.2024 fällt aus, da zwei Personen, die als Zeug*innen geladen waren und selbst im Rondenbarg-Verfahren Angeklagte sind, die Aussage verweigern.

 

Mitschnitt Solikundgebung Maja vom 21.06.2024 vor der JVA Dresden

Natürlich waren wir auch im Pride Monat Juni wieder bei Maja!
Und haben Freund*innen von der Queer Pride Dresden mitgebracht!

Aktuelle Info

Wir möchten hier auf zwei Publikationen eingehen, die, zwar auf sehr unterschiedliche Weise, aber beide ungenaue bzw. falsche Behauptungen zu Aktionsausführungen verbreitet haben und damit Aktivistinnen in unseren Reihen lebensbedrohlich gefährden.

Unter der Schlagzeile „Im Fadenkreuz der Ökoextremisten“ versucht sich die WELT AM SONNTAG am 25.05.2024 in einer Buchstabensuppe an Einschätzungen und Mutmaßungen gegenüber der Gruppe „Vulkangruppe Tesla abschalten“ und anderer Gruppen. In behaupteten engen Kontakten zu Ermittlern aus Berlin und Brandenburg könnte man fast meinen, selbige wollen damit Staub aufwirbeln, um im Dickicht der Sympatisant:innen eine Spur zu finden.

Es war die weit bekundete Solidarität zum Anschlag auf Tesla und die offen geteilte Freude über den gelungenen Blackout von einer Woche in der Nähe von Grünheide, die jede Spur vernebelte. Diese Solidarität schützt uns bis heute. Vielen Dank. Es schützt auch, dass niemand spekuliert, Mutmaßungen und Überlegungen anstellt, oder Ermittlungsverlautbarungen kommentiert. Konsequentes Schweigen trägt jeden fahndenden Testballon der Ermittler ohne Wirkung davon, bis die Luft entweicht.

Im Artikel der WELT AM SONNTAG finden sich viele Mutmaßungen. Eine Behauptung wird wie ein Fakt dargestellt. Dieser Fake-Fakt ist Desinformation, die mit dem Leben von Menschen spielt, sei es aus ermittlerischem Kalkül oder journalistischem Profilierungswunsch. Die WELT AM SONNTAG behauptet: „Beim Anschlag auf die Stromversorgung nahe dem Tesla-Werk hatten sie ein Stromkabel entmantelt und mithilfe von Autoreifen ein Feuer gelegt.“
Eine „Entmantelung“ durch uns hat es nicht gegeben.

Kabel von Freileitungen im Hochspannungsbereich werden in der Regel oben am Mast durch Abstand und durch die Luft isoliert und haben keine zusätzliche isolierende Ummantelung. Folglich reden wir hier in dem Text ausschließlich von ummantelten Kabeln im oder am Bodenbereich. Das unmittelbare Arbeiten an diesen Kabelverbindungen oder gar die „Entmantelung“ eines solchen Hochspannungskabels im laufenden Betrieb ist auch den Kolleg:innen des betroffenen Netzbetreiber Edis aus Sicherheitsgründen untersagt.
Die sicherste „Entmantelung“ für Saboteur:innen ist ein Brandsatz unter einem Hochspannungskabel.

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Fotos: Gedenken zum Jahrestag der Schiffskatastrophe vor Pylos

Gedenken 14.6.24 in Berlin, Jahrestag der Schiffskatastrophe vor Pylos

Eine Gruppe Überlebender des Schiffsuntergangs vor Pylos ist in Berlin zusammengekommen, um zum Jahrestag am 14. Juni der über 600 Ertrunkenen zu gedenken. Bei einem Empfang im Bundestag forderten sie die Verurteilung der Verantwortlichen, die Bergung und Identifizierung der Leichen und Herausgabe an die Angehörigen sowie eine menschenwürdige Aufnahme der Überlebenden.

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