Kultur

(A-Radio) Libertärer Novemberrückblick 2014

eit dem 6.12.2014 ist der neue Libertäre Podcast mit dem Novemberrückblick 2014 online: unser ernster und satirischer Blick auf die Geschehnisse des Vormonats. Mit einem Interview zur praktischen Selbstverwaltung in Rojava, einem Bericht zur A-Messe in Sao Paulo, dem Widerstand gegen Olympia in Berlin, Wo herrscht Anarchie u.v.m.

[改道] Gǎi Dào Nr. 48 – Dezember 2014 erschienen

Hohoho, alle Jahre wieder geht selbiges zu Ende. Während die meisten unserer geschätzten Leser*innen entweder aus freien Stücken oder aufgrund gesellschaftlicher Konventionen das Jahr gemütlich und relativ sorgenfrei im Kreise der Liebsten ausklingen lassen – ganz gleich ob mit der Familie zu Hause, mit den besten Freund*innen in der nächstgelegenen Anti-Weihnachts-Trutzburg oder mit temporär besten Freund*innen an irgendeiner anonymen Theke – gibt es viele, denen dieser Luxus nicht gegeben ist.

Den Erstgenannten sei es gegönnt, den Letztgenannten ist dieses letzte Editorial des Jahres 2014 gewidmet:
Den kämpfenden Refugees in Berlin, die trotz 3 Jahren Hinhaltetaktik, Repression, Ablehnung, Verarschung und unzähliger anderer kleiner und großer Schweinereien weiter Senat & Staat auf Trab halten. Ebenso wie ihre Gefährt*innen, die in München, Hamburg, Essen, Italien, Spanien, Frankreich, Nordafrika und an tausend anderen Orten immer wieder und immer vehementer zeigen: Es reicht. Wohlstand und Luxus der westlichen Welt und einiger anderer Staaten sind nicht gottgegeben, sondern menschengemacht und gewaltsam genommen.
Den kämpfenden Kurd*innen in Rojava, im Nordirak, in der Türkei und insbesondere in Kobanê, die sich gegen den Terror des Islamischen Staates ebenso wie den schleichenden Terror der Erdogan-Regimes in Ankara stellen, um ihres Lebens willen, aber auch – zumindest in Rojava – für den Erhalt ihrer lange Zeit unbemerkten Errungenschaft: eine Gesellschaft, die weit progressiver ist als alles, was vermeintliche politische Prophet*innen jeder Colour in den letzten Jahren bieten konnten.
Den verbliebenen Genoss*innen im Kampfgebiet der Ukraine, die sich nicht haben aufreiben lassen zwischen Nationaltaumel pro Ukraine und pro Russland. Die nicht das vermeintlich kleinere Übel wählen, um sich irgendwann auf derselben Seite der Barrikade wiederzufinden wie Faschisten, Nationalisten und andere Ekeligkeiten verschiedenster Colour.
Und all denen, die hier keinen Platz mehr finden, die sich aber Tag für Tag – unter Einsatz ihrer Gesundheit, ihrer Sicherheit, oder gar ihres Lebens – für eine Gesellschaft einsetzen, die all die Gesamtscheisse auf den Müllhaufen der Geschichte wirft.

Euch allen Kraft, Mut und Stärke. Und ein hoffnungsvolles 2015.
Venceremos.

cln für die Redaktion

Projekt A - eine Reise zu anarchistischen* Projekten in Europa

PROJEKT A taucht ein in die Welt der Anarchie. Ein Dokumentarfilm über Menschen, die erste Schritte in Richtung einer neuen Gesellschaft wagen. Sie träumen von einer Welt ohne Herrschaft und ohne Ausbeutung, organisiert nach dem Prinzip der gegenseitigen Hilfe. Gerade läuft unsere Crowdfunding Kampagne. Schaut euch den Trailer an: https://www.startnext.de/de/projekt-a

15.11.14 Update Hooligan-Demo in Hannover erlaubt! Gegendemo und Massenblockaden

Hooligan-Demo in Hannover erlaubt!

Das Verwaltungsgericht hat das Verbot der Polizei kassiert und die umstrittene Demo von Hooligans in Hannover erlaubt. Allerdings dürfen die Teilnehmer am Samstag nur eine stationäre Versammlung am ZOB hinter dem Hauptbahnhof abhalten und nicht durch die Stadt ziehen.

Organisierte Anreise aus Berlin nach Hannover 15.11.14 gegen den Hooligan-Aufmarsch - No Hogesa!

Wir fahren! Komme was wolle!

Ab morgen startet der Kartenverkauf für die Busse am 15.11.2014 zu den
Protesten gegen den HoGeSa-Aufmarsch in Hannover.
Die Karten bekommt ihr beim Red Stuff in der Waldemarstr. 110 in
Kreuzberg. Die Karten kosten zwischen 10 – 15 Euro.
Abfahrt nach Hannover ist am 15.11.2014 um 06:00 Uhr, genaueres wie der
Abfahrtsort steht auf den Tickets.
Zurück fahren wir am selben Tag um 18:00. Den Treffpunkt zur Rückreise
sagen wir euch dann im Bus.
Also kramt die Transparente, Winkelemente und warmen Sachen raus, wir
sehen uns im Bus!

http://nazifrei.berlin/2014/11/10/wir-fahren-komme-was-wolle/

Das Märchen "hohe Lohnkosten"

Zetern die einen, die Löhne fräßen die Profite weg, preisen die andren sie als Mittel der Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums. Beide Seiten treffen sich im Lob deutscher Sozialpartnerschaft und Unterordnung unter das vorgebliche Allgemeinwohl. Doch die Unterstellung, die Höhe der Löhne hätte irgendeinen Einfluss auf die Höhe der Profite oder ihre Verteilung, ist nichts als ein antidemokratischer nationaler Mythos.

(A-Radio) Libertärer Oktoberrückblick 2014

Seit dem 4.11.2014 ist der neue Libertäre Podcast mit dem Oktoberrückblick 2014 online: unser ernster und satirischer Blick auf die Geschehnisse des Vormonats. Mit Infos zur Lärmdemo in Neukölln, Hausbesetzungen im Iran, einem Beitrag zur Vorstellung eines mietenpolitisches Wandbilds, Satire u.v.m.

Clowns gegen Horror

 

 

Erschrecken, Auflauern, Verfolgen, Überfallen, Verprügeln, Ausrauben, Ermorden – in der Maskerade des Clowns als Horrorgestalt. Angst und Schrecken verbreiten unter dem Deckmantel des Unterhalters und Spaßmachers – das ist die gewollt hässliche Fratze der teils scharf bewaffneten HorrorClowns.

 

In den USA, Frankreich, wohl auch bereits in Belgien, der Schweiz und Deutschland taucht das Böse in Verkleidung des Heiteren auf und bleckt die blutverschmierten Zähne. Verabredet über so genannte soziale Netzwerke oder angeregt über online Video-Foren im weltweiten Netz, breitet sich der medial begleitete Trend dieses entsetzlichen Treibens rasend schnell aus und macht aus virtuellen Bildern real Verletzte.

 

Bei dem aktuellen Phänomen agiert maskierte Gewalt! Wahre Clowns sind nicht wirklich maskiert: Durch alle Zweideutigkeit schimmert noch immer ein echtes, ehrliches Lächeln hinter der Schminke! Den HorrorClowns bereiten die Angst und der Schock ein unter schlimmsten Umständen tödlichen Spaß. Wir anerkennen sie daher nicht als Clowns!

 

Schelmen, Narren, Trickster, Ulkmacher, Gaukler, Mimen, Schausteller, Kömodianten, ZirkusClowns, GeburtstagsClowns, FaschingsClowns, PartyClowns, KlinikClowns, RebelClowns, StraßentheaterAkteure – all diese sind in guter Absicht und mit tausendjähriger Geschichte und überall auf der Welt unterwegs – und sollen mit einem Schlag für die nächste Zeit ausgespielt haben?

 

Denn auf welchem Marktplatz, auf welcher Bühne, in welcher Manege, auf welchem Karneval, auf welcher Fußballfanmeile, auf welcher Kranken- oder Pflegestation, in welchem Kaufhaus, in welchem öffentlichen Raum sollten die Menschen noch unterscheiden können zwischen Gut und Böse? Wer sollte sich sicher sein können, dass hinter der altbekannten Maske kein HorrorClown steckt?! Schon erlässt man die ersten Verbote des Clowns-Kostüms. Und schon erscheinen bürgerwehrähnliche AntiClowns, die dem maskierten messerschwingenden Mob hinterher jagen.

 

Wer wagte sich da als wirklicher Clown noch offenen Herzens in seine rote Nase? Nicht einen bunten Zeh kann länger in die Welt halten, wer es ernst meint mit seinem Spiel!

 

Die Figur des Clowns mit seiner langen Tradition als Aufklärender, Ermöglicher hintergründiger und teils scharfer Gesellschaftskritik und fragwürdiger Machtstrukturen genauso wie als Aufheiterer in verzweifelter Lebenssituation und als Animateur zum Lachen, zum Besseren hin – diese Figur läuft momentan Gefahr, unumkehrbar deskonstruiert zu werden.

 

In aller Öffentlichkeit distanzieren wir uns vom Horror dieses bösen Tuns! In unseren Händen wollen wir weiterhin Blumen und Luftballons und Plastikspielzeug tragen – und können nur hoffen, hinter der Maske an unserem offenen Blick und unserem menschlichen Antlitz erkannt zu werden!

Link zur Petition:

 

https://www.openpetition.de/petition/online/clowns-gegen-horror-02-11-2014

 

 

Seiten

Kultur abonnieren