Soziale Kämpfe

Und wer hat meinen Vater ermordet?

 

Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.“ – Berthold Brecht

Vor kurzem erschien das neue Buch von Édouard Louis – mittlerweile bekannter Bestseller-Autor und linker Intellektueller aus Frankreich. Er wird vor allem für seine persönlichen Geschichten, die er in den gesellschaftlichen Kontext einordnet, gefeiert. Diesmal beschäftigt er sich mit der Geschichte seines Vaters.

 

Louis erzählt einzelne Episoden aus seinen Kindheitserinnerungen. Er zeigt, wie sein Vater gefangen war in gesellschaftlichen Zwängen und nur in manchen Momenten daraus ausbrechen konnte. Er musste sich beispielsweise immer Mühe geben männlich zu wirken, auch wenn er gerne mal laut im Auto Celine Dion gesungen hat. Er ließ auch seinen Sohn immer spüren, dass er ihm nicht männlich genug war. Dass sein Sohn schwul sein könnte, war eine Horrorvorstellung für ihn.

 

 

Wie die rechte Szene in Cottbus Einfluss nimmt

Eine "Krake, die sich in der Stadt breitmacht und dort bestimmen will" - so beschreibt Heiko Homburg vom Verfassungsschutz Brandenburg die rechte und rechtsextreme Szene in Cottbus. Längst ist diese über Fußballstadien hinaus verzweigt und agiert professionell. Die Polizei rät von Anzeigen ab.

 

[HRO] Deutsche Bahn Logistik abgefackelt!

 

In den Morgenstunden des 29.01. nutzten wir die Dunkelheit der Nacht um vier geparkte Transporter der Deutschen Bahn abzufackeln dabei entstand ein Sachschaden von 100.000 Euro.

 

 

 

 

Eine Weste die allen passt

Die Besten und Schlechtesten können die gelbe Weste tragen. Aber die Zukunft der Bewegung – und vieles andere mehr – wird auf der Straße entschieden werden, und nicht durch den Diskurs der verwirrten Linken.

In den Wochen vor dem ersten Aktionstag der “Bewegung der gelben Westen” (mouvement des gilets jaunes) am 17. November gab es unter meinen Genossen der antiautoritären Linken wenig darüber zu hören, auch wenn wir uns normalerweise über solche beginnenden Mobilisierungen austauschen. Eine Petition gegen die vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron angekündigte Erhöhung der Kraftstoffsteuern hatte bereits Hunderttausende von Unterschriften gesammelt. Auch die Facebook-Veranstaltung des Lastwagenfahrers Éric Drouet zu einem „nationalen Tag der Straßenblockaden“ gegen die Steuererhöhung war weit verbreitet. Dennoch war Anfang November in den von mir häufig genutzten Nachrichtenfeeds, Mailinglisten und Chatgruppen kaum von jenen “gelben Westen” die Rede. Normalerweise stehen solche Dinge immer dann zur Diskussion, wenn ein Streik oder eine Demonstration in der Luft liegt. Unnötig zu sagen, dass wir überrascht waren, als Hunderttausende von Menschen am 17. November loszogen, um Straßen zu blockieren.

(Paris) Yellow Is The New Black (Bloc)

Seit Beginn der Bewegung ist es für antirassistische Gilets Jaunes eine permanente Verrenkungsübung: Einerseits versuchen die Massenmedien und die Regierung ständig die Gilets Jaunes als rassistische Idioten, die nur an ihr Portemonnaie denken darzustellen. Auf der anderen profitieren die Zusammenhänge der Extremen Rechten von der Situation, um sich zu zeigen und größer zu erscheinen als sie es sind. Auf Seiten der progressiven, antikapitalistischen und antirassistischen Kräfte haben sich einige seit den ersten Tagen an dieser, fundamental gegen Liberalismus und Ungleichheiten  gerichteten Bewegung beteiligt....

 

[B] Solidarity with the anarchist squat Mundo Nuevo in Thessaloniki

Since more than a week, the anarchist squat Mundo Nuevo in Thessaloniki, GR is threatened with eviction once again. In the past, it has been threatened by different sides, like the owner of the building (local municipality of the city), fascists and directly by the cops, each utilizing different tactics for their causes.

 

But what is actually the Mundo Nuevo squat, why is it threatened again and why does it deserve our solidarity?

EG in der Friedel54 bleibt unvermietbar!

Seit der Räumung unseres Kiezladens am 29.06.2017 steht der Teil des Erdgeschosses in der Friedelstraße 54 leer. Nach vielen Monaten, in denen nichts passierte, haben umfangreiche Bauarbeiten stattgefunden und die Fläche wurde in 2 Wohneinheiten im hinteren Teil und eine winzige Gewerbeeinheit vorne umgewandelt. Der Umbau fand nicht unbemerkt und unwidersprochen statt, so hat sich bspw. in der Nacht zum 04.11.18 ein Poltergeist den Räumlichkeiten bemächtigt und dort allerlei angerichtet.

Wie wir nun erfahren haben, werden die beiden Wohneinheiten, sowie die Gewerbeeinheit beim selbstgenannten “Kiezmakler” Aden Immo angeboten. Aus unserem, in jahrelanger, liebevoller Arbeit gestalteten, sozialem Zentrum wurden unpersönliche 08/15 Räume, für die unverschämte Preise aufgerufen werden. So sollen potenzielle Mieter*innen für eine Wohnung 16€ kalt pro qm² bezahlen, für die andere Wohnung sogar 18€. Der winzige Teil vorne, der “ideal für ein Büro” sein soll, kostet stolze 19€ kalt pro qm².

Erfolgreicher Flashmob in der East Side Mall gegen Verdrängung und als Solidaritätsaktion für Liebig 34 und Potse & Drugstore am 26.01.2019

Kurzbericht:
Wir, etwa 30 Aktivist*innen, belagerten heute am frühen Nachmittag für gut 15 Minuten einen der Eingangsbereiche der im November'18 eröffneten East Side Mall an der Warschauer Brücke. Die Aktion gilt als solidarischer Zuspruch für alle von Wohnraumverlust betroffenen und zwangsräumungsbedrohten Menschen, sowie als solidarische Aktion für alle bedrohten Freiräume und Freiraumprojekte, insbesondere hier für die anarcha-queer-feministische Liebig34 im Nordkiez Friedrichshain und die seit fast 50 Jahren autonomen selbstorganisierten Jugendzentren in Schöneberg Potse & Drugstore.

Bis zum Eintreffen der hauseigenen Security machten wir mit Utensilien aus dem Schlaf- und Hausbereich, Transpis und Flyer (siehe Anhang) auf die oben beschriebenen Situationen und Bedrohungen in diesem Konsumtempel aufmerksam. Mit ergattertem Hausverbot, entrissenen und wieder zurückeroberten Transpis und der anrückenden Staatsexekutive wiedermal als Handlanger des Kapitals, beendeten wir unsere solidarische Aktion und schlossen uns im Anschluß der Demonstration für den Erhalt eines weiteren bedrohten Projektraums, der Meuterei in Kreuzberg, an.

WIR BEIBEN ALLE - WIR BLEIBEN WIDERSTÄNDIG!

Bericht und Statement:
Die Aktionsgruppe Rigaer 71-73 aus dem Norden Friedrichshain  - exakt dem am jetzt dichtesten bebauten und mit immer mehr Zuzug von hippstarren Menschen im einst Arbeiter*innen-, nun ebenso am dichtesten besiedelten -Kiez  -  ist mit etwa 30 Aktivist*innen heute um 14 Uhr in der sage und schreibe 69. Was-Berlin-Nicht-Braucht-Shopping-Mall reingegangen und hat einen Flashmob gegen Verdrängung initiiert.

Mit Schlafsäcken, Isomatte, Utensilien aus dem Hausgebrauch ließen wir uns im Eingangsbereich Nahe der Arena, deren Bewerbung hier jetzt wegfällt, nieder, gingen Tätigkeiten nach, von schlafen, unterhalten, Kaffee kochen bis Frisbee spielen, bedeckten teils die Schlafgelegenheiten mit Transpis wie "täglich >10 Zwangsräumungen in Berlin, >50.000 Wohnungslose, Wohnraum ist keine Ware, Freiräume verteidigen, Kapitalismus tötet oder Vedrängung tut weh." So wurde mit dieser Soli-Aktion ein deutlich starker Fokus auf diejenigen gelenkt, die am schlimmsten von Mietpreisanstiegen und krassen Aufwertungstendenzen Berlins hin zu einer Stadt der Reichen betroffen sind und durch diese Entwicklung am stärksten ins gesellschaftliche Aus gestoßen werden in vollem Bewußtsein und der Logik von Politik und Kapital. Ein Gruß geht mit unserer Aktion damit zur Mahnwache des Wohnungslosenparlaments, welches gerade vom 23. bis 25.01. mit Unterstützung des 'Bündnisses Zwangsräumung verhindern' vor dem Roten Rathaus auf ihre Situation aufmerksam gemacht haben. 50.000 Wohnungslose, mit 10.000 Obdachlosen Menschen, das sind an Zahlen 5 definierte Kleinstädte innerhalb Berlins, in einer der reichsten Gegenden auf diesem Globus. Das Wort Skandal ist dafür viel zu abgegriffen...

Andere Aktivist*innen bewegten sich um die sich im Eingangsbereich niedergelassene Gruppe herum mit Transpis und verteilten Flyer, die den Blick auf den Luxus, also die Überflüssigkeit z.B. der Mall an sich, aufgriffen und vor allem auch den Fokus auf die derzeit bedrohten Freiraum-Projekte lenken sollten. Insbesondere die Liebig34, das anarcha-queer-feministische Hausprojekt, bzgl. dessen eine Räumungklage bereits anhängig ist und die ebenso bedrohten autonomen selbstorganisierten Jugendzentren Potse & Drugstore in Schöneberg wurden als Soliaktion bedacht. Beides sind Projekte, in denen sich Menschen begeben, die dringendst Raum benötigen, um sich aufgehoben zu fühlen, als FLTI*Menschen (Feministisch-Lesbisch- Trans(gender) und Inter(sexuell)), in einem Hausprojekt, das sich als eines der Hauptthemen v.a. der sexistischen Diskriminierung annimt, in der immer noch stark patriarchalen Gesellschaft, mit allem sub-kulturellen Einsatz, mit einer Idee von Schutzraum, aber auch dem Bestreben, die eigenen Lebensvorstellungen nach außen zu tragen und damit die Gesellschaft mindestens zu inspirieren, toleranter, offener, anarchistischer zu werden, alte Gepflogenheiten und Blickwinkel zu verändern, zu weiten, Mauern einzureißen. Die autonomen selbstorganisierten Jugendzentren Potse & Drugstore betätigen sich in genau diesem subkulturellen Kontext seit fast 50 Jahren. Die jungen Menschen lernen dort sich selbst zu befähigen sich zu organisieren, sich für sich und andere einzusetzen, eigene Ideen umzusetzen, kreative Ideen zu verwirklichen, eigene Ausdrucksformen zu finden und damit sich selbst und andere zu stärken. Somit engagieren sie sich und leben für eine Idee von einer anderen Gesellschaft, einer anderen Form des Zusammenlebens, jenseits von Kapital und Macht und hierarchischen Gebilden einer Staatsform in Abhängigkeit zu einem System, welches Gier, Untertanengeist und Diskriminierungswünsche produziert, sprich sich faschistoid gebärdet.

Mit Ausrufen der Aktivist*innen für Freiräume, in denen z.B. nicht zum Konsum/Verzehr von irgendwas verpflichtet wird, die nicht Eigentum von irgendjemandem sind und mit Rufen gegen auch diese Mall-Form von Verdichtung und Aufwertung rieben sich sicherlich so manche Konsumgänger*innen verwundert die Augen. Beim Stichwort Verdrängung griffen dann doch so einige nach dem Flyer, andere wenige sahen so aus, als fühlten sie sich ertappt beim banal passiv infantilen Konsum in einer betonverdichteten scheinbar bunten Kunstwelt auf Kosten und zu Lasten einer ganzen Region in Sachen Aufwertung, Stadtraumverdichtung, Stadtödnis, Klimazerstörung, Freizeitverdummung. 

In einer durchkapitalisierten Gesellschaft werden gerade die Aktivist*innen mit ihrem jeweiligen Selbstverständnis und Unterstützer*innen dieser oben genannten Projekte immer wieder angegriffen, jetzt eben der Versuch unternommen von staatlichen Versager*innen und der Macht des Geldes und des Eigentums mit Gewalt aus ihrem Zuhause vertrieben zu werden. Für die ausgegrenzten Menschen, für die Freiraumprojekte und ihren Bewohner*innen wie Unterstützer*innen ist kapitalistische und, nachgeordnet, staatliche Repression Alltag. Ob Obdachlosencamps brutal geräumt, deren wenige Habseligkeiten in einer an nichts zu steigernden Form von Anmaßung, als Müll betitelt werden oder Bullen gerne ihre exklusive Exekutivmacht durchaus gewaltsam ungestraft ausüben, in dem gegenteilig wirkenden Bestreben, unseren Widerstand gegen die bestehenden Verhältnisse zu brechen. Ebenso verhält es sich mit den Machtgesten seitens des Kapitals, die einem in allen Alltagstätigkeiten begegnet oder existentiell bedrohlich in unser Leben eingreift. Besonders Shopping Malls, TV, teils Internet, social Medias als der Teilhabe- und Mitgestaltungsoption entziehende Zeitfressmaschinen kann man hier genauso nennen, wie die dramatisch verschärfte Situation um alles, was Wohnen bedeutet und mit Marktverwertung, gar Renditeoption zu einer der brutalsten Formen von Gewalt hierzulande geführt hat, denn nichts anderes ist Verdrängung und Vertreibung.

SCHLUSS DAMIT!

VERDRÄNGUNG STOPPEN  - KAPITALISMUS ABSCHAFFEN - KLIMA RETTEN - FREIRÄUME FÜR UNS!

 

Infostand zur Situation von politischen Häftlingen in der Türkei an der EHS Dresden

 

Wir als AstA und Studierende Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit haben am 28.01.2019 auf dem Campus einen Infostand zur Situation von Gefangenen in der Türkei durchgeführt. Es wurde über die Situation einzelner Gefangener in der Türkei informiert, Briefe geschrieben und eine kleine Ausstellung präsentiert. In den zwei Stunden konnten wir viele gute gespräche mit den Studierenden führ und ein wenig für das Thema sensibilisieren.

 

Darüber hinaus haben wir einen Brief an Adil Demirci verfasst, der in den nächsten Tage an den in Türkei inhaftiert Sozialarbeiter und Journalist gesendet wird. Anbei findet ihr sowohl den Brief, als auch eine offene Erklärung.

 

Wir werden weiterhin aktiv bleiben - in der Hochschule und überall.

 

 

 

 

WIEN/BEC - Erklärung für Feuerattacken auf IMPLENIA und KENT

In der Nacht auf den 28. Januar legten wir Feuer an einer Baumaschine, die sich auf der Baustelle der Firma Implenia befand. Implenia ist eine der hauptverantworlichen Firmen, die am Erweiterungsbau des Ausschaffungsgefängnis "Bässlergut" in Basel arbeiten. Somit sind sie maßgeblich daran beteiligt die Abschiebeindustrie weiter auszubauen.

In der selbigen Nacht steckten wir ein Fahrzeug der Restaurantkette Kent in Brand. Seit Jahren tragen, sie eine Unterstützung der faschistischen Regierung in der Türkei und ihrem Diktator Erdogan, offen zur Schau. Diese Regierung verübt einen Genozid an der kurdischen Bevölkerung und an revolutionären Menschen die sich dem Kampf um Rojava angeschlossen haben.

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