Soziale Kämpfe

Gai Dao No. 108 - Mai 2020

Hallo Menschen,

es ist schon krass, wie sich die Welt innerhalb von zwei Monaten verändern kann. Naja, was heißt schon „verändern“. Sie hat sich ja nicht wirklich verändert, sondern Zustände haben sich zugespitzt, schon lange angemahnte Mängel kommen nun zum Tragen und fast alle Menschen müssen noch mehr Einschränkungen als sonst hinnehmen. Wir müssen immer noch lohnarbeiten, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten, die Klimakrise ist virenresistent und die selben Spinner*innen sind weiterhin an der Macht. Hart ist es für die Menschen, die Angehörige, Genoss*innen und Freund*innen durch Covid-19 verlieren oder selbst mit starken Symptomen daran erkranken. Ihnen gilt unser Mitgefühl.

Kurzinformationen zur aktuellen Situation aus dem Knast Neumünster im Kontext mit Corona

Derzeitig werden die Gefangenen in Neumünster 23 Stunden in ihren Zellen eingeschlossen, „es ist die totale Isolation und alles sehr monoton“. Die Betriebe wurden, ausgenommen der anstaltseigenen Wäscherei, Küche und Bäckerei, eingestellt. Die nicht arbeitenden Gefangenen bekommen trotzdessen, um Widerstand zu vermeiden, ihren Lohn als Hausgeld oder Entlassungsgeld ausgezahlt. Neue Gefangene kommen für die ersten 14 Tage in das Quarantäne-Haus. Hier wird es „langsam sehr eng, denn täglich kommen etwa drei neue Gefangene, gleichzeitig werden Gefangene nicht wie in anderen Knästen, wie zum Beispiel bei der Ersatzfreiheitsstrafe, entlassen“. Das Personal ist wie fast überall ohne jeglichen Schutz (keine Handschuhe, kein Mundschutz) „in super engen Kontakt mit den Gefangenen“. Weil diese natürlich „ständig rein und raus gehen und auch zum Beispiel die Medikamente von den Knastbullen mit bloßen Händen ausgegeben werden, Gefangene diese ja auch mit bloßen Händen einnehmen, ist das Ansteckungsrisiko sehr groß. Die Corona-Maßnahmen wie Arbeitsstopp, keine Gruppenangebote, keine Freistunden und kein Besuch werden somit völlig sinnlos. Wir sind den Leuten hier halt scheißegal.“

Leipzig: No EU-China-Summit 2020!

NO!

Im Oktober 2019 wurde durch eine Medieninformation bekannt: Der EU-China-Gipfel soll im Jahr 2020 in Leipzig stattfinden. Nach und nach sickerten weitere Informationen durch: Vom 13. bis 15. September treffen sich die Staats- und Regierungschef*innen der EU mit dem chinesischen Präsidenten in der Kongresshalle am Zoo. Der bisher regelmäßig stattfindende Gipfel soll zum ersten Mal eine größere Dimension haben.

[HGW] Es gibt kein Ende der Geschichte - Wir schreiben sie weiter!

Was für ein Tag! Vielen Dank an alle! Mit euch (250 Teilnehmer_innen) war es uns möglich unsere Inhalte gestern trotz widriger Umstände kraftvoll auf die Straße zu tragen. Natürlich heißt es auch jetzt: weiterkämpfen. Lasst die gewonnene Energie nicht einfach so verpuffen.

In diesem Sinne: Kampf dem Kapital, jetzt und für immer!
Für mehr Solidarität gegen Faschismus!

[HAL] Glasbruch und Bitumen bei Inkassobüro am 1. Mai

 

Vorletzte Nacht, in der Nacht des 1. Mai, haben wir das Büro von Creditreform mit Steinen und Bitumen angegriffen. Wir wollen damit auf die Rolle von Inkassounternehmen im kapitalistischen Normalvollzug aufmerksam machen.

 

Bericht zur 1.Mai Kundgebung in Duisburg

Der diesjährige 1.Mai stand selbstverständlich im Zeichen der Corona-Pandemie und -Krise, sowie den Kontaktbeschränkungen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB hatte bereits vor einem Monat alle Demonstrationen für den 1.Mai abgesagt und die Kommunen versuchten lange Zeit jeglichen öffentlichen Protest mit dem Verweis auf den Infektionsschutz zu unterbinden. Dennoch fanden in dutzenden Städten Deutschlands kleinere und größere Protestaktionen statt.

1. Mai 2020 in Kiel: Auf der Straße trotz und wegen Corona

Handgezählte 50 genehmigte Teilnehmer*innen plus etwa 200 solidarische Zuschauer*innen versammelten sich am Freitagmittag bei durchwachsenem Wetter zur 1. Mai-Bündniskundgebung am internationalen Kampftag der Arbeiter*innenklasse unter dem Motto Krise? Nicht auf unsere Kosten! – 1. Mai Kundgebung Kiel auf dem Platz der Matrosen am Hauptbahnhof. Die eineinhalbstündige Aktion, die als Reaktion auf die bedauerliche Komplettabsage der traditionellen Gewerkschaftsdemo in diesem Jahr kurzfristig von linken Gruppen und Organisationen initiiert wurde, wurde in Zeiten der Corona-Pandemie unter Einhaltung der Abstandsmaßgaben durchgeführt, die Teilnehmer*innen trugen zudem Mundschutze. Einige Teilnehmer*innen nutzten den Weg zur Kundgebung zudem zum politischen Ausdruck als kleine Fahraddemo oder Autokorso.

Wochen des Widerstands in Pennsylvania: Mumia Abu-Jamal und Gefangenenkämpfe

Der April 2020 hatte es in sich. Damit meinen wir nicht nur die katastrophalen Auswirkungen von Covid 19 in den US Gefängnissen und weltweit, die die Dringlichkeit der Freilassung aller Gefangenen deutlich machen, sondern auch die enorm kreative Solidarität, die Unterstützer*innen von Mumia Abu-Jamal weltweit anlässlich seines Geburtstages organisiert haben. Das die Gefängnisleitung Mitte April versuchte, Verunsicherung durch Falschmeldungen über Mumia zu verbreiten, scheiterte ebenso wie der Versuch, Mumia und andere Gefangene während des Corona Shutdowns verstummen zu lassen. Mumia selbst war im April trotz Lockdown sehr aktiv und konnte bei den wenigen Gelegenheiten, die er zum telefonieren hatte, mehrere Beiträge zur aktuellen Situation aufnehmen. Außerdem sind inzwischen Teile der aufgeschobenen bundesweiten Vortragsreise von Johanna Fernandez aus New York online zu sehen.

 

lesen - weiterverteilen - praktische Solidarität organisieren

1. Mai: Sächsische AfD protestiert gegen Corona-Bekämpfung

Urban

Mit einer Serie von Kundgebungen in verschiedenen sächsischen Orten inszeniert sich die AfD als Anti-Lockdown-Partei. Für den Versuch, sich an die Spitze der neuen Corona-Proteste zu setzen, argumentiert man mit dem Grundgesetz – geht aber auch auf Tuchfühlung mit Neonazis.

1.Mai in Oldenburg

Pressemitteilung zur Kundgebung am 1.Mai in Oldenburg

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